[Civitas Vangionum] Wigands Dorf

  • Zitat

    "Sale!", fing Ariberts Gruß schon falsch an, "Wie helfen kann euch ich?".


    An der nächsten Hütte gingen wir wie bei der vorherigen vor.


    Doch diesmal öffnete sich die Tür sofort, nachdem Victor geklopft hatte.


    Ein relativ junger Mann stand vor uns. Erstaunt hörte ich, wie er uns auf lateinisch grüßte. Wenn es auch fehlerhaft war. Aber das würde die Sache für uns etwas vereinfachen.


    "Salve, guter Mann!" sprach ihn Victor an. Helius sah Victor erstaunt an, war er doch vorher unser Sprecher gewesen. Aber hier waren seine germanischen Sprechkenntnisse scheinbar nicht erforderlich.


    "Wir sind auf der Suche nach den Räubern, die in letzter Zeit die Gegend unsicher gemacht haben. Hast ja bestimmt schon davon gehört oder?" Ohne auf eine Antwort des Mannes zu warten, sprach Victor weiter. "Und wir haben gehört, dass du uns weiter helfen könntest!"


    Das letzte war gelogen, aber vielleicht viel der Mann auf diesen Trick rein. Streng musterte Victor den Mann.

  • Zitat

    „Wo ist eigentlich derr Rrest deinerr Faamilie?“. Die Frage kam so plötzlich, dass sie für einen winzigen Moment ihre Vorsicht vergaß und Richtung Zwischenboden sah.


    Scheinbar hatte der Soldat ihren Blick bemerkt.


    „Saag ihnen, sie sollen rrunterkommen! Keine Aangst, euch wirrd nichts geschehen“, sagte er streng zu ihr. Sein Blick machte klar, dass er keinen Widerspruch dulden würde. „Und wenn sie aalle unten sind, zieht ihrr euch waarrm aan und werrdet vorr die Hütte gehen!“


    Als sie den ersten Satz des Soldaten gehört hatte, wollte sie nach ihrer Familie rufen, dass sie vom Boden runterkommen sollten. Doch sie stockte. Warum sollten sie alle die Hütte verlassen? Sie musste wieder an die Vorkommnisse in Marcomers Dorf denken und Angst stieg in ihr hoch.


    „Bitte“, flehte sie den Soldaten auf Knien an,“bitte nehmen sie uns nicht unsere Vorräte weg. Wir haben so wenig, dass es kaum noch für den Winter reicht. Meine Kinder werden verhungern. Hier, ich gebe euch das Brot wieder!“ Mit Tränen in den Augen kramte sie den Brotkanten hervor und hielt ihn dem Soldaten mit ausgestreckten Armen entgegen. „Ich werde euch alles erzählen, was ich weiß, aber bitte, lasst uns unsere Vorräte!“


    Der Soldat sah sie irritiert an. „Naa gut. Erzähl!“, forderte er sie auf.


    Mit tränenerstickter Stimme fing sie an zu erzählen. „Das einzige, was mir aufgefallen ist, ist, dass sich die Männer des Dorfes häufiger als sonst zu Besprechungen versammeln. Mehr kann ich euch nicht sagen! Wirklich! Lasst uns bitte unsere Vorräte!“, bat sie den Soldaten eindringlich.


    Der Soldat ging zu dem alten Legionär, sprach kurz mit ihm und kam dann wieder zu ihr zurück. „Wirr werrden dirr deine Vorräte lassen. Hierr hast du ein weiterres Brrotstück fürr deine Inforrmaationen. Aaber wir werden deine Hütte durchsuchen.“


    Sie merkte, dass die Soldaten auf die Forderung bestehen würden. Und bewiesen die zusätzlichen Brotstücke nicht, dass sie es wirklich nicht auf ihre Vorräte abgesehen hatten? „Kommt runter. Und habt keine Angst. Die Soldaten werden uns nichts tun. Wir werden nur kurz die Hütte verlassen.“, rief sie zu ihrer Familie nach oben. Sie war froh, ihre wertvollen Sachen bei den alten Frauen versteckt zu haben. Nacheinander stiegen ihre fünf Kinder und die Alten die Leiter langsam runter. Die kleinen Kinder liefen verängstigt zu ihrer Mutter und klammerten sich um ihre Beine. Ihr Ältester, etwa fünfzehn Sommer alt, starrte zornig auf die Soldaten, hatte doch seine Mutter ihretwegen Tränen vergossen. „Es ist schon gut“ sagte sie, während sie die Kleinen noch in zusätzliche Wolldecken wickelte. „Wir gehen jetzt alle zusammen raus.Los!“ Sie schaute ihren ältesten Sohn streng an, der ihr scheinbar nur unwillig folgen wollte.

  • Zitat

    Original von Tiberius Germanicus Probus
    "Wir gehen jetzt alle zusammen raus.Los!“ Sie schaute ihren ältesten Sohn streng an, der ihr scheinbar nur unwillig folgen wollte.


    Der alte Victor und ich betrachteten das Schauspiel die ganze Zeit von der Tür aus. Zunächst schien alles ruhig zu verlaufen. Doch dann fiel die Frau plötzlich vor Helius auf die Knie und fing an zu weinen. Ich wusste nicht, was los war. Aber es gefiel mir nicht. Ich hatte Mitleid mit der armen Frau. Victor warf mir einen bestätigenden Blick zu. Er schien soviel wie, habe ich dir es nicht gesagt, zu bedeuten.


    Als kurz darauf Helius zu uns kam, zischte Victor ihn an. „Was ist los?“


    „Nun ja“, erwiderte Helius auf die Frage. Ich hörte gespannt zu, während ich weiter auf die Frau blickte. „Sie hat ihre Familie auf dem Dachboden versteckt. Also sagte ich zu ihr, sie sollen runterkommen. Und das wir ihre Hütte durchsuchen werden.“


    „Du hast was?“ fuhr Victor ihn leise an.


    „Nun ja. Ich dachte, Strafe muss sein. Und du hast doch vorhin selbst gesagt... „


    „Ich habe dir schon tausendmal gesagt, dass du das Denken den Offizieren überlassen sollst. Und außerdem hatte ich gesagt, dass ich hoffe, dass wir keine Hütte durchsuchen müssen“ unterbrach der alte Veteran Helius mitten im Satz. Er überlegte kurz. „Na gut, dann müssen wir es wohl oder übel durchziehen. Also du, Helius, bleibst an der Tür. Dann kannst du die Familie beruhigen, falls irgendetwas sein sollte. Ich und der Grünschnabel werden die Hütte durchsuchen. Alles klar?“ Victor sah uns beide an. Ich nickte.


    „Ja. Aber das beste habe ich dir noch gar nicht erzählt, Victor“, flüsterte Helius. „Erst hatte mir die Frau erzählt, sie wüsste nichts über die Banditen. Als ich ihr aber mit der Durchsuchung drohte und sie anfing zu weinen, hat sie mir verraten, dass sich die Männer des Dorfes ungewöhnlich häufig zu Versammlungen treffen.“ Erwartungsvoll wartete Helius auf die Antwort von Victor.


    „Mhm“, brummelte dieser und rieb sich das Kinn. „Vielleicht bist du ja doch nicht so dumm. Das könnte wirklich wichtig sein. Gut! Gib ihr noch ein Stück Brot für die Information. Und ihre Bälger sollen nach unten kommen. Wenn sie unten sind, führst du sie nach draußen. Und wie gesagt, lass das Denken sein. Es könnte sonst wehtun.“


    Helius nickte stumm. Ich gab ihm meinen Brotkanten und schaute zu, wie er wieder zur Frau ging. Ganz schön bissig der alte Victor, dachte ich. Aber seine routinierte Art gab mir ein Gefühl der Sicherheit. Und er hatte die Sache scheinbar trotz allem im Griff. Zumal die Information in der Tat interessant war und sehr wichtig sein könnte.


    Abgelenkt durch meine Gedanken hörte ich es plötzlich rascheln. Instinktiv fiel meine rechte Hand auf den Griff des Gladius. „Lass das!“, brummelte mich Victor von der Seite an. Ich entspannte mich wieder und ließ den Griff los. Nach und nach kam die Familie der Frau die Leiter vom Zwischenboden herunter.


    „Auf den müssen wir aufpassen“ sagte Victor und deutete mit einem Kopfnicken auf einen etwa fünfzehn Jahre alten Jungen. Dieser schaute uns aus vor Wut funkelnden Augen an. Woher kommt dieser Hass, fragte ich mich. Zwar hatte Helius seine Mutter durch seine Ungeschickheit zum Weinen gebracht. Aber das konnte doch nicht die Wut in diesem Jungen ausgelöst haben. Warum stoßen wir in den Dörfern auf diese Ablehnung? Nicht wir sind die Bösen. Die Banditen sind es. Wir wollen ihnen doch nur helfen. Und trotzdem waren wir für diese Dörfler scheinbar das größere Übel. Ich verstand das nicht.


    Nachdem die Frau den beiden kleinsten Kindern noch Wolldecken übergeworfen hatte, machten sie sich auf den Weg zur Tür. „Cato?“ rief Victor über seine Schulter nach draußen. „Ja?“ erschall dumpf die Gegenfrage. „Alles in Ordnung da draußen?“ fragte Victor zurück. „Ja, ja“ antwortete Cato. „Pass auf, Cato. Gleich kommt die Familie aus der Hütte raus. Du und Helius, ihr beide werdet auf sie aufpassen. Und denk dran, ruhig bleiben!“ „Ja, ja“ war Catos Antwort. Ich musste mir ein Lächeln verkneifen. Victor der Brummbär, mit den Legionären Helius, auch Naja genannt, und Cato, mit dem Spitznamen Jaja. Das war vielleicht eine Truppe.


    Ich trat einen Schritt zurück und ließ die seltsame Karawane durch die Tür. Den Anfang machten zwei alte, knorrige Frauen. Ihr Haar war lang und grau und durch das Alter schon etwas schütter. Tiefe Falten durchzogen ihre Gesichter. Sie gingen stark gebückt und hatte scheinbar Schmerzen beim Gehen. Dahinter folgte die Frau mit den beiden kleinen Kindern, die sie vor sich herschob. Den Schluss bildeten zwei junge Mädchen, so um die zehn und zwölf Jahre alt, und der Fünfzehnjährige. Er hatte schützend seine Hände auf ihre Schultern gelegt und starrte uns nachwievor mit brennenden Augen an. Ruhig hielt ich seinem Blick stand.

  • Zitat

    Original von Lucius Quintilius Valerian
    .......


    Ein cleverer Bursche für einen Römer, dachte Wigand, als er dem Legionären sein Gehör schenkte. Doch der Mann hatte wiederum recht... was sollte Wigand jetzt tun? Seine alten Freunde verraten? Andererseits war denn die Frage, ob sie denn überhaupt vor ihm halt machen würden. Manchmal ließen sich Menschen so sehr von Beute und Reichtum blenden, dass sie Werte wie Freundschaft vergaßen. Wie Wigand merkte, musste da etwas Wahres dahinter stecken.
    Auf das Lob des Quintiliers ging Wigand nicht ein. Ihm war klar, dass es sehr schwer war, die Räuber aufzuhalten. Dieser Erfolg war ein großes Glück und es sollte sich nicht wiederholen, wenn eine zweite Gruppe zum Dorf kommen würde.
    Doch die freundliche Stimme des Legionären ermunterte Wigand ein wenig... vielleicht... ja, vielleicht konnte er ihnen ein wenig mehr erzählen. Valerian hatte ja letztlich recht. Aber freiwillig tat Wigand das trotzdem nicht.


    "Wir keine Späher haben... auch niemand hingegangen.", meinte Wigand trotz allem noch betrübt. Er entschloss sich, mehr Infos preiszugeben, als er eigentlich geben wollte. Doch seine alten Freunde... er müsste lange mit der Schuld kämpfen, sie verraten zu haben. Wigand handelte letztlich im Interesse des Dorfes. Er dachte an die Kinder und Frauen. Nein, er wollte niemanden hier leiden oder gar sterben sehen. Er konnte keine Rücksicht nehmen auf die Freunde, die sich auf die falsche Seite schlugen. Legionären machten kurzen Prozess mit Feinden, dass wussten sie auch.
    "Aber... aber Jäger von unserem Dorf, Lager gesehen haben. Ein Fußmarsch weg von hier sein... berichtet mir haben.", erzählte der Dorfanführer stutzig, "Richtung Nordosten... tief in Wald, kommen nicht einmal Sonnenschein durch Bäume durch. Mehr ich nicht sagen können, wirklich. Als wir in Flucht geschlagen haben Räuber, sie auch in diese Richtung gingen.". Nun stand Wigand da und blickte den Soldaten an. Er war sichtlich getroffen und kratzte sich am Bartüberwucherten Kinn.

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    Original von Tiberius Germanicus Probus
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    Aribert war sichtlich überrascht, dass man ausgerechnet ihn als Helferlein vorschlug. Dementsprechend fiel auch seine Reaktion aus, welche sich in einem verunsicherten Gesichtsausdruck wiederspiegelte. Er wusste schon, dass er lieber Informationen rausrückte. Er zeigte sich im Gegensatz zu Wigand weniger zimperlich, was die betraf. Aribert hatte eine Familie, und er hatte Angst um sie, wenn die Räuber zu ihnen stoßen sollten. Er wandte kurz seinen Kopf und blickte besorgt seine Frau an. Danach blickte er zu den Soldaten zurück.


    "Ich jagen neulich waren! Dort gesehen haben Pallisade, schlecht errichtet, im Wald tief sein drinn´!", erklärte Aribert launisch und das war die gleiche Info, die auch Wigand Valerian gab, "Nordosten!". Nun war es getan. Aribert wusste nichts mehr und hoffte, sowohl die Räuber als auch die Soldaten loszuwerden. Einfach nur in Frieden leben... das wollte er.

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    Original von Narrator Germaniae
    ...Nun war es getan. Aribert wusste nichts mehr und hoffte, sowohl die Räuber als auch die Soldaten loszuwerden. Einfach nur in Frieden leben... das wollte er.


    Der Trick hatte wirklich funktioniert. Die Informationen schienen nur so aus Aribert heraus zu sprudeln. Das muss ich mir merken, dachte ich.


    Ich spürte, dass der Mann die Wahrheit gesagt hatte. Ich hatte seinen inneren Kampf an seinem Gesicht ablesen können. Erst Besorgnis, gefolgt von Resignation.


    Victor sah den Mann weiter misstrauisch an. Er schien nicht zufrieden mit der Antwort des Bauern zu sein. Oder er war noch wegen der Geschehnisse in der Hütte der Frau aufgebracht. Bevor sich Victor vielleicht an einem Unschuldigen abreagierte, kümmere ich mich lieber darum, dachte ich.


    So trat ich vor Victor, der mich dabei verdutzt anstarrte. Ich sah Aribert streng an und sagte: "Danke für deine Information, Aribert. Aber das wissen wir schon! Erinnere dich noch etwas genauer! Was genau hast du gesehen? Waren da Menschen? Oder Wachen? Wenn ja, wieviele? Hatten sie Pferde? Wie groß war das Lager? War es von einem Graben umzogen? Gab es Türme? Gibt es einen Weg dorthin? Hast du Spuren gesehen? Komm, Aribert. Du musst noch mehr gesehen haben!"


    Vielleicht funktionierte der Trick ein zweites Mal. Ich sah ihm direkt in die Augen. Diese würden ihn verraten, falls er lügen sollte. Und außerdem konnte ich mir nicht vorstellen, dass das wirklich schon alles gewesen sein sollte, was Aribert gesehen haben sollte. Manchmal musste man nur angestrengter nachdenken, um sich an mehr zu erinnern.

  • Zitat

    Original von Tiberius Germanicus Probus
    Er hatte schützend seine Hände auf ihre Schultern gelegt und starrte uns nachwievor mit brennenden Augen an. Ruhig hielt ich seinem Blick stand.


    Nachdem die Familie die Hütte verlassen hatte, drehte sich Victor zu mir um. „So, wo jetzt alle draußen sind, können wir in Ruhe die Hütte durchsuchen. Wir fangen hier unten an. Danach den Zwischenboden. Und dann den Stall. Du fängst da drüben an. Und ich hier!“


    Ich nickte stumm. Victors Gesichtsausdruck hatte etwas von einem Jagdhund. Er schien sogar mißtrauisch in der Luft zu schnüffeln. Ich ging zu den Schemeln und arbeitete mich Richtung Feuerstelle durch. Die paar Habseligkeiten waren schnell durchsucht. Nichts auffälliges befand sich unter ihnen. Einige landwirtschaftliche Geräte, einige Amphoren, Besteck und Geschirr. Alles typisch für einen bäuerlichen Haushalt.


    Als ich zum Kessel kam, der über der Feuerstelle hing, hob ich den Deckel hoch, um zu sehen, was leckeres in ihm wäre. Verdammt, fluchte ich leise und ließ den Deckel fallen. Mit einem lauten Geräusch fiel er auf den festgestampften Lehmboden. Der Deckel war heiß gewesen und ich hatte mir die Finger verbrannt. Ich drehte mich um, um schnell nach draußen zu gehen und meine Hand in den Schnee zu stecken, da sah ich Victor vor der Truhe knien. Der Inhalt der Truhe lag um ihn herum zerstreut auf dem Boden. Er selbst klopfte gerade den Boden der Truhe ab und lauschte angestrengt. Scheinbar hatte er meinen Blick bemerkt, denn plötzlich sah er mich an.


    „Was ist?“ herrschte er mich an. Böse funkelten seine Augen. „Nichts. Ich habe nichts gefunden.“ ,antwortete ich ausweichend. Er schien wie ausgewechselt. Einen kurzen Moment konnte ich die Gier in seinen Augen aufblitzen sehen. Da wusste ich, dass Victor nicht nur nach verdächtigen Gegenständen suchte. Und ich ahnte, warum die Dorfbewohner uns gegenüber so ablehnend sein könnten. Einige Römer waren vielleicht nicht besser als die Banditen, dachte ich.


    „Mist, hier ist auch nichts!“ sagte Victor und schlug den Deckel der Truhe zu. Er machte keine Anstalten die Sachen zurückzulegen. Er stand auf und schlug sich mit den Händen den Dreck von den Knien. „Na gut. Jetzt ist der Dachboden dran. Du bleibst hier!“


    „Ich muss kurz raus. Ich habe mir die Finger am Kesseldeckel verbrannt und muss sie kurz im Schnee abkühlen, damit sich keine Blasen bilden.“, erwiderte ich. Victor sah mich aus zu Schlitzen verengten Augen misstrauisch an und schien abzuwägen, ob ich die Wahrheit sagen würde. Dann sah er zur Feuerstelle und entdeckte den Deckel. „In Ordnung. Aber beeile dich!“ knurrte er.


    Ich verließ schnell die Hütte. Links neben der Tür stand die Familie und sah mich erwartungsvoll an. Bis auf den Fünfzehnjährigen. Seine Wut schien unvermindert. Ich schüttelte den Kopf und gab ihnen mit einer Geste zu verstehen, dass sie noch warten müssten. „Helius, sage ihnen, dass es noch etwas dauern wird.“ Er nickte und sprach kurz mit der Frau. „Habt ihr was gefunden?“ fragte er mich. „Nein.“ anwortete ich wortkarg.


    Während ich mich bückte, um meine Hand in den Schnee zu stecken, sah ich mich kurz um. Cato stand wie zu einer Statue erstarrt auf ein und der selben Stelle und war durch nichts aus der Ruhe zu bringen. Auf dem Dorfplatz standen mehr Menschen als vorhin. Scheinbar waren einige Einwohner aus ihren Hütten gekommen. Auch wenn einige Dörfler etwas aufgeregter gestikulierten, sah es so aus, als wäre alles in Ordnung.

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    Original von Narrator Germaniae
    Ein cleverer Bursche für einen Römer, dachte Wigand, als er dem Legionären sein Gehör schenkte. Doch der Mann hatte wiederum recht... was sollte Wigand jetzt tun? Seine alten Freunde verraten? Andererseits war denn die Frage, ob sie denn überhaupt vor ihm halt machen würden. Manchmal ließen sich Menschen so sehr von Beute und Reichtum blenden, dass sie Werte wie Freundschaft vergaßen. Wie Wigand merkte, musste da etwas Wahres dahinter stecken.
    Auf das Lob des Quintiliers ging Wigand nicht ein. Ihm war klar, dass es sehr schwer war, die Räuber aufzuhalten. Dieser Erfolg war ein großes Glück und es sollte sich nicht wiederholen, wenn eine zweite Gruppe zum Dorf kommen würde.
    Doch die freundliche Stimme des Legionären ermunterte Wigand ein wenig... vielleicht... ja, vielleicht konnte er ihnen ein wenig mehr erzählen. Valerian hatte ja letztlich recht. Aber freiwillig tat Wigand das trotzdem nicht.


    "Wir keine Späher haben... auch niemand hingegangen.", meinte Wigand trotz allem noch betrübt. Er entschloss sich, mehr Infos preiszugeben, als er eigentlich geben wollte. Doch seine alten Freunde... er müsste lange mit der Schuld kämpfen, sie verraten zu haben. Wigand handelte letztlich im Interesse des Dorfes. Er dachte an die Kinder und Frauen. Nein, er wollte niemanden hier leiden oder gar sterben sehen. Er konnte keine Rücksicht nehmen auf die Freunde, die sich auf die falsche Seite schlugen. Legionären machten kurzen Prozess mit Feinden, dass wussten sie auch.
    "Aber... aber Jäger von unserem Dorf, Lager gesehen haben. Ein Fußmarsch weg von hier sein... berichtet mir haben.", erzählte der Dorfanführer stutzig, "Richtung Nordosten... tief in Wald, kommen nicht einmal Sonnenschein durch Bäume durch. Mehr ich nicht sagen können, wirklich. Als wir in Flucht geschlagen haben Räuber, sie auch in diese Richtung gingen.". Nun stand Wigand da und blickte den Soldaten an. Er war sichtlich getroffen und kratzte sich am Bartüberwucherten Kinn.


    Valerian nickte verstehend. Sehr viel mehr würde aus dem Mann vermutlich nicht herauszubekommen sein, das war ihm klar. "Ich weiß, daß es Dir schwer fallen muß, Angehörige Deines eigenen Volkes uns gegenüber anzuschwärzen. Doch was sie tun ist falsch. Auch wenn das Jahr schlecht war und Hunger droht. Man darf nicht andere Menschen, denen es doch sowieso auch nicht besser geht und die größtenteils auch zu eurem Volk gehören, noch mehr ins Unglück stürzen. Du hast das richtige getan, Wigand, und ich danke Dir dafür." Auch wenn sich der Mann von seinem Dank nichts würde kaufen können.


    Aber eines konnte er noch versuchen, zu erfragen."Auch wenn Du über das Lager sonst nichts weißt, so kennst Du doch die Gegend dort. Du sagst, der Wald ist dort so dicht, daß keine Sonne durchkommt. Gibt es dort steile Felswände? Reißende Bäche? Sonst irgendwelche natürlichen Hindernisse? Müssen wir durch Engpässe, um dorthin zu gelangen?" Natürlich würden sie erst Späher in die Gegend schicken, bevor sie versuchten, das Lager hochzunehmen. Aber fragen konnte ja auf keinen Fall etwas schaden. Und sollte Wigand lügen, so würde Valerian dies ganz sicher nicht vergessen und zurückkommen. Daß er vermutlich ohnehin mehr wußte, als er sagte, war Valerian auch klar. Doch wenn er zu hart vorging, würde sich noch ein Dorf auf die Seite der Räuber schlagen. Nein, Härte war hier nicht das richtige Mittel, fand er. Und diese Meinung würde er auch seinen Vorgesetzten gegenüber verteidigen, sollte die ihn kritisieren.

  • Zitat

    Original von Tiberius Germanicus Probus
    Auch wenn einige Dörfler etwas aufgeregter gestikulierten, sah es so aus, als wäre alles in Ordnung.


    Während ich spürte, wie der Schnee angenehm die wunden Stellen an meinen Fingern kühlte und das Pochen in ihnen geringer wurde, überlegte ich angestrengt, wie ich mich in Bezug auf Victor verhalten sollte. Das er nach Wertsachen suchte, war offensichtlich. Aber ich hatte keine Beweise dafür. Ich hatte nicht gesehen, dass er sich etwas eingesteckt hatte. Und sein Verhalten ließ darauf schließen, dass er bisher auch nichts gefunden hatte. Ich beschloss, Valerian keine Meldung zu machen, solange sich die Beweislage nicht ändern sollte.


    Ich zog meine vor Kälte rote Hand wieder aus dem Schnee und ging zurück in die Hütte. Überrascht stellte ich fest, dass Victor mit der Durchsuchung des Zwischenbodens ohne mich angefangen hatte. Ich hörte, wie er laut fluchend über das Stroh stiefelte. Und musste lächeln. Hört sich so an, als hättest du wieder nichts gefunden, dachte ich hämisch. Plötzlich erschien Victor vor sich hin schimpfend am oberen Ende der Leiter und stieg langsam die knarzenden Sprossen hinunter. Am Boden angekommen, drehte er sich zu mir um und stockte.


    „Was grinst du denn so?“ fragte er mich wütend. „Ach nichts. Meiner Hand geht es schon viel besser“ sagte ich und streckte sie ihm entgegen. „Schön für dich! Und da du so gut gelaunt bist, untersuchst du den Stall!“


    Ich dachte, ich höre nicht richtig. „Mach deine Drecksarbeit alleine!“ erwiderte ich wütend. Im Inneren von Victor schien sich kurz ein Kampf abzuspielen. Doch dann entspannte er sich und zischte mich böse an. „Das werde ich mir merken, Grünschnabel!“ Und stampfte Richtung Tür.


    „Willst du nicht die Sachen in die Truhe räumen?“ rief ich ihm hinterher. Er blieb stehen, drehte sich um und sagte, mich kalt anblickend, „Mach, was du nicht lassen kannst.“ Und verließ die Hütte.


    Auch wenn ich mir vielleicht einen Feind gemacht und die Sache ein Nachspiel haben sollte, hatte ich richtig gehandelt. Denn dieses Verhalten eines Legionärs war ehrlos. Ich wusste, dass Plündern erlaubt war. Aber nur im Krieg und wenn der Feind sich nicht ergab. Und natürlich jederzeit auf Befehl. Aber hier trafen alle drei Dinge nicht zu.


    So bückte ich mich und stopfte die Sachen in die Truhe. Ich war kaum fertig damit, da kam die Familie in die Hütte. Scheinbar hatte Victor sie mit der Absicht reingeschickt, um mich zu ärgern. Ich stand schnell auf und schaute die Frau an. Sie schien mich besorgt und nachdenklich zugleich anzublicken. Was sollte ich ihr sagen? Ich konnte kein germanisch. Und höchstwahrscheinlich hatte sowieso einiges vom Geschehen mitbekommen. Also zuckte ich, mich entschuldigend, mit den Schultern und verließ schnell die Hütte.

  • Zitat

    Original von Lucius Quintilius Valerian
    ....


    Wigand reagierte skeptisch auf die Moralpredigt von Valerian. Das wusste er doch auch! Aber der Mann hatte ja leicht reden, schließlich war es ja Wigand, der jetzt seine alten Freunde verraten hatte. Er hatte dafür nicht mehr übrig, als ein mehr unzufriedenes als zufriedenes Nicken, welches von einem tiefen Brummen begleitet wurde. Die Schuld, seine alten Kindesfreunde verraten zu haben, lastete jetzt auf ihn. Nur auf ihn! Obwohl sie nun Räuber waren, Wigand wollte sie nicht einfach verraten. Nicht so schnell.


    "Vom Lager nicht weit weg, seien dort ein kleiner Bach. Ihr hören können, wenn in Nähe.", beschrieb Wigand die Lage des Baches. "Aber ich nicht mehr sagen können über Lager. Wirklich nicht, nie richtig dort gewesen seien. Und wenn doch, dann schnell wollten weg. Räuber gefährlich, nicht gut.". Die Verzweiflung, die mit diesen Räubern herrschte, konnte jeder der Bewohner hier zum Ausdruck bringen. Zum Teil tat man dies auch.
    Hoffentlich ließ wenigstens dieser Soldat endlich von Wigand ab. Er fühlte sich ziemlich ausgequetscht, so wie man ihn hier befragte!

  • Zitat

    Original von Tiberius Germanicus Probus
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    Vielleicht hätte der Trick funktioniert, wäre Aribert jetzt nicht vollkommen ahnungslos. Er wusste nichts mehr, schließlich hatte er sich nicht zu einem längeren Aufenthalt im Räuberlager überreden lassen. Er sah tief im Wald Palisaden und war dann auch schon wieder weg, bevor man ihn erwischte und ausnehmen konnte. Ein Mann wusste ja wissen, wo er blieb. Es gab nur einen reißenden Bach in der Nähe. Mehr wie Wigand wusste Aribert also auch nicht.


    "Nichts mehr ich wissen, wirklich!", meinte der Familienvater mit vor Unschuld funkelnden Augen. Er konnte nur schildern, was er zu dem Zeitpunkt warnehmen konnte. "Pferde ich konnte nicht hören. Wachen ich nicht gesehen haben, aber können nicht ausschließen ihre Existenz. Im Lager, sehr viel Lärm seien! Wirklich, glauben ihr mir müssen!". Seine Stimme klang im Gegensatz zu denen der anderen Dorfbewohner engelsgleich. Aber auch er hatte eine raue Stimme, aus Sicht eines Römers.


    "Mama, was machen diese Männer hier?", fragte ein Kind unschuldig im Hintergrund.
    "Nichts, mein Schatz, nichts...", beruhigte die fürsorgliche Mutter ihren ängstlichen Sohn. Er verstand nicht, worum es geht. Er wünschte sich aber auch Räuber und Legionäre weg.

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    Original von Tiberius Iulius Drusus
    ...


    Dieses Mal hatten die römischen Soldaten das Haus von Baldwin erwischt. Im gesamten Dorf hätte man ihn guten Gewissens als Anti-Römer abtun können. Denn wenn er etwas nicht leiden konnte, waren es Römer. Wenn er etwas noch weniger leiden konnte, waren es römische Soldaten. Wenn es nach ihm ginge, sollten sich diese Römer zurück in ihr sonniges Italien verkriechen.


    Eilig riss Baldwin die Türe auf, an der es klopfte. Er wusste, was ihn erwartete, aber das war noch lange kein Grund, zurückhaltend mit diesen Männern zu sein. Seiner Meinung nach waren die anderen Bewohner viel zu zimperlich mit den Soldaten hier.
    "Was?", fragte der stolze Germane scharf. Unkooperativität konnte man ihm von der Stirn ablesen.


  • Ich sah an Ariberts Augen, dass er die Wahrheit gesagt hatte. Ich konnte mir gut vorstellen, wie er, nachdem er das Lager entdeckt hatte, schnell das Weite suchte. Aber wenigsten ließ der Lärm, den er gehört haben wollte, darauf schließen, dass es trotz des baufälligen Zustandes von jemanden genutzt wurde. Scheinbar sogar von sehr vielen Menschen.


    Plötzlich hörte ich eine Kinderstimme in der Hütte. Es schien eine Frage zu stellen. Eine Frau sprach beruhigend auf es ein.


    Ich drehte mich zu Helius um und fragte ihn: „Was haben die gerade gesagt?“


    Er zuckte mit den Schultern. „Naja, ich habe nicht alles genau hören können. Aber soweit ich es verstanden habe, hat ein Kind gefragt, was wir hier machen. Und die Mutter hat es beruhigt.


    Ich nickte ihm zu. So ähnlich hatte ich mir das gedacht gehabt. Ich drehte mich wieder zu Aribert um.


    „Gut, Aribert. Ich glaube dir. Aber auch wenn du sonst nichts weiter gesehen hast, kannst du uns doch sicher den Weg dorthin beschreiben.“ Ich sah ihn freundlich, aber bestimmt an. Er hatte sich bisher kooperativ verhalten. Aber falls sich dies ändern sollte, könnte ich Valerian vorschlagen, ihn als Führer zu verpflichten.

  • Zitat

    Original von Narrator Germaniae
    .....


    "Ohje", dachte sich Drusus als er bemerkte wie schroff der Germane reagierte. Na wenigstens schien er ganz gut Latein zu sprechen. Es würde wohl sehr schwer werden diesem Mann auch nur die geringste Information zu entlocken... Vermutlich steckte Baldwin sogar mit diesen Räubern unter einer Decke.


    "Heilsa!", begann der Iulier leicht zögerlich. "Wir sind Legionäre von der Legio II Germanica und hier um euch von den Räubern zu befreien. Weißt du zufälligerweise etwas genaueres über dieses Räubergesindel?" Hoffnungsvoll blickte der Iulier den Germanen an.

  • Cupidus hatte eine Runde um das Dorf gemacht, um sich ein wenig hinter den Häusern umzusehen, hatte aber nichts interessantes entdeckt. Schließlich stieg er am Dorfrand ab und band sein Pferd an einen Pfosten.


    Zu Fuß machte er sich auf die Suche nach den einzelnen Grüppchen, um bei der Befragung dabei zu sein.
    Er bekam gerade mit, wie Wigand die Türe aufriss und gesellte sich zu Drusus und seinen Männern.
    Er wollte im Hintergrund bleiben und sich die Menschen ein wenig genauer ansehen.

  • Zitat

    Original von Narrator Germaniae


    Wigand reagierte skeptisch auf die Moralpredigt von Valerian. Das wusste er doch auch! Aber der Mann hatte ja leicht reden, schließlich war es ja Wigand, der jetzt seine alten Freunde verraten hatte. Er hatte dafür nicht mehr übrig, als ein mehr unzufriedenes als zufriedenes Nicken, welches von einem tiefen Brummen begleitet wurde. Die Schuld, seine alten Kindesfreunde verraten zu haben, lastete jetzt auf ihn. Nur auf ihn! Obwohl sie nun Räuber waren, Wigand wollte sie nicht einfach verraten. Nicht so schnell.


    "Vom Lager nicht weit weg, seien dort ein kleiner Bach. Ihr hören können, wenn in Nähe.", beschrieb Wigand die Lage des Baches. "Aber ich nicht mehr sagen können über Lager. Wirklich nicht, nie richtig dort gewesen seien. Und wenn doch, dann schnell wollten weg. Räuber gefährlich, nicht gut.". Die Verzweiflung, die mit diesen Räubern herrschte, konnte jeder der Bewohner hier zum Ausdruck bringen. Zum Teil tat man dies auch.
    Hoffentlich ließ wenigstens dieser Soldat endlich von Wigand ab. Er fühlte sich ziemlich ausgequetscht, so wie man ihn hier befragte!


    Valerian nickte nachdenklich. Ein Bach. Naja, gabs die in diesem nassen Land nicht irgendwie überall? Sehr ergiebig war das nicht. Aber wenigstens hatten sie eine grobe Entfernung und eine Richtung erfahren. Und mit etwas Glück hatten die anderen weitere Informationen erhalten.


    "Nun gut, dann will ich nicht weiter in Dich dringen", sagte er schließlich. "Halte die Augen offen und wenn Du weiteres in Erfahrung bringen solltest, informiere uns." Nicht, daß Valerian mit solcher Hilfe rechnete, aber sagen konnte er es immerhin. "Danke jedenfalls für Deine Auskünfte."


    Er blickte sich um. Einige der anderen hatten sich schon wieder auf dem Dorfplatz eingefunden, aber andere schienen noch im Gespräch zu sein. Nun, sie sollten ihre Gespräche erstmal zuende führen können, bevor er zum sammeln blasen ließ.

  • Cupidus hatte genug gehört. Als er auf den Dorfplatz sah, erblickte er Valerian, der scheinbar von einem Gespräch zurückkam.


    Cupidus ging zu ihm hin und nickte ihm zu.
    "Irgend etwas herausgefunden?"

  • Valerian nickte, antwortete aber erst, nachdem Cupidus und er einige Schritte von den anwesenden Germanen entfernt waren und nicht belauscht werden konnten. "Der Anführer dieses Dorfes berichtete, dass die Räuber vor kurzem versucht haben, das Dorf auszurauben. Sie haben aber widerstehen können. Allerdings fürchten sie, dass die Räuber mit Verstärkung zurückkommen. Das Lager soll einen Fußmarsch, ich nehme an, er meint damit einen Tagesmarsch, vom Dorf entfernt liegen, in Richtung Nordosten. Dort soll der Wald so dicht sein, dass die Sonne nicht durchdringen kann. Ein Bach soll ganz in der Nähe des Lagers der Banditen sein. Mehr habe ich aus ihm nicht herausbekommen. Hoffen wir, daß die anderen ein paar Einzelheiten in Erfahrung bringen können." Da Cupidus nun hier im Dorf war, nahm Valerian an, daß er das Kommando auch über die Legionäre wieder an sich nahm und überließ es ihm, die anderen zusammenzurufen.



    Sim-Off:

    Das war mein letztes Post hier, ich dampfe dann mal ab nach Rom :) Viel Spaß noch und macht sie fertig, Jungs! :D Zieht mich einfach mit, wo es noch nötig ist.

  • Cupidus hörte sich den Bericht des Mannes mit unbewegtem Gesicht an. Im Geiste ging er schon die Möglichkeiten durch, die er hatte...


    Schließlich drehte er sich um und stellte sich in die Mitte des Dorfplatzes.
    "Milites in aciem venite", ertönte der Ruf, der die Männer versammeln sollte. Für den Moment hatten sie genug erfahren.


    Während er auf das Eintreffen der Legionäre wartete, kam Harluf zu ihm geritten und stieg ab. Cupidus wandte sich an seinen Unterführer.
    "Versammle die Turma vor dem Dorf, wir kehren ins Lager zurück. Wie es aussieht, haben wir alles erfahren, was nötig war. Jetzt müssen wir Späher aussenden, die das Lager finden und dem Centurio Crispus Bericht erstatten. In einer halben Stunde rücken wir ab."


    Harluf nickte nur, bestieg wieder sein Pferd und trabte davon, um die Männer zu sammeln. Auch Cupidus holte sein Pferd heran und wartete noch auf die letzten Legionäre.



    Sim-Off:

    Viel Spaß, grüß mit die Urbs Aeterna.

  • Zitat

    Original von Tiberius Germanicus Probus
    ....


    Das war nicht gut. Aribert konnte sich nur sehr düster an den Weg erinnern, den er damals eingeschlagen hatte. Und dann musste er es den Soldaten noch auf Latein klar machen... hoffentlich war das jetzt die letzte Frage! Die Legionäre verlangten dem Familienvater wirklich Einiges ab!
    Aribert verzog die Augenbraue und starrte nachdenklich auf die Decke. Ein paar Fetzen Wegbeschreibung konnte er noch liefern. Aber ob das reichen würde, wusste er nicht. Hunderprozentig hatte er den Weg nicht in Erinnerung. Er versuchte, ihn nach seiner Flucht schnell zu vergessen.


    "Von Dorf aus...", versuchte Aribert, zu erklären, "Gehen in Wald... geradeaus, bis treffen ihr auf großen alten Baum. Danach hören ihr müssen Fluss rauschen. Gehen in die Richtung, von wo kommen. Irgendwann von irgendwo aus sehen müssen ihr das Lager der Räuber. Richtung Nordosten.".


    Aribert schaute die Räuber hoffnungsvoll an, ob das reichen würde. Wenn diese Soldaten die Räuber hoch nehmen würden... wäre seine Familie endlich wieder sicher.
    "Ihr wollen... töten Räuber?", fragte er hoffnungsschimmernd.

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