ZitatAlles anzeigenOriginal von Narrator Germaniae
| Marcomer
Als Marcomer sah, dass der Optio von seinen Worten kaum beeindruckt war, begann er, wild zu gestikulieren und sich auf Germanisch zu beschweren, zu flehen und zu bitten. Doch Mogetissa hielt es nicht für nötig, die germanischen Worte ins Latein zu übersetzen, sondern sah den Legionären hinterher, die sich aufmachten, Vorräte zusammenzutragen.
Als Plinius Sergius zurückkehrte, konnte man das Weinen eines Kindes hören. In den anderen Häusern zeigten sich die Menschen weniger kooperativ und behaupteten, sie hätten nichts.
Als Reatinus sich vor Jahren freiwillig zur Legion meldete, hätte er niemals damit gerechnet, so etwas tun zu müssen. Er erwartete es überhaupt nicht, sich auf so eine Art und Weise Vorräte beschaffen zu müssen. Doch sie hatten keine andere Wahl. Winter war es, und kalt... als der Mann vor dem Optio flehte konnte dieser ihn nur bemitleidend anblicken. Diesen Moment, so dachte Reatinus, würde wohl sein meistverhasster in seiner Karriere sein. Im Inneren fühlte Reatinus Ausweglosigkeit, das Gefühl, einfach keine Ahnung zu haben, was und wie man etwas tun sollte. Er konnte einfach nicht anders handeln, Befehl war Befehl. Es war im Interesse beider Seiten. Er schaute Marcomer an, der mittlerweile die Legionäre anstarrte und flüsterte auf Latein: "Es tut mir leid...". Sein Befehl blieb bestehen. Er nahm ihn nicht zurück.
Es war die Schuld der Räuber, dass es zu so etwas überhaupt kam. Reatinus nahm sich vor, im Kampf gegen sie so viele wie möglich in Elysio zu schicken. Als Sergius kam, ließ er ihn mit einer Handbewegung wieder abtreten.