[Civitas Vangionum] Marcomers Dorf

  • Sabinus und Sergius schafften ihre Waren alle hinaus. Sabinus warf zwischendurch der Frau Kontrollblicke zu. Sie wirkte verunsichert, ein wenig verängstigt. Nun, man konnte es ihr nicht verdenken.
    Kurze Zeit später war alles draussen.
    Sie hatten alles auf das Maultier gepackt. Sabinus zurrte die Befestigungen fest, damit es auch gut hielt und nicht runterrutschte.
    Dann kehrte er noch kurz ins Haus zurück. Sie hatten ihr Zeug. Es war noch einiges da, bestimmt genug, um gerade zu überleben.
    Er blickte zur Frau. Erwartete sie noch etwas? Dachte sie vielleicht, dass sich die Soldaten an ihr vergreifen könnten? Schlecht sah sie ja nicht gerade aus. Sabinus ging durch den Kopf, dass die Banditen vielleicht weitaus weniger zimperlich waren als er jetzt. Doch er hatte sich jetzt um andere Dinge zu kümmern. Solange er im Dienst war, war Sabinus kalt wie Eis.
    Er warf der Frau einen vielsagenden Blick zu und sagte "Danke." Dann drehte er sich wieder um und verliess die Hütte.
    Draussen rief er Sergius zu. "So, auf zur nächsten, die ist schon genug geschröpft."

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    Marcus Plinius Sergius
    Sergius nickte Sabinus zu,...die Maultiere waren fast alle ordentlich beladen,...es war fraglich ob sie noch mehr requirieren mußten.
    Er konnte nur hoffen, daß sie beim nächsten Mal wieder für die Beschaffung eingesetzt wurden. Er dachte darüber nach die Häuser zu markieren die bereits "gespendet" hatten. Andererseits konnte der Dorfvorstand jetzt auch freiwillig einen Teil der Vorräte "spenden"...es war immerhin für einen guten Zweck und er hatte keine Legionäre im Haus.
    ER zurrte die Riemen am Maultier fest, und folgte Sabinus zum nächsten Haus.

  • Zitat

    Original von Lucius Quintilius Valerian
    .....


    Drusus nickte. Ja, verkraften würden Marcomer und seine Familie diesen "Raub" sicher, doch trotzdem war es viel, was sie dem Germanen da wegnahmen. Der Iulier zerrte die letzten Säcke und restlichen Lebensmittel nach draußen und verstaute sie auf dem Maultier, auf welchem allerdings bald kein Platz mehr war.


    Dort bei dem Maultier wartete er schließlich auf Valerian der sich immernoch in dem Haus des Häuptlings befand. Drusus warf einen kurzen Blick in das Haus und sah seinen Kameraden bei einem dünkleren, offensichtlichen aus dem Mittelmeerraum stammende Sklaven stehen. Es schien so als ob Valerian mit dem Sklaven sprach.


    Der Iulier ging leicht nervös auf und ab während er immernoch auf den Quintilier wartete. Was er wohl vorhatte?


  • "Kannst von mir aus gehen!", meinte Reatinus mit seiner Militärstimme und nickte dem alten Veteranen zu. Er hielt einige Legionäre an, die mit frischen Vorräten kamen, um nicht weiter zu machen, denn der Optio wollte so langsam sammeln lassen. Die Stimmung in der Gegend verdüsterte sich immer weiter, als man aus den Hausinneren der wenigen Häuser germanische Flüche hörte. "Können oder wollen sie es nicht verstehen...?", dachte Reatinus. Somit wartete er noch auf die letzten Legionäre.

  • | Knecht

    Zitat

    Original von Lucius Quintilius Valerian
    Valerian zuckte nur die Schultern, als Marcomer ankündigte, sich beschweren zu wollen. Sollte er doch. Nützen würde ihm das nichts.


    [...]


    Während er sich etwas von den Lebensmitteln griff, um es herauszuschaffen, ging er wie zufällig in die Nähe des dunkelhaarigen Unfreien, der aussah, als würde er aus dem Mittelmeerraum stammen. "Bist Du Römer? Oder woher kommst Du?", fragte er ihn so leise, daß es Marcomer möglichst nicht hörte und es fast klang, als würde er zu sich selbst reden.


    Der Knecht, der unweit der Lagerecke stand, reagierte zuerst gar nicht, dann jedoch drehte er sein Haupt leicht und antwortete auf Latein mit starkem hispanischen Dialekt.


    "Espagna."


    Er tat so, als wolle er dem fremden Soldaten helfen und flüsterte dann.


    "Aber ich frei! Hilf mir!"


    Dann rief Marcomer auf Germanisch, dass der Knecht aufhören sollte und dieser gehorchte. Mit ausdruckslosem Gesicht blieb er neben den packenden Soldaten stehen.


  • Valerian tat, als sei gar nichts gewesen, packte den Sack und trug ihn ohne ein weiteres Wort hinaus, damit auch er auf den Maultieren verpackt werden konnte.


    Doch danach ging er ohne zu Zögern zum Optio und sprach ihn an, allerdings nur halblaut, damit ihn außer Raetinus niemand verstehen konnte. "Optio, in dem Haus von dem Anführer, Marcomer, befindet sich ein Knecht, der sehr südländisch aussieht. Er behauptet, aus Hispania zu stammen und er sagt, er sei eigentlich ein freier Mann." Natürlich konnte er nicht wissen, ob die Angaben des Mannes auch wirklich stimmten. Wenn er aber wirklich unrechtmäßig gefangen gehalten wurde, dann war das ein wahrhaft schlechtes Zeichen. Immerhin war dies eine römische Provinz und nicht die germanische Wildnis.

  • Sabinus hatte schon das nächste Haus ausgemacht, da fiel ihm auf, dass Reatinus einige Legionäre zurückhielt... Scheinbar hatten sie jetz genug gesammelt. Ein kurzer Blick auf die beladenen Maultiere bestätigte ihm das.
    "Optio, wie lange arbeiten wir hier noch?", fragte Sabinus Reatinus. Er wollte wissen, ob es sich lohnte, noch eine weitere Familie auszuplündern. Probleme bereitete ihm dies keine, doch wenn es nicht unbedingt sein musste, dann wollte er die Dorfbewohner nicht weiter schröpfen...
    Er warf Sergius einen Blick zu und wartete des Optios Antwort ab.

  • Langsam versammelte sich die kleine aber feine Gruppe, und nur noch Wenige waren damit beschäftigt, Nahrungsmittel aufzutreiben. Bald kam auch ein Valerian. Ein guter und effizienter Mann, wie Reatinus ihn beurteilte. Machte immer seine Aufgaben, war zuverlässig und brav. Bald kam auch schon Redivivus Sabinus, der nicht weniger zuverlässig war. Auf einmal herrschte also reger Verkehr, doch Reatinus wandte sich nach und nach allen Angelegenheiten zu. Zuerst zog er Valerian zu sich heran und flüsterte, so wie ihm zugeflüstert wurde: "Bring den Mann her, ich schau mir das mal an...".
    Danach wandte er sich im Militärjargon zu Sabinus: "Nicht mehr lange, Legionarius Redivivus. Hier bleiben!".

  • Valerian nickte. "Jawohl, Optio", bestätigte er den Befehl und ging festen Schrittes wieder auf das Haus zu. Er hatte nur wenige Sekunden, um sich zu überlegen, wie er den Mann da rauskriegen sollte. Heimlich ging es auf keinen Fall, der Häuptling paßte scharf auf, das hatte er ja eben gesehen. Am besten so, daß Marcomer nicht begriff, was hier gerade geschah. Und auch keine Gelegenheit zum Widerspruch hatte.


    Und so stapfte Valerian selbstbewußt in die Hütte rein, schritt sogleich auf den Knecht zu. "Du! Mitkommen!", befahl er in barschem Ton und unterstrich dies mit einer deutlichen und eher unfreundlichen Geste. Er packte ihn beim Kragen und zerrte ihn bis zur Tür, wo er ihn etwas grob nach draußen schubste. "Los, zum Optio!" Sein Ton ließ keinerlei Widerspruch zu und seine Geste, mit der er auf Raetinus zeigte, ließ auch keinen Raum für sprachliche Mißverständnisse, zumal er ja wußte, daß der Mann Latein verstand. Doch Marcomer mußte nicht wissen, daß Valerian das wußte.


    Jetzt blieb zu hoffen, daß Valerian es schaffte, Marcomer solange fern zu halten, bis Raetinus mit dem Knecht gesprochen hatte.

  • | Marcomer


    Als Valerian in die Hütte zurückkehrte, saß Marcomer auf seiner Bank neben der Frau und diskutierte mit ihr auf Germanisch. Überrascht sahen beide auf, als erneut ein Legionär ihre Ruhe störte.


    "Was...?"


    fragte er, doch Valerian packte auch schon seinen guten iberischen Knecht. Der einzige in diesem Haushalt übrigens, der die lateinische Schrift leidlich beherrschte. Allerdings hatte der Händler ihn übers Ohr gehaun, denn er schrieb furchtbar...dennoch: Den Diebstahl eines Knechtes wollte er sich nicht bieten lassen.


    Wütend sprang er auf und gestikulierte wild, während er schimfte


    "Was soll? Ihr Knecht essen? Das...Raub!"


    Sofort eilte er hinterher und hielt den Legionär fest, wobei er ihn feindselig anfunkelte. Die Knechte waren ebenfalls näher gekommen und wirkten ziemlich bedrohlich...




  • Mit einer schnellen, geschickten Bewegung befreite sich Valerian aus dem Griff des Germanen und machte ein paar rasche Schritte von ihm weg, um zur Not Platz zum Kämpfen zu haben. Seine Hand schoß zum Schwertgriff und er lockerte es schon mal in der Scheide, während er mit finsterem Blick nur kurz erklärte: "Niemand stiehlt Deinen Knecht. Der Optio will mit ihm sprechen." Seine ganze Körperhaltung machte deutlich, daß er schon dafür sorgen würde, daß Raetinus mit dem Knecht sprechen konnte. Zur Not mit Waffengewalt, wobei ihn seine Kameraden, die das Schauspiel ja mitbekommen mußten, da er sich mittlerweile außerhalb des Hauses befand.

  • Während Reatinus damit beschäftigt war, sich die Vorräte anzugucken und durchzuzählen, hörte er aus dem Inneren des Hauses, wo sich der Anführer des Dorfes befand, dass sich etwas zusammenbraute. Er sah durch die offene Türe, wie dieser Marcomer umher sprang, womöglich versuchte er, Valerian von seiner Pflicht abzuhalten. Reatinus wollte sich das Ereignis nun doch unter die Lupe nehmen und den "gestohlenen Knecht" lieber sofort sprechen. Eiligen Schrittes lief er auf das Haus zu, in dem sich der drohende Ärger befand. Bald kam er an, während Valerian sich geschickt von dem Griff des erbosten Marcomer befreite. Zur Sicherheit, streng und vorbereitet auf alles wirkend, legte Reatinus seine Hand um sein Gladius. Oft signalisierte diese Geste auch "geh´ nicht zu weit!". Praktisch, um möglichen Ärger im Keim zu ersticken!


    "Was ist hier los?", fragte Reatinus nun mit seiner kräftigen, unverwüstlichen Optionenstimme, die regelmäßig Probati auf dem Exerzierplatz erzittern ließ.

  • [Blockierte Grafik: http://img148.imageshack.us/img148/4360/sergiusxn8.jpg]


    Marcus Plinius Sergius
    Sergius hörte den Optio brüllen und lief sofort in Richtung der Stimme, hinter sich hörte er weitere Legionäre heranhasten. Er sah Valerian, Der Optio mit dem Dorfoberhaupt sprechen, oder besser streiten, dabei stand ein Kerl, der sich kein Germane war...Sergius trat näher heran, die Hand am Gladius...
    Er hoffte inständig, daß es hier nicht zu einem Aufstand kam,...die Maultiere waren voller requirierter Lebensmittel...und voller Panik von dem Geschrei.

  • | Marcomer


    Als der Optio heraneilte, ließ Marcomer sofort den Soldaten los und trat einen Schritt zurück - er wollte nicht seine Haut riskieren, nur wegen seines neuen Sklaven! Aber Recht musste er doch bekommen - dessen rühmten sich doch diese Römer ständig!


    "Was mein Knecht?"


    fragte er daher in einem Tonfall, der wesentlich weniger Zorn, denn Verwirrung ausdrückte (obwohl Marcomer in Wirklichkeit sehr wohl weiterhin wütend war und sich nur verstellte).


    "Er mein Knecht stehlen!"


    fügte er dann an und deutete auf Valerian.




  • "Er stiehlt deinen Knecht nicht, und nun beruhige dich, Mann!", griff Reatinus rigoros durch, was man an seinem rauen, düsteren Tonfall erkennen konnte. Doch das sollte nichts zur Sache tun. Reatinus interessierte eher, ob der Mann nun frei war oder sich einfach nur aus dem Staub machen wollte... immernoch die Hand auf dem Gladius marschierte der Optio auf den Knecht zu, schob Valerian ein wenig beiseite. "Wer bist du? Ich habe gehört, du seist frei... ist dem so?", fragte Reatinus direkt. Er schaute ihm tief in das Gesicht, um auch nur das kleinste Quäntchen einer Lüge zu bemerken. Reatinus´ Gefühle mischten sich. Immernoch spukte das Weinen kleiner Kinder in seinen Gedanken rum, auch war er nicht gut auf die Geschehenisse hier zu sprechen. Er fragte sich, warum sie nicht von den Reichen nehmen konnten, aber dieses Dorf, es hatte noch einen harten Winter vor sich. Nichts desto trotz wollte er Marcomer nicht noch seines Knechts berauben. Der Mann musste schon genug geben.

  • | Knecht


    Der Knecht sah Reatinus ruhig an, dann wirkte er ein wenig schwermütig, als er antwortete.


    "So ist. Ich Epagna."


    Er deutete auf sich und dann nach Südwesten, wo irgendwo die ferne Provinz Hispania liegen musste - die Heimat dieses Mannes!

  • | Marcomer


    Marcomer traute seinen Ohren nicht - versuchte dieser Optio hier seinen Knecht wegzunehmen - unter dem Vorwand, er sei ein freier Mann? Das konnte ja wohl nicht sein!


    "Mein Knecht! Ich kaufen in Bormitomagus! Teuer!"


    Er deutete auf sich und rieb dann seine Fingerspitzen aneinander, um den hohen Preis seines Sklaven zu unterstreichen. Dann deutete er wieder auf sich.


    "Mein!"




  • Zwei Leute und zwei verschiedene Meinungen. Reatinus war der Ansicht, dass es hier ein wenig zu bunt wurde. Abwechselnd blickte er zu Marcomer und dem Knecht, während er überlegte, was er jetzt tun sollte. Er entschied sich für die aus seiner Sicht richtige Entscheidung. Der Rest sollte sich dann von ganz alleine lösen...


    "Wenn du frei bist, Knecht, wirst du kein Problem haben, alleine loszuziehen...", antwortete Reatinus, während er die beiden Konfliktparteien grimmig anstarrte, "Wir werden niemanden mitnehmen. Macht das unter euch aus, denn nur ihr beide wisst, was falsch und was richtig ist.". Damit wandte sich der Optio und wollte schon wieder gehen, in der Hoffnung, wirklich das Richtige getan zu haben. In dieser Situation war die Warscheinlichkeit wohl sichtlich gering. Dass diese Leute es einem auch schon schwerer machen mussten! "Abite!", befahl er auch Valerian zackig.

  • | Knecht


    Der Knecht sah Artorius ungläubig an. Offensichtlich nahm er den Spanier nicht für voll. Tatsächlich hatte Marcomer für ihn bezahlt, aber zuvor war er von den im gesamten Imperium verbreiteten Sklavenjägern gefangen worden. Er war Arbeiter gewesen (auf einem großen Gutshof eines Senatoren). Dann hatte man ihn mit einem Brief nach Tarraco geschickt. Auf dem Weg hatte er sich zwei Männern angeschlossen, die ihn schließlich ergriffen hatten.


    Nach unzähligen Schlägen hatte man ihn schließlich gefügig gemacht und über die Berge in dieses furchtbare kalte Land verschleppt und auf Sklavenmärkten agepriesen, bis Marcomer ihn gekauft hatte.


    "Aber Herr! Ich frei!"


    meinte er daher flehend, doch Marcomer packte ihn und riss ihn an den Haaren hinter sich her in sein Haus. Auf Germanisch beschimpfte er ihn wild und drohte ihm Strafe an, wenn er noch einmal versuchen sollte, sich seinem Herrn zu entziehen. Dann hatte der Dorfherr auch schon seine Tür zugeschlagen und den Konflikt auf sein Haus beschränkt.

  • Natürlich wusste Reatinus nicht bescheid über die Geschichte dieses Mannes und nahm das Fluchen und Brüllen auf Germanisch als eine Lektion für den Knecht wahr, der eigentlich gar keiner war. In seiner Ahnungslosigkeit marschierte der Optio weiter, hatte jedoch das mulmige Gefühl, welches er hatte, wenn er etwas falsch machte... er verdrängte es jedoch wieder, sah ein, dass es doch die falsche Zeit war für Gefühlsschwankungen.
    Er rief die ganzen Legionäre mit wuchtiger Stimme zusammen, die schon geduldig auf den Abzug warteten:


    "Milites, venite!".



    Sim-Off:

    Es war ja in letzter Zeit nicht allzu viel los... wird sich ändern, wir bringen hier mal wieder Schwung rein! ;)

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