Holla, Jungs, ihr geht viel zu hastig vor, Merit schläft doch nicht, bis die Zelte aufgebaut sind und das Feuer entfacht ist...
ZitatOriginal von Lucius Artorius Veratius
Als er näher kam, sah er, dass da ein Lebewesen lag.
"Aber, aber, das lag doch vorhin noch nicht hier?"
Nun entdeckte Veratius zwischen den Bäumen angebunden auch ein Pferd, er ging auf das Bündel zu und stieß mit dem Fuss dagegen, nichts bewegte sich, entweder tot oder einen sehr festen schlaf, dachte sich Veratius.
Natürlich war sie bereits wach. Sie verstand nur Bruchstücke von dem Latein, das die Soldaten sprachen. Griechisch jedoch vermochte sie weitaus besser zu sprechen und zu verstehen. Merit-Amun stellte sich schlafend. Eine dumme Idee, wie ihr wenig später aufging. Wer wusste schon, was dieser Trupp Soldaten mit ihr anstellen würde? Eine einsame Frau, mitten in der Wildnis, in Gesellschaft von einem Dutzend Soldaten. Männlicher Soldaten. Sie hätte aufspringen und davonpreschen sollen, aber dazu war es nun zu spät.
Entgegen der Annahme des Soldaten, der sie mit dem Fuß anstieß, bewegte sie sich doch: Merit-Amun umfasste den Fuß des Fremden und drehte ihn mit einer schnellen Bewegung herum, damit er stürzen würde. Den Knöchel würde das nicht so arg in Mitleidenschaft ziehen. Dann sprang sie auf. Ihre Hand glitt zu dem Obsidiandolch an ihrer Seite, doch sie zog ihn noch nicht. Mit gefederten Knien und einem grimmigen Ausdruck auf dem Gesicht, starrte sie den Römer an. "Du besser überlegen ob tust eine Kind Amuns zuleide, Römer", sagte sie in ihrem geborchenen Latein und versuchte dabei, so bedrohlich wie möglich zu wirken. Angesichts ihrer kurzen Größe und der zierlichen Gestalt war dies allerdings nicht halb so effektvoll wie von Merit-Amun beabsichtigt.