Peistratos:
Früh am Morgen eilte Peistratos, der alte und treue Haussklave des Nikolaos, zum Haus der Iunier. Es war kein gewöhnlicher Morgen. Es war der Morgen des Manövers im Osten der Stadt.
Peistratos klopfte gegen das schwere Tor.
Peistratos:
Früh am Morgen eilte Peistratos, der alte und treue Haussklave des Nikolaos, zum Haus der Iunier. Es war kein gewöhnlicher Morgen. Es war der Morgen des Manövers im Osten der Stadt.
Peistratos klopfte gegen das schwere Tor.
Anthi wurde von den zwei Legionären zur Casa Iunia geleitet. Unterm Arm das Päkchen mit der Tunika und in der Hand die Betriebserlaubnis. Ein wenig war er schon angespannt, hoffte er doch Axilla oder ihr griechischer Sklave- wie hatte er nochmal gehießen...Lysander, Leander??-würden die Türe öffnen. Sonst würde er diese vermaledeite Tunika noch ewig mit sich rumschleppen müssen. Aber in freudiger Hoffnung, dass alles reibungslos klappen würde, klopfte er einfach mal fest an der Porta.
Der alte Leucos war irgendwie seit dem Auszug des Herren Silanus zum Ianitor geworden. So langsam hatte er sich damit abgefunden, machte er es seiner Meinung nach doch erheblich besser als dieser nubische Riese der Herrin Urgulania. Wobei ihm ein „Was du wollen?“ einfach auszuspucken auch mal gefallen würde.
Aber so öffnete er nur seinem neuen Schicksal ergeben die Tür. Vor ihm stand noch so ein Riese wie der Nubier, wenn der hier auch Grieche war. Sofern es bei Riesen da große unterschiede gab, der alte, weißhaarige Mann ging Ánthimos grademal bis zum Bauchnabel.
“Wie kann ich dir helfen, Herr?“
Schade, wieder eine Chance für „Was du wollen?“ ungenutzt verstrichen. Aber irgendwann vor seinem Ableben würde er das noch machen, ganz sicher.
Anthi war sich jetzt nicht so ganz sicher, ob das jetzt der richtige Diener da an der Porta war oder nicht.
"Chaire. Ich bin Ànthimos Bantotakis der Agoranomos Alexandrias. Ich würde gerne deine Herrin Iunia Axilla sprechen, wenn sie denn da ist."
Wenn sie es nicht wäre, würde er ihr wohl nur die Betriebserlaubnis dalassen. Sicher war sicher. Was wohl aus dem riesigen Nuber geworden war, der ihnen das letzte Mal die Tür geöffnet hatte?
Ein Besucher während der Parentalia? Nungut, diese Stadt kannte dieses römische Fest nicht, zumindest nicht zu diesem Zeitpunkt und in dem Ausmaß. Natürlich verehrten auch die Griechen ihre Ahnen. Trotzdem war Leucos jetzt nicht ganz sicher, was zu tun sei.
“Ich werde fragen, ob sie dich empfängt. Warte.“
Es dauerte eine ganze Weile, bis Leucos wieder zurückkam. Immerhin waren seine alten Knochen nicht die eines Pferdes des Cursus Publicus. Und bis er die Herrin gefunden und alles erklärt hatte und überrascht vernommen hatte, dass sie wirklich gewillt war, den Griechen zu empfangen, dauerte es schon ein wenig. Zur Tür zurückschlurfen musste er dann natürlich auch noch.
“Tritt ein. Die Herrin Iunia erwartet dich im Tablinum.“
Hoffentlich fand der Grieche das allein, Leucos war jetzt heute schon genug wieder gelaufen. Dass man ihn in seinem Alter nicht einfach in Ruhe lassen konnte. Dabei war er doch schon fast siebzig.
Ragin hatte nicht vergessen, was er Axilla versprochen hatte. Und ein Versprechen war eine Ehrenschuld und die hatte man so schnell wie möglich zu erfüllen, zumal sowohl Pferd als auch Hund Auslauf dringend nötig hatten. So hatte er sich, sobald er sich ein wenig eingelebt hatte, Helios und Amala geschnappt und war zur Casa Iunia gelaufen.
Nun klopfte er dort einfach an, in der Hoffnung Axilla wäre auch da und bereit für einen Ausritt.
Inzwischen hatte Leucos das Zimmer neben der Porta bezogen. Das war zwar nicht so luftig wie sein altes Zimmer, da er aber sowieso die meiste Zeit den Ianitor spielte, war es einfach praktischer. So störten diese Besucher nicht so sehr seinen Mittagsschlaf, und er konnte sich immer mal wieder bequem hinlegen. In seinem Alter war das nicht zu verkennen.
So öffnete er auch an diesem Mittag die Tür einem großen, blonden Burschen. Fast war er versucht, diesmal es Psammitychus gleichzutun und nur „Was du wollen?“ zu sagen, aber der Herr war römisch gekleidet, und da traute er es sich noch weniger als bei dem griechischen Besucher vor einer Woche. Aber der Römer hier kam wenigstens nicht während der Trauertage vorbei. Auch wenn das der hellste Römer war, den er je gesehen hatte.
“Was kann ich für dich tun, junger Herr?“
Das Volk der Griechen schien wirklich hauptsächlich aus Zwergen zu bestehen. Ob sie auch handwerklich besonders geschickt waren? In Nikolaos' Haus sah es schon sehr schon aus. Aber als er so dastand und überlegte, merkte er, dass er den Sklaven einfach nur dümmlich anschaute, ohne zu antworten.
"Salve. Entschuldige bitte die Störung, aber ist Iunia Axilla vielleicht da? Mein Name ist Marcus Duccius Rufus und ich wohne in der Regia bei meiner Cousine Duccia Venusia. Ähm ja, aber ist Axilla da?"
Nun hatte er natürlich viel zu viel gesagt, aber immerhin war das etwas.
Zu Axilla. Irgendwie wollten alle Leute zu Axilla, wenn er die Türe öffnete. Manchmal glaubte Leucos schon fast an kosmische Zusammenhänge zwischen seinem Erscheinen an der Türe und Gästen für die junge Herrin. Oh, außer dem einen Legionär, der tatsächlich zum Maiordomus wollte, aber der zählte irgendwie nicht, weil es kein richtiger Gast war.
Gut, dass der junge Herr zur Mittagszeit gekommen war, denn seine Herrin war wirklich gerade zuhause. Mittags arbeitete ja niemand freiwillig, wenn er es sich hier in dieser Hitze aussuchen konnte. So war sie auch jetzt daheim.
“Ich werde fragen. Warte bitte einen Moment.“
Natürlich ließ er offen, was er fragen würde. Immerhin könnte es ja sein, dass seine Herrin den blonden Mann nicht empfangen wollte, und da war es immer günstiger, zu sagen, sie sei grade gar nicht da, oder eben unpässlich, wie Frauen manchmal waren.
So schloss er noch einmal die Tür und schlurfte durchs Haus zu seiner Herrin, die wie er wusste gerade im Garten war.
Aber Rufus musste nicht lange warten. Denn als Axilla hörte, wer da an der Tür wartete, lief sie selber zur Türe und öffnete. Dabei war sie bedeutend schneller als Leucos, der hinter ihr zurückgeschlurft kam.
Sie riss die Tür fast auf und schaute strahlend in das Gesicht ihres neuesten Freundes.
“Rufus! Salve! Komm doch rein. Das ist jetzt eine Überraschung, ich meine, waren ja erst Parentalia, da hab ich nicht gedacht, so schnell danach schon Besuch zu kriegen, die meisten sind da ja noch etwas in Gedanken. Oh… ähm, du hast ja dein Pferd dabei. Das sollte dann aber besser in den Stall, das können wir ja nicht vor dem Haus stehen lassen. Oh, und deinen Hund auch!“
Axilla wuschelte Amala über den Kopf und kraulte sie hinter den Ohren. Natürlich nicht mit wilden Bewegungen, sondern hundegerecht mit vorherigem Schnuppern an der Hand. War ja nicht der erste Hund den Axilla anfasste.
“Na, Amala, kommst du auch mit? Oh, dann müssen wir aber vorsichtig sein, Urgulania hat da so eine große Vase im Gang stehen, die dafür prädestiniert ist, früher oder später umgeworfen zu werden. Unser alter Hund daheim hat dauernd was umgeschmissen. Aber… das ist lang her.“
So plapperte Axilla ganz fröhlich vor sich hin. Sie war wirklich froh um den Besuch, auch wenn sie nicht wirklich einen Plan hatte, was sie beide machen könnten. Aber sie wollte ihm ja von Alexander dem Großen erzählen, das hatte sie nicht vergessen. Da konnte man schon gut einen Nachmittag füllen.
Axilla kam gleich wie ein Wirbelwind über ihn. Normal schien sie ihm ja relativ ähnlich zu sein, aber Ragin brauchte ein wenig Anlaufzeit um so aufzudrehen wie sie. Im Moment war er daher ein wenig konsterniert.
"Ähm ja, ich komme gerne mit rein, aber eigentlich wollte ich dich fragen ob du nicht ausreiten magst. Sonst wäre ich ja gelaufen. Aber Amala und Helios brauchen en wenig Bewegung und ich hatte dir ja versprochen, dass du mal reiten darfst, also dachte ich einfach ich frag dich ob du magst. Außerdem kenne ich mich ja noch nicht so gut aus, so dass es sicher gut wäre wenn jemand dabei ist, der sich auskennt."
Das Parentalia gewesen war, hatte er gar nicht so richtig mitbekommen. Aber da das ein römischer Feiertag war, kannte er sich da sowieso nicht allzu genau aus. Nur das man da sene Ahnen ehrte, aber das machte er eigentlich immer.
“Öhm, ausreiten?“
Axilla guckte ein wenig verwirrt zu Rufus, und dann zu seinem Pferd. Damit hatte sie jetzt nicht gerechnet. Klar, er hatte gesagt, dass sie das machen wollten, und Axilla ritt ja wirklich, wirklich gerne. Aber sie hätte nicht gedacht, dass er sein Wort so schnell halten wollte. Sie hatte das mehr als so ein „irgendwann mal“-Versprechen wahrgenommen. Daher war sie jetzt einen Moment lang perplex, ehe sie sich wieder gefangen hatte.
“Oh, ähm, ja. Also, ich meine, gerne! Ich muss mir dann nur was anderes anziehen, die Tunika hier ist zu lang, da rutscht dann ja alles hoch, und die ist auch so fest, das scheuert sich durch. Ähm, ich war aber auch noch nicht außerhalb der Stadt. Ich hab ja kein Pferd oder so. Aber ich kenn die Karten von der Gegend. Also, das klappt dann schon. In Alexandria sollten wir dein Pferd lieber führen. Ich meine, wir müssen da die Hauptstraße runter. Vielleicht zum Porta Lunae, dann sind wir fast am Strand und können den Fischern vielleicht ein wenig zuschauen. Oder willst du lieber Richtung Nikopolis? Also, da sind die Legionen, da müssen wir dann aber in die andere Richtung, also zum Porta Solis.
Ähm, ja, du überlegst dir das, und ich zieh mich solang schnell um. Bin gleich wieder da!“
Und schon war Axilla im Haus verschwunden und hätte dabei beinahe noch Leucos umgerannt, der es nun auch geschafft hatte, vom Perystil zur Porta zurückzuschlurfen. Der ältere Grieche schüttelte nur ein bisschen den Kopf und stellte sich neben die Tür, die Axilla sperrangelweit offen gelassen hatte, als sie losgeflitzt war, um sich in ihrem Zimmer umzuziehen. Die Jugend…
Es dauerte keine fünf Minuten, ehe Axilla auch schon wieder zurück war. Ihre lange Seidentunika hatte sie gegen eine grade mal knielange aus dünner, aber dennoch robuster grüner Wolle getauscht. Auch hatte sie die ganzen Spangen, die ihr Haar so perfekt zusammengehalten hatten, herausgenommen und ihre Haare einfach nur mit einem Stoffband zusammengebunden. Das sah zwar ein wenig wild aus, aber sie wollten ja auch reiten, da durfte das auch sein. Axilla hatte ja nicht vor, nur im Schneckentempo dahinzutrotten. Zumindest, wenn Rufus da mitmachte und sie deshalb dann nicht komisch anschauen würde.
“So, ich bin fertig. Hast du dir überlegt, wo du hinwillst?“
Er wollte nich schnell was sagen, aber da war sie auch schon weg. Ragin und der Sklave schauten sich an, und seufzten genau zum gleichen Zeitpunkt. Sie war wirklich ein Wirbelwind. Und wie ein solcher raubte sie ihm beinahe den Atmen, als sie mit dieser kurzen Tunika ankam. Normalerweise war er von Frauen lange Röcke gewöhnt, aber die ging nur bis zum Knie!
Einerseits war das bei der Hitze auch zu verstehen und gut sah es auch aus, aber andererseits...war es einfach...sehr ungewöhnlich. Und ihre Haare hatte sie auch unrömisch gemacht. Soviel Pragmatismus hatte er ihr gar nicht zugetraut, denn sie war nunmal eine Römerin.
"Ja, ich hatte vor das Pferd zu führen. Aber wo wir hingehen sollen weis ich nicht. Da vertrau ich dir. Ich würd mich hier ja eh nur verlaufen ohne jemanden der mir hilft."
Rufus schaute sie kurz ein bisschen komisch an. Vielleicht hätte sie sich doch standesgemäßer kleiden sollen. Immerhin wohnte er im Palast des Statthalters, des zweimächtigsten Mann des gesamten Imperiums! Da war er sicher noblere Frauen gewohnt als Axilla mit ihren fast offenen Haaren und der Tunika, die wohl eher für einen Mann gedacht wäre. Kurz schaute sie etwas beschämt zu Boden, versuchte aber dann, sich nichts anmerken zu lassen. Sie wollte Rufus einerseits nicht erschrecken, andererseits war er mit seinem Hund und den hellen Haaren und allem auch nicht grade der typischste Urrömer. Und wenn sie Freunde waren, was er ja versprochen hatte, dann würden sie es auch so sein.
“Gut, dann gehen wir nach Osten, dann müssen wir nicht so viel durch die Stadt, nur am Delta vorbei. Aber dann kommen wir über das Tetragon! Warst du da jetzt schon, seit du hier bist?“
Axilla winkte Leucos noch kurz zu, der noch immer an der Tür stand, und ging munter auch gleich los. Immerhin hatte sie ja nur ein paar Stunden, weil irgendwann am Nachmittag sollte sie ja wieder bei Nikolaos vorbeischauen. Immerhin arbeitete sie ja, zumindest theoretisch.
Heute hatten sie sich verabredet, denn Axilla wollte Ragin über Alexander den großen und dessen Schlachten erzählen. Und wie der junge Duccier halt so war, starb er schon fast vor Neugierde. Wenn diese eine Schwäche war, dann war es sicher Ragins größte, denn sein Drang nach Wissen ließ ihn oftmals unvorsichtig werden, obwohl er ja normal vorsichtig war. Das gepaart mit seinem unglaublichen Behauptungswillen, er wollte ständig allen zeigen was in ihm steckte und sich beweisen, war es auch sicher gewesen, was seinen Bruder damals von ihm fortgetrieben hatte.
Aber diese Gedanken scheuchte er auch schnell wieder davon, denn nun galt es etwas über den angeblich größten Feldherren aller Zeiten zu lernen und so klopfte er fest an die Porta der Iunier.
Schon als Leucos das Klopfen hörte, war er versucht, eine Wette abzuschließen. Seine Theorie hatte bislang noch keine Lücken aufgewiesen, immer wenn er an die Tür ging, wollte derjenige dann zu Axilla. Das war beinahe schon unheimlich.
Aber andererseits gab es ja auch nur noch zwei Herrinnen im Haus, die Iunier an sich waren doch stark dezimiert worden im letzten Jahr. Fast schon könnte man glauben, dass die Iunier verflucht waren. Aber sowas wäre albernes Gewäsch, Leucos selbst ging es ja gut und er arbeitete nun schon sehr lange für dieses Haus.
Er öffnete also die Tür und sah einen wohlbekannten Duccier dastehen.
“Salve, junger Herr. Zu Herrin Axilla?“
Er hätte wirklich wetten sollen! Er wusste zwar nicht mit wem oder worum, aber er hätte Recht gehabt!
Nachdem Rufus das bejaht hatte und Leucos seinen Dienst versehen hatte, die Herrin darüber zu informieren, bat er den für sein Verständnis unverschämt riesigen Burschen ins Haus und führte ihn ins Tablinum.
Nach einem kurzen Fussmarsch trafen die zwei Griechen der Stadtwache, die zwei römischen Legionäre und der ohnmächtige Germane in der Casa Iunia ein. Einer der Griechen klopfte laut und deutlich, schließlich wollten sie alle wieder schnell weg von hier, bevor es noch Ärger gab. Sowieso war es eine Zumutung, dass sie sich um diesen bescheuerten Römer da kümmern mussten.
Wer klopfte denn noch um die Uhrzeit an die Tür? Leucos war schon angehalten, liegen zu bleiben und es zu ignorieren. In seinem Alter konnte das doch mal passieren, oder nicht? Wer wollte es ihm schon verübeln?
Nunja, vielleicht seine Herrinnen. Er stand doch lieber noch einmal auf, wischte sich den schlaf aus den Augen und schlurfte von seinem Zimmer neben der Türe zu eben jener. Er versuchte, nicht gar zu verschlafen zu wirken, und öffnete die Porta ein wenig.
“Wer stört so spä…t?“
Um die Uhrzeit durfte man auch als Ianitor einen harscheren Ton anschlagen. Doch die Worte blieben Leucos fast im Hals stecken, als er den jungen Herrn vom Nachmittag sah. Den freund seiner Herrin. Da er ihn schon zweimal eingelassen hatte, kannte er den Duccier nun natürlich.
“Ich werde die Herrin rufen. Bringt den jungen Herrn doch bitte solange ins Gästezimmer. Hier entlang, bitte.“
Eigentlich hatte Ragin die Casa Iunia nicht mehr betreten wollen, nachdem im Iunia Urgulanis so wüst hinauskomplimentiert hatte. Aber nun hatte er noch zwei Dinge hier zu erledigen. zum Einen wollte er sich sein Sax zurückholen, und zum Anderen musste er sich von seiner Freundin verabschieden. Und davor hatte er ein bisschen Bammel. Sie würde nicht wollen dass er geht und er würde sie auch nur schweren Herzens verlassen können. Sie war in seinen Monaten in Alexandria zu seiner Bezugsperson geworden, und das sogar deutlich mehr als seine Cousine Dagmar, die er eigentlich besucht hatte.
Beinahe traute er sich nicht zu klopfen, denn er wollte Axilla nicht schon wieder unglücklich machen, aber er hatte nun mal die Eigenschaft das oft bei Menschen zu tun. So wie er es bei Ratbald getan hatte. Wahrscheinlich war es für Axilla sowieso das Beste, wenn er so schnell wie möglich wegging. Hoffentlich hatte sie nicht allzu viel Ärger wegen ihrem Ausritt bekommen.
Also klopfte er ein wenig zögerlich an der Porta.
Wie die meiste Zeit öffnete Leucos ergeben die Tür. Nachdem er sich das Zimmer direkt neben dem Hauseingang hatte einrichten lassen, ging das sogar sehr gut. Er musste immer nur kurz aufstehen, zur Tür gehen, und sich nach fünf Minuten wieder gemütlich hinlegen. Er hätte schon früher Ianitor werden sollen, das war eine einfache Arbeit und man konnte viel schlafen. In seinem Alter genau das richtige.
Also öffnete er mal wieder die Tür und sah einem wohlbekannten Gesicht entgegen. Den Zwischenfall zwischen seiner Herrin Urgulania und dem jungen Duccier hatte er nicht mitbekommen oder schon wieder vergessen. In seinem Alter vergaß er gerne mal Dinge.
“Ah, junger Herr, salve. Du möchtest sicher zu Herrin Axilla?“
Die letzten beiden Male hatte Axilla ihn empfangen, warum sollte das heute anders sein? Dennoch wartete der Sklave die Antwort ab.
Ragin musterte den Sklaven, fand aber keine Arglist in dessen Augen. Offenbar war die Freundlichkeit ernst gemeint. Nun gut er hätte es ihm auch nicht verübeln können, wenn er ihn unfreundlich behandelt hätte, schließlich hatte Ragin den Iuniern schon einige Umstände bereitet.
"Ja, ich hoffe sie ist da?" antwortete und fragte er ebenso freundlich.
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