cubiculum | Lucius Flavius Furianus

  • Man hatte mich angewiesen, ein cubiculum für ein neuangekommenes Familienmitgied herzurichten. Wer das war, wußte ich nicht. Man sagte mir nur, es sei für den Senator Furianus. Von dem hatte ich noch nie etwas gehört. Oder doch? Jetzt ich erinnerte mich daran, daß Luca ihn einmal erwähnt hatte.
    So ging ich also in den Raum, in dem er die nächste Zeit nächtigen sollte, doch das was sich mir dort bot, ließ mir alle Hoffnung schwinden, hier ein Leichtes zu haben. Es schien, als hätte schon seit Ewigkeiten kein Mensch mehr, diesen Raum betreten. Dementsprechent staubig war alles. So befreite ich erst alles vom Staub, bevor ich mich daran machte, das Bett zu beziehen.
    Als ich fast fertig war, setzte ich mich einen Moment auf die Bettkante, um mich auszuruhen. Mein Rücken tat mir weh und müde war ich auch. Ich freute mich schon darauf, wenn es endlich Abend wäre, mir ein kleines Bad zu genehmigen. Vielleicht könnte ich Severus ja wieder dazu bringen, mir ein Bad zu bereiten. Oh ja, seufzte ich, das wäre schön!

  • Er bezweifelte indes, während man ihn die Gänge hindurch leitete, ob es noch das Haus seines Vaters war. Kaum war man ein Jahr nicht anwesend, schon bekam man scheinbar ein neues Zimmer zugeteilt. Er war mehr als nur verärgert. Was sollte das?
    Der Sklave konnte das brodeln hinter sich natürlich nicht sehen, geschweige denn hören, wobei Furianus doch wütend stärker nach Luft rang, als gewöhnlich. Als jedoch wahrhaftig die Tür geöffnet wurde, brach es aus ihm raus.


    "Was soll das?! Warum geleitest du mich hierher, wo ist mein cubiculum?!"


    "Dominus, man sagte mir ich solle dir ein Zimmer zur Verfügung stellen."


    Sagte der Sklave sogleich kleinlaut und glitt schnell in das Zimmer hinein, um die Vorzüge dieses Raumes vergebens zu präsentieren. Er klammerte sich wohl an die Hoffnung eine mildere Strafe dafür zu erhalten.


    "Das kann doch nicht ernst sein!!! Ich bin ein Jahr weg und dann bin ich hier nur Gast und muss mich hier..."


    Er stockte. Was sahen seine geröteten Augen da? Da saß doch tatsächlich eine Sklaven auf dem Bett.


    "Bei den Göttern! Was soll das schon wieder?! Allesamt auspeitschen sollte man euch, nein, nicht auspeitschen, gleich den Löwen zum Fraß vorwerfen! Unnützes Pack, steh sofort auf!"


    Brüllte er die Sklavin auf dem Bett an und massierte fast schon automatisch seinen Nasenrücken, da die Kopfschmerzen durchaus nicht mehr toleriert werden konnte, die er sich hier zuzog.

  • Aufgeschreckt durch das Brüllen, spritzte ich auf und drehte mich um. Mist! Das mußte er sein und ich war noch nicht ganz fertig! Was? Auspeitschen? Löwen? Nur weil das Bett nich nicht glatt gestrichen war? Ich schluckte erst mal, bevor ich auch nur ein kleines Wörtchen heraus brachte.


    Entschuldigung, dominus! Ich bin gleich fertig!


    Sofort machte ich mich wieder an die Arbeit, strich das Laken unddie Decke glatt und richtete die Kissen.


    So, schon fertig!


    brachte ich kleinlaut heraus und hoffte, so schnell wie möglich wieder hier heraus zu kommen.

  • "Schön, aber unnötig."


    Raunte Furianus zurück, hatte sich jedoch schon einigermaßen in Griff und hatte sich auch beruhigen können.


    "Nicht nur unnötig, da ich hier icht zu schlafen gedenke, sondern auch, weil ich nun ein Bad brauche. Falls es euch Sklaven nicht in den Sinn kommt, das ein Mann, welcher über ein Jahr nicht hier war, nicht einfach so ein paar Häuser weiter residiert, sondern eine lange und beschwerliche Reise auf sich nehmen muss, um hierher zu kommen. Ich verlange nach einem Bad und das sofort."


    Er musste diesbezüglich mit Gracchus reden, man verwöhnte die Sklaven hier. Das waren sicherlich die ersten Folgen der Abwesenheit seines Vaters, dieser hätte solch ein Verhalten niemals geduldet.

  • He? Was wollte der? Ein paar Häuser weiter? Wollte er hier nicht wohen? Jetzt verstand ich gar nichts mehr! Verdutzt guckte ich drein, doch reagierte sofort, als er das Bad erwähnte. Ja, schnell das Bad richten und dann husch husch, ab durch die Mitte!


    Ähm, ja dominus, ich richte sofort ein Bad für dich!


    Kaum hatte ich das gesagt, nahm ich meine Beine in die Hand und llief eilenden Schrittes zum balneum und bereitete ihm ein Bad.

  • "Aber schnell!"


    Rief Furianus ihr hinterher und massierte sich mühsam weiterhin den Nasenrücken. Kaum in Rom und schon Strapazen und Probleme, das fingt wirklich gut an. Welch Ironie.


    "Und du bring mir etwas Leichtes zu essen, ich ahne schon, dass sich das mit dem Badevergnügen noch etwas hinziehen wird, ihr scheint mir alle inkompetent zu sein."


    Der Sklave nickte eifrig und lief ab, um die leichte Kost zu holen. Furianus setzte sich derweil auf das Bett und versuchte die Kopfschmerzen weg zu massiern.

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