Officium - Lucius Iunius Silanus

  • Silanus seufzte und begann dann zu überlegen. Scriba wollte sie also werden. Begeistern konnte ihn diese Idee nicht wirklich, da er sein soeben hinzugewonnenes Mündel nicht unbedingt bei irgendeinem alten Eques sitzen sehen wollten, der vermutlich mehr Augen für ihre jugendliche Schönheit hatte, anstatt für ihre Arbeit. Doch welche Alternativen vielen ihm auf die Schnelle ein?


    Schließlich schoss ihm eine Idee durch den Kopf. Vielleicht hatte die Frau des Praefectus eine Verwendung für Axilla. In ihrer Position gab es bestimmt genügend Verpflichtungen wo sie auf etwas Hilfe angewiesen war. Ein junges und gebildetes Mädchen an ihrer Seite zu wissen, konnte durchaus ein Vorteil sein. Und für Axilla war dies eine wunderbare Gelegenheit erste Schritte ins gesellschaftliche Leben Alexandrias zu machen. Er konnte dies bei nächster Gelegenheit abklären.


    "Also gut. Ich werde mir etwas einfallen lassen und mich umhören."

  • So wie er seufzte machte sich Axilla schon auf einen Vortrag über weibliche Tugenden gefasst. Iason hatte auch immer genau so geseufzt, wenn er sie beim Klettern auf dem Baum im Garten erwischt hatte. Und danach kam dann immer ein stundenlanger Vortrag darüber, was Mädchen machten und was Mädchen nicht machten und dass Mädchen eben keine Jungen waren.
    Also stellte sie sich schon seelisch und moralisch auf ein „nein“ ein, als ihr Vetter dann überraschend doch zustimmte.


    Das heißt „ja“? Ich darf? Wirklich? Danke!“ Und bei dem letzten Wort fiel Axilla Silanus um den Hals und drückte ihn an sich. Dann ging sie sogar noch auf die Zehenspitzen, um ihm einen kleinen Kuss auf die Wange zu geben. Sie hatte sich so sehr auf eine Absage eingestellt, dass die Freude über seine Erlaubnis einfach überwältigend war. In diesem Moment hätte sie ihn auch richtig geküsst, wenn er das als Dank gewollt hätte, sie war einfach nur glücklich, glücklich, glücklich.
    Ich verspreche dir, ich werde mich anstrengen. Du wirst nie Klagen über mich hören, versprochen.

  • Als sich Axilla in ihrer Euphorie und vollkommen unerwartet um seinen Hals warf, hatte Silanus kurz mühe das Gleichgewicht zu halten. Doch zum Glück hatte sein Dienst beim Exercitus einen strammen und auch kräftigen jungen Mann aus ihm gemacht und so konnte er das Schlimmste verhindern. Er legte seine Arme um sie und sah sie verzückt an.


    "Schon gut! Schon gut! Das war ja noch kein Ja. Ich werde einmal schauen was ich machen kann und dann reden wir weiter. Und das ich im Fall der Fälle keine Klagen von dir hören werde, dass ist ohnehin Grundvorrausetzung dafür."


    Er musste wieder herzlich lachen. Man konnte ja tatsächlich schon glauben, dass er ihr Vormund war, so wie er gerade gesprochen hatte. Es erinnerte ihn an Gespräche mit seinem Vater, als er selbst noch in Axillas Alter war.

  • Axilla ließ ihren Frohsinn durch dieses „vielleicht“ nicht dämpfen. Sie strahlte übers ganze Gesicht und war jetzt schon ganz aufgeregt, obwohl noch gar nichts arrangiert war. Allein die Vorstellung, wieder eine richtige Aufgabe zu haben, erfüllte sie mit einem Gefühl der tiefen Zufriedenheit.
    Ich bin mir sicher, du findest etwas. Wer könnte dir schon etwas abschlagen? Von einem fröhlichen Menschen lässt sich doch gern jeder anstecken.
    Auch wenn er sehr erwachsen geklungen hatte, sein Lachen war ansteckend, und Axilla lachte mit.

  • Zumindest war Axilla zuversichtlich, dass Silanus etwas passendes finden würde, dass auch seinen Vorstellungen entsprach. Ihm kamen dabei lediglich wieder alte schmierige Geschäftsmänner in den Sinn, doch verbarg er diese Gedanken gekonnt hinter seinem Lächeln. Gleich darauf ließ er sie wieder los und trat einen Schritt zurück, um erneut etwas Abstand zwischen die beiden zu bringen. Nun hatten sie bereits zwei wichtige Dinge geklärt. Was er jedoch noch nicht gehört hatte war, wie sich Axilla hier bisher eingelebt hatte und ob sie mit ihrem Zimmer zufrieden war. Vielleicht gab es ja auch etwas anderes, das er noch für sie tun konnte. Ihre erfrischende und fröhliche Art hatte bei jedenfalls Eindruck geschunden und auch wenn er sich nie selbst eingestanden hätte, hatte sie ihn schon jetzt in ihren Bann gezogen und er konnte ihr vermutlich keinen Wunsch abschlagen.


    "Hast du dich schon etwas einleben können? Wie gefällt es dir bisher hier in meinem Haus?"

  • Schade, dass Silanus wieder etwas Abstand zwischen sie brachte. Axilla hatte dieses vertraute, innige der Berührung sehr genossen. Jetzt wieder einzeln zu stehen fühlte sich beinahe etwas kalt an. Aber sie konnte ja nicht mit ihrem Vetter kuscheln, immerhin waren sie beide verwandt, und was mochte ein vorbeikommender Besucher dann denken?
    Axilla ließ sich aber nichts anmerken, sondern behielt ihr fröhliches Lächeln bei. „Oh, es ist sehr schön. Und vor allem so groß, ich wusste gar nicht, dass du dir ein so großes Haus leisten kannst. Und von meinem Zimmer aus kann man das Meer sehen. So aus der Ferne ist das ein wirklich sehr schöner Anblick.
    Dass sie es aus der Nähe nicht mochte, vor allem von Bord eines Schiffes aus, ließ sie aus. Dass sie so schlimm seekrank wurde, konnte ja keiner vorher ahnen.
    Aber ich glaube, ich mache der Köchin Sorgen, oder sie will mich mästen. Immer, wenn ich auch nur in ihrer Nähe vorbei gehe, will sie mir irgendwas zu essen mitgeben. Bin ich wirklich so mager?
    Sie sah an sich selbst hinunter und fuhr mit der Hand über ihren Bauch. Sie hatte zwar in letzter Zeit abgenommen, aber noch war doch alles in Ordnung? Sie fand sich nicht zu dünn.
    Achja, ich habe meine Lares zum Ara gebracht und sie dazugestellt, und ein bischen Wein geopfert, und frische Blumen für Iuno.
    Axilla hatte keine Ahnung, wie Silanus es so mit der Religion hielt. Ihr Eindruck vom Ara ließ nicht unbedingt auf große Religiosität schließen, aber besser, sie fragte mal nach.

  • Silanus hörte mit großer Freude, dass es der Tochter seines verstorbenen Cousins hier gefiel. Da sie eigentlich sonst nichts mehr hatte wo sie hin konnte und mittlerweile sowohl die Häuser in Roma als auch in Tarraco verwaist waren, war es ihm sehr wichtig, dass sie nach Alexandria gekommen war. Hier sollte sie sich möglichst geborgen und sicher fühlen und dieses Haus früher oder später auch als ihr neues Zuhause betrachten. Das sie einen wundervollen Ausblick aufs Meer hatte, war dabei bestimmt hilfreich.


    Als Axilla die Köchin ansprach musste er erneut schmunzeln. Ihm ging es da nicht wirklich anders. Jedes Mal wenn er zu Besuch war tischte sie auf als ob er im Castellum nichts zu Essen bekam und er dachte sich jedes Mal das gleiche wie nun Axilla. Bei ihren Worten kam er nicht drum herum sie erneut zu mustern. Sie war wirklich ein bezauberndes junges Fräulein, das fast makellos auf ihn wirkte. Welch Glück für sie, dass sie eine solch wunderschöne Mutter gehabt hatte. Von ihrem Vater hatte sie ihr hübsches Aussehen jedenfalls nicht – zumindest Silanus Meinung nach.


    "Keine Sorge. Du siehst bezaubernd aus. Ich denke nicht das die Köchin das anders sieht. Sie möchte einfach das es dir gut geht und du dich wohl fühlst. Und ich möchte das genauso."


    Das Thema Religion ließ in ihm ein etwas mulmiges Gefühl aufkommen. Seit er in Alexandria war hatte er vermutlich kein einziges Mal etwas Zeit beim Hausaltar verbracht. Als Axillas Vormund sollte er vermutlich versuchen auch in dieser Hinsicht mehr Vorbild zu sein. Daher nickte er verständnisvoll und hoffte, dass sich das Thema rasch wieder änderte.


    "Gut! Gut! Ähm.... ja..."

  • Sein Kompliment zauberte wieder einen sanften Rotschimmer auf ihre Wangen, und sie lächelte ihm schüchtern zu. Zuhause hatte sie nicht oft Komplimente erhalten, da sie meistens nur daheim war. Alle Männer dort kannten sie schon, seit sie Laufen gelernt hatte, und das machte sie nicht unbedingt objektiv. Aber von einem jungen Mann, auch wenn er schon zehn Jahre älter und verwandt mit ihr war, für schön gehalten zu werden, war neu. Es war schön und gab Axilla sichtlich Auftrieb.


    Beim Thema Religion wurde er aber komisch. Es schien ihm unangenehm, und es verstärkte ihren Eindruck, dass ihre Verwandten nicht die religiösesten waren. Sie wagte einfach einen Vorstoß, um es auszuloten. Mehr als sie tadeln konnte Silanus nicht. Er würde sie schon nicht gleich zu den Vestalinnen stecken.
    Nun, eigentlich mache ich mir ja nicht so viel aus Religion. Mutter war zwar sehr gläubig, aber alle Opfer haben im Endeffekt auch nichts bewirkt. Und Iuno…“ Axilla ließ ihre Stimme zu einem fast verschwörerischen Flüstern sinken „… wirkt ohnehin immer so altbacken und wenig spaßig.


    Bevor sie wirklich noch Ärger bekam, wechselte sie schnell das Thema.
    Und bei dir im Castellum, wie ist es da?

  • Silanus überlegte kurz, ob er noch etwas zum Thema Religion sagen sollte. Der letzte Satz von Axilla spiegelte eigentlich auch seine Meinung wider und es ging ihr anscheinend recht ähnlich. Doch er wollte sich da nicht all zu weit aus dem Fenster lehnen. Hätte er darauf etwas erwidert, hätte sie vermutlich das Gespräch in diese Richtung fortgesetzt. Das Thema Legion und Castellum kam daher sehr gelegen und brachte die erhoffte Wende in ihrer Konversation.


    "Nun ja. Wie es halt so in einem Castellum einer römischen Legion ist. Es leben dort sehr viele Soldaten, es ist alles sehr streng und strukturiert und man hat sehr viel zu tun. Also kein geeigneter Platz für eine junge Dame wie dich."


    Beim letzten Satz grinste er erneut und zwinkerte Axilla zu. Es fehlte ihm gerade noch, dass sie vielleicht nun fragte, ob sie ihn einmal begleiten durfte, um sich das Castellum anzusehen. Grundsätzlich war dies nicht ein all zu großes Problem, da Silanus wie alle anderen Stabsoffiziere ein ziemlich großes und auch geräumiges Haus im Castellum hatte und bei einigen seiner Offizierskollegen sogar deren Familien im Castellum wohnten, doch Axilla wollte er nicht unbedingt zwischen all den größtenteils ungehobelten Soldaten sehen. Das war kein passender Platz für eine junge und vor allem so hübsche Dame aus seiner Familie.

  • Wie erwartet wurde sie nicht gleich wegen lästerlichen Bemerkungen gegenüber den Göttern zum Beten geschickt. Im Gegenteil schien Silanus eher erleichtert, dass sie noch ein anderes Thema zur Sprache gebracht hatte.
    Bei seinen letzten Worten zog sie einen leichten Schmollmund, der sich aber gleich wieder in ein Lächeln verwandelte.


    Schade, sonst hätte ich zur Not auch bei dir helfen können. Also, wenn du nicht sowieso schon einen Scriba hast?


    Sie blickte kurz zu den ganzen Papieren auf dem Schreibtisch hier. Ein wenig Unterstützung hier und da wäre für ihn bestimmt nicht schlecht. Und Axilla hatte da so eine kleine Schwäche für Männer in Rüstungen. Vielleicht war es wirklich besser, wenn sie nicht ins Castellum ihn besuchen kam.


    Aber wahrscheinlich hast du Recht. Meine Lehrer meinten immer, dass mir von den Göttern wenig Ernsthaftigkeit gegeben sei, dafür im gleichen Zuge aber ein offenes Herz. Wäre ich ein Mann, würde ich wahrscheinlich einen fürchterlichen Soldaten abgeben.
    Bei dem Gedanken musste sie lachen. Sie konnte sich schon vorstellen, wie sie einen Vorgesetzten mit dämlichen Fragen zur Verzweiflung treiben würde.

  • "Ich werde mir deinen Wunsch durch den Kopf gehen lassen. Langweilig wird es dir bei uns hier bestimmt nicht werden. Ich bin mir sicher Urgulania könnte auch ein wenig Unterstützung bei der Führung des Haushaltes brauchen und hin und wieder werden sich auch einige Schreibarbeiten finden, bei denen du mir helfen kannst."


    Silanus lächelte Axilla liebevoll an. Ihr Tatendrang kannte allem Anschein nach keine Grenzen und sie würde ihn bestimmt nicht all zu viel Zeit lassen und bestimmt bald auf eine Antwort drängen. Bei ihrem letzten Satz brach auch er in herzhaftes Lachen aus.


    "Ernsthaftigkeit ist bestimmt eine Tugend, die ein Soldat mitbringen sollte. Allerdings kann ich dir versichern, dass es nicht immer so Ernsthaft unter Kameraden zugeht, wie du es dir vielleicht vorstellst. Auch der Spaß kommt oft nicht zu kurz. Ich bin auch selbst jemand der sehr gerne Lacht wie du vielleicht schon bemerkt hast."

  • Er würde es sich durch den Kopf gehen lassen. Prima, vielleicht kam Axilla so ja doch noch ins Castellum. Sie wollte sowieso schon immer mal eines sehen, und solange sie hier nicht wirklich etwas zu tun hatte, war ihr dann doch nur langweilig. Sie konnte sich zwar nicht vorstellen, dass Urgulania wirklich bei irgendetwas Hilfe gebrauchen könnte, aber sie konnte ja mal fragen, bis sich etwas „richtiges“ ergab. Besser, als herumzusitzen und sich zu langweilen.


    Na, vielleicht wär ich dann doch gar kein so schlechter Soldat. Müsste mir nur noch eine Rüstung passen.“ Allein die Vorstellung war komisch. Sie hatte zwar wie jedes Kind schon mal neugierig das Gladius des Vaters in der Hand gehabt, aber als ob sie auch nur ansatzweise wüsste, wie sie es zu gebrauchen hatte. Ihre ganze Waffenkenntnis beschränkte sich auf den einfachen Grundsatz, dass das spitze Ende in den Feind gehörte. „Wobei sich jede Amazone wahrscheinlich dennoch totlachen würde bei meinem Anblick.


    Eigentlich war alles gesagt, was Axilla hatte sagen wollen. Sie hatte alle Antworten erhalten und konnte sich nun endlich hier wie zuhause zu fühlen beginnen. Aber sie wollte noch nicht wirklich gehen. Irgendwie empfand sie Silanus’ Gesellschaft als äußerst angenehm. Also suchte sie einen Grund, noch ein wenig zu bleiben.
    Ich hoffe, ich habe dich jetzt nicht zu sehr von der Arbeit abgehalten. Als Ausgleich könnte ich dir ja gleich ein wenig helfen, was hältst du davon?

  • Erst jetzt, als Axilla die bereits verstrichene Zeit angesprochen hatte, viel Silanus auf, dass er ihr während des Gesprächs nicht einmal einen Platz angeboten hatte und die beiden immer noch vor seinem Schreibtisch standen. Er war derart in die nette und erfrischende Konversation vertieft gewesen, dass er vollkommen auf seine gute Erziehung vergessen hatte. Mit einem leicht entrüsteten und entschuldigenden Gesichtsausdruck sah er sein Mündel an.


    "Ohh! Verzeih Axilla! Ich habe dir nicht einmal einen Stuhl angeboten und du musst dich hier mit mir die ganze Zeit im Stehen unterhalten. Viel zu Helfen gibt es im Moment eigentlich nicht. Ich habe lediglich ein paar Briefe und Berichte durchgesehen. Aber sollte ich das nächste Mal etwas haben, werde ich dich sofort rufen lassen."

  • Ach, das macht doch nichts. Stehen hat auch einige Vorteile, wie ich gemerkt habe. Im Sitzen umarmt es sich so schwer, und um den Hals fallen kann man da auch nicht. Stehen ist da geradezu perfekt, da könnt ich sogar noch mit dir tanzen, wenn ich wollte.
    Nun, den letzten Satz fand Axilla selbst ziemlich albern, aber ihr fiel nichts mehr ein, um das Gespräch noch ein wenig in die Länge zu ziehen. Ihr Vetter brauchte keine Hilfe, und sie selber hatte keine Fragen mehr, die nicht allzu offensichtlich preisgaben, dass sie darauf gar keine Antwort brauchte.


    Nun… ich denke, ich sollte dich dann besser nicht weiter aufhalten. Auch wenn es nur wenige Briefe und Berichte sind.
    Sie sprach langsam, um jederzeit aufhören zu können, wenn Silanus sie unterbrach. Irgendwie kam sie sich dabei albern vor, so kannte sie sich gar nicht. Anhänglich wie ein kleines Kind… es war vielleicht wirklich besser, wenn sie jetzt einfach ging, ehe es noch peinlich wurde.
    Sie überspielte ihre Gedanken mit einem strahlenden Lächeln, das höchstens ihre engsten Vertrauten durchschaut hätten, und wartete noch auf seine Erwiderung.

  • Silanus hatte in diesem Moment das Gefühl, dass er sich etwas mehr Zeit für sein Mündel nehmen sollte. Er wandte sich kurz um und ließ seinen Blick über den Schreibtisch schweifen. Eigentlich war bei den Unterlagen nichts dringendes dabei gewesen, dass sofort seiner Aufmerksamkeit oder irgendeines Handelns bedurfte. Kurzerhand beschloss er die Arbeit liegen zu lassen und sich mit Axilla zu beschäftigen. Sanftmütig lächelte er sie an und war auf ihre Reaktion gespannt.


    "Wenn du möchtest könnten wir einen kleinen Spaziergang unternehmen."

  • Oh ja!“Mit einem freudigen kleinen Hüpfer kam Axilla ein Stück auf Silanus zu, bevor ihr ihr Gefühlsausbruch so richtig bewusst wurde. Verschämt senkte sie kurz die Augen, aber ihr freudiges Lächeln zu unterdrücken vermochte sie nicht. „Ich meine, das wäre sehr schön und ich würde mich sehr freuen.
    Axilla bedachte ihren Vetter mit einem schelmischen Blick und hakte sich bei ihm ein. „Wohin wollen wir denn spazieren?

  • "Nun, ich weiß nicht was du bereits von Alexandria gesehen hast, aber ich denke wir könnten mit einem Spaziergang durch das Königsviertel beginnen. Es gibt hier einige wundervolle Plätze und Bauwerke zu entdecken und wir können bestimmt auch einen kurzen Abstecher in den Statthalterpalast machen."


    Silanus lächelte sein Mündel erwartungsvoll an. Seine herausgehobene Stellung als Offizier bei der Legio des Statthalters erlaubte ihn, sich ohneweiters auch in die Regia Praefecti zu begeben, was nicht für jeden Bürger – ob römisch oder alexandrinisch – so selbstverständlich war. Für ein sechzehnjähriges junges Fräulein aus Hispania war dieser Besuch im Statthalterpalast bestimmt eine Besonderheit, die ihr lange in Erinnerung bleiben konnte.

  • Und da dürfen wir einfach so reinspazieren?
    Silanus hatte „in den Statthalterpalast“ gesagt, nicht „zum Statthalterpalast“. Axilla war noch nie in irgendeinem Palast gewesen, egal ob von einem Statthalter oder sonst wem. Allein der Gedanke war schon aufregend. Das war ja fast so, als würde man in Rom sagen, man spaziere „mal so als Abstecher“ ins Palatium, einfach so, um es sich einmal anzusehen. So nah an der wirklichen Regierung ihrer Welt war Axilla noch nie, und Silanus sagte das so, als wäre das etwas ganz Selbstverständliches.
    Oh das wäre… huh… da dürfen wir wirklich reingehen, wenn wir hingehen?“ Axilla fehlten einfach die Worte. Also diesen Spaziergang würde sie sicher nicht so schnell vergessen.

  • Silanus konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen, als er die Reaktion seines Mündels sah. Allem Anschein nach hatte sein Angebot Eindruck bei Axilla geschunden. Er selbst war nach seiner Ernennung zum Eques am Boden geblieben, sah jedoch durchaus die Vorteile die diese Stellung und sein Rang mit sich brachten.


    "Ja. Als Stabsoffizier des Statthalters sollte es keine Probleme geben, wenn wir auch einen Abstecher in den Statthalterpalast machen. Noch dazu steht die Regia generell allen Bewohnern des Königsviertels offen. Schließlich wohnen innerhalb der Mauern nur angesehene und hochrangige Bürger Alexandrias. Also wenn du möchtest?"

  • Hochrangige und angesehene Bürger Alexandrias und eine Sechzehnjährige, die nicht einmal genau wusste, wie sie in so erlauchte Gesellschaft gekommen war. Aber das war Axilla jetzt auch egal, es galt eine Chance zu nutzen. Carpe Diem!
    Natürlich will ich! Worauf warten wir noch?
    Sie war schon ganz aufgeregt. Axilla war da nicht anders als die meisten anderen Jugendlichen, und wollte Dinge, die sie begehrte, lieber gestern als morgen haben. Auch wenn für eine Frau Zurückhaltung als schicklich galt, das war ihr egal.

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