Zurück in der Stube las ich die Bekanntmachungen.
Ich musste grinsen als ich zum ersten Mal es jetzt las „Legionarius Marcus Iunius Varus“. Was der Primus Pilus wohl wollte?
Cohors I, Centuria I, Contubernium I – Stube der Milites
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Vor der Stube der ersten Centurie der ersten Cohorte stand bereits ein kleiner Tisch mit Hocker. Auf dem Tisch lagen einige Bürsten und Tücher, die zusammen mit einigen Polituren und Öle für den erneuten Glanz der Standarte sorgen sollten. Auch einige speziellere Öle und Kräuter fanden sich auf dem Tisch wieder, die später im Tempel des Mars zum Einsatz kommen würden. Vibulanus stellte das Signum in einen kleinen Holzständer neben dem Hocker und setzte sich auf diesen.
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Vibulanus breitete nun ein weißes Stofftuch vor seinen Beinen aus, damit die Standarte auch ja nicht dreckig wurde. Er nahm diese dann aus dem Regal und begann mit einem frischen Lappen den Schaft abzuwischen. Vorsichtig entfernte er dann allte Metallteile, denn er musste den Schaft nun auf Risse untersuchen. Erst legte er die Schwurhand in dem Kranz vorsichtig auf den Stoff. Es folgte das Schild mit dem Namen der Einheit und schließlich auch die verschiedenen Auszeichnungen die der Einheit verliehen worden waren und nun ihren Platz an der Standarte gefunden hatten. Auch der Dorn am unteren Ende des Signums nahm er ab. Nun nur noch den Holzschaft in der Hand haltend mussterte Vibulanus ihn genaustens, denn falls er innerhalb einer Schlacht zerbrach war das eine Katastrophe. Er bemerkte einige unschönige Kratzer und nahm ein Ledertuch und etwas Politur und begann sie herauszuarbeiten. Als er damit zufrieden war legte er den Schaft zurück auf das Tuch und wandte sich den Metallteilen zu.
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Zuerst nahm er die silberne Hand die in einen goldenen Kranz eingeschlossen war und begutachtete sie sorgsam. Mit einer kleinen Bürste entfernte er sämtlichen Schmutz auch aus schwer zugänglichen Stellen. Dann nahm er einen gröberen Lappen und etwas Politur um mögliche Rostspuren zu entfernen. Danach begann er damit das Stück auf Hochglanz zu polieren, denn er fand auch keine Dellen die er entfernen müsste. Die alten Nägel legte er zur Seite und legte neue Nägel, die er gerade erst aus der Schmiede geholt hatte zu der Schwurhand. Dann folgte das Namensschild. Er verfuhr auf die gleiche weise wie beider Schwurhand. Erst entfernte er den Schmutz, dann entfernte er die allgemeinen Spuren der Zeit und polierte die Platte auf Hochglanz. Er gab neue Nägel hinzu und legte sie wieder ab. Nach dem Dorn, dem er besonders viel Zeit widmete, da dieser viele Kratzer aufwies, sah er sich die Auszeichnungen an. Die blanken Metallscheiben, die Bronzekränze und auch die Torques, die an eine ganze Einheit verliehen wurden. Auch wurden auf Hochglanz poliert und mit neuen Nägeln versehen. Da nun alle Teile gereinigt waren nahm Vibulanus den Holzschaft und einen kleinen Hammer zur Hand, um das Signum wieder zusammenzusetzen.
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Endlich konnte ich in die Stube der Milites zurückkehren.
Ich warf mich sogleich auf die Matte und dachte über den zurückliegenden Tag nach.
Endlich, endlich hatte ich meine Grundausbildung hinter mir und war nun endlich ein vollwertiges Mitglied der Armee.
Zufrieden lehnte ich mich in meiner Matte zurück und überlegte, was mich jetzt wohl die nächsten Tage erwarten würde.
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>Legionarius Octavius Matrinius veni!<
sagte Vibulanus in der Stube der Milites laut, damit ihn der betreffende Legionarius auch hörte und wie befohlen antrat. Heute würde die Probezeit von ihm beginnen und man würde sehen ob er sich für den Dienst als Principales eignete.
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Ich hörte meinen Namen und konnte die Stimme sogleich unserem neuen Optio zuordnen.
Ich stand auf, trat zu ihm und nahm entsprechend Haltung an.
Jawohl?
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>Du wirst heute mit mir nach Alexandria kommen und probeweise die Verantwortung über eine der Wachmanschaft übernehmen.<
erklärte Vibulanus dem Legionarius nachdem er angetreten war.
>Sammel deine Ausrüstung zusammen und schau zu, dass du einen guten Eindruck machst. Wir treffen uns am Tor zum Königsviertel.<
sagte er und überlegte ob es noch etwas gab.
>Hast du noch Fragen?<
ergänzte er dann noch.
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Das war sie also, meine erste große Chance zu zeigen, dass ich zu noch mehr taugen konnte.
Ich salutierte zum Zeichen das ich verstanden hatte und machte mich sofort daran, alles für meine erste Schicht einzusammeln.
Dann machte ich mich auf den Weg.
Sim-Off: Schreib du im nächsten Thema zuerst, ok?
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>FRUMENTARII VENITE!<
rief Vibulanus am Tag nachdem Vorfall am Tor in der Stube der Milites. Er wollte nicht zu lange auf die Spitzel und Spione der Einheit warten, weshalb er lauter als sonst rief. Die Angelegenheit um den vermeintlichen parthischen Offizier duldete keinen Aufschub. -
Ich hörte den Ruf des Optios und eilte ohne Aufschub direkt zu ihm.
Ich nahm Haltung an und salutierte.
Salve Optio!
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Einen Moment sah Vibulanus die Soldaten und überlegte.
>Ave. Saltius Gracchus. Octavius Matrinius. Vortreten! Der Rest kann wegtreten.<
sagte Vibulanus und sogleich trat der älteste und erfahrenste der Frumentarii vor. Die restlichen Männer gingen sofort, sodass die drei Männer allein waren. Vibulanus kannte Gracchus gut, denn er trank oft den einen oder anderen Becher mit ihm, da er fast genauso alt war wie Vibulanus selbst und die beiden alten Männer gerne über ihre Jugend redeten.
>Octavius Matrinius es wird deine Aufgabe sein den Mann, der dich am gestrigen Tage am Tor war zu überwachen und Informationen über ihn zusammenzutragen. Ich denke du weißt welchen ich meine. Du Gracchus wirst ihn überwachen und mir berichten. Du greifst nur ein wenn er gravierende Fehler begeht oder aufzufliegen droht.<
instruierte Vibulanus die beiden Männer.
>Noch etwas. Zu keinem ein Wort. Sollte jemand anderer als ich oder Frumentarius Saltius Gracchus davon erfahren, sehe ich diesen Auftrag als Fehlschlag an und du wirst in Zukunft wirklich nur die Lebensmittel beschaffen. Das betrifft auch den Primus Pilus und den Praefectus Legionis. Offiziel befindest du dich auf einer Übung.<
sagte Vibulanus mit vollem Ernst. Es war sicher nur noch eine Zeit bis der Primus Pilus befördert und zu einer anderen Legion versetzt werden würde. Die halbe Legion sprach bereits darüber.
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Jetzt begriff ich gar nichts mehr.
Ich wusste überhaupt nicht was los war und warum ich diesen Mann überwachen sollte.
Doch der Optio und der andere Frumentarius wussten wohl schon mehr als ich.
Das wurmte mich doch ein wenig, doch was ich noch interessanter fand, war die Tatsache, das der Optio es wagte mir zu drohen!
Ich hoffte inständig, das der Optio wusste was er tat, denn das er imstande wäre meine zukünfitgen Aufgaben ohne die Zustimmung vom PP zu ändern, wagte ich stark zu bezweifeln.
War da etwa eine persönliche Sache zwischen ihm und diesem Mann am Stadttor zugange?
Ich beschloss, erstmal mitzuspielen und abzuwarten, was da auf mich zukommen würde.
Wenn die Sache zu abwegig werden würde, würde ich dem PP sofort Meldung machen.
Optio! Meldete ich mich zu Wort. Dürfte ich erfahren, warum ich diesem Mann überwachen soll?
Ich machte eine kurze Pause und fügte dann noch hinzu, indem ich einen kurzem Seitenblick zu Gracchus machte.
Außerdem glaube ich nicht, dass es nötig seien wird, mir ein Kindermädchen zur Seite zu stellen. Wenn etwas gravierendes geschehen sollte, werde ich dich schon rechtzeitig informieren!
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>Was du glaubst ist mir herzlich egal, Legionarius. Wir sind hier nicht im Senat und meine Befehle stehen nicht zur Debatte. Du bist gerade erst Frumentarius geworden und bisher hast du dich noch nicht bewiesen. Diese Mission wird zeigen ob man dir wirklich heikle Aufträge anvertrauen kann. Und Gracchus wird dein Vorgehen bewerten. Egal was du davon hällst. Ich bin für die Ausbildung und das Training der Einheit zuständig und ich werde dafür sorgen, dass jeder Mann seine Aufgabe voll und ganz erfüllen kann.<
sagte Vibulanus und bemühte sich auch das letzte Quäntchen Geduld aus sich herauszuwringen.
>Davon abgesehen plant der Mann einen Mordanschlag auf den Praefectus Aegypti. Oder vieleicht habe ich ihn mir auch nur ausgesucht weil er merkwürdige Gewänder trägt. Es ist egal denn es war ein Befehl und keine Bitte. Abite.<
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Ich rollte die Augen.
Der Optio hatte heute wirklich keinen guten Tag erwischt.
Sehr witzig! Aber gut, ich werde deine Befehle schon zu deiner vollsten Zufriedenheit ausführen.
Sagte ich, salutierte und trat weg.
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