Ursus hatte sich einen der ohnehin kaum genutzten Empfangsräume als zukünftiges officium auserkoren und auch die Möblierung ein wenig umgeändert. Immerhin brauchte er Regale für die Unterlagen und einen ordentlichen Schreibtisch, da ja einiges an Schreibarbeit auf ihn zukam.
Und er hatte sich den Luxus geleistet, sich eine Sklavin anzuschaffen. Nicht, daß die Arbeit der Sklaven im Haus zu wünschen übrig ließ. Doch die meisten waren der persönliche Besitz von Corvinus und über die konnte er dementsprechend nicht frei verfügen
Hübsch war sie ja, das konnte man nicht anders sagen. Blieb zu hoffen, daß sie nicht zu aufsässig war, wenngleich er kleine Rangeleien durchaus zu schätzen wußte.
Es verging ein Weile, während er sie einfach so musterte. "Nun, woher stammst Du und wie lautet Dein Name? Und was kannst Du wirklich alles?" Seine Stimme klang nicht unfreundlich. Eher sachlich und interessiert.
Der Händler hatte natürlich tausend Eide geschworen, daß sie fließend Latein konnte. Aber man wußte ja, was man auf derlei Versprechungen geben konnte. Selbst die kleine Sprechprobe konnte auswendig gelernt sein. Wenn der Mann gelogen hatte, würde Ursus ihm morgen das Fell abziehen. Betrügen ließ er sich nicht. Eine Gallierin sei sie. Und gehorsam, fleißig, aber durchaus nicht ohne Temperament, hatte der Mann versprochen. Was abzuwarten war.