Reatinus nickte und hielt inne. Es war nicht einfach, jemanden von sich zu überzeugen, doch hatte er irgendwie auch damit gerechnet. Es lag nahe, sich dem Größeren anzuschließen, doch er empfand es als selbstverständlich, nicht erwähnen zu müssen, dass so langsam ein Gegengewicht zur Freya gebraucht wurde. Und so lange die Freya in Germanien alleine blieb, das wusste Reatinus selbst als Soldat, hätte sie den freien Markt so gut wie unter eigener Kontrolle. Theoretisch könnte das Konsortium jetzt schon die Messlate für Handelspreise höher legen.
"Nun, Caecilius, ich pflege selbst Beziehungen zur Freya, liefere Seide und kaufe Marmor. Als Comes wird dich die wirtschaftliche Lage deiner Provinz sicherlich interessieren, zumindest sollte sie nicht an dir vorbeigehen. Schau, die Freya Mercorique ist bis jetzt unangefochten DAS Handelskonsortium nördlich der Alpen. Ihr fehlt ein Gegengewicht. Eine zweite Partei, die dafür sorgt, dass sich die Marktpreise gegenseitig regulieren und ein gesundes, preislicher Gleichgewicht für alle Güter schaffen. Und regulierte Marktpreise steigern die Kaufkraft des gemeinen Plebejers. Du verstehst, was ich meine? Die großen Konsortien zu fördern und die kleinen weiterhin außen vor zu lassen, könnte unergründete Pfade für ewig verschlossen halten.", erklärte Reatinus selbstsicher.