An meinem ersten Tag hier, hatte ich noch so gut wie gar nichts vom Garten gesehen. Erst spät Abends, bevor ich zu Bett gehen wollte und es bereits schon dunkel war, war ich kurz herausgekommen, um noch etwas Luft zu schnappen.
Das wollte ich heute endlich nachholen, denn schließlich war es nicht nur gut zu wissen, wo sich was befand. Es war außerdem wichtig, etwaige Rückzugspunkte zu finden, wo man sich auch mal verstecken konnte, wenn die Dinge mal nicht ganz so gut liefen, wie sie eigentlich sollten.
Der gute Ursus hatte sich längst aus dem Staub gemacht. Da er mir keinerlei Anweisungen für noch auszuführende Aufgaben hinterlassen hatte, schlenderte ich gemütlich hinaus in den Garten und sah mich erst einmal um. Außer Sklaven, die mehr oder weniger geschäftig in der Gegend herumrannten und dieses und jenes taten, sah ich niemanden, der mir meinen "freien Vormittag" in irgendeiner Weise verübeln konnte.
Doch zur Sicherheit tat ich dann auch geschäftig. Schließlich wollte ich ja nicht gleich den Unmut meiner Schicksalsgenosssen auf mich ziehen.
So betrachtete ich mir die Gewächse und untersuchte die Blätter und tat so, als ob ich der Chefbotaniker höchstpersönlich wäre. Natürlich hatte ich von Planzen ungefähr so viel Ahnung, wie der Winter vom Sommer wußte.
Nebenbei sah ich mich aber auch noch weiter um. Vielleicht würde ich ja hier noch einige Ideen bekommen, wie man von hier am Besten auch wieder abhauen konnte. Schließlich wollte ich ja hier nicht für immer und ewig bleiben.
Reserviert!