Die Stände des Handelskonsortiums Freya Mercurioque

  • Lando, obwohl mit durch Fieber kochendem Blut in den Adern, schleppte sich immernoch dahin wo er seiner Meinung nach hingehörte: zur Arbeit.


    Den Tag in der Regia verlebte er noch relativ passabel, doch gen Abend wurden seine Bewegungen und Gedanken immer langsamer, was ihn dann doch zu dem Schluss trieb heute etwas früher nach Hause zu gehen... doch vorher wollte er noch etwas erledigen, und dafür brauchte er...


    "RAGIN!!!!!"

  • Ragin hatte seinen Namen vernommen. Lando hörte sich nicht besonders freundlich an: Hatte Ragin etwa schon wieder einen Fehler in der Rechnung gemacht? Er war die letzten Rechnungen immer mindestens zweimal durchgegangen, da der letzte Fehler ihn richtig gewurmt hatte.


    Also eilte er schnell dahin wo der Ruf herkam. Dort stand Lando mit einem roten Gesicht-er schien offenbar wütend zu sein.


    "Äh...ja?", meinte er kleinlaut, und wartete auf ein Donarwetter.

  • "Setz dich...", keuchte Lando, dessen Worte in einen schlimmen Hustanfall endeten, bis er diesen unterdrückt hatte, dauerte es einige Momente. Schließlich gab er es auf und schob dem Jungen einfach ein Stück Pergament rüber, ohne irgend etwas zu sagen... das war im Moment einfach zu anstrengend.



    Hiermit übertrage ich den Betrieb Smaidra Laema auf Marcus Duccius Rufus. Sämtliche Waren und Angestellte gehen in seinen Besitz über. Abgaben und regelmäßige Kosten werden rechtmäßig vom neuen Besitzer entrichtet.



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    Handelskonsortium Freya Mercurioque
    Tiberius Duccius Lando
    Forum Moguntacii - Germania
    ANTE DIEM XV KAL NOV DCCCLVIII A.U.C. (18.10.2008/105 n.Chr.)

  • Lando sah nicht gut aus. Ragin tat wie ihm geheißen und meinte dann sorgenvoll: "Du siehst nicht gut aus, Lando. Vielleicht solltest du besser nach Hause gehen und dich ein wenig schonen. Kann es sein, dass du Fieber hast? Du hast einen ganz roten Kopf! Am Besten holen wir gleich einen Heiler!" So hatte es bei Ragins Mutter auch angefangen, und am Ende hatten sie sie zu Grabe getragen. Aber lando deutet ihm mit einer handbewegung, dass er das Pergament lesen solle, also tat Ragin das ebenfalls und meinte dann erstaunt:
    "Du willst mir deine Töpferei überschreiben? Wie komme ich denn zu dieser Ehre?"


    Ragin war nicht undankbar, er war vielmehr überrascht, denn mit so etwas hatte er nicht gerechnet. Zweifelsfrei war es deutlich angenehmer, als Ärger wegen eines Fehlers zu bekommen

  • Lando holte tief Luft, und beugte sich leicht über den Tisch um nach einem Becher Wasser zu greifen. Als er davon getrunken hatte, sah er den jungen Duccius matt an und versuchte sich an einem Lächeln.



    "Wie du weißt...", ein unterdrückter Huster hielt ihn auf, "..wird Phelan relativ bald zurückkehren. Das heißt du wirst die Betriebe, die du ja schon ganz ordentlich betreut hast, wieder verlieren. Ich bin der Meinung du solltest dich nun an einem eigenen Betrieb versuchen..."


    Er hielt inne und versuchte ruhig zu atmen, doch der Hustreiz war stärker. Es schüttelte ihn krampfhaft, und er musste sich am Tisch festhalten um nicht vollkommen vom Stuhl zu fallen...


    "Nun, wo war ich?", nahm er mit rasselndem Atem den Faden wieder auf, "Achja, erinnerst du dich an den Töpfer in der Seitengasse im Südviertel an der Stadtmauer? Das ist jetzt deiner... die Frau die in ihm arbeitet heißt Almonda. Sie ist gut in dem was sie tut, ihre Tochter geht ihr zur Hand. Wenn man ihr am Monatsende etwas mehr bezahlt, wird die Ware besser als das was man beauftragt, merk dir das. Ich wünsche dir viel Spaß, dies ist etwas mehr Verantwortung als für Hunde zu sorgen... achja, als Stallbursche bist du übrigens gefeuert."
    Wieder ein versuchtes Lächeln, und wieder erstarb es vor der Vollendung in einem Hustanfall...

  • Das waren ja wirklich tolle Nachrichten. Ragin äh Marcus Duccius Rufus als Unternehmer...das hatte etwas. "Ich weis gar nicht was ich sagen soll, außer : Ich werde dich nicht enttäuschen!" Ragin strahlte und glich damit fast Lokis düstere Erscheinung aus. Das er nicht mehr als Stallbursche arbeitete störte ihn nicht besonders, schließlich konnte er immer zu den Pferden und machen was er wollte. "Aber du siehst wirklich schlecht aus. Meinst du nicht es wäre besser jetzt Feierabend zu machen und dich zu Hause auszuruhen?"

  • Lando freute sich über die Begeisterung des Jungen, dieser Elan war die beste Vorraussetzung um eines Tages zu den Großen des Geschäfts zu gehören.
    Die Bemerkung über Landos Zustand schlug er mit einer, wenn auch schwachen, wegwerfenden Geste ab: "Wer bist du? Meine Mutter? Ich hab hier noch einiges zu tun... aber wenn es dich beruhigt, ja, dann werde ich nach Hause gehen um mir erst einmal eine Kräuterbrühe reinzuziehen."


    Lando war kurz versucht eine Schnute zu ziehen, musste dann jedoch unwillkürlich lächeln..

  • Das würde Ragin schon etwas beruhigen. Mit Krankheiten war nicht zu spaßen! Allerdings war er verwundert, dass Loki so darauf einging. Anscheinend ging es ihm noch deutlich schlechter als befürchtet! "Wenn ich dir etwas Arbeit abnehmen kann, dann sag es mir einfach. Ich bleib dann heute gerne auch etwas länger. Aber du solltest wirklich ins Bett und dich ein wenig pflegen lassen." Als Loki aber verneinte und meinte es gebe Arbeit, die er übernehmen konnte, verabschiede sich Ragin dann auch. "Gut, ich muss dann noch eine Rechnung schreiben und eine andere überprüfen. Wir sehen uns dann später daheim. Dann können wir einen heißen Met trinken, der wird dir sicher helfen." Er nickte dem Kranken noch einmal aufmunternd zu, und begab sich dann wieder an sein Schreibpult.

  • Ragin war durch Dagmars Brief schon den ganzen Tag aufgekratzt gewesen. Ständig war er mit seinen Gedanken in dem fremden Land, das er bald besuchen würde. Allerdings wollte er auch mit Lando darüber reden, was er vor hatte. Also ging er, nachdem er seine Arbeit erledigt hatte, zu ihm.


    "Lando, hast du kurz Zeit für mich?"

  • Lando klammerte sich gerade an eine heisse Tasse mit Kräutersud, als Ragin sich bemerkbar machte. Er sah den Jungen aus geröteten Augen fragend an, nickte dann aber einfach nur stumm und wartete darauf, dass er von alleine anfing zu erzählen.

  • Der arme Kerl sah immernoch schlecht aus. "Ich habe gestern Antwort auf meinen Brief an Dagmar bekommen. Ich würde sie wirklich gerne besuchen und habe mich daher entschlossen im Frühjahr nach Alexandria zu reisen. Sie ist meine einzige noch lebende nahe Verwandte," es war leichter Ratbald als tot zu betrachten, "und ich möchte sie unbedingt kennenlernen. Aber keine Angst, ich werde auf jeden Fall zurück nach Mogontiacum kommen. Ich habe mich auch entschlossen nicht zur Legion zu gehen, sondern es dir und Witjon gleich zu tun und in der Verwaltung der Stadt zu arbeiten." Er schaute Lando an, und erwartete beinahe ein Donnerwetter seines hünenhaften Vetters.

  • Der rothaarige Germane hörte sich jedoch den Wunsch seines kleinen Gegenübers an, und verzog bei dessen Endung keine Miene.


    "So so... Alexandria.", murmelte Lando schließlich, "Wenn dies dein Wunsch ist, werde ich mir ihm nicht in den Weg stellen. Da du ja alt genug bist, gehe ich davon aus, dass du die Formalia deiner Betriebe und deines Hundehaufens schon geregelt hast. Wann soll es denn soweit sein?"


    Nicht, dass er Ragin einfach gehen lassen würde... er würde schon seinen Brocken mitbekommen, den er im sonnigen Süden zu stemmen hatte. Lando überlegte nur was für einen...

  • Was dachte Lando denn. Wie sollte er denn schon alle geregelt haben? Offenbar wurde er schon ein wenig überschätzt.


    "Ich werde erst im Frühjahr nach Alexandria reisen, also habe ich noch viel Zeit alles zu regeln. Ich weis auch noch nicht genau ob ich den Landweg nehme oder mit dem Schiff fahre. Allerdings wohl eher ersteres, denn ich war noch nie auf einem richtigen Schiff. Wegen meiner Betriebe und den Hunden muss ich mir noch Gedanken machen. Soweit ich das richtig mitbekommen habe, müsste Phelan ja bald wieder aus Rom zurückkommen, so dass er sich dann wieder um seine eigenen Betriebe kümmern kann. Vielleicht übernimmt er die Töpferei dann ebenfalls komissarisch für mich. Und wegen den Hunden: Das dürfte kein Problem werden. Vielleicht kann ich ja Sontje, Eila oder Silko überreden die beiden zu versorgen. Notfalls würde ich sie mitnehmen, aber ich denke wohl eher, dass das unpraktisch wäre."


    In Ragins Ohren klang alles was er sagte überaus logisch und schon erstaunlich gut durchdacht. Ob er sich da nicht täuschte?

  • Lando faltete die Hände vor seiner Nase und sah den Jungen kritisch an... das würde wieder in Arbeit ausarten, das wusste er. Allerdings hatte Ragin Phelans Betriebe schon lange genug geführt, da könnte man dies auch anders herum so handhaben.


    "Nun gut... ich glaube Hartwig hätte keine Probleme damit sich um deine Biester zu kümmern. Immerhin ist es sein Hof, auf dem du die Tiere untergebracht hast.", schloss er das Thema des wirtschaftlichen ab, "Wann auch immer du gehen magst, es ist deine Entscheidung. Du bist alt genug um Verantwortung für das zu tragen was du tust, und was du nicht tust. Damit du dich nicht gänzlich langweilst...", er begann süffisant zu grinsen, immerhin hatte er gehört dass Alexandria nichts weiter als ein sonniges Urlaubsdomiziel für die Arbeitsmüden war, "habe ich eine kleine Aufgabe für dich. Ich habe in der Acta gelesen, dass die Schola in Alexandria recht... gut... sein soll. Lass es mich kurz fassen: du brauchst nicht wieder zu kommen bis du dir ein Diplom verdient hast. Thema und so kannst du dir selbst aussuchen."


    Es war nicht unbedingt eine Strafe, aber auch alles andere als leicht... und es würde seinen Nutzen haben, das wusste Lando.

  • "Wie bitte, ein Diplom? Wie soll ich das denn schaffen? Bekommen das nicht nur die gebildetsten Männer des Imperiums? Und dazu noch in Alexandia? Muss ich das dann auf griechisch machen? Ich meine ich habe ja schon ein kleines bisschen Griechisch gelernt, aber dafür reicht es ganz sicher nicht!"


    Das war dann och ein sehr harter Brocken! Wobei es ihn ja schon reizen würde...aber wenn er es nicht schaffte, dann würde er nicht wieder nach Hause kommen dürfen. Außerdem hatte er gar nicht vor gehabt so lange in Aegypten zu bleiben.


    "Also Dagmar hat geschrieben, ich solle besser bis zum Frühjahr warten, da sonst die Berge voll Schnee sind und das Meer entsprechend rau ist. Und ich möchte weder den Eisriesen zu nahe kommen, noch mich Njörds Hände begeben."

  • Lando sah seinen jungen Verwandten schmunzelnd an: "Ich bin mir sicher du wirst mich nicht enttäuschen, junger Padawan... eh... ich meine Ragin. Wenn Dagmar das schreibt, wird es so sein. Möchtest du jemanden mitnehmen, oder alleine reisen?"


    Der Junge war immerhin erst sechzehn.

  • "Nein, ich werde dich nicht enttäuschen." Ragin war viel zu stur um zuzugeben, dass er daran doch den ein oder anderen Zweifel hatte.


    Wenn sollte er denn mitnehmen? Komische Frage.


    "Ich werde alleine reisen, also mit Helios. Ich wüsste nicht, wer sonst mitkommen sollte. Und ich kann mir nicht vorstellen, dass der Weg nach Alexandia auch nur annährend so gefährlich ist wie mein Weg von meiner Mutter hierher." Mittlerweile fühlte sich Ragin als Mann, auch wenn er nicht unbedingt ein beeindruckendes Exemplar seines Geschlechtes war. Auch lies er es bewusst weg, dass er auf seinem Weg hierher nicht allein gewesen war...

  • "Sicher wirst du das nicht... bist du sicher, dass du das Pferd mitnehmen willst? Ich kann mir kaum vorstellen, dass einem Vierbeiner ein ewig schwankender Untergrund besser bekommt als einem Zweibeiner...", fragte Lando mit kritischem Blick, wohl wissend sich bei jedem größeren Törn die Amisia herunter bis zum Nordmeer immer gründlichst die Seele aus dem Leib gekotzt zu haben...


    "Achja, da fällt mir noch etwas ein... die Stadtverwaltung hat eine Anfrage an Marmor gerichtet, der wohl für die Sanierung irgendwelcher Bauten gebraucht wird. Ich möchte, dass du zum Magistrat Petronius Crispus gehst, und ihm ein Angebot unterbreitest. Meinst du, du bekommst das hin?"

  • "Ja, ich würde Helios gerne mitnehmen, wenn ich darf. Ohne Pferd nach Rom oder Gallien zu kommen, erscheint mir doch arg weit, und auch dort werde ich mein Pferd sicher gebrauchen können."


    Dann wandte er sich der zweiten Frage zu.


    "Klar, das kann ich das machen. Petronius Crispus mag ich. Wenn du mir die Konditionen sagst, geh ich gerne bei ihm vorbei."

  • "Gut, dann tue das. Ich gehe davon aus mich nicht um die Finanzierung der Reise kümmern zu müssen? Will heißen: ich will nur einen Betrag hören, den du brauchst um nach Aegyptus zu kommen. Um das ganze Kladeradatsch der Reise will ich mir eigentlich weniger Gedanken machen müssen, das kannst du auch selbst organisieren. Ich fühle mich in diesem Fall nicht missbraucht, wenn du nur Geld willst, wenn du verstehst was ich meine..", normalerweise würde Lando bei diesen Worten schmunzeln oder mit einem Auge zwinkern, doch heute brachte er wenig vergleichbares zustande, er war einfach zu schwach.


    "Konditionen? Hmhm... über weniger als 155 Sesterzen je Block brauchst du mit ihm garnicht zu sprechen, der Mann hat schon einmal fehlendes Wissen über die Preisverhältnisse am Markt bewiesen. Andererseits ist er es gewohnt für deutlich mehr bei uns einzukaufen, immerhin schickt er immer wieder seine Leute ins Handelshaus. Naja, du machst das schon... gibt es sonst noch etwas, über das du mit mir sprechen willst?"

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