[Officium X] Comes Regio Germania Superior

  • Reatinus nickte und hielt inne. Es war nicht einfach, jemanden von sich zu überzeugen, doch hatte er irgendwie auch damit gerechnet. Es lag nahe, sich dem Größeren anzuschließen, doch er empfand es als selbstverständlich, nicht erwähnen zu müssen, dass so langsam ein Gegengewicht zur Freya gebraucht wurde. Und so lange die Freya in Germanien alleine blieb, das wusste Reatinus selbst als Soldat, hätte sie den freien Markt so gut wie unter eigener Kontrolle. Theoretisch könnte das Konsortium jetzt schon die Messlate für Handelspreise höher legen.


    "Nun, Caecilius, ich pflege selbst Beziehungen zur Freya, liefere Seide und kaufe Marmor. Als Comes wird dich die wirtschaftliche Lage deiner Provinz sicherlich interessieren, zumindest sollte sie nicht an dir vorbeigehen. Schau, die Freya Mercorique ist bis jetzt unangefochten DAS Handelskonsortium nördlich der Alpen. Ihr fehlt ein Gegengewicht. Eine zweite Partei, die dafür sorgt, dass sich die Marktpreise gegenseitig regulieren und ein gesundes, preislicher Gleichgewicht für alle Güter schaffen. Und regulierte Marktpreise steigern die Kaufkraft des gemeinen Plebejers. Du verstehst, was ich meine? Die großen Konsortien zu fördern und die kleinen weiterhin außen vor zu lassen, könnte unergründete Pfade für ewig verschlossen halten.", erklärte Reatinus selbstsicher.

  • Nach einer Reise durch die Regio, auf der er einige Städte inspizieren durfte öffnete Tiberius sein officium nun wieder, auch wenn er hoffte dass ihn zunächst niemand stören würde. Whrend seiner Abwesenheit hatte sich ein gigantischer Stapel an Arbeit auf seinem Schreibtisch angesammelt, und der schrie geradezu danach bearbeitet zu werden...

  • Nachdem ich aus dem Nachbarzimmer, aus dem Officium des Comes Geräusche vernahm, machte ich mich gleich daran, diesen auf den Grund zu gehen. Ich klopfte an und betrat das Officium umgehend.
    >Salve Comes, schön das du wieder wohlbehalten zurück bist. Ich habe momentan auch nur eine Frage. In meinem Officium sitzt Titus Pullo, er bewirbt sich auf die Stelle des Agrimensor.< Einen kurzen Moment holte ich Luft, damit auch der Comes, gerade erst eingetroffen, mein vorgetragenes zu sondieren. >Kann ich ihn zu dir schicken oder soll ich mich selber darum kümmern und eine Ernennung beim Legatus erwirken?<

  • "Hallo Maecenas. Titus Pullo? Nie gehört."


    Tiberius kramte in seinem Gedächtnis, konnte den Namen aber beim besten Willen niemandem zuordnen.


    "Na schick ihn herüber, den Legaten mit so etwas zu belästigen erscheint mir nun doch etwas übertrieben."

  • Kurz darauf betrat Titus den Raum. Er sah den Comes zum ersten mal. Er machte auf ihn den Eindruck eines erfahrenen Verwalungsbeamten, der aber noch recht jung war...


    Salve Comes!


    Begrüßte Titus den Comes freundlich.

  • Kurz darauf stand der mysteriöse Titus Pullo also in seinem Officium, und Tiberius musterte den Mann während er ihn begrüßte:


    "Salve... setz dich doch."


    Er deutete auf einen vor dem Schreibtisch stehenden Stuhl.


    "Du bist Titus Pullo? Und interessierst dich für einen Posten als Agrimensor?"

  • Vielen Dank Herr.


    Titus nahm auf dem ihm zugewiesenen Stuhl platz.


    Das ist richtig Comes. Jedoch wollte ich mich eigentlich um das Amt des Aquarius bewerben. Dieses wurde mir auch zugesagt, jedoch wohl aufgrund meines Standes wieder verworfen.


    Er mußte es doch sicher wissen, schließlich war er der höhchste Beamte in der Region.


    Sagt Herr, ist es richtig, dass ich als Peregrinus das Amt des Aquarius nicht bekleiden kann.


    Ein wenig dachte Titus an das schöne Büro, dass er schon neu eingerichtet vor sich sah.

  • "Ja, in der Tat: Um das Amt des Aquarius bekleiden zu dürfen müsstest du wohl das Bürgerrecht erwerben."


    So überzeugt wie Tiberius dies auch vortrug war er indes nicht; Dies war nur was ihm als erstes Einfiel, denn die Richtlinien zur Ämterbesetzung waren relativ wage, wenn es überhaupt welche gab. Das meiste wurde durch Tradition vorgegeben.


    "Wenn du das Bürgerrecht erwerben möchtest, so wäre der einfachste wenn auch ein wenig langwierige Weg der dass du den Hilfstruppen des Exercitus beitrittst."

  • Titus runzelte die Stirm. Militär? Bürgerrecht? Das war ihm doch alles egal. Er wollte ersteinmal nur ein ordentliches geregeltes Einkommen haben.


    Wenn dies nicht möglich ist Comes,dann würde ich mir auch den Posten des Agrimensors zutrauen...


    Das Militär ist nicht so ganz meine Kragenweite. Ich bin da etwas ziviler orientiert, es sei denn es würde dort Pionierposten oder vergleichbares geben, wo ich meine Fähigkeiten einsetzen könnte.


    Gab es solche Einheiten? Titus kannte sich nicht genügend in der Römischen Armee aus, um das bestätigen zu können.

  • "Hmmm. Hmmm."


    Tiberius lauschte den Worten.


    "Wenn du dem Militär so schon wenig Liebe entgegenbringts, so will ich dir nicht zu einer Verpflichtung in den Militärdienst raten. Was den Posten des Agrimensors angeht... was hast du denn für Qualifikationen vorzuweisen? Und erzähle mir doch ein wenig über dich, ich meine, ich kenne dich gar nicht..."

  • Titus überlegte nicht lange und sprach gerade heraus.


    Nun Herr, ich komme aus Hispania und bin letzlich hier auf der Suche nach Arbeit, da die Verhältnisse in Hispania sehr unsicher geworden sind.


    Ja Herr. Ich habe viele Jahre vor allem an Straßen und Brücken gebaut. Zuletzt konnte ich mir bei dem Bau einer Brücke über den Iberus, dank einem guten Lehrmeister, wichtige Kenntnisse über Vermessungs- und Berechnungstechniken aneignen.


    In der Hauptstadt hatte ich zu aller letzt eine Anstellung als Aquarius beim Procurator Aquarum Gaius Didius Sevycius erlangt, die ich aber aus den schon genannten Gründen aufgegeben habe.

  • "Du besitzt also bereits praktische Erfahrungen, das ist gut... was sind denn deine Ziele, wie sehen denn deine Pläne für die nähere Zukunft aus? Du möchtest dich dauerhaft in Germania niederlassen?"


    Tiberius war nicht gerade nicht verwundert über die Wahl des Mannes, Hispania und Germania unterscheiden sich immerhin nicht nur klimatisch erheblich voneinander. Er selbst hatte einige Zeit gebraucht um sich hier einzuleben.

  • Die Wege des neuen Scriba waren noch ein wenig unbekannt doch das Officium des Comes fand er sofort. Er klopfte an und betrat umgehend das Officium.
    >Salve Comes, ein gewisser Duccius Vala ist in meinem Officium und meint, er hat einen Termin bei dir. Kann ich ihn hereinlassen?<


    Während der Scriba auf die Antwort wartete, blickte er sich ein wenig in dem doch größzügigerem Officium als dem seinen um.

  • Ziele? darüber hatte Titus sich noch gar keine gedanken gemacht..


    Nun, ich bin nach Germanien gekommen um hier Arbeit zu finden, und den katastrophalen Verhältnissen in Hispania zu entkommen. Ich denke ich habe zunächst bescheidene Ziele. Ein geregeltes Einkommen, und eine anständige Bleibe. Wenn ich das erreicht habe, und mich hier eingelebt habe kann ich über weitere Schritte nachdenken.


    Titus war klar, dass er sich zunächst beweisen muß, bevor er höhere Aufgaben angehen kann.

  • "Ah so, also alles der Reihe nach, was? Nun gut."


    Der Mann shcien in Ordnung zu sein, und Tiberius wollte ihm eine Chance geben. Er machte sich ein paar Notizen auf einer Wachstafel, dann wandte er sich wieder seinem Gast zu.


    "Du erhälst den Posten, wende dich an Purgitius Maecenas im Nachbarbüro, er wird dir deinen neuen Arbeitsplatz zeigen."


    Er gab die Tafel an den nunmehrigen Agrimensor:



    Anweisungen


    Titus Pullo wird mit sofortiger Wirkung zum Agrimensor ernannt, er ist in seinen Arbeitsplatz einzuführen.


    gez.:
    [Blockierte Grafik: http://img518.imageshack.us/img518/7775/sigmetellnc1.png]


    "Überbringe dem Magister dies, er weiß dann schon was zu tun ist."

  • Woraufhin Vala mit einem Lächeln auf den Lippen in das Officium des Comes eintrat: "Salve, Comes Caecilius. Wie abgesprochen stehe ich nun hier, danke noch einmal, dass du dir die Mühe machst."


    Vala war sich natürlich im klaren darüber, dass dies ein Gefallen war, der später seinesgleichen einfordern würde, aber das machte ihm nichts aus. So wie Lando den Comes beschrieben hatte, kamen er und seine politischen Ansichten sich kaum in die Quere. Etwas, das wichtig sein würde.

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