• Wenn man einmal davon absah, dass ich zumindest den einen oder anderen Barbaren, dem ich in der Schlacht begegnet war ganz sicher kein zweites Mal begegnen würde - jedenfalls nicht im Leben - war an ihrer Aussage durchaus etwas dran.


    "Ich denke, das trifft vor allem dann zu, wenn man in der gleichen Stadt lebt? Ausgenommen vielleicht Rom, da sollen ja eine Million Menschen leben."

  • Ich denke, dass es auch in grossen Städten wie Rom möglich ist sich immer wieder über den Weg zu laufen.
    Das konnte natürlich auch einfach daran liegen, in welchen Schichten man sich bewegte.

  • "Das mag schon sein. Wir werden uns auf jeden Fall wieder begegnen. Schon allein, um wieder zu diskutieren. Jedenfalls habe ich schon seit mindestens einem Jahr keine solch scharfsinnige Diskussion wie heute mehr gehabt. Dafür möchte ich dir noch einmal ganz herzlich danken. Es war eine große Freude, mit dir zu diskutieren."


    Das war keine Höflichkeitsfloskel, sondern ganz genau so gemeint, wie ich es gesagt hatte. Und das merkte man mir auch an meiner ganzen Gestik an, auch wenn die Gesichtszüge bei den Lichtverhältnissen nicht ganz deutlich zu erkennen waren.

  • "Ich werde dir dann eine Nachricht zukommen lassen. Doch nun ist es an der Zeit, zum Tor zu gehen."


    Ich hätte es sicher auch noch Stunden hier ausgehalten, aber es brachte sicher nichts, völlig übermüdet beim Strategos zu erscheinen.

  • Die Rückreise nach Alexandria hatte noch wesentlich länger gedauert als die Reise nach Memphis. Kein Wunder, denn das Hippopotamus war schwer und machte so ein schnelles Reisen unmöglich. Scipio hatte das Tier während der Reise hierher mehrmals gründlich betrachtet, konnte aber nun wirklich nichst daran entdecken warum eine Frau unbedingt ein solches Geschöpf haben wollte. Zudem war es ein Männchen und wie Scipio und die Transporteure zu ihrem Leidwesen erfahren mussten ziemlich wild. Als sie einmal Rast machten um das Tier wieder mit Wasser zu überschütten damit es nicht austrocknete und um es zu füttern da schlug es ziemlich kräftig aus. Einer der Männer des Händlers hatte sich dabei den Unterarm gebrochen und Scipio selbst hatte sich ein doch recht gut sichtbares Veilchen eingefangen. Mehrere male mussten sie auch den Käfig reparieren in dem sich das Tier befand da es immer wieder versucht hatte auszubrechen. Scipio und die Männer waren heilfroh als entlich Alexandria in Sicht kam und sie dieses Ungetüm entlich abliefern konnten. Der Praefectus hatte Scipio einen Ort genannt an dem es untergebracht werden sollte, deshalb nahm er auch an das man dort Bescheid wusste:


    "Salve, mein Name ist Tiberius Prudentius Scipio. Ich soll hier ein Hippopotamus abliefern. Es gehört dem Praefectus Aegypti. Ich nehme an ihr wisst bescheid?"


    Saltius Dexter, ein Lagerarbeiter kam auf ihn zu und antwortete:


    "Ach ja, da hatte wir doch schon mal eins. Das kommt da hinten in den Schuppen rein. Sag mal, was will der Praefect denn mit diesen ganzen Ungetümen?"


    Scipio zuckte mit den Schultern:


    "Keine Ahnung. Auf alle Fälle sind die Dinger potthässlich und stur."


    Dabei zeigte Scipio vielsagend auf sein Veilchen. Der Hafenarbeiter lachte kurz auf und erwiderte:


    "Ich werde mich hüten zu nahe an das Biest ranzukommen. Dazu habe ich doch ein paar Sklaven hier."


    Scipio hingegen war gar nicht zum Lachen zumute. Der Hafenarbeiter unterdessen holte sich Verstärkung in Form von einigen Sklaven heran und mit vereinten Kräften buxierten sie den Bullen eines Hippopotamus in das Lagerhaus. Da viel Scipio noch etwas ein. Er nahm eine Wachstafel die er herumliegen sah und schrieb etwas in seiner schönsten Schrift darauf. Dann reichte er sie dem Hafenarbeiter und dieses Mal lachte er:


    "Bevor ichs vergesse, das muss an das Vieh ran und zwar so, dass man es gut sehen kann."


    Der Hafenarbeiter sah ihn kurz entgeistert an und gab die Tafel sofort an einen Sklaven weiter. Dieser fackelte auch nicht lange und ging zu dem Tier hin. Scipio ärgerte sich ein wenig, denn bei dem Sklaven war das Tier plötzlich zahm wie ein Kätzchen, gar so als würden sich die Beiden schon ewig kennen. Aber schlussendlich war es Scipio egal, denn er hatte seine Schuldigkeit und Arbeit getan. Das Tier war an seinem Zielort



    und am Tier selbst war auch die Botschaft angebracht die Scipio dem Praefecten vorgeschlagean hatte.


    In Liebe für Aelia von Corvus


    Als alles erledigt war wandte sich Scipio noch einmal an den Hafenarbeiter und informierte ihn wie das Tier zu versorgen war. Danach verabschiedete er sich von den Männern die mit ihm das Tier hierher gebrachte hatten und begab sich dann schließlich zurück in die Regia um dem Praefecten Bericht zu erstatten.

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