Appell | Legio II Germanica

  • Alienus konnte sich gar nicht mehr an seinen ersten Eid erinnern, das war schon zu lange her. Aber die Worte kannte er natürlich


    IURANT AUTEM MILITES OMNIA SE STRENUE FACTUROS QUAE PRAECEPERIT IMPERATOR CAESAR AUGUSTUS, NUMQUAM DESERTUROS MILITIAM NEC MORTEM RECUSATUROS PRO ROMANA REPUBLICA.

  • Der Kaiser war gefallen. Irgendwo im fernen Parthia, wo auch sein Vater gegen die Parther kämpfte. An der Seite des Kaisers, zumindest wohl im weiteren Sinne. Der Krieg dort im fernen Osten war offenbar gewaltiger und die Kämpfe gefährlicher, als er gedacht hatte, wenn sogar der Kaiser fiel. Ob wohl sein Vater noch am Leben war? Er blickte zum Centurio. Entweder ja, oder der Centurio wusste es ebenfalls noch nicht, sonst, da war sich Severus sicher, hätte er ihm das längst mitgeteilt.


    Sie schworen feierlich den Eid, den Eid auf den neuen Kaiser, Gaius Ulpius Aelianus Valerianus, und Severus stimmte laut mit ein, als die Tausenden STimmen der Legionäre über den Campus donnerten. Ein durchaus bewegender Moment.


    IURANT AUTEM MILITES OMNIA SE STRENUE FACTUROS QUAE PRAECEPERIT IMPERATOR CAESAR AUGUSTUS, NUMQUAM DESERTUROS MILITIAM NEC MORTEM RECUSATUROS PRO ROMANA REPUBLICA

  • Crispus konnte von seiner Position aus nicht in die Gesichter der Legionäre schauen, doch er wusste, dass viele nicht sehr glücklich waren. Leise sprach er den Eid mit.


    "IURANT AUTEM MILITES OMNIA SE STRENUE FACTUROS QUAE PRAECEPERIT IMPERATOR CAESAR AUGUSTUS, NUMQUAM DESERTUROS MILITIAM NEC MORTEM RECUSATUROS PRO ROMANA REPUBLICA."


    Danach sah er zu Lucianus. Sollte man vielleicht Valerianus zum Imperator akklamieren, wie es alte römische Legions-Tradition war?

  • Der Kaiser? Tot? ... Diese Neuigkeit überraschte Sabinus sehr. In Parthia gefallen?
    Er musste diese Nachricht erst einmal verdauen. Nun, besonders lange brauchte er dafür jedoch nicht. Er hatte den Kaiser nicht persönlich gekannt, und die politischen Ränkespiele hatten ihn auch nie besonders interessiert. Dennoch beunruhigte ihn sein Tod. In Zeiten wie diesen, wo Krieg an beiden Seiten des Imperiums herrschte oder bald herrschen würde, brauchte das Reich eine starke Hand.
    Dass bereits ein Nachfolger bestimmt war, beruhigte Sabinus ein wenig. Trotzdem... Der kaiser war ein fähiger Mann gewesen, würde es Valerianus ebenfalls sein? Wie würde sich sein Tod auf die Moral der anderen Römer, Legionäre und Feinde auswirken?


    Sabinus stimmte in den Eid mit ein, doch mit den Gedanken war er weit weg...


    "IURANT AUTEM MILITES OMNIA SE STRENUE FACTUROS QUAE PRAECEPERIT IMPERATOR CAESAR AUGUSTUS, NUMQUAM DESERTUROS MILITIAM NEC MORTEM RECUSATUROS PRO ROMANA REPUBLICA."

  • Dem Optio blieb einige Momente die Luft weg.... Der Kaiser war tot?? Im fernen Parthia war er also gefallen, was würde das verbleibende Heer wohl tun? Dem neuen Kaiser folgen, oder ihren Anführer zum Kaiser proklamieren? Und was würdne die resltichen Legionen unternehmen? Natürlich war es beruhigend, dass ein Nachfolger existierte, doch war der nicht im fernen Illyrien und noch dazu krank? Bei allen Göttern, da würde unter Umständne viel auf sie zu kommen. Der Legatus jedenfallls, schien nicht einen Moment gezweifelt zu haben, dem neuen Kaiser die Treue zu schwören. Drusus war fest davon überzeugt, dass das die richtige Entscheidung war. Schließlich befolgten sie hier den letzten Willen des alten Imperators...


    "IURANT AUTEM MILITES OMNIA SE STRENUE FACTUROS QUAE PRAECEPERIT IMPERATOR CAESAR AUGUSTUS, NUMQUAM DESERTUROS MILITIAM NEC MORTEM RECUSATUROS PRO ROMANA REPUBLICA.", stimmte auch der Optio sofort mit ein.

  • Der Kaiser tot? Der Garant für die Sicherheit und das Fortbestehen des römischen Reiches gefallen? Ich konnte die Nachricht kaum fassen. Entsetzt starrte ich vor mich hin. Wie hatte das passieren können? Welche heidnischen Götter waren da am Werk gewesen?


    Als der Legat uns aufforderte, den Eid auf den neuen Kaiser zu leisten, dachte ich kurz daran, dass ich erst vor nicht allzu langer Zeit, diesen Eid vor dem Standbild des nun verstorbenen Kaisers geleistet hatte. Ich werde dem neuen Kaiser genauso treu und loyal dienen wie dem alten, schwor ich und sprach laut mit den anderen:


    IURANT AUTEM MILITES OMNIA SE STRENUE FACTUROS QUAE PRAECEPERIT IMPERATOR CAESAR AUGUSTUS, NUMQUAM DESERTUROS MILITIAM NEC MORTEM RECUSATUROS PRO ROMANA REPUBLICA

  • Crispus nickte knapp und sah verließ dann die Tribüne, um mit dem Sacerdos, der heute für das große Opfer für die Manen des Iulianus vorgesehen war, alles zu überprüfen.


    Man hatte eine kleine Prozession vorbereitet, um dem Opfer einen würdigen Rahmen zu geben: Vorneweg marschierte eine Abteilung Cornicentes, sowie Marcus Valerius Iovius, der zuständige Sacerdos. Dahinter ging eine Ehrenwache aus der I. Cohors, alle selbstverständlich in Parade-Ausrüstung. Einige Männer seiner Centuria trugen eine große Kaiserstatue, an deren Sockel Tragestangen befestigt waren, hinterher, dann folgten die Opferhelfer mit den verschiedenen Kult-Gegenständen und schließlich drei schwarze Ziegen, deren Hörner vergoldet worden waren.


    Unter düsteren Klängen zog sich der Wurm vom Tor des Castellum hinaus auf den Exerzierplatz, bis er endlich vor dem Tribunal zum Stehen kam.


    Die Opferdiener errichteten einen Foculus, dahinter wurde die Statue des Kaisers positioniert. Nun war es an Lucianus, herunterzukommen und das Opfer mit den mitgebrachten unblutigen Voropfern zu eröffnen.

  • Die Ereignisse die hier vor sich gingen würden sich selbst erklären doch trotzdem sprach ich ein paar Worte


    "Milites! Lasst uns nun den Manen des Kaisers opfern, auf dass er weiter über uns wacht und uns weiter den Weg weist, der für uns vorbestimmt ist!"


    Nun stieg ich vom Tribunal hinab und vollzog, mit Hilfe der Opferdiener die unblutigen Voropfer, bevor es dann zur eigentlichen Opferung der Ziegen kam, die für die Manen des Kaisers bestimmt waren und dem ein Gebet vorgergehen sollte, nachdem die Tiere geweiht waren.

  • Es wunderte Reatinus nicht, dass man dem Kaiser opferte. Er rechnete sogar damit, dass eine solche Zeremonie folgen sollte. Wie dem auch sei, der verstorbene Kaiser hatte sich dieses Opfer mehr als nur verdient. Mit gespannten Blicken verfolgte Reatinus, wie die Ehrenwache der I. Cohors in all ihrer Pracht aufmarschierte. Die große Kaiserstatue war überall auf dem Platz nicht zu übersehen. Wer nicht merkte, um was es ging, wurde durch Mundprogaganda, oder anschließend der Ankündigung des Legaten über die Geschehenisse informiert. Die Zeremonie startete mit einem unblutigen Opfer, welches Reatinus mitverfolgte. Begleitet von Wehmut und Trauer über den verstorbenen Kaiser betrachtete Reatinus weiterhin das Treiben bei diesem Ritus...

  • Primus sah dem Opfer zu und ging in Gedanken zu seinem verstorbenen Kaiser. Er war im Kampf gefallen,...womöglich an der Spitze seiner Truppen, so oder so ähnlich würde sein Tod sicher später besungen werden.
    Primus zollte dem toten Kaiser seinen Respekt und betete zu den Göttern, daß sie ihm den Platz einräumen würden der ihm zustand.
    Er mußte leicht grinsen,...bei all den verstorbenen Kaisern, wurde es sicher nicht langweilig dort oben...doch verflog der beschwingte Gedanke wieder und er dachte an seine eigenen Toten, an seine Brüder,...an seine Frau.
    Er sah zum Himmel auf,...dort irgendwo würde sie sein und auf ihn warten,...er würde auch kommen,...aber nicht gleich...

  • Valerian fühlte sich merkwürdig betäubt. Wie durch Watte hörte er die weiteren Worte des Legaten. Ein Opfer... ja, ein Opfer war immer gut. Er schaute der Prozession zu, ohne wirklich zu begreifen, was da vor sich ging. Schon mehrmals hatte er den Kaiser gesehen. Immerhin hatte Valerian ja sein ganzes bisheriges Leben in Rom verbracht. Und den Kaiser bewundert, wann immer er sich blicken ließ. Seine Treue zu ihm war immer unverbrüchlich gewesen. Und eben so treu würde er zu dem neuen Kaiser stehen. Der Kaiser hatte ihn zu seinem Nachfolger bestimmt. Also mußte es sich bei ihm um einen fähigen Mann handeln.

  • [Blockierte Grafik: http://img175.imageshack.us/img175/3885/priestervj9.jpg| Marcus Valerius Iovius


    Während dem Legatus die notwendigen Zwischengebete zwischen den einzelnen kleinen Opfern ablas, übernahm Iovius das eigentliche Opfer, indem er das Getreide, aber auch das weingetränkte Brot der Statue des Iulianus präsentierte und dann zu ihren Füßen niederlegte. Der Vorteil am Sacerdos-Sein war, dass er das Zeug später behalten durfte (da Iulianus es ja leider nicht mehr selbst verzehren konnte).


    Nachdem die Voropfer endlich beendet waren, ging es anschließend an das Hauptopfer. Opferhelfer trugen eine Schale, sowie eine reichverzierte Kanne auf, sodass Lucianus als Opferherr die rituelle Reinheit, die für das Opfer notwendig war, erwaschen konnte.


    Anschließend reichte man dem Vinicier das ebenfalls reichverzierte Opfermesser, das sogenannte culter. Die drei schwarzen Ziegen wurden vorgeführt und zur Sicherheit begutachtete auch Iovius sie eingehend (falls dem Legatus etwas entging).


    Schließlich befand der Valerier die Tiere für rein und postierte sich hinter seinem Befehlshaber, um ihm den Text des Opfers einzusoufflieren.





    SACERDOS - LEGIO II GERMANICA

  • Nachdem ich mich kurz für das Ritual gewaschen hatte und der Sacerdos, nachdem er die Tiere begutachtet hatte, sich hinter mich aufstellte, fuhr ich mit der stumpfen Seite des Messers den Ziegen die Wirbelsäule entlang, was eine rituelle Entkleidung symbolisierte.


    Danach blickte ich auf und fing mit dem Gebet ab, welches mir der Sacerdos, den Göttern sei Dank, leise vorsagte....


    "O Di Manes Augusti,
    durch das Opfer dieser Ziegen, wie auch die Opfer in allen Teilen des Reiches bitten wir Euch:
    Seid dem Senat und dem Volke von Rom gnädig in dieser Zeit, blickt wohlwollend auf Rom und seine Gebiete und schenkt Frieden und Wohlstand.
    So Ihr uns weiter Eure Gunst schenkt, werden wir weiter Euch große Opfer schenken."

  • [Blockierte Grafik: http://img175.imageshack.us/img175/3885/priestervj9.jpg| Marcus Valerius Iovius


    Die drei Opferhelfer griffen sich nun die schwarzen Ziegen. Jeder zog ein langes Opfermesser aus dem Gürtel und hielt es bereit. Alle drei blickten zu Iovius und dieser zu Lucianus.


    "Agone?"


    fragte er nach alter Tradition, woraufhin Lucianus sicherlich das 'Age!' folgen lassen würde - schließlich hatte man diesen Aufwand nicht zum Spaß veranstaltet!


    Die Ziegen wirkten unterdessen angesichts der langen Messer wenig begeistert und blökten ängstlich. Eine versuchte sogar, sich zu befreien. Dies wiederum gefiel Iovius wenig - ängstliche Tiere waren kein gutes Vorzeichen!





    SACERDOS - LEGIO II GERMANICA

  • So war es auch, das "AGE!" konnte man laut und deutlich vernehmen...... die ängstlichen Ziegen allerdings fielen mir auf und ein Seitenblick zum Sacerdos bedeutete, dass er schnell machen sollte, ein negatives Ergebnis konnte ich heute wirklich nicht brauchen.

  • [Blockierte Grafik: http://img175.imageshack.us/img175/3885/priestervj9.jpg| Marcus Valerius Iovius


    Natürlich beeilten sich die drei Opferdiener, rasch zu agieren. Die Klingen stießen in die Hälse und rasch öffnete sich die Hauptschlagader der Tiere. Das Blut stieß rasch hervor und benetzte nicht nur die Hände und Messer der Opfermetzger, sondern auch den staubigen Boden.


    Rasch eilten drei weitere Helfer herbei und fingen das Blut mit großen Schüsseln auf. Valerius machte sich unterdessen daran, sich gedanklich auf die Eingeweideschau vorzubereiten.


    Tatsächlich wurden die Eingeweiden von findigen Metzgern (sie gehörten tatsächlich zu den legionseigenen Fleischern) aus den toten Leibern herausgeschnitten und dann in einer Schale dem Sacerdos präsentiert.


    Mit prüfendem Blick nahm Iovius zuerst die Leber, denn an ihr konnte man üblicherweise am meisten erkennen. Vorsichtig wog er sie hin und her, betrachtete sie von allen Seiten...





    SACERDOS - LEGIO II GERMANICA

  • Die Opfertiere wirkten ja irgendwie nervös. Gut, er wäre auch nervös, wenn er gleich getötet werden sollte. Und doch waren Opfertiere doch sonst gelassener. Gab man ihnen nicht sogar was zur Beruhigung? War das heute versäumt worden?


    Durch die unruhigen Tiere war Valerian nun doch aus seiner Betäubung und seinen Grübeleien gerissen worden. Gespannt blickte er auf die Vorgänge weiter vorne. Die Tiere wurden gekonnt mit Stichen in den Hals getötet und anschließend aufgeschlitzt, um die Eingeweidenschau vorzunehmen. Der Sacerdos hatte machte eine unglaubliche Schau daraus, die Eingeweide zu betrachten. Was war nun damit? Waren sie in Ordnung? Valerian hielt unwillkürlich die Luft an.

  • Unser Kaiser tot.... 8o. Seit ich dies erfahren hatte, wollte und wollte dieser Satz einfach nicht in meinen Schädel.


    Natürlich, unser Kaiser war heldenhaft an der Spitze unserer Truppen in der Schlacht gefallen -so erzählte man es sich-, dennoch war sein Tod äußerst tragisch und würde noch mit einigen Unruhen verbunden sein.


    So befand ich mich schließlich auch auf dem Exerzierplatz und beobachtete still schweigend das Opfer

  • Primus sah sich das Opfer an und dachte wie so oft darüber nach ob sich auf diese Weise tatsächlich etwas vorhersagen konnte.
    Schmunzelnd mußte er an die Geschichte mit Cäsar während des Bellum Gallicum denken,...hatten er und Labienus nicht die Hühner, welche über das Geschick des bevorstehenden Tages Auskunft geben sollten,...
    Da, der Priester hielt die Leber in Händen und beäugte sie Fachmännisch.
    Tja, selbst Caesar, der Divus post mortem hielt sich weniger an solchen Aussagen auf, er hatte damals die Hühner mit einem Hahn beglückt und für Ruhe gesorgt. Das beruhigte die Auguren und die schlotternden Legionäre...der Erfolg gab ihm Recht.
    Mal sehen was der Priester so alles in der Leber sah...

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