• Ich weiß nicht was das sein soll. Vielleicht ein Grab, vielleicht auch Schrein. Ich kenne mich mit den barbarischen Göttern nicht aus. Es ist aber schon beeindruckend.
    Nicht zu vergleichen mit dem Eindruck den Roms Tempel auf die Menschen machen, aber für Barbaren schon ganz ordentlich.

  • Primus nickte und stieg vom Pferd...er mußte sich das "Ding" näher ansehen. Er wolte es berühren,eine Eigenart von ihm...so glaubte er ein intensiveres Gefühl, eine Art Bindung zu einer sache aufbauen zu können.
    Seine Hand glitt über den Äonenalten Stein...man hatte sich nicht die Mühe gemacht ihn zu schleifen. Sein Blick fiel auf das Halbdunkel unter dem Deckstein. Er wandte sich zu Alienus um und meinte,
    Glaubst du es bringt Unglück die Stätte zu betreten?
    Dabei fragte er sich wo wohl der Eingang sei...

  • Naja, ich habe keine Ahnung. Sollte es eine Begräbnisstätte sein, würde ich sie aber auch gar nicht gerne betreten wollen...


    Alienus war schon ein paar Mal hier gewesen, er konnte hier einfach besser nachdenken. Hier war niemand, der ihn störte.

  • Primus verstand, wie viele Römer war er nicht erpicht darauf alte Sagen und Legenden auf deren Wahrheitsgehalt zu prüfen.
    Er sah sich um, dies schien ein unwirklicher Ort zu sein, fernab von Sorgen und Nöten dieser Welt.
    Was glaubst du, wenn es ein Grab ist,...gehörte es wohl einem Fürsten oder König...?

  • Für wen sollte man sich sonst die Mühe machen, ein solches Grab zu errichten? Einfache Bauern haben so etwas sicherlich nicht verdient.


    Schließlich würde ja auch kein einfacher Plebejer ein Mausoleum wie das das Augustus erhalten.

  • Naja, blöde Frage eigentlich,...aber wo ein Fürst begraben war gab es sicher auch wertvolle Grabbeigaben,...er wunderte sich daher über die Unversehrtheit des Grabes. Er ging um die Steine herum und suchte nach Runen, Schriftzeichen, Bildern,...irgendeinem Hinweis...fand jedoch nichts.
    Der Respekt vor den Toten scheint in Germanien sehr hoch zu sein.


    Wie hast du es gefunden? Zufällig...oder...?

  • Alienus setzte ein Gesicht auf, dass er von seinem Großvater kannte. Dieses hatt er immer aufgesetzt, wenn er von einer Geschichte aus seiner Jugend erzählte.


    Vor zehn, nein, fünfzehn Jahren muss das gewesen sein. Ich war gerade in Colonia Claudia Ara Agrippinensum stationiert und auf dem Weg nach Rom kam ich hier vorbei. In einiger Entfernung sah ich eine Gruppe von Germanen und da es Winter war und diese Gestalten keinen sonderlich vertrauenserweckenden Eindruck auf mich machten, schlug ich mich in die Büsche um nicht mit ihnen in Kontakt zu kommen.
    Nunja, und da fand ich diese Steinformation.
    Seitdem komme ich eigentlich so oft ich kann hier vorbei um mich zu entspannen.

  • Primus hörte seinem Vetter zu,..nachdem dieser geendet hatte sagte er,
    So ist es meistens im Leben,...irgendetwas führt unsere Wege ...wohin und wann auch immer.
    Er sah sich um und nickte,...
    Ja,...ich glaube dir, daß dir dieser Ort Ruhe und Entspannung gibt,...er scheint nicht von dieser Welt zu sein.
    Primus fühlte sich geehrt, daß sein Cousain ihn in dieses persönliche Geheimnis einweihte...er würde es bewahren.

  • Das macht nichts,...ich hoffe doch das war nicht der letzte gemeinsame Ausritt...
    Er begann das Zusammensein mit seinem Cousain zu genießen...er fühlte sich irgendwie beschwingt,...ein lange vermißtes Gefühl.

  • Hoffen tue ich das auch nicht, aber man weiß nie was die Götter für ein Schicksal ausersehen haben.


    Erwarte das Schlimmste. Das hätte seiner Meinung nach das Familienmotto sein sollen. Schließlich war ihre Familie schon ein Mal aus Rom vertrieben worden...

  • Sim-Off:

    ...du spielst doch nicht auf die kleine Geschichte mit Hannibal an? 8)


    Primus sah in die Ferne und nickte seinem Cousain bestätigend zu,....das konnte gewiss niemand vorhersagen...obwohl diese Auguren es von sich behaupteten...er glaubte nicht an diese Innereienleserei, geschweige denn Wolkenformationen....das einzig plausible, war der Flug der Schwalben in Bezug auf´s Wetter.
    Er sah wieder seinen Cousain an,...er schien bedrückt zu sein.
    Primus ging zu ihm hin und legte ihm die Hand auf die Schulter.
    Sag´Alienus, bedrückt dich vielleicht etwas? ...kann ich etwas für dich tun?...hab´keine Probleme damit, mir etwas aufzutragen....

  • Sim-Off:

    Naja, klein würde ich nicht direkt sagen...
    Außerdem gabs noch einen Terentius, der von Augustus aus dem Amt des Konsuls gejagt und ermordet wurde.


    Mich bedrückt ganz einfach die Tatsache, dass mein Bruder in Parthien kämpft und ich bisher kaum etwas von ihm geschweige denn vom Feldzug allgemein gehört habe. Die Parther sind nuneinmal kein einfacher Gegner, das haben schon einige Römer zu spüren bekommen.
    Ich hoffe es geht alles gut.


    War es eigentlich erlaubt, so über einen Feldzug zu sprechen? Naja, zurzeit war ihm das eigentlich ziemlich egal. Er machte sich Sorgen um seinen Bruder, was allerdings seine Worte deutlich mehr aussagten als sein Gesicht. Er versuchte, und das seiner Meinung nach ziemlich gut, sich nichts anhand seiner Mimik ansehen zu lassen.

  • Sim-Off:

    Stand der auf der Proskriptionsliste? Der gute Octavius war anfangs ein übler Schlächter...


    Primus nickte bestätigend,...ein unangenehmes Volk,kämpfte unorthodox, die Überlegenheit der römischen Phalanx war fast nicht anzuwenden. Es war vergleichsweise schwierig,...aber nicht unmöglich...jedenfalls besser als Tribut an Barbaren zu zahlen.
    Er verstand die Sorge seines Cousains, hatte er Cyprianus als einen Draufgänger in Erinnerung...wenn auch nur vage, er war deutlich älter als Primus, 5 oder 6 Jahre,...Welten für einen Achtjährigen.
    Was sollte er sagen?...Floskeln brachten keinen Beitrag zur Gewissensberuhigung.
    Alienus, du kennst deinen Bruder sicher besser als ich,..aber der Cyprianus, an den ich mich erinnere hatte das Talent aus dem gröbsten Schlamassel immer wieder heraus zu kommen,...dieses Glück wird ihn weiter begleiten...da bin ich sicher.

  • Sim-Off:

    Nö, der stellte sich nur ungünstigerweise während seiner Amtszeit gegen Augustus (muss so 23/22 gewesen sein), und das hat dem guten Mann nicht gefallen...


    Fortuna ist eine launische Göttin, Primus, eine sehr launische Göttin. Disziplin und Ausbildung mögen einen Teil des Glückes ausschalten, aber der ganze Feldzug könnte untergehen und damit auch Cyprianus. Ich glaube nicht daran, da der Imperator persönlich diesen Feldzug führt, aber es ist möglich.


    Cyprianus hatte allerdings auch ab und zu das Talent bewiesen, sich selber in Schwierigkeiten hereinzumanövrieren. Das war beileibe keine gute Eigenschaft. Aber das herausmanövrieren aus den selber verschuldeten Problemen gelang ihm immer erstaunlich gut.
    Dabei unterschieden sich die Brüder wohl am meisten. Er, Alienus, versuchte immer so wenig Schwierigkeiten wie möglich zu erzeugen. Sein Bruder dagegen, nunja, er suchte manchmal die Auseinandersetzung.

  • Sim-Off:

    O tempora o mores...stell´dir mal vor das wäre heute auch noch so... 8)


    Ich denke es wird an der Zeit die alten Strategien zu überdenken,...die offene Feldschlacht ist etwas anderes als ein Kampf in Wäldern und bewaldeten Bergen...du wirst sehen, der Imperator ist ein erfahrener Soldat,...mit ihm wird es gelingen! Ganz sicher!
    Glaubte Primus schon nicht mehr an die Allmacht der Götter, so glaubte er an Taktik und Strategie,...Eigenschaften die der Imperator zu seinen zahlreichen Attributen zählte.
    ...und was Cyprianus angeht,...so glaube ich wirklich, daß er diesen Feldzug übersteht,...ihm ist es nicht bestimmt dort zu fallen.

  • Primus sah seinen Cousain ernst an...es gab viel Unbeschreibliches in dieser Welt, Naturereignisse welche aus Mangel an Wissen Göttlicher Gewalt zugesprochen werden. Primus war noch jung an Jahren, aber all das was ihm widerfahren ist war von Menschenhand geleistet.
    Auch er opferte den Laren und Penaten, der Vorväter wegen,...aber ob er aus tiefen Herzen daran glaubte,...das wußte er nicht,...er glaubte an etwas Schöpferisches, Strafendes,...ja, ihm Grunde glaubte er auch auf seine Weise.
    Der Götterhimmel der Römer tummelte sich vor lauter göttlicher Gestalten und mit jedem Feldzug, mit jedem unterjochtem Volk wurden es mehr und mehr...
    Primus lächelte seinen Cousain an und meinte,


    Alienus, mein Cousain,...mein Blutsverwandter,...bewahre dir deinen Glauben,...er wird dir immer die Kraft geben die du brauchst,...darum glaube auch an die Heimkehr von Cyprianus,...glaube daran,...und deine Gebete werden erhört werden.

  • Alienus musste lächeln.


    Wenn du das sagst, dann wird das wohl stimmen.


    Mit einem Augenzwinkern beendete er diese Aussage. Damit war für ihn das ernste Thema beendet, denn zu sagen gab es dazu nicht mehr viel.


    Ahja, ich habe etwas Proviant dabei, möchtest du etwas Brot und Käse?

  • Primus tastete seinen Magen ab, der ein knurrendes Raubtier zu sein schien.
    Im Beutel seines Cousains war also doch etwas essbares,...er hatte es in der Eile nicht geschafft etwas zu sich zu nehmen.
    Gerne!
    Primus nahm Brot und Käse entgegen und setzte sich auf einen recht großen Findling, auf dem beide mühelos sitzen konnten.
    Dankbar biss er in Brot und Käse.
    Nach einer Weile fragte er,
    Machst du dir auch manchmal Gedanken über deine Totenstätte?
    Sein Blick glitt über die massige Plattenkonstruktion.
    ...besonders viel bleibt ja nicht von uns...es sein denn man ist ein Fürst oder ...hat Vermögen.
    Er sprachs und strafte sich selbst gleich Lügen,...die Toten waren sehr wohl bei den Lebenden,...in ihrem Herzen...manchmal sogar in ihrer Seele.
    Primus sah vor sich die Gestalt von Julia,...sie lächelte ihm zu...
    Er rieb sich die Augen...sie war weg,...das lag sicher an diesem Ort.
    Mit einem Mal bekam er eine Gänsehaut.

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