Tablinium Sabina und Durus

  • Mit Freuden nahm Sabina die Antwort ihre mütterlichen Verwandten war. Sie nahm den Brief und ging mit ihm zu Durus, diesmal würde sie es offiziell machen und nicht einfach so zur Casa Iulia gehen. So begab sie sich zu seinem Arbeitszimmer und klopfte dort an.

  • Durus war gerade dabei, seine Korrespondenz aus Misenum zu bearbeiten, als Sabina klopfte. Er rief rasch


    "Herein!"


    und las weiter, bis der Gast, von dem er nicht wusste, wer es war, hereinkam.

  • Sie öffnete die Tür und betrat zum ersten Mal diesen Raum. Wie es ihre Art war nahm sie ihn auf, mit all seinen Eigenarten und Gegenständen.


    Ein Jungmädchenlächeln huschte über ihr Gesicht als sie zu Durus ging. „ Ich hoffe ich störe dich nicht zu sehr, Durus aber ich habe eine Bitte an dich. Vor ein paar Tagen habe ich, auch im Auftrag meiner Mutter Iulia Sabina, an den Gens Iulia geschrieben. Jetzt haben ich von Gnaeus Iulius Cincinnatus eine Antwort bekommen.“ Sie reichte ihm den eben angekommen Brief des Iulias.

  • Gnaeus Iulius Cincinnatus? Irgendwie kam ihm dieser Name doch bekannt vor...und nicht nur von jenem großen Politiker vor längst vergangenen Tagen. Dabei fiel ihm auf, dass Tiberia Sabinas Mutter offensichtlich eine Iulierin war...


    "So, worum geht es denn?"


    fragte er daher - schließlich hatte er weder Kenntnis von Sabinas, noch von Cincinnatus' Brief.

  • Sabina reichte ihm den Brief. „Meine Mutter hatte mich gebeten ihrer Familie hier in Rom einen Besuch abzustatten. Ich habe vor ein paar Tagen einen Brief geschrieben und dies ist die Antwort.“

  • Durus nahm den Brief und las langsam. Cincinnatus...woher kam ihm dieser Name nur bekannt vor? Hatte der ihn nicht vor kurzem besucht? Richtig!


    "Dir sei es gestattet, ihn zu besuchen."


    meinte er dann knapp und gab den Brief zurück, ehe er eine weitere Frage hinzufügte.


    "Hat übrigens dein Vater geschrieben?"

  • Sie nahm ihm das Papier ab und lächelte. „Danke, möchtest du mich begleiten? Noch kenne ich ja niemanden der Iulia. Mein Vater hat mir heute morgen geantwortet, er lässt dir seinen Dank ausrichten und ist einverstanden. In ein paar Monaten werde ich 19 also werde ich nicht lange dich als Vormund belasten. Auch ich danke dir für deine Grosszügikeit.

  • Durus nickte langsam. Offensichtlich wollte Sabina mit 19 heiraten - kein schlechtes Alter, aber es war seiner Meinung nach im Prinzip schon jetzt Zeit. Zu dem Abendessen fiel ihm jedoch ein, dass er just an diesem Abend eine andere Einladung hatte - und es handelte sich dabei um den Praetor Peregrinus höchstpersönlich, also tat er gut daran, diese Einladung wahrzunehmen.


    "Für heute Abend müsstest du dir leider eine andere Begleitung suchen - ich wurde von Peducaeus Priscinus, meinem Amtskollegen zum Essen eingeladen - ich kann dort unmöglich absagen!"

  • Sie bedauerte es zwar dass er absagen musste, den so ganz allein erneut in ein fremdes Haus zu gehen hatte sie eigentlich nicht vorgehabt, aber es was ein Familienbesuch und somit wohl nicht ganz unpassende für sie.“ Das kann ich sehr gut verstehen und es ist nicht gar so schlimm, es ist ein Familientreffen und somit wird es nicht so schlimm sein wenn ich auch allein hingehe. Ich werde deine Grüße ausrichten wenn du möchtest.“
    Sie freute sich auf das treffen, würde sie dort ihre mütterliche Familie treffen ode zumindest einen Teil.

  • Durus erinnerte sich zwar wie gesagt nicht an diesen Kerl, aber seinen Namen ins Gespräch zu bringen, konnte nie schaden.


    "Gern. Dann wünsche ich Dir viel Vergnügen heute Abend!"

  • Mit dem Brief in der Hand rauschte sie durch das Haus, jeder der ihr begegne macht ihr freiwillig Platz. Am Tablinium abgekommen klopfte sie energisch an. Wenn er jetzt nicht da war, sie würde ganz Rom verrückt machen bis sie ihn fand. Egal ob alle noch in Trauer waren oder nicht, das war ihr jetzt ganz schnuppe.

  • Tatsächlich waren alle noch in Trauer, obwohl Durus persönliche Niedergeschlagenheit verflogen war. In der Tat las er gerade den Brief von Rufinus und freute sich, dass dieser an ihn dachte, obschon er im fernen Alexandria weilte.


    Als es daher so energisch klopfte, sah er etwas ungehalten auf und rief


    "Wer klopft denn da so unverschämt?"


    Sicher wieder irgendein Sklave - wahrscheinlich Stesichoros mit irgendeinem unbedeutenden Bittsteller!

  • Sabian betrat aufgelöst den Raum nachdem er herein gebeten hatte.
    „Ich muss mit dir reden, es ist wichtig und hat keime Zeit. Ich muss sofort nach Alexandria, meine Mutter…Rufinus hat mir geschrieben, ihr geht es nicht gut.“ Die ganze Zeit wedelte sie mit dem Brief und kam gar nicht zur Ruhe. „Du kannst sagen was du willst, ich muss einfach. Ach Durus, wenn ihr was passiert, ich sie nicht mehr sehe. Nicht auszudenken, warum sind sie nur gefahren.“ Ihre Stimme überschlug sich und man sah ihr die echte Verzweiflung an. Sie kämpfte mit der aufsteigenden Panik und den Tränen.

  • Durus hatte den Brief gerade zu Ende gelesen, als Sabina einfach eintrat und auf ihn einredete. Der Praetor lehnte sich erst einmal zurück. Nach Alexandria? Dieses junge Mädchen? Allein? Nein, das war unmöglich.


    "Rufinus hat mir ebenfalls geschrieben."


    Er sagte lieber nicht, dass es möglicherweise schon zu spät war und eine Schiffsreise nach Alexandria im Winter überaus gefährlich war und mindestens zwei Wochen dauerte. Bis dahin konnte ihre Mutter längst tot oder wohlauf sein...je nachdem.


    "Beruhige dich erst einmal."


    meinte er stattdessen mit steinerner Miene. Er selbst hatte auch einst seine Mutter verloren, auch sein Vater war von ihm gegangen, ehe er es erwartet hatte, daher regte er hinter seiner harte Fassade doch ein wenig Mitleid für das Mädchen.


    "Du möchtest also nach Alexandria?"

  • Beruhigen, wie konnte sie sich beruhigen. Sie war hier und ihre Mutter ewige von passus entfernt, sie hatte keine Zeit ihre Zeit zu vertrödeln. „Ja und zwar so schnell als nötig. Ich halte das keine Minute länger aus. Das musst du einfach verstehen.“ Sie viel vor ihm auf die Knie und legte ihre Hände in seinen Schoss, ihr Blick zu ihm war voller Angst und Verzweiflung. „Bitte, ich flehe dich an, lass mich gehen.“

  • Durus zog eine Augenbraue nach oben, als Sabina vor ihm auf die Knie fiel und ihn anflehte. Natürlich hatte er Mitleid, aber...


    "Geziemt es sich für eine Römerin, so zu betteln? Steh auf!"


    Er ergriff ihre Hände und zog sie hoch, dann erhob er sich ebenfalls.


    "Ich bin dein Tutor und für dich verantwortlich. Ich verstehe deinen Schmerz, aber verstehe du auch meine Vorbehalte."


    Er ließ Sabina stehen und umrundete den Tisch, während er die Arme hinter dem Rücken verschränkte und nachdenklich zu Boden sah...

  • Sie stand auf und verstand auch seine Maßregelung. Nein es ziemte sich nicht und das wusste sie auch doch ihre Verzweiflung war zu groß. Ihre Augen füllten sich mit Tränen.
    „Ich versteh dich und auch deine Bedenken. Schicke jemanden mit oder komm selber mit oder mein Bruder. Ich nehme ihm mit, das wird ihm helfen und er ist aus Rom weg.“ Dieser Gedanke war ihr erst gerade gekommen. Ihr Vater würde ihrem Bruder bestimmt auch gut tun.

  • Durus musste einen Augenblick überlegen, als sie einen potentiellen Begleiter ansprach. Er selbst konnte jedenfalls nicht mitkommen - er war immerhin Praetor Urbanus! Aber vielleicht konnte er jemanden als Begleitung auftreiben...einen vertrauenswürdigen Sklaven vielleicht? Hätte er doch Jakobus nicht auf das Familiengut nach Syria geschickt!
    Und Antoninus? Nunja, der war auf Corsica, Lupus schien ein wenig kränklich. Sicherheitshalber fragte er nach.


    "Welchen? Lupus?"

  • Sie sah ihn an als er so nachdachte, er schien sich die Entscheidung wirklich nicht einfach zu machen. „Lupus? Ich habe ihn die ganze Zeit noch nicht gesehen, er scheint sehr beschäftigt zu sein und somit auch nicht die Zeit zu haben mich zu begleiten, wobei ich ihn sicher gern bei mir hätte. Nein, ich dachte an Antonius. Als ich von zuhause weg bin, sagte man mir er sei in Rom. Hast du von ihm gehört? Wir haben zuhause gehört er hatte Schwierigkeiten und ich befürchte das er Unfug macht.“ Sie drückte sich vorsichtig aus, sie kannte ihren Bruder und Unfug war etwas untertrieben für das was sie ihm zutraute.

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