Der Freund des Siegens konnte nicht schlafen und stand auf. Dunkel wars. Langsam tastete ich mich von meinem Bett zu meinem Schrank, um meine Bloßheit ein wenig unter einer Tunika zu verbergen. Meine Augen hatten sich langsam an die Dunkelheit gewöhnt und ich konnte erste Umrisse erkennen. Diese waren aber meistens nur groß und viereckig und da es mir hier zu langweilig wurde und ich eh nichts machen konnte, beschloss ich mich in der villa ein wenig zu verlaufen. Leise öffnete ich die Tür, wie ein kleiner Junge, der Angst hatte von seiner Mutter entdeckt zu werden. Vor mir lag der etwas besser beleuchtete Gang. Ich stieg aus dem Türrahmen und ließ das Schloss hintermir zuschnappen. Also ging ich barfuß in irgendeine Richtung, mir war nicht ganz bewusst, wohin ich gerade ging, was vielleicht auch damit zusammenhing, dass ich beschäftigt war, meine Tunika mit einer Schnur als Ersatzgürtel zu zu schnüren. Als ich wieder aufblickte, merkte ich, dass ich kurz vor dem Garten stand. Ich hatte mich schon immer für ein wenig Pflanzen interresiert und betrat ihn also.
Still war es hier. Der Mond versteckte sich hinter einer grauen Wolkendecke. Nur manchmal kam er halb zum vorschein und spendete mehr Schatten als Licht. Ich ging auf den vorgepflasterten Weg langsam weiter, schnuppernd, riechend. Dort ein sanfter Duft, durch die Luft schwebend, wie die Kleider einer schönen Tänzerin. Dort ein herber Duft, durch die Luft zischend, einer Schlange ähnlich, auf der Suche nach Beute. Ich ließ mich auf einer Steinbank nieder und schloss die Augen. Wie schön es doch hier sein konnte.
Gibt es noch andere Nachtvögel?!