Titus schreitet mit großem Gefolge zum Tempel der Trias auf dem Kapitol.
Unter Anrufung der höchsten Götter opfern die beiden Angetrauten einen Stier und ein Schaf, um in den Eingeweiden sich der Zustimmung der Götter zu vergewissern. Der Opferschauer blickt Titus, der sich die Toga über den Kopf gezogen hat, zunächst düster an, die Menge hüllt sich in Schweigen. Dann erhellt sich seine Mien und mit lauter Stimme verkündet er:
" das Glück und das Wohlwolen der Götter ist mit euch, edler Senator, befehlshaber der Cohortes Urbanae und auch mit dir, edelste aller Frauen, Diva Lacrima Nyreti! Noch nie sah ich zwei Tiere, die so willig sich opferten, noch nie waren die Eingeweide so rein, noch nie ihr Blut so rot! Die götter geben euch ihren Segen und nicht nur dies, sie scheinen auch zu frohlocken über deine Entscheidung! Möge eure Liebe ewig währen!"
Nach diesem guten Omen zieht das Hochzeitsgefolge über die via sacra zum Tempel der Vesta. Dort unterschreiben zehn Zeugen, unter ihnen auch der Kaiser persönlich und der Praefect der Praetorianergarde, also die beiden ersten des Reiches, mit denen Titus in Freundschaft und Waffenbrüderschaft verbunden ist, den Ehevertrag, der die Verfügung über das Vermögen nach alter Sitte dem Manne zusprach.
Nun spricht Flavia nach alter Sitte die Worte:
"Ubi tu Titus, ego Flavia."
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Die Brautführerin (pronuba) ist die höchste der Vestalinnen, die nun Flavia zu Titus führt und deren rechten Hände mit dem dextrarum iunctio verbindet, um die Eheschließung feierlich kenntlich zu machen.
Beide treten so vor die Tore des tempels und Hochrufe erschallen vom Forum herüber.
Zur ewigen Erinnerung an diese Eheschließung streift Titus ihr noch diesen Ring aus Gold über:
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