Haltet die Welt an

  • Zitat

    Das Volk hatte jedoch entgegen der Hoffnung des Praefecten der Praetorianer kein kollektives Bedürfnis, nach Hause zu gehen.


    Irgendwie hätte es Crassus gewundert, wenn heute einmal irgendetwas geklappt hätte.
    Als die Offiziere und Crassus merkten, dass ihre erste Maßnahme nicht wirklich Früchte trug, wurde der Ring um das Forum herum mit weiteren Truppen enger gezogen, sodass schon bald die wichtigsten Zulieferer zum Forum mit Prätorianern besetzt und abgesperrt waren. Doch damit war erst nur die Hälfte geschafft. Denn es konnten jetzt zwar nur noch bedeutend weniger Leute auf das Forum kommen, doch befand sich ja noch eine riesige Menge an Menschen auf dem Forum selbst. Normalerweise, wenn sich das Volk rebellischer verhalten hätte, wäre das gar kein Problem gewesen: man hätte die Reiterei geholt und in einer Stunde wäre hier wieder Platz wie Sand am Meer gewesen. Doch heute kam es ja nicht zu einem Aufstand, sondern das Volk von Rom trauerte lediglich. Und das bis jetzt, trotz einiger hetzerischen Reden, relativ friedfertig. Da durfte man natürlich nicht übertrieben harte Maßnahmen ergreifen, welche nur die Lage eskalieren lassen würden.


    Nach kurzer Besprechung kam man zu der Einstellung, dass man nun langsam aktiv das Forum leeren sollte, um möglichen Komplikationen vorzubeugen. Dazu wurden zu den schon errichteten Absperrungen weitere Männer versetzt, die dort versuchten, die Römer, die am nähesten standen, davon "zu überzeugen" das Forum zu verlassen.

  • Zitat

    "Ja.. genau! Der Ungar..." bestätigte sie nickend, schaffte sogar ein dankbares Lächeln auf ihren Mundwinkeln zu erzeugen. Kurzerhand drückte sie Hektor einen Kuss auf die Wange auf. "Ihm soll ich die Nachricht meines Herrn überbringen und dann so schnell wie möglich in die Casa Tiberia zurück kehren." fügte sie an. "Wie soll ich in dem Chaos zu ihm kommen? Kannst du mich begleiten? Bei der Castra Praetoria war ich noch nie." …..


    ... Haltet die Welt an! ...


    Einen Moment lang schien die Welt um mich herum wirklich anzuhalten. War das eben ein Kuss von ihr? Für eine einfache Auskunft? ... oder hatte mich in diesem Getümmel gerade jemand ganz anderes an der Wange berührt? "öhm, also ...ich, also ...also ... hm, ich also ... ich ... ist doch gern geschehen ...", brachte ich auch nach einigen Anläufen nicht wirklich vernünftiges hervor und sah sie etwas verwirrt an. Wenn eine einfach Auskunft sie schon so glücklich machte, was würde dann erst geschehen wenn ich sie wirklich zu der besagten Adresse begleiten würde. ... Ich lächelte etwas verklärt und wurde sogleich wieder von der Realität eingeholt. Ein Rempler brachte mich fast aus dem Gleichgewicht und während ich mich mit dem Ellbogen bei dem Kerl revanchierte, setzte erneut die Verblüffung bei mir ein.


    Eine Frau stürmte auf uns zu, nahm Christa das Kind aus den Armen und entschwand überglücklich wieder damit. Ich verfolgte die Szene mit Staunen und bemerkte gerade noch, dass sich die Herrschaften mittlerweile auch in Bewegung gesetzt hatten und sich somit langsam aber steitg von mir und Christa entfernten. Brix rief schon meinen Namen und winkte mir zu, ich solle endlich nachkommen. Ich nickte ihm zu blieb jedoch stehen und sah wieder zu der verzweifelten Sklavin. Wie konnte ich ihr nur helfen? " Zur Casa Praetoria? Also, …. das ist leider nicht ganz so einfach. Wie du sicher bemerkt hast, bin ich nicht alleine hier. Und das da …" Bei den Worten nickte ich mit dem Kopf in die Richtung, in welche sich gerade meine Gruppe und die Aurelier entfernten." … sind meine Herren. Ich würde dir ja sehr gerne helfen." ... hmmm…nur wie? Den Weg kannte ich zwar, aber als Sklave konnte und durfte ich mich auch nicht einfach so davon schleichen.


    Ich kratzte mich am Hinterkopf, während ich nach einer Lösung suchte. "Das Beste wird sein du folgst uns einfach bis wir aus diesem Getümmel hier heraus sind. Sobald wir das Forum hinter uns gelassen haben, werde ich dir helfen deinen Auftrag zu erfüllen …. Komm! ...", schlug ich schließlich vor und setzte mich auch schon mit einem Seufzer in Bewegung. Das könnte funktionieren. Brix und Trautwini würden mir sicher dabei helfen, mich unbemerkt absetzen zu können. Etwas besseres fiel mir nicht ein und Zeit zu warten hatte ich nicht mehr. Noch einmal blickte ich mich über die Schulter zu ihr um. Entweder sie folgte mir jetzt, oder aber ihr hübsches Gesicht würde sich jeden Moment in dieser aufgewühlten Menschenmenge verlieren. ...

  • Sie lächelte Hektor dankbar an, dass er sie wieder auf den Namen gebracht hatte. Nie hätte sie sich wieder unter Durus Augen getraut, wenn sie den Namen vollkommen vergessen hätte. "Ich danke dir auch sehr.." erwiderte sie. Die Frau ging mit dem Kind von dannen. Crista hoffte für sie und auch das Kind, dass sie nun besser auf ihr Kind achten würde. Auch sie selbst würde eine Lehre aus diesem Ausflug ziehen. Da sie das Kind nicht mehr auf den Armen hatte, konnte sie sich mehr und mehr auf ihn konzentrieren, bemerkte die gut gekleideten Menschen hinter ihm.


    Er wurde mit seinem Namen gerufen. "Achje.. es nicht so einfach zu denen zu gelangen? Nein, das habe ich nicht gemerkt. Ich dachte du hättest auch einen Auftrag oder so." murmelte sie entschuldigend. Ihr Blick huschte über die Leute die seine Herren waren. Jetzt verstand sie, warum er überhaupt hier mittendrin war. "Na gut... ich komme mit Euch... ähm dir." fügte sie hinzu und drängelte sich zu ihm durch, setzte nun auch ihre Ellenbogen ein. Crista bemühte sich den Anschluss zu seiner Gruppe beizubehalten und sich nicht mehr abdrängen zu lassen. Wenn sie schon jemanden gefunden hatte, der ihr den Weg zum Ziel zeigte. Dann erst recht. Ächzend zwängte sie sich hinter der letzten Menschenreihe durch und atmete keuchend auf. "Du meine Güte..." Besser nicht umdrehen und zurückblicken. Die versiegelte Tafel hatte sie immer noch bei sich. "Und wohin nun? Ist ein eiliger Auftrag." Dass es mittlerweile Absperrungen durch die Prätorianer gab, erhaschte sie durch Blicke. Ganz dicht bei ihrem 'Stadtführer' stehend blickte sie zweifelnd nach vorne. "Kommen wir da auch noch durch? Ich meine raus?"

  • Als ich sah, dass Christa mir folgen wollte ließ ich mich noch einmal etwas zurückfallen, um ihr auf den letzten Metern praktisch die Leute "vor der Nase" wegschieben zu können. Meine Gruppe kam ohnehin viel langsamer voran und wir würden sie gleich wieder einholt haben. Und wenn nicht … pfft … dann ging ich eben vorübergehend mal verloren. Den Weg nach Hause kannte ich ja und die Herren würden sich in diesem Trubel ganz sicher um die Sklaven zuletzt scheren. "Ganz schön viel los hier, nicht wahr?", scherzte ich und sah anerkennend dabei zu, wie sich Christa ganz resolut selbst mit ihren Ellbogen Platz verschaffte . Wohin nun? … gute Frage … es eilt? … was sonst Noch einmal sah ich mich zu Brix um und dieser gab mir ein Zeichen. Wie es schien hatte er bemerkt was ich vor hatte und nickte mir zu. Eben passierte die Aurelier samt Gefolge die Wachen und waren damit aus dem gröbsten Gewühl heraus Alles klar! Ich hob die Hand und winkte ihm nach.


    "So, wie es scheint kommen die auch ohne mich zurecht. hmmm…." Ich folgte Christas zweifelndem Blick und zuckte mit den Schultern. "… ich denke schon, dass die Prätorianer uns durchlassen. Die sind schließlich froh wenn alle friedlich nach Hause gehen… Also los, dann lass uns deinen Auftrag mal zu Ende bringen", munterte ich sie auf und griff einfach nach ihrer Hand. Daran haltend zog ich Christa hinter mir an den restlichen Menschen vorbei durch die Absperrung hindurch und schlug sogleich einen Weg nach links in eine der kleineren Gassen ein, um an dem Hauptstrom der Leute vorbei zu kommen. Bald schon würden wir in der Nähe der Castra sein …

  • Sie seufzte. "Ja, wirklich sehr viel los.. alles nur wegen einem verstorbenen Menschen." bestätigte sie Hektor gegenüber. wenn sie tot war würde niemand Aufhebens um ihren Tod machen. Sie würde heimlich, still und leise sterben, unbeachtet von der Welt. Kurz schaute sie seiner Gruppe nach und nickte. "Das ist gut. Ich wüsste wirklich nicht wie ich es schaffen sollte, jetzt wo soviele Leute unterwegs sind." Bereitwillig überliess sie ihm ihre Hand und lief ihm sogleich hinterher. Zwar kannte sie ihn erst seit dem Moment wo sie gestolpert war, aber er hatte irgendetwas ehrliches an sich, was sie sich ihm anvertrauen liess. Die Soldaten auf den Pferden sahen ganz schön beeindruckend aus, noch mehr als die Uniformierten zu Fuß. Endlich waren sie an ihnen vorbei. Nun mussten sie möglichst ohne weitere Aufenthalte zur Castra gelangen. Sie hatte schon arg viel Zeit verloren.

  • "Ja, gehen wir", pflichtete ich Ursus bei, nachdem ich mich endlich losgerissen hatte. Die Meute begann bereits zu rempeln und drängeln, die Prätorianer hatten alle Hände voll zu tun und wir waren mittendrin - der denkbar schlechteste Ort, um sich ungezwungen zu unterhalten. Ich folgte Ursus, der sich bereits um Lucilla kümmerte, und suchte im Gehen - oder besser Drängeln - sein Ohr. "Bringe sie nach Hause. Oder nimm sie mit zu uns, erst einmal. Das hier könnte nur zu leicht eine handfeste Auseinandersetzung werden, die sich in halb Rom ausbreitet. Es ist besser, wenn sie sich dann nicht mehr auf den Straßen befindet", wies ich Ursus leise an.

  • Wenigstens erwachte Corvinus endlich aus seiner Starre. Fast hätte Ursus sich Sorgen um ihn gemacht. Doch das war unnötig, wie sich dann erwies. Die Worte wegen Lucilla allerdings hätte Corvinus sich sparen können. Ursus war sich seiner Pflicht durchaus bewußt. Und er erfüllte sie gerade dieser lebhaften Dame gegenüber ausgesprochen gern.


    Es dauerte eine Weile, bis sie das Gedränge hinter sich gelassen hatte. Doch dann hatten sie plötzlich Raum und Ursus fühlte sich gleich ein ganzes Stück wohler. Natürlich begleitete er Decima Lucilla noch bis zu ihrem Haus. Er würde es sich nie verzeihen, wenn ihr etwas zustieß, nur weil er sich zu früh von ihr getrennt hatte. Nach Plaudern war ihnen wohl beiden nicht zumute, jedenfalls herrschte während des Weges Schweigen zwischen ihnen. Der Schock über die Todesnachricht saß eben doch sehr tief. An der Tür verabschiedete er sich dann herzlich von ihr und machte sich schließlich auf den Heimweg. Der Kaiser war tot. Er konnte es immer noch nicht fassen.

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