Von seiner Casa aus eilte Macer zum Tempel des Mars Ultor und nahm dabei den Weg über die Märkte. Sein Laufbursche begleitete ihn und trug bereits eine Amphore Wein aus dem heimischen Vorrat. Aber für den Anlass, der Macer hierher trieb, reichte ein wenig Wein nicht aus. Ein Opfertier musste es schon sein, um Mars Ultor darum zu bitten, keine Rache für die vielen Toten in Rom zu nehmen. Und eine davon war auch noch die Virgo Vestalis Maxima gewesen. Warum musste es auch diese ganzen legendären Verwicklungen geben, nach denen der Kriegsgott ausgerechnet auch noch Vesta recht nahe stand?
Ein Stand bot Pferde und Stiere an, aber die wollte der Senator dann doch lieber einem offiziellen Staatsopfer überlassen. Heute war er als Privatmann unterwegs. "Frische Ferkel! Drei nehmen, zwei bezahlen", pries ein Händler seine Ware an, aber das war Macer dann auch wieder zu billig.
Ein zotteliger Widder am Stand nebenan erschien ihm schon passender. Der Händler, ein dickerer älterer Mann mit Bart gab einem Kunden gerade irgendwelche Geschichten von einer Eberjagd zum besten und deutete auf ein entsprechendes Tier. So wie der Händler aussah, hatte er den aber ganz sicher nicht mehr selber gejagt. "Der Widder da, wieviel kostet der?" "150 Sz." "150? Dafür bekomme ich ja ein Kalb!" "Nicht bei mir." "Dann eben nicht." Macer ging weiter.
Woanders wurde er fündig, für 100 Sz. Und der Händler schickte sogar noch einen Sklaven mit, der das Tier vor sich her trieb.