Fhina

  • Der Sklavenmarkt befand sich zur Zeit wohl in Rezession, soviele Eigentümer verkauften ihre Sklaven zur Zeit. Pech für sie, Glück für Titus!


    "Leute, leute! Dieses Mal habe ich was feines für euch!", meinte er mit gewinnendem Lächeln und ließ Fhina auf die Bühne schubsen, "Diese junge Frau hat noch keine zwanzig Sommer gesehen, kommt aus den kalten und grünen Ländereien Raetiens und ist genau das richtige für jene, die tatkräftige Unterstützung für ihren Haushalt suchen!"


    Die Menge, die sich nach der letzten Auktion eigentlich gerade wieder trollen wollte, verharrte und kam dann doch wieder zur Bühne geströmt. Das lief jedes Mal so. Titus fragte sich wann sie endlich verstanden dass es immer das beste war sich direkt vor seinem Geschäft aufzuhalten, und nicht erst zu kommen wenn man keinen Platz mehr fand... die ersten Stielaugen richteten sich auf die junge Sklavin, und Titus nahm mit Genugtuung wahr wie einige der anwesenden Plebejer die Frau mit unverhohlenem Interesse musterte, während sich der höhere Adel wie immer im Desinteresse übte.


    "Sie kann alles was man im Haushalt an Fähigkeiten braucht. Nähen, kochen, weben.. die Domina des Hauses wird zufrieden sein! Latein ist keine ihrer Schwächen, aber auch keine ihrer Stärken, es braucht noch etwas Zeit bis man sie Plautius rezitieren lassen kann. Zudem erfreut sie sich bester Gesundheit, und ist durch das anspruchsvolle Wetter Raetiens auch einiges gewohnt, und wird ihrem Herrn somit lange Zeit erhalten bleiben! ALSO, Leute, wer möchte dieses süße Ding mit zu sich nach Hause nehmen, auf dass man sich an ihren Diensten erfreue? Das Startgebot liegt bei 350 Sesterzen!!"


    Sim-Off:

    Die Versteigerung geht bis DONNERSTAG dem 10.01.08, 20 Uhr, 04 Minuten und 07 Sekunden

  • Ungefähr fünf Jahre war es jetzt her, dass sie ihre Heimat das letzte mal erblickt hatte. Damals war sie noch bei ihren Eltern gewesen und hatte sich um ihre jüngeren Geschwister gekümmert. Fhina hatte das immer sehr gerne gemacht denn ihre Geschwister waren ihr ein und alles und es gab eigentlich nie Streitereien zwischen ihnen. Ihre Eltern waren Bauern gewesen und dementsprechend war auch ihr Leben. Sie lebten von dem was sie bekamen und es war gut. Manchmal war alles etwas knapp aber dafür hatten sie sich und das Leben war ruhig und was für Fhina zählte war die Liebe die ihre Eltern und Geschwister ihr immer wieder entgegen brachten. Es war etwas was nur schwer zu beschreiben war und nicht wirklich greifbar.


    Doch dann wurde sie aus dieser Idylle gerissen und verschleppt und versklavt. Erstaunlich schnell fand sie sich mit diesem Leben ab denn daran ändern konnte sie nichts. Wenn ihre Eltern sie eines gelehrt hatten dann vor allem, dass man sein Leben so nehmen musste wie es kam und man sehen musste, dass man das Beste draus machte und das hatte sie auch getan. Fhina gab die Hoffnung eines Tages wieder nach Hause zu kommen nicht auf und auch noch heute hofft sie und tut das was man von ihr verlangt denn sie hat einmal gehört, dass brave und gehorsame Sklaven irgendwann, wenn es denn der Herr so wollte, freigelassen werden konnten und dann würde sie ihre Familie wieder sehen - sollten sie noch leben-.


    Verträumt schaute sie gen Himmel denn sie wusste nicht wann und ob sie heute überhaupt zum Verkauf stand denn der Händler war eben noch mit einem anderen Sklaven beschäftigt gewesen und so bekam sie nicht mit, dass er sie wohl nun verkaufen wollte. Erst als man sie ergriff und auf die Bühne schubste, sie hatte Glück, dass sie nicht ins Straucheln geriet, blickte sie erschrocken in das Publikum und fasste sich sogleich wieder. Ihre Gedanken und Träume waren verschwunden und hatten der kalten Wahrheit Platz gemacht. Sie stand auf der Bühne und musste sich den Blicken der meist männlichen Intressenten aussetzen.


    Ihre langen Haare waren mit einem ledernen Band zurückgebunden und dennoch hingen einzelne Strähnen in ihrem Gesicht und wehten in der kleinen Brise hin und her. Aufmerksam betrachtete sie nun die Menschen und sie betrachteten die Sklavin. Es war interessant ihnen in die Augen zu schauen denn Fhina versuchte zu ergründen was sie eigentlich in ihr sahen und warum man sie haben wollte. Gier, Lust, Nutzen all solche Dinge meinte sie in den Augen derer zu erkennen die Platz vor dem Stand bezogen hatten um eventuell ein kleines oder größeres Schnäppchen zu machen. Da der Händler recht schnell sprach verstand sie nicht jede Einzelheit aber das meiste. Das Wort süß hatte sie verstanden und es bereitete ihr eine Gänsehaut die schon anfing weh zu tun und zu bizzeln. Das war ein Wort was sie nicht gerne hörte denn süß war sie nicht und wollte es auch nicht sein.

  • Cassander, nach dem glücklichen Kauf noch zu Mehr aufgelegt, trottete mit einem misstrauischen Blick näher an die Sklavenbühne heran und besah sich die Kleine etwas genauer.
    Leicht schwenkte er mit dem Kopf. Also exotisch war die nun gar nicht, aber wenigstens etws für den Haushalt und wer wusste schon, vielleicht durfte er sich ja ein wenig um sie kümmern können...,aber das lag noch in weiter Ferne. So lächelte er ihr freundlich zu, zwinkerte auch ein paar Mal.


    "Du sagst also, guter Titus, sie habe keine Stärken in der hiesigen Sprache. Was soll man sich darunter vorstellen? Ich weiß, du preist sie hier uns gut an, aber ist sie völlig stumm, versteht sie denn etwas mehr als drei Sätze Latein oder gar weniger? Du weisst ja, sie darin zu schulen ist auch eine Sache der Kosten."


    Dann legte er die linke Hand aufs Kinn, um professionell nachdenkend zu wirken.


    "Ahja, hat sie denn irgendwelche Erfahrungen in römischen Haushalten?"


    Wer wusste schon, welche Haushalte die in Raetien hatten und ob der Haushalt eines Proconsuls nicht doch etwas extravaganter und damit schwieriger und ungewöhnlicher für diese Sklavin war.

  • Schon wieder der... so langsam hatte Titus genug...


    "Junge, da ich mit dir schon am Tag mehr Worte wechsle als mit meiner Frau, würde ich auch gerne wissen wie du heißt, Bursche!"


    Da war doch noch eine Frage?


    "Aber wo du schon so nett fragst, frag sie doch selbst, dann kannst du dir selbst ein Bild von ihrem Latein machen. Erfahrung in römischen Haushalten? Sie hat Jahre in einem gelebt, aber es gilt dennoch ihr gewisse Dinge beizubringen, die in edlen Häusern als erstrebenswert gelten."

  • Die Blicke der Männer vergingen nicht aber einen fing sie zufällig auf als sie doch noch einmal hinunter blickte und den Punkt den sie sich aussuchte einen Augenblick aus den Augen verlor. Es war dieser Mann der zuvor schon einen der Sklaven ergattert hatte und nun zeigte er auch noch Intresse an ihr? Leichte Verwunderung machte sich in ihr breit und sie fragte sich insgeheim für wen er sie und den anderen haben wollte, falls er sie denn überhaupt kaufte. Fhina war sich ja bald wirklich sicher, dass es kein Einkauf für ihn persönlich war denn so sah er nun auch wieder nicht aus aber sie war sich im Moment auch nicht sicher ob er ein Sklave war oder nicht. Aber eigentlich tat es auch nichts zur Sache, er gab sein Interesse bekannt und so begeistert schien der Händler, der eigentlich zu ihr selber recht freundlich gewesen war, nicht zu sein.


    Vielleicht hätte er seine Worte kurz zuvor bei ihrer Anpreisung auch anders wählen sollen denn scheinbar hatte der Intressent es ein klein wenig falsch verstanden. Als dieser Mann ihr zulächelte und dann auch noch zwinkerte bewegten sich ihre Mundwinkel zaghaft nach oben und man konnte ein angedeutetes Lächeln erkennen, denn sie maste sich nicht an hier öffentlich wirklich zu lächeln.
    Dinge beibringen? überlegte sie und fragte sich was das sein sollte. Es machte sie nervös weil sie das Intresse von ihm nicht einschätzen konnte und ausserdem sahen nun auch die andere oder besser gesagt hörten die anderen Kerle nun auch zu was ihr Unbehagen nur noch mehr schürte.


    Fhina hoffte in einen guten Haushalt zu kommen und zu dienen wie es sich für eine Sklavin gehörte. Sie wollte auf keinen Fall zu jemand der schon aussah als wolle er sie nur für die Nächte benutzen. Gedanken die ihr einen Schauer über den Rücken krabbeln ließ.

  • Der vilicus des Flavius Aquilius hatte sich, wie es seine Pflichten erforderten, wieder einmal auf den Markt begeben, und eher zufällig denn gewollt führten ihn seine Schritte auch zu jenem Abschnitt, in dem die Sklaven feilgeboten wurden. Dass sein Herr die Absicht hatte, seiner Noch-nicht-aber-bald-Verlobten eine Sklavin für deren persönliche Bedürfnisse zu schenken, wusste er, aber auch, dass er bisher noch nicht die geeignete Frau gefunden hatte. So bummelte der Grieche sinnierend an den Ständen vorbei und betrachtete das aktuelle Angebot, das sich rein vom Aussehen der Damen her eher auf solche erstreckte, die eher im Bett ihrer Herren landen würden denn in den Räumlichkeiten der Gemahlinnen, um ihnen zur Hand zu gehen. In müßige Gedanken versunken, die sich vor allem um den noch anstehenden Einkauf drehten, passierte er die Stände, ohne eine Sklavin entdeckt zu haben, die ihm zusagte, bis die Rufe des Titus Tranquilius schließlich doch seine Aufmerksamkeit zu erregen wussten. Er nahm die junge Frau in seinen Blick und runzelte etwas die Stirn - rein von ihrer Haltung her schien sie weit weniger darauf bedacht, ihren Leib ansprechend zu präsentieren als die vollbusigen Negerinnen und die langhaarigen Ägypterinnen, die sonst noch so angeboten wurden, und ihr Blick wirkte offen und klar. So drängelte sich der Grieche mit einigen gezielten Ellenbogenstößen nach vorn, schubste einen fetten peregrinus beiseite, der wohl nur zum Gaffen gekommen war, und sprach die junge Frau direkt an.
    "Salve! Verstehst Du Dich auch auf die Künste des Frisierens und Schminkens einer Dame? Oder war Deine Ausbildung eher den handwerklichen Tätigkeiten in einem Haushalt zugewandt?"

  • Es geschah plötzlich, ziemlich plötzlich sogar als dieser Mann neben dem anderen auftauchte nur, dass dieser wirklich so dreist war einen anderen einfach auf die Seite zu drängen oder wohl eher zu stoßen. Mit Überraschung sah sie diesem kurzen Schauspiel zu und legte dabei ihren Kopf etwas schief. Fhina hatte Probleme dem Mann so schnell zu folgen und sah ihn fragend an. Sie hatte etwas mit schminken verstanden und überlegte einen Moment um sich seine Frage zusammenzureihmen. Doch sie war ja nicht dumm und konnte sich vorstellen was er von ihr wollte und so nickte sie einfach.


    Ich können machen Frisuren mit den Haaren und sie stecken zusammen damit Frau gut aussieht und kann auch zurecht machen. Ich.. .." Fhina schaute den Mann fragend an und man konnte sehen wie sie bemüht war das richtige Wort zu finden aber manchmal wollten sie ihr einfach nicht einfallen und so griff sie sich mit einer kleinen Bewegung an ihre Schläfe und kniff die Augen etwas zusammen und suchte dieses Wort was es beschreiben sollte was sie noch konnte. Sie wusste, dass sie sich gut verkaufen musste wenn sie in einen guten Haushalt musste und da der Händler zuvor ja etwas zu dem anderen Intressenten gesagt hatte, dass er sie ausfragen sollte hatte sie nun auch den Mut bei dem anderen neuen Intressenten einfach zu erzählen, wenn sie endlich die Worte fand die sie brauchte. "Bitte verzeihen mir Latein seien so schwer aber ich haben gleich Wort. Also ich auch gelernt wie man pflegen den Körper? Weiß nicht, heißt das so?" Sie versuchte mit den Händen eine massiernde Bewegung vorzumachen damit er verstand. "Auch können umgehen mit Kräutern und Blumen. Und ich haben auch gelernt alles andere im Haus."

  • Bona dea. In den letzten Tagen schien er wirklich andauernd auf Sklavinnen zu stoßen, deren Latein wirklich grausam war oder die sich, obwohl sie Latein sprachen, nicht auszudrücken verstanden - als im Haus ausgebildeter Sklave krümmte sich bei ihrer Ausdrucksweise Straton innerlich, aber er ließ es sich nicht allzu deutlich anmerken. Nun, ihre Sprechweise war enttäuschend, aber das, was sie zu sagen hatte, ließ ein wenig Hoffnung aufkommen, sie könnte eine angemessene Bereicherung des Haushaltes darstellen.
    "Was Du meinst, ist sicherlich eine Massage." Die Stimme des vilicus klang trocken, fast ein wenig spröde, bar jeglicher tieferen Emotion, doch nickte er leicht, zufrieden ob der genannten Informationen. "350 Sesterzen für diese Frau!" rief er in Richtung des Auktionators und behielt Fhina dabei im Blick seiner ruhigen Augen. Sollte sie wider Erwarten der Noch-nicht-aber-bald-Verlobten seines Herrn nicht gefallen, würde er sicherlich eine Verwendung für sie im flavischen Haushalt finden, auch die Gemahlin des Flavius Gracchus mochte eine zusätzliche Schönheitspflegerin gebrauchen können oder massierende, weiche Hände. Straton selbst mochte man die Herkunft aus einem der gehobeneren Haushalte Roms durchaus anzusehen - die dunkelblaue tunica, die er trug, war aus gutem Stoff geschneidert und hatte einen eleganten Schnitt, ebenso war er gepflegter als der Durchschnittsrömer.

  • Der Mann schien etwas seltsam und man konnte wegen seinem strengen Blick nicht hinter seine Fassade blicken. Ihre Blicke wanderten zwischen den beiden Männern hin und her und sie konnte nicht sagen welcher ihr davon unheimlicher war. Sie hatten beide etwas an sich was sie nicht in Worte fassen konnte - nicht einmal gedanklich. Doch beide schienen aus einem guten Haushalt zu kommen, dass es letztenendes der gleiche war schienen die beiden auch nicht zu wissen.


    Dankend nickte sie Straton zu als dieser ihr auf die Sprünge mit dem Wort half welches ihr einfach nicht in den Sinn kommen wollte. Wieder war dieses rasche und nur angedeutete Lächeln auf ihren Lippen zu sehen aber etwas in dem Blick dieses Mannes, auch wenn er ihr gegenüber nicht unfreundlich war, ließ es wieder verschwinden und sie neigte ihren Kopf etwas nach unten was für sie eine dehmütige Haltung war, schließlich waren die beiden Männer ja potenzielle Käufer und sie durfte ja nichts machen was sie abschrecken konnte. Und dann kam das Gebot von diesem Mann und sie wusste nicht ob es Erleichterung war was sie spürte oder etwas anderes.


    Nun war die Menge natürlich gespannt wie es weiter ging und ob sich noch mehr Käufer bereit erklärten ein Gebot abzugeben oder lieber schwiegen und es auf die beiden ankommen ließ, da fiel ihr ein, dass der andere ja auch noch etwas von ihr wissen wollte, aber durch die Störung des neuen war das vollkommen untergegangen also wandte sie ihren Kopf leicht in seine Richtung, vielleicht hatten sich seine Fragen aber auch schon erübrigt?


    Während sie warten musste sah sie gespannt und doch so, dass es nicht so auffiel, zwischen den beiden hin und her. Ziemliche viele Fragen stellte sie sich selbst denn sie wollte wissen welchem Haushalt die beiden jeweils angehörten und wie man dort behandelt wurde. Fhina blieb einzig alleine die Hoffnung, dass sie auch in dem neuen Haushalt Glück hatte und gut behandelt wurde. Sie wusste ja, dass wenn man sich nicht benahm es Strafen gab und denen wollte sie natürlich entgehen. Noch nie musste jemand sie züchtigen weil sie etwas angestellt hatte oder sich weigerte etwas zu machen. Immer hatte sie jedes Wort befolgt und gute Dienste geleistet und das sollte sich auch nicht ändern.

  • "Ach, nenne mich Idefix, Titus."


    Sprach er scherzend zum Sklavenhändler und wandte sich an die Sklavin. Eine kleine Kostprobe ihrer Fähigkeiten hatte er ja schonmal bekommen, Latein war also nicht ihre Stärke.
    Ein wenig musste er schon überlegen, doch bald hatte er ein gutes Gesprächsthema.


    "Sage mir, Fhina, so heisst du doch, richtg?", er war sich bezüglich des Namens nicht sicher, Titus nuschelte ja gar zu oft in seinen Bart hinein. "Warum gehörst du nun Titus, dem Sklavenhändler? Warum hat dich dein letzter Haushalt verkauft, hast du etwas angestellt?"


    Das musste man ja wissen, um sich nicht eine schwarze Katze im Sack zu kaufen, wie es Cassander auszudrücken pflegte. Er war schon immer komisch gewesen, in jeder Hinsicht.

  • Fhina bewegte ihren Kopf auf und nieder und bekundete damit ein ja als er sie nach ihrem Namen fragte. "Fhina, Herr," sagte sie sanft und horchte auf die nächste Frage die sie schon erwartet hatte. Es war ja klar gewesen, dass man diese stellte wenn man hörte, dass eine Sklavin schon vorher in einem römischen Haushalt gedient hatte. Es tat ihr immer noch weh, dass ihr Herr gestorben war aber es war der Lauf des Lebens und man konnte es nicht aufhalten. Leider hatte der gute Mann versäumt in seinem Testament zu vermerken, dass man sie frei lassen sollte, falls er überhaupt daran einmal gedacht hatte, aber sie war sich sicher, dass er das hatte. Nun stattdessen war sie bei seinem Sohn gelandet .. .. .. .. .. ..


    "Mein Herr, er waren ein guter Mensch," das musste sie einfach sagen auch wenn es bestimmt niemanden interessierte "Mein Herr sein gestorben und ich sein in die Hand von Sohn gekommen, dieser aber nicht wollte mich haben und verkaufte mich und dann ich sein her gekommen. Ich haben nichts falsches getan, weder etwas genommen was nicht mein und auch kein lauter Wort gesagt gegen meine Herrn oder etwas ähnliches," sagte sie ihm und sah ihm dabei offen in seine Augen damit er erkennen konnte, dass sie die Wahrheit sprach. Sogar etwas trauriges lag wieder einmal kurz in ihrem Blick aber mit dem nächsten Wimpernschlag wischte sie auch dieses wieder weg.


    Ihr Blick ging auch noch einmal zu dem Sklaven den er eben erworben hatte. Sie hatte ihn ja schon die ganze Zeit gesehen, schließlich gehörten sie zum selben Stand des Händlers, aber Worte hatte sie mit ihm noch nicht gewechsel, denn als sie hier gewartet hatte, hatte sie es vorgezogen zu schweigen und ihren Gedanken nachzuhängen.

  • Verwundert hob Cassander die Augenbrauen.


    "Soso, interessant."


    Murmmelte er und blickte sich kurz um, um ein wenig Bedenkzeit zu gewinnen, damit ihm wichtige Fragen einfallen mochten.


    "Waren deine Eltern schon Sklaven oder wurdest du versklavt?"

  • Fhina fragte sich ob sie jetzt etwas falsches gesagt hatte denn er wirkte auf sie in diesem Moment äusserst seltsam auf sie auch wie er so nachdenklich wegschaute. Blieb nur zu hoffen, dass sie nicht ausversehen ein falsches Wort genommen hatte und deswegen ging sie noch einmal grob alles durch was sie eben gesagt hatte aber fand erst einmal keine Fehler.


    Ihr Mund bewegte sich bei dieser Frage, doch bevor sie etwas sagen konnte verdunkelte sich ihr Blick und sie schloss ihn wieder ganz. Ihre Eltern, den Gedanken an sie hatte sie die ganze Zeit wieder versucht zu verdrängen doch er erinnerte sie nun wieder daran. Etwas riss in ihr aber sie hatte sich sehr schnell wieder unter Kontrolle was auch gut so war.
    "Ich," begann sie langsam und hob ihre Hände etwas höher, ungefähr in Bauchhöhe, und ließ sie dann wieder sinken. "Überfallen uns und genommen haben mit mich. Das alles gewesen vor," sie begann an ihren Fingern abzuzählen und sah ihn dann wieder direkt an "Gewesen ungefähr fünf Jahre her. Was sein mit Eltern ich nicht weiß aber ich haben gelernt zu ........" sie suchte wieder einmal in ihrem Gedächtnis nach dem richtigen Wort fand es dann aber doch sehr schnell "zu leben als Sklave!? Ich hatten guten Herrn."

  • Er nickte, so war es also.


    Doch er hatte da noch eine ganz amüsante Idee, welche die Intelligenz der Sklavin auf die Probe stellen sollte.


    "Du siehst, man hat für dich schon mehr als 300 Sesterzen geboten. Sage, Fhina, wie viel würdest du denn für dich bieten?"

  • Völlig irritiert sah sie ihn an. Eine solche Frage hatte sie nicht erwartet und sie hatte bisher eine solche auch noch bei keinem der anderen Sklaven die verkauft wurden gehört. Die Frage was er damit bezweckte spiegelte sich ganz sicher in ihren Augen wieder, aber sie stellte sie nicht sondern dachte nach. Doch es war nicht leicht auf so etwas einzugehen wenn man nicht wirklich wusste wieviel denn ein Sklave überhaupt wert sein konnte. Sie war ein Mensch das konnte man sehen. Sie hatte aber auch gelernt, dass Sklaven nicht als vollwertige Menschen galten sondern eher als Gegenstände die sich bewegen konnten und eben das taten was man von ihnen verlangte und dazu gehörte aber sicher nicht sich darüber Gedanken zu machen wieviel man auf dem Markt wert war.


    Fhina hatte Angst etwas falsches zu sagen und etwas in ihr teilte ihr immer wieder mit, dass sie etwas falsch machte wenn sie den Mund auf tat und etwas dazu sagte. Aber wenn sie schwieg war es nur noch mehr zu ihrem Nachteil und eigentlich machten die beiden intressierten Käufer einen ganz pasablen Eindruck auf sie.


    Nachdenklich biss sie sich auf die Unterlippe und kaute.


    "Drauf ankommen wie du es sehen, denn wenn ich nun sagen ich seien sicher sehr viel mehr wert du meinen von mir dann vielleicht ich wollen nur weg von hier und wenn ich sagen ich sein schon so viel wert wie geboten das sein dann auch Beleidigung an mich, denn ich haben viel Talente. Also ich denken egal was sagen werde es kann zum .. .. .. Nachteil .. .. .. sein für mich. Aber dann ich auf mich nehmen das und sagen mehr als Geld als geboten sein. Ich seien Mensch der machen was man mir sagt, aber ich seien auch Mensch der treu und ergeben sein. Ich können das was du schon gehört haben aber ich können auch andere Sachen wie singen Lieder aus meiner Heimat und so. Egal wer kaufen mich es werden nicht bereuen haben mich mitgenommen egal für Geld viel oder wenig. Das was man bekommen man nicht kann in Geld abwiegen."


    Sie hatte leise und doch hörbar mit ihrer melodischen Stimme gesprochen und wieder war da der Hauch eines Lächelns zu sehen, aber sie hatte Angst, dass sie etwas falsches gesagt hatte, denn sie hatte ihm keinen Preis gesagt, denn es gab keinen.

  • Cassander schüttelte leicht den Kopf.


    "Gute Antwort, dennoch würde ich das Wort "Mensch" nicht gebrauchen. Sklaven sind ja bekanntlich Gegenstände."


    Was er natürlich zu ihrem Nachteil notierte. Sie sah sich scheinbar als Mensch, das konnte auf lange Sicht nicht gut gehen, vielleicht würde sie ausbrechen wollen oder bekäme irgend ein Hirngespinst.

  • Titus beobachtete das Treiben zwischen dem Jungen und seiner Ware mit wachem Auge...


    "Wie du siehst, ist sie wahrlich etwas besonderes. Möchtest du vielleicht mit einsteigen, junger Herr? Sie ist ihr Geld wert!"

  • Und Fhina nickte mit dem Kopf. "Ich wissen sehr wohl wo seien mein Platz und ich wissen auch was heißen es Sklave zu sein und ich kann geben dir mein Wort, dass ich nie enttäuschen würde meinen Herrn. Mein alter Herr haben auch nie müssen mich hauen oder bestrafen denn ich wissen wo sein mein Platz," rechtfertigte sie sich ohne laut oder ungestüm zu wirken.


    Sicher es verletzte sie schon etwas was er gesagt hatte, aber sie wusste, dass er Recht hatte in der Bezeichnung, dass Sklaven eben Gegenstände waren. Doch mehr Überzeugung konnte auch sie nicht mehr aufbringen. Nur Fhina selber wusste wie loyal sie zu einem guten Herrn oder Herrin sein konnte und würde es demjenigen schon zeigen der sie erwarb. Bis auf die kleinen anfänglichen Schwierigkeiten als man sie versklavt hatte war sie mit den letzten Jahren eigentlich recht zufrieden gewesen auch wenn sie ihre Familie vermisste, aber auf der anderen Seite hatte sie alles was sie brauchte und konnte sich nicht beschweren.

  • "Mal sehen, Titus."


    Sagte er mit einem leichten Lächeln und hörte noch einmal der Sklavin zu. Sie legte es wohl an von ihm gekauft zu werden, sonst hätte sie sich nicht so heftig zur Wehr gegen seine latenten Anschuldigungen gesetzt.
    Er blieb weiterhin vor ihr stehen und stief Kaveh leicht in die Seite an.


    "Was glaubst du, soll ich sie nehmen?"

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