Aquilius hatte mir, nachdem er mich zu seiner Leibsklavin gemacht hatte, eine eigene Kammer zugebilligt. Dieser kleine Raum, der direkt an sein Arbeitszimmer angrenzte, sollte von nun an ganz mir alleine gehören.
Er war mit einigen einfachen Möbelstücken aus Holz ausstaffiert worden. Neben einem kleinen Tisch, einem Stuhl und einem kleinen Schrank befand sich darin auch ein einfaches Bett, sowie eine Truhe, in der ich meine Kleider aufbewahren konnte.
In dem kleinen hölzernen Schrank hatten meine wenigen Habseligkeiten einen Platz gefunden. Dort hatte ich auch einige Papyri gelagert, auf denen ich einige Lieder aus meiner Heimat niedergeschrieben hatte.
Den Tisch nutzte ich meist zum schreiben. Darauf befand sich ein kleines Holzkästchen, in dem mein Wachstäfelchen und mein Schreibzeug verstaut war. Außerdem hatte ich dort ein kleines Öllämpchen plaziert, das mir in den Abendstunden ein wenig Licht spendete. Desweiteren stand dort noch eine kleine Figur aus Ton in Form einer Katze, die ich am Saturnalientag geschenkt bekommen hatte.
Die Katzen hatte ich hier zum ersten Mal gesehen. Nachdem ich diese seltsamen und eigenwilligen Tiere kennengelernt hatte, konnte ich sogar mit einer kleine Kätzin Freundschaft schließen. Ab und an kam sie mich hier besuchen. Ich hatte sie Felis genannt und wenn es ihr beliebte, leistete sie mir Gesellschaft.
Ein kleines Fenster lies tagsüber ein wenig Licht in den Raum hinein. Über der Tür hatte ich Brigids Sonnenrad aus Stroh angebracht. Wenigstens diesen Brauch wollte ich mir aus meiner Heimat erhalten. Brigid sollte stets ihre schützenden Händeüber mich halten.
Noch waren die Wände kahl, doch vielleicht könnte ich sie eines Tages gestalten.
In diesem Raum hatte ich meine Kranheit ausgestanden, bis ich wieder vollkommen genesen war. Ich war dankbar für diese Kammer gewesen, auch wenn sie noch so klein war. Denn dies war mein Reich und ich müßte es nicht mit den anderen Sklaven teilen. Insgeheim hoffte ich, ich müßte nie wieder in diesem Loch, das man Sklavenunterkunft nannte, nächtigen.