• im Officium...


    "... weißt du was, schnapp dir am besten ein paar Wachstafeln und sonstiges Schreibzeug und folge mir. Wir gehen zum Hafen"
    Selbst wenn es draussen regnete, konnte man von einem Dach zum anderen gehen, wenn er etwas nachließ. Ausserdem hoffte Evander darauf, dass das Wetter sich besserte.


    Evander stand auf und trat hinaus.
    "Ich werde, falls es dich interessiert, keine privaten Bauherren anheuern, um den Hafen wieder instand zu setzen. Kostet nur unnötig Geld und die Arbeit wird von Sklaven erledigt. Die Stadt hat ihre eigenen, zur Not können ausserdem die vigiles helfen"
    erklärte er dem Artorier.
    "Sonst werden sie noch fett und faul"
    sagte er, ließ aber offen, wenn er nun meinte, die Vigiles oder die Stadtsklaven.



    Draussen...


    Sie traten auf die Strasse. Es regnete recht stark. Evander seufzte.
    "Hm... nunja, kann man nichts machen. Wir harren hier aus und gehen weiter, sobald der regen nachlässt"

  • Kaum hatte sich Nero hingesetzt, musste er auch bereits wieder Aufstehen. Sofort nahm er sich einige Wachstafeln, die auf den Tisch lagen und auch etwas schreibzeug, schließlich musste er ja auch irgendwie schreiben können.


    Nachdem sie draussen ankamen, seufte Evander wegen dem Regen, der ziemlich plötzlich über Tarraco herreinplatzte. Doch Marcus war sicher, dass es genauso schnell auch wieder aufhören würde, wie es meistens bei solchen Platzregen war.


    Nun standen sie da. Ein recht starker Wind ging und der Artorier schauten den Wolken zu, wie sie langsam richtung Osten abzogen. Der Regen wurde schwächer und bis hin, dass er sogar komplett aufhörte. Zwar konnte man sich nicht sicher sein, ob er nicht wieder kommen würde, doch vielleicht waren sie ja dan für heute schon fertig, man konnte ja nie wissen.


    " Da, wird schon wieder besser... "

  • Offenbar waren die Wettergötter launisch an diesem Tag. Innerhalb kürzester Zeit schien der Regen aufgehört und die dunkle Wolkendecke sich verzogen zu haben.
    "Gut, gehen wir weiter"
    sagte Evander. Der Regen hatte die Strassen etwas aufgeweicht und so suchte Evander den Weg von einem höhergelegenen Platt zum anderen, um nicht durch Schlamm und Pfützen watten zu müssen. Die Instandhaltung der Strassen und der Kanalisation der Stadt würde er wohl als nächstes anpacken müssen.


    "Ist irgend etwas?"
    fragte Evander, während sie durch die Strassen gingen.
    "Du wirkst auf mich nicht sehr gesprächig heute"
    Mehr als ein 'salve' und 'Da, wird schon wieder besser...' hatte Evander an diesem Morgen noch nicht gehört. Vermutlich die Nervosität am ersten Arbeitstag, auf die er jedoch keine Rücksicht nehmen konnte und wollte.

  • " Naja, die Wolkendecke, die imemr noch über uns ist, macht mir doch ein wenig sorgen. Nicht das es gleich wieder los geht mit dem Regen, ansonsten wäre da eigentlich nichts. "
    'ausser dass ich halt Nervös bin', doch diese letzten Worte hatte sich Nero nur gedacht, da Evander es wohl bereits selber gemerkt hatte.


    Viele Gedanken kamen Marcus, was er wohl genau am Hafen nun sehen würde. Da er ja wohl endlich repariert werden würde.


    " Was die Sanierung betrifft. Wieviel Zeit wurde dafür angesetzt ? Und werden die Schiffe weiterhin anlegen können ? Versteh meine Frage nicht falsch. Ich frage halt nur, da ich noch Waren erwarte und diese wohl per Schiff kommen sollten. Jeder Tag, die die Ware länger auf den Schiff verbringt, ist schlecht für mein Geschäft. Vorallem da es verderbliche Ware ist. "


    Der Artorier dachte oft an seine Geschäfte und an das Geld, welches er verlieren könnte, da er mehr verdorbene als frische Ware bekommen würde. Genauso an die kosten, die der Bootsführer verlangen würde, da er länger auf See war, als geplant. Mit anderen Worten, man hörte an den Worten von Marcus, dass er ein Geschäftmann war, der in jeder Sekunde die er wach war, an sein Geld dachte.

  • "Nun, wieviel Zeit wir genau brauchen werden, kann ich leider nicht sagen"
    sagte Evander.
    "So viel, wie es eben brauchen wird. Allerdings dürfen wir sie nicht vertrödeln. Eile ist durchaus geboten"


    Dass der Hafen während der Bauarbeiten in Betrieb blieb, war natürlich essentiel wichtig.
    "Und natürlich muss der Hafenbetrieb weiter gehen. Und das wird er. Provisorische Bauten erlauben uns, Schiffe zu be- und entladen"
    sagte er.
    "Eine Idee des Atius Severus, des magistratus. Aber siehst du ja gleich"
    sagte er und spielte dabei auf Pontonbrücken, die gerade errichtet wurden. Diese würden sicherstellen, dass Schiffe ihre Ladung weiterhin aufnehmen und löschen konnten.

  • Marcus hörte aufmerksam zu.


    " Eine wirklich gute Idee, die er da hatte. "


    Immer wieder schaute sich Nero um, sah in was für einen schlechten Zustand doch die Strassen waren. Doch seine Gedanken gingen wieder zurück zum Hafen.


    " Darauf bin ich schon sehr gespannt... Evander. Vorallem freue ich mich schon darauf, gleich bei einem solch großen Bauprojekt teil haben zu dürfen. "


    Nun konnte das gemeine Volk in Hispanis nicht mehr behaupten, sie würden nichts tun... doch sicherlich wird es einige geben, denen es nicht schnell genug geht.

  • "Ja, der Umbau des Hafens ist schon eine große Sache"
    sagte er und sprang über eine Pfütze, die sich während des Regenfalls gebildet hatte und langsam in die Kanalisation abfloss.
    "Wirf mal ein Blick hier rein..."
    sagte er und reichte dem Artorier eine Schriftrolle, die er aus einer Tasche hervorgeholt hatte, die Pläne und Notizen, auf mehreren Schriftrollen niedergeschrieben, beinhaltete.
    "Jetzt verstehst du vielleicht auch, warum man nicht so einfach mir nichts dir nichts anfangen konnte zu bauen. Als ob die Verwaltung die Verzögerungen mit Absicht hervorriefe... dass ich nicht lache. Aber eines sage ich dir, Nero. Der Bau des Hafens mag eine sehr sinnvolle Sache sein und der Stadt viel Nutzen bringen. Die Leute werden vielleicht auch eine Weile zufrieden sein, aber schon bald werden unsere Bemühungen vergessen sein. Sobald wieder Rennen stattfinden oder Gladiatorenspiele veranstaltet werden sollten, oder jemand errichtet einen - oh, welch Einfallsreichtum - weiteren Tempel oder sonst ein prächtiges, aber wenig praktisches Bauwerk, wird man vergebens Anerkennung für den Neubau des Hafens suchen müssen"
    Aber damit konnte er dennoch gut leben. So war das eben.


    Ein dicker Tropfen fiel Evander auf den Kopf. Er blickte nach oben.
    "Ach verdammt, nicht schon wieder"
    Es sah aus, als würde es gleich wieder regnen.
    "Dabei sind wir schon bald da... los, wir stellen uns unter das Stadttor"
    Sie näherten sich dem südlichen Stadttor, hinter dem man bereits das prächtige Theater sah. Dahinter lag der Hafen. Evander legte einen Zahn zu, um es rechtzeitig zu erreichen, bevor der Regen stärker wurde.

  • Nero nahm die Schriftrolle entgegen. Er lass sich schnell alles durch und versuchte zu verstehen, was dort niedergeschriebe wurde. Sicherlich hatte der Planer sehr viel ahnung von seiner Sache gehabt, doch Marcus hingegen hätte es besser gefunden, wenn man es so geschrieben hätte, dass auch er es sofort verstand.
    Darum hatte er sich die Schriftrolle zweimal durchgelesen, bis er glaubte alles verstanden zu haben.


    " Ja, es ist wirklich ein sehr großes Bauprojekt, doch der einfach pöpel liebt nunmal Gladiatorenspiele, darum kann man sie auch so schnell von Problemen ablenken, was manchmal vielleicht sogar positiv sein kann. "


    Für den Artorier waren die meistens anderen Plebejer einfach nur dumme Römer, den man alles erzählen konnte und sie waren zufrieden. Doch Nero interessierten solche belustigen nicht so sehr, auch fand er es nicht so toll, wie sich der Spender dieser Galdiatorenspiele oder Wagenrennen darstellte.


    Nun kamen wieder einige Regentropfen runter und Evander erhöhte sein Schritttempo, um unterschlupf zu finden. Auch Nero wollte nicht unbedingt wieder nass werden, darum eilte er ihm nach. Kaum hatten sie sich untergestellt, plätscherte es nur so in den Strassen.


    " Ein weiterer Platzregen... na toll. Mal sehen wann der wieder aufhört ? "


    Hoffentlich hörte es schnell auf, denn die Tunika von Marcus war vom ersten Platzregen schon etwas nass geworden.

  • Am Stadtor...


    Es war zwar nicht so winterlich, wie jenseits der Pyrenäen, aber doch zu kalt, als dass man durchnässt durch die Strassen rumlaufen konnte, ohne sich eine dieser tödlichen Erkältungen zu holen. Drum war es besser, sich vor dem Regen zu verstecken.
    "Ich selbst bin ebenfalls jedesmal ein begeisterter Zuschauer, wenn Rennen stattfinden"
    sagte Evander.
    "Und Gladiatorenspiele sind ebenfalls sehr interessant. Ich schaue sie mir gerne an. Und dazu stehe ich. All dieses dumme Gerede von hochnässigen Gelehrten und Möchtegern-Menschenverstehern, die die Spiele verachten... pah"
    Obwohl er hauptsächlich in der Provinz aufwuchs - wofür man sich aber spätestens seit Traian, einem aus der Provinz hervorgegangenen Kaiser, nicht mehr schämen musste vor den Stadtrömern - fühlte sich Evander als Römer und liebte Rennen und Gladiatorenspiele. Aber er war auch Verwaltungsbeamter.
    "Natürlich kann es positiv sein. Aber was nützen die Spiele, wenn die notwendigsten Einrichtungen fehlen. Ohne die Thermen, die Kanalisation und die Aquädukte oder den Hafen würde Tarraco nicht funktionieren, da kann man noch so viele Spiele veranstalten"
    sagte Evander. Die Regenfälle waren nicht gerade förderlich für die Arbeit, die bei zu starkem Unwetter unterbrochen werden musste. Es nützte nichts, die Sklaven heute bei Wind und Regen arbeiten zu lassen, nur damit man sie morgen pflegen und sich nach Ersatz umschauen musste.
    "Der Hafen ist nicht mehr weit..."
    sagte er. Das Rauschen des Meeres war bereits zu hören.
    "Wenn es zu schlimm wird, können wir ja die taberna 'an der Ecke' aufsuchen. Die ist warm und gemütlich und wir können uns die Zeit mit Würfeln vertrödeln, bis das Wetter sich bessert. Das Gasthaus ist nicht weit von hier, nur ein paar Strassen, unten am Hafen"

  • Als Nero hörte, dass der Duumvir die Spiele und Pferderennen gerne sah, wollte er ihm nicht unbedingt sagen, wie blöd er sie doch fand.


    " Naja, bisher habe ich noch keine Gladiatorenspiele gesehen, geschweige denn Pferderennen. Vielleicht können wir, wenn mal wieder welche veranstaltet werden, zusammen dort hingehen. "


    Zwar wusste der Artorier, dass dies nicht wirklich etwas nutzte, doch was solls. Das Volk war begeistert und man hatte Zeit gewonnen, solche Projekte in die Wege zu leiten. Dann schaute er nach oben.


    " Naja, ich glaube nicht, dass es heute noch aufhören wird, dafür sieht es zu Grau am Himmel aus. "


    Zwar dies nicht wirklich befriedigendt, am ersten Tag quasi nichts zu machen, da ihnen der Regen einen Strich durch die Rechnung machte, doch nützte es auch nichts, wenn die Saklven wirklich krank werden würden.

  • "Hm... dann ist dir aber was entgangen. Über Gladiatorenspiele können sich manche ja noch streiten, aber mir ist bisher niemand begegnet, der nicht ein begeisterter Anhänger der Wagenrennen in einem circus wäre"
    sagte Evander.
    "Nanu... was ist denn da los?"
    fragte er, als er jemand sah, der auf sie zurannte. Evander erkannte ihn als einen der Scribae. Er hob die Hand, um dem Mann Einhalt zu gebieten.
    "Was ist los? Warum rennst du so wild durch die Strassen. Man könnte meinen, du hast am helligten Tage ein Gespenst gesehen"
    Der Mann rang nach Luft. Eine Beschäftigung als Scriba war nicht gerade körperlich anstrengend und wenn man dann mal rennen musste, geriet man schnell aus dem Atem.
    "Nun sprich schon..."
    forderte Evander den Scriba auf.


    "Der... *hust*... der Kaiser... der Kaiser ist tot"
    Evander wusste im ersten Moment nicht, was er sagen sollte. Es regnete. Es hätte genau so gut ein Blitz neben ihnen einschlagen können. Die Wirkung wäre dieselbe. Dann fing er sich.
    "Ist das sicher? Wie?"
    Der Mann nickte, immer noch nach Luft schnappend.
    "Ja doch. In Parthia... den Verwundungen durch einen Pfeil erlegen"


    Evander blickte zu Nero.
    "Los, wir müssen zum Hafen..."
    sagte er. Der Regen war erstmal egal. Er wandte sich an den Scriba.
    "Geh und sage den magistrati und scribae, dass sie sämtliche Arbeiten einzustellen haben und nach Hause gehen sollen, um zu opfern und zu trauern"
    Der Kaiser war ein Mann aus Hispania gewesen. Sein Tod traf diese Provinz daher besonders, trotz der Tatsache, dass sie vom Senat verwaltet wurde.
    "Los Nero, folge mir"
    sagte er und schritt in Richtung Hafen.

  • Nero hörte Evander zu, als auch er den Scribae sah, der durch die Strasse rannte. Nachdem der Duumvir ihn aufgehalten hatte und ihn aufforderte, ihm zu erklären warum er hier rannte. Konnte Marcus kaum seinen Ohren glauben. Irgendwie hatte er seinen ersten Tag anders vorgestellt, doch nun war es auch egal, ob sie nass wurden, schließlich mussten sie schnell zum Hafen. Sicherlich würde der Redivivier auch die dortigen Männer Befehlen, die Arbeit nieder zu legen und für den Kaiser zu Opfern.


    " Ich komme sofort... "


    Der Artorier folgte Evander.

  • Am Hafen...


    Sie erreichten schnell den Hafen. Der Weg war nicht weit, man musste nur am Theater vorbei und einige kleine Strassen hinter sich bringen. Die Bauarbeiten waren in vollem Gange. Der beschädigte Kran, der vor einer Weile eingestürzt und eine Familie in ein Unglück gestürzt hatte, wurde auseinandergenommen und weggeschafft. Weiter westlich wurden Vermessungen für den Bau neuer Lagerhallen vorgenommen. Ausserdem wurden die provisorischen Piers gebaut, damit der Hafen weiterhin in Betrieb bleiben konnte, wenn es darum ging, das Hafenbecken vom Sand zu befreien und zu vertiefen, sowie die Kaimauern und Mole zu sanieren.


    Evander ließ die Leiter der jeweiligen Arbeitsgruppen zu sich bestellen.
    "Ich habe schlechte Neuigkeiten... eben wurde mir mitgeteilt, dass der Kaiser... im fernen Parthien gefallen ist"
    sagte er und bevor die Anwesenden laut wurden und irgendwelche Fragen stellte, hob er die ARme, um weiterhin ihre Aufmerksamkeit zu haben.
    "Die Arbeiten werden vorerst eingestellt. Seht zu, dass alle ruhig und besonnen bleiben. Näheres wird noch bekanntgegeben"
    sagte er. Bestimmt würde der Proconsul eine Rede auf dem Forum Provincialis halten. Wenn nicht, musste Evander in Kürze auf dem Stadtforum vor die Bürger treten und ihnen Einzelheiten mitteilen. Wie der Kaiser starb, wer die Nachfolge antrat, wielange getrauert und nicht gearbeitet werden durfte und so weiter...


    Evander wandte sich an Nero.
    "Nero, sieh zu, dass du die Kaserne der VIGILES aufsuchst. Sie sollen sich in erhöhte Bereitschaft versetzen. Ich rechne zwar nicht mit Unruhen, aber wir müssen auf Nummer sicher gehen"
    sagte er. Derweil wurden die Arbeiten eingestellt und Fassungslosigkeit und Unsicherheit breitete sich aus. Menschen gingen auf Evander zu, bedrängten ihn mit Fragen. Er blickte nochmal zu Nero.
    Solltest du mich anschließend suchen, geh zu den Foren...
    was soviel hieß, wie einfach der Menge folgen.
    "Und beeil dich mal besser... nein, ich habe die Nachricht selbst erst vernommen... das wird noch bekanntgegeben... ja, das ist sicher, soweit ich weiß... alles zu seiner Zeit, ihr werdet alle rechtzeitig informiert... ich sagte doch, das wird noch bekanntgegeben"
    antwortete er auf die Fragen der Bürger, während er sich selber in Richtung Stadttor mühte. Das würde ein langer, anstrengender Gang werden zur Regia des Proconsuls, die am entgegengesetzten Ende der Stadt lag.


    Sim-Off:

    die werden zwar nicht aktiv bespielt, da der centurio nach rom versetzt wurde und die anderen inaktiv sind, aber wenn du willst, kannst du das dort kurz ausspielen

  • Nero nickte dem Duumvir zu und war schon ein wenig froh, gerade jetzt nicht auf seinem Posten zu sein, auch wenn er vielleicht eines Tages auch mal Duumvir sein wollte.


    Marcus ranntelos und beeilte sich zu den Vigiles zu gelangen. Es war schon merkwürdig, wie schnell die Menschen doch davon erfahren hatten, nachdem gerade erst Evander und er davon erfuhren. Doch solche Nachrichten verbreiteten sich nunmal immer recht schnell.

  • ... war der Bau etwas fortgeschritten. Die Woche in der um den verstorbenen Kaiser getrauert und nicht gearbeitet wurde, hatte die Sanierung zwar verzögert, aber nun konnten die Arbeiten seit einigen Tagen wieder vorangehen und mit jedem Tag nahm das Bild vom neuen Hafen ein klein wenig mehr Gestalt an. Die provisorischen Piers waren fertiggestellt, so dass der Hafenbetrieb, etwas umständlicher zwar, aber dennoch fast ohne Einschränkungen weitergehen konnte. Der Aquarius und seine Arbeiter waren niht untätig und kümmerten sich fleißig um den Bau neuer Brunnen. Das Material war zwar nicht in Übermengen, aber ausreichend vorhanden und es konnte ohne weitere Verzögerungen gebaut werden.


    Im Westen war das Fundament für den Bau weiterer Lagerhallen gelegt worden. Die Arbeiten dort gingen am schnellsten voran, weshalb Evander damit rechnete, die dortigen Arbeiter, sobald sie fertig waren, anderswo einzusetzen, um die restlichen Arbeiten noch zu beschleunigen.


    Das Hafenbecken wurde abgesperrt und leergepumpt. Es musste gereinigt und vom Sand befreit werden, ausserdem tiefer gemacht werden, um eine erneute Versandung wenn schon nicht zu verhindern, dann wenigstens hinauszuzögern. Die ganzen Arbeiten verschlangen Unsummen, die die Stadt tragen musste. Wenigstens hatte der neue Patron versprochen, die Stadtkasse um eine stolze Summe von zwanzig tausend Sesterzen zu bereichern.


    Evander, der vorbeigekommen war, um sich selbst ein Bild vom Stand der Dinge zu machen, wandte sich an Nero.
    "Verfasse am besten einen Bericht über den Zwischenstand der Dinge. Falls die Provinzverwaltung nachfragt, wie weit wir sind, will ich nicht unvorbereitet dastehen"
    sagte er.
    "Lasse ihn mir heute Abend oder spätestens morgen früh ins officium zukommen. Achte darauf, dass er keine Fehler enthält und eine einfache, aber nicht unprofessionelle Ausdrucksweise hat"

  • Nero schaute sichein wenig um, sah, wie weit doch die arbetien vorrangeschritten waren und war durchaus erfreut darüber. Nicht als Scriba, sondern als Bürger dieser Stadt, da dies doch schon sowas wie ein aushängeschild war, zumindest für die Händler und Reisenden.


    Sagte lauschte er den Worten von Evander, nickte ihm zu udn machte sich sofort einige Notizen, von dem was er da sah.


    " Ok... du wirst es so schnell wie möglich bekommen. "


    Sobald sie die Sanierungsabreiten wieder verlassen würden, würde er sich ins Scriptorium begeben, denn dort konnte er in Ruhe alles schreiben.

  • "Gut gut"
    sagte Evander etwas geistesabwesend. Sein Blick war zum Leuchtturm gerichtet, den er im Rahmen der Sanierung ebenfalls erneuert haben wollte. Das würde aber erst zum Schluss gemacht werden müssen.


    Dann fing er sich wieder.
    "Hmmm. Bleib du hier und schau dich um"
    sagte er Nero. Dieser sollte dableiben und sich einen genauen Überblick über die Arbeiten verschaffen, um den Bericht schreiben zu können.
    "Ich gehe zurück"
    sagte er, bevor er ging. Evander fühlte sich nicht gut, er wollte nach Hause, zu Aesculapius beten und anschließend den Tag in Ruhe ausklingen lassen, ohne Arbeit.

  • Die Tage vergingen, die Arbeiten wurden fortgeführt und mit jedem Tag nahm das Bild vom neuen Hafen ein klein wenig mehr Gestalt an. Das Hafenbecken war leergepumpt worden und bot einen nicht alltäglichen Anblick. Es war ein bemerkenswertes Bild, das zeigte, wozu die römosche Ingenieurskunst fähig war. Man hatte das Meer zurückgedrängt, während die Schiffe am flachen Strand weiter westlich oder auf den provisorischen Piers ausserhalb des getrockneten Beckens anlegen mussten. Der Handel ging damit weiter, die Stadt wurde versorgt und Schiffe konnten von hier aus in Richtung Rom aufbrechen, vollgestopft mit Waren, um den Hunger dieses Kolosses in der Ferne wenn schon nicht zu stillen, dann wenigstens etwas zu mildern.


    Das Hafenbecken wurde derzeit von Dutzenden von Sklaven gereinigt und tiefer gemacht. Allerlei Sachen hatten sich auf dem Grund gefunden. Undefinierbarer Müll, Überreste eingestürzter Kräne oder der Wracks gesunkener Schiffe, hunderte von toten Meerestieren, einige längst verweste Leichen, sogar eine kleine Truhe mit Geld und wertvollem Schmuck, die jemand dort unten versteckt hatte und dann entweder vergessen oder nicht mehr rechtzeitig rausbekommen hatte. Evander hat's gefreut, er hatte dafür gesorgt, dass die Kiste in keinem Bericht auftauchte.


    Die Lagerräume weiter westlich, gegenüber dem flachen Strand standen mittlerweile kurz vor ihrer Fertigstellung. Die Bevölkerung Tarraco's wuchs, nicht rasant zwar, aber sie wuchs und machte diese Bauten mittlerweile notwendig. Keine schönen Bauten, aber darum ging es nicht, sie erfüllten ihren Zweck und damit hatte es sich.


    Die Zeit verging. Der neue Hafen nahm langsam, aber sicher Gestalt an...

  • Nero war bereits den ganzen Morgen schon hier gewesen und machte einige Notizen darüber, wie der Stand der Arbeiten war. Es war wirklich ein ungewöhnlicher Anblick den Hafen so leergepunpt zu sehen, doch für die Arbeiten war es nunmalnötig gewesen.


    Als er dann eine kurze Pause machen wollte, sah er Evander, der ebenfalls heute die bauarbeiten begutachten wollte. Schnell ging der Artorier zu ihm hin.


    " Salve Evander. Die Bauarbeiten gehen schnell vorran, doch gab es heute morgen zu einer leichten Lieferschwierigkeit, so dass man jetzt versucht die Treppe, die neu angelegt werden werden soll, so schnell es geht fertig zu bauen, um den Termin noch nach möglichkeit zu erreichen. "


    Sicherlich war dies eine Nachricht, die der Duumvir nicht gerne hörte, da sie doch erst wegen dem Tod des Kaisers die Arbeiten unterbrechen mussten und deswegen schon den Termin nicht erreichen würden. Aber die Sklaven und Stadtarbeiter gaben ihr bestes.

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