Consistorium – Stabs- und Besprechungszimmer

  • “Nein, wie viele es waren hat keiner von beiden sagen können und ich würde mich da auch nicht auf die Schätzung von Zivilisten verlassen wollen.“


    Der Präfekt sah sich in der Runde seiner Offiziere um.


    “Ich bin ganz deiner Meinung, Primus Pilus, nach diesem Überfall können wir nicht zur Tagesordnung übergehen. Das einzelne Reisende überfallen werden, dass werden wir niemals ganz verhindern können. Aber ganze Karawanen und dann noch auf einer der wichtigsten Straßen der ganzen Provinz – das halte ich für sehr besorgniserregend. Das dann auch noch römische Bürger die Leidtragenden sind, macht die Zustände in der westlichen Wüste gänzlich unhaltbar.


    Tribunus Iunius Silanus hat vorgeschlagen, einen Erkundungstrupp zur Stätte des Überfalls zu schicken. Gibt es weitere Vorschläge oder Anregungen?“

  • "Ich denke, dass die Bekämpfung am besten vom Pferde geschieht.... aber eine Erkundung, sollte durch unauffällige Infanterie geschehen. Wenn du, Praefect, nichts dagegen hast, dann würde ich gerne die Erkundung übernehmen."


    Er blickte die Männer an und sah dem Praefecten direkt in die Augen.


  • Rufinus blieb still und hörte allen zu. Eine Tagesreise... zu Fuss würde man da sicherlich etwas länger brauchen. Der Vorschlag des Tribuns, einen kleinen Trupp los zu schicken, war natürlich angebracht, doch, wie der Primus Pilus meinte, Infanterie schicken.


    " Ich denke, die Infanterie ist ebenso auffällig, wie die Reiterei, in diesem Fall. Auch wenn ich dir ungerne Wiedersprechen möchte Primus Pilus. Denn wenn du eine Turmae losschickst, dann sind es dreizig Mann auf ihren Pferden. Schickt du aber auch nur eine Centurie, sind es schon achtzig Mann, wenn diese Männer nicht gerade von der ersten Kohorte sind. "


    Dann machte er kurz Pause und fragte sich natürlich, ob eine Turmae überhaupt ausreichen würde, wenn man nicht weiß, wie groß der Feind sein würde.


    " Doch zuerst müssten wir glaube ich abschätzen, wie groß der Feind sein könnte ! Wir sollten ihn nicht unterschätzen, denn sonst würden wir unsere Männer in eine unnötige Gefahr bringen, wenn wir unsererseits zu wenige Männer dafür einsetzen. "


    Gaius glaubte nicht daran, dass die Ganoven, die am Überfall beteiligte waren, die einzigsten waren, sondern zu einem größeren Teil gehörten. Zwar war dies nur eine vermutung, doch man konnte ja nie wissen.

  • Er blickte den Decurio an.


    "Du hast vor eine ganze Centurie/Turma zu schicken? Ich stimme dir zu. Sehr auffällig. Wenn aber, 2 oder 3 Infanteristen sich unauffällig mit hellgelben Umhängen auf den Marsch begeben, ist das absolut unauffällig..., wenn mans richtig macht."


  • Rufinus war ein wenig überrascht, was er auch nicht verbergen konnte.


    " Du willst 2 oder 3 Mann nur schicken, glaubst du nicht, dass diese den Ganoven genaus ausgeliefert sind, wie die Karawane ? Selbst wenn sie gut ausgebildet sind davon gehe ich aus, werde sie wahrscheinlich uns keinen Bericht mehr liefern können. "


    Gaius konnte nicht glauben, dass der Primus Pilus dies wirklich ernst gemeint hatte. Er hegte zwar keinen zweifel daran, dass die Männern der Infanterie ihr handwerk verstanden, doch dies schien doch ercht wenig zu sein.

  • Der Primus Pilus war kurz davor auszurasten.


    "Decurio. Wie bitte willst du denn sonst an Informationen kommen? Willst du mit eine ganzen Turma blind in die Wüste reiten? Ich sag dir was: Wir bewegen uns mit wenigen Männer, Spähern, im Schutz der Nacht und finden sie. Dann kehren wir unauffällig wieder zurück, berichten, wo sie ihre Lager haben und die Reiterei überfällt sie, so wie sie auch die Karawane überfallen haben. Eiskalt." brachte der Primus Pilus vor.


  • Rufinus schaute den Primus Pilus an, der irgendwie recht merkwürdig war. Gaius brachte nur seine Bedenken. Doch selbst jetzt, machte der Primus Pilus einen Vorschlag, der ziemlich dumm war. Die Männer sollten be Nacht marschieren ?


    " Dein Vorschlag, bei Nacht zu marschieren, ist recht merkwürdig. Die Wüste ist recht groß, auch wenn man vom Ausgangspunkt anfäng zu suchen. Ausserdem müssen deine Männer auch mal schlafen, woher willst du also wissen, dass die Ganoven nicht auch tagsüber angreifen. Worallem könne deine Männer nicht unbedingt wissen, wenn sie ein Lager der Garamanten finden, dass es auch unsere Gesuchten sind. "

  • Der Primus Pilus atmete tief ein.


    "Decurio ich bitte dich: AM Tag zu reisen ist schon aus Gründen der Navigation unmöglich. Späher orientieren sich an den Sternen, die man bekanntlich nur nachts sieht... Wenn man weiß wie, dann findet man sie leicht. In Alexandria besorgt man sich eine Karte, auf der die Oasen eingezeichnet sind, dort MÜSSEN sie lagern. Wir suchen die Oasen in der Nähe des Überfallsortes ab. Dort werden wir sie finden."


  • Rufinus konnte nicht verstehen, was der Octavier an seinen Worten nicht verstand, doch dass sich Späher nur an den Sternen orientierten, das stimmte ja nicht.


    " Wenn eine Legion auf einem Marsch ist, dann marschiert sie meistens am Tage. Und wen ich mich recht erinnere, sind wir von der Turmae meistens dann als Spähtrupp unterwegs. Wir orientieren uns nicht an den Sternen oder hast du dies schonmal bei uns gesehen. "


    Der Tibierer wusste, mit wem er sich gerade anlegte, doch war es in diesem Augenblick egal.


    " Selbst wenn du dei Oasen aufsuchst, welche du ja auch am Tage finden kannst, wenn deine Späher so gut sind. Weißt du aber immer noch nicht, ob die Peregrinus, die dort gerade station halten, unsere Gesuchten sind, oder willst du gleich alle verdächtigen, nur um einen Ganoven zu präsentieren. Auf diese Antwort gabst du mir immer noch keine Antwort. "


    Der Primus Pilus konnte nicht so dumm. Hier wollte er späher losschicken, die nur Nachts anscheinend gut waren, aber andererseits die Oasen absuchen, die Mann, wenn ma einen guten Kameltreiber auffindig machen konnte, auch am Tage aufsuchen konnte.


  • “Genug!“, fuhr der Präfekt in die Diskussion der beiden Männer.


    “Ich habe Decurio Tiberius nicht umsonst zu dieser Besprechung gebeten und er hat Recht; die Wüste ist zu groß. Eine Handvoll Späher werden sich schwer tun, einen beweglichen Gegner in diesem menschenleeren Land ausfindig zu machen. Wenn ich aber mehrere Centurien in Marsch setze, dann brauchen sie ein festes Ziel und einen Tross mit Proviant und viel Wasser. Der Feind hat aber Reittiere und vermutlich kennt er die Gegend. Es wäre ihm ein Leichtes unseren Männern auszuweichen.
    Wir müssen wissen mit wem wir es zu tun haben. Irgendwo muss diese Seuche ihren Ursprung haben, ein Lager, eine Siedlung, irgendeinen Ort wohin sie sich zurückziehen.“


    Jetzt blickte er dem Decurio fest ins Gesicht.
    “Tiberius Rufinus, du wirst mit deiner Turma nach Westen aufbrechen. Finde die Spur dieser Wegelagerer und hefte dich an ihre Fersen. Finde sie für mich.“


    Dann sah er zu dem Primus Pilus.
    “Gleichzeitig werden wir unsere Präsenz im Westen erhöhen. Zwei Centurien sollen sich nach Paraetonium in Marsch setzen und sich dort bereit halten, um eingreifen zu können, wenn es nötig ist. Außerdem will ich Patrouillen auf der Straße. Wir müssen unser Banner zeigen.“

  • Sim-Off:

    Wegen deinen Sternen, habe ich mal was in die Privatgemächern geschrieben. ;)



    Rufinus bekam von Praefekten recht, was natürlich gut für den Tiberier war, da man ihn anscheinend immer noch nicht für voll nahm, nur weil er ein Patrizier war. Zumindest glaubte Gaius dies.


    Gaius bemerkte, wie ihn der Praefekt nun ansah. So hatte Corvus ihn bisher noch nie angeschaut. Auch seine Worte drangen zu ihm und man konnte merken, dass der Praefect es anscheinend persöhnlich nahm. Diese Ganoven wollte er unbedingt finden.


    " Das werde ich tun Praefectus. Willst du sie lebend oder Tod ? "


    Der Decurio wusste nicht, ob es zu einem Kampf kommen würde, darum fragte er lieber gleich mal nach. Zwar würde es nicht leicht werden, sie zu finden, doch Gaius hoffte, dass Fortuna ihm wohlgesonnen war.

  • “Vor allem will ich, dass du sie findest. Auf einen Kampf lässt du dich nur ein, wenn du überlegen bist. Ich kann Helden gebrauchen, aber keine toten Helden. In erster Linie ist das eine Aufklärungsmission.
    Aber wenn du eine gute Gelegenheit siehst, dann töte so viele wie du kannst. Doch einen musst du am Leben lassen und der muss noch sprechen können.“


  • Gaius hatte verstanden und nickte dem Praefecten zu. Dann wartete er, was die anderen dazu zu sagen hatten und was sonst noch so bei dieser Besprechung rum kam, schließlich war er zum erstenmal dabei und wusste nicht, wie es nun weitergehen würde.


    Einfach aufstehen,den Raum verlassen wollte und konnte er natürlich auch nicht.

  • Etwas missmutig saß der Primus Pilus da und dachte darüber nach, ob es nicht sinnvoller wäre eine Ala in Aegypten zu stationieren, damit noch mehr Pferde da wären, da die Infanterie ja scheinbar unbrauchbar ist, dachte er sich.


    Innerlich hoffte er, dass bald ein Aufstand losbrechen würde und der Stab dieser Legion erkannte, dass die Infanterie... Er schloss den Gedanken und sah zum Praefecten. Würde er jetzt die Versammlung schließen, dann wäre der PP in der nächsten Taverne zu finden, wo er sich des Weins hingab.

  • “Gibt es noch weitere Fragen?“, fragte Germanicus Corvus in die Runde.
    “Wenn nicht, dann ist diese Unterredung beendet. Ihr könnt wegtreten.“


    Der Vorfall als solcher hatte ihm schon gründlich die Laune verdorben und der bei dieser Besprechung zutage getretene Zwist zwischen zwei seiner Offiziere hatte sich nicht gebessert.


  • Der Decurio stand auf und schaute nochmals in die Runde. Nickte jedem nochmals zu und verließ den Raum. Den Primus Pilus hingegen beachtete er erst einmal nicht. Bisher glaubte er, dass sie sich gut verstanden, doch er musste diese 'Freundschaft' wohl nochmals genauer überdenken. Vielleicht war es nicht gut, wenn er als Ranghöchster Decurio, sich so gut...


    Er schloss den Gedanken nicht ab, da er eigentlich andere Dinge im Kopf hatte, als sich darum zu kümmern. Gaius glaubte immer, dass es nur so einen Zwist zwischen Plebejern und Patrizier gab, doch das auch Römer, die im Ordo Equester waren, so mit Patriziern umgingen, hätte er nun wirklich nicht gedacht.


    Als er durch die Türe war, beeilte er sich, um seine Männer antreten zu lassen.

  • Als sich der Decurio erhob tat dies auch der Primus Pilus. Er ließ seinen Blick etwas länger auf dem Praefecten ruhen und begab sich dann in gemäßigter Geschwindigkeit zur Tür.


    ~Vor der Tür~


    "Rufinus, wartest du bitte nochmal kurz?"


    langsam ging er hinter dem Tiberier her.

  • Jetzt ging das wieder los... waren sie nicht beim Vornamen gewesen.


    "Rufinus, na auf jetzt stell dich doch nicht so an... Es war nichts gegen dich persönlich. Es ist meine Aufgabe als ranghöchster Centurio mich für die Interessen der Infanterie einzusetzen. Daher ist es auch völlig klar, dass es zwischen mir und dem ranghöchstem Decurio zu Reibereien kommt."


    Er lächelte ihn an.


    "Ich hoffe, dass das nicht unsere Freundschaft belastet." Er blickte dem Mann direkt in die Augen...

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