• Appius sah sich um und meinte zu seiner Frau:"Ganz nett nicht wahr? Vielleicht ein wenig protzig für einen einfachen Tribun, aber man muß ja zeigen was man hat. Ich finde ja eh daß wir unsere Häuser ein wenig repräsentativer gesalten sollten, zeigen daß wir Geld haben."
    Dann nippte er ein wenig am Wein, konnte man trinken ja doch. :D

  • Kurz nach dem Cyprianus und Amatia das Peristylum betreten hatte, kam auch Silanus mit den weiteren Gästen nach draußen. Er hoffte, dass alle Anwesenden sich in dieser Umgebung und mit dieser Kulisse wohl fühlten und es ein netter Abend würde.


    "Ich denke die beiden Herren muss ich einander nicht vorstellen. Aber ansonsten – der Statthalter von Alexandria et Aegyptus Germanicus Corvus und seine Gemahlin Germanica Aelia und der neue Praefectus Legionis der Legio XXII Terentius Cyprianus und seine Gemahlin Valeria Amatia.


    Dann fehlen also nur noch die beiden Damen des Hauses."


    Silanus sah zur Türe, bei der sich jedoch noch nichts rührte, während der Statthalter und seine Frau ebenfalls von einem Sklaven mit einem Becher Wein in Empfang genommen wurde.


    "Wir werden uns wohl in der Zwischenzeit setzen denke ich."

  • ”Salvete!”, grüßte Germanicus Corvus die anderen Gäste. ”Valeria Amatia, es ist mir eine Freude. Terentius Cyprianus, schön dich wieder zu sehen.“
    Einen Becher in der Hand folgte er der Aufforderung ihres Gastgebers und nahm platz.

  • Owei, zu spät, sie kam zu spät. Aber es war heute auch wie verflixt gewesen. Axilla war ohnehin nicht so begierig darauf gewesen, an diesem Abendessen teilzunehmen, aber der Familie zuliebe tat sie es natürlich. Ein klein wenig Angst hatte sie schon vor Silanus’ Vorgesetzen, obwohl sie Soldaten ja im Allgemeinen sehr gerne mochte. Aber sie hatte noch nie so ein hohes Tier getroffen, und sie wollte ihren Cousin mit ihrer Flatterhaftigkeit nicht in Probleme stürzen. Und als vorhin die Sänfte des Praefectus am Haus hielt, hatte sie erst recht Bammel, sich gleich zu blamieren. Gleich zwei so hohe Herren im Haus, gleich doppelte Chance, einen vor den Kopf zu stoßen! Owei.
    Dann natürlich war ihr Kleid nicht da. Sie hatte sich extra eine grüne Stola zurechtgelegt, und jetzt fand sie das dumme Ding nicht. Also trug Axilla doch nur eine Tunika. Diese war zwar in genauso schönem grün, und ihrer Meinung nach auch praktischer. Es war sehr warm, und wenn es nach ihr gegangen wäre, hätte sie nur einen der griechischen Chitons getragen. Diese waren viel luftiger, und Axilla war ohnehin ziemlich wild und frei und hatte daher keine Probleme damit, auch mal unkonventionelle Mode zu tragen. Aber es war eben nicht die traditionelle und korrekte, römische Mode. Und jetzt mit den beiden mächtigsten Römern der Provinz in einem Haus, das war nicht gut. Owei.


    Und so kam Axilla nun im Garten an. Ihre grüne Tunika war mit Seide durchsetzt und schillerte daher ganz leicht. Ihr Haar war fein säuberlich hochgesteckt, ohne viel Schnickschnack. Lediglich eine Spange in Form eines Schmetterlings, schön geschnitzt aus Horn und verziert mit ein paar grünen Steinen, hielt ihr dunkles Haar noch etwas besser zusammen.
    “Salvete“, grüßte sie schüchtern die Anwesenden. Neben natürlich Silanus kannte sie nur die Frau des Statthalters. Und wenn sie sich an ihr Gefühl vom Essen vor Monaten richtig erinnerte, konnte die sie nicht leiden. Hoffentlich war das Gefühl von damals nur Einbildung gewesen und das Essen heute würde harmonischer.
    Sie blieb schüchtern einen Schritt von der Tür nur entfernt stehen und gab so allen Gelegenheit, sie zu bemerken. Ein wenig verwundert bemerkte sie nun wiederum, dass sie offenbar doch nicht soviel zu spät war, denn Urgulania fehlte auch noch. Aber sie war sich nicht sicher, ob sie das nun beruhigen sollte oder eher nicht.

  • “Salve!“, grüßte Germanicus Corvus freundlich zurück. Schon wieder so ein hübsches 'Ding' aus iuni'schem Stall! =)
    Schnell bemühte er sich um einen möglichst neutralen Gesichtsausdruck. Ein besorgter Seitenblick galt seiner Gattin, der Eifersüchtigen. :(

  • Die eifersüchtige Gattin, meine Wenigkeit, begrüßte zunächst freundlich die beiden bereits Anwesenden, die allein aufgrund der Tatsache, dass sie eben keine Iunier waren bereits einen ordentlichen Stein im Brett hatten. Sehr sympathisch, ja, doch.
    Die fröhliche Miene wich sehr schnell wieder einem skeptischen Blick auf Corvus, als Axilla den Raum betrat. Kein Zweifel, für ihn würde das heute Abend ein Spießrutenlauf werden, denn jedes noch so verräterische Zucken würde bemerkt und ihm später vorgehalten werden. :blitz:
    "Salve.", erwiderte ich jedoch zunächst der Iunia, um Neutralität in der Stimme bemüht.

  • Auch Amatia hatte alle Peronen nach der Reihe freundlich begrüßt und bei Gelegenheit besonders Corvus betrachtet. Sie war ja schon davor neugierig gewesen, wie der Praefectus Aegypti aussehen würde, und nun passte er gar nicht in das Bild das sie sich gemacht hatte. So etwas enttäuschte sie immer ein wenig.
    Aber nichtsdestotrotz konnte sie sich dann von ihm losreissen und meinte: "Ich hatte gedacht, wir wären die einzigen Gäste", was gegenüber dem Gastgeber und den anderen Gästen natürlich als erfreuliche Überraschung klingen sollte, für Cyprianus aber doch einen Hauch Vorwurf enthalten sollte, wieso sie nichts davon wusste. Sie hätte sich nämlich dann doch noch eine Spur eleganter angezogen, aber natürlich war das dem Gatten ohnehin egal.

  • "Tja nun, daß dachte ich auch, mir hat der Tribun jedenfalls nicht gesagt, daß noch der Rest der römischen Oberschicht geladen ist." Und das mit der Kleidung störte ihn nicht, immerhin sollten alle sehen wie hübsch seine Frau war, da war Eleganz nur im Weg:D

  • Erst als sie eine leise Bemerkung machte erregte die Ehefrau des Praefectus Legionis wirklich Corvus' Aufmerksamkeit. Und diesmal versagte seine Selbstbeherrschung. Die Neutralität seines Gesichtsausdrucks schwand. Was er sah, war eine dunkelhaarige Schönheit mit keckem Blick und einer Zartheit, die ganz das Gegenteil davon zu sein schien. Nur mit Mühe konnte er seinen Blick wieder von ihr lösen.
    Ohje, dass würde noch Ärger geben...


    “Ähmm... Oh, ich bin sehr froh darum... also... das unser Gastgeber unser zwangloses Beisammensein ermöglicht hat.“, sagte er und ärgerte sich im nächsten Augenblick über den Unsinn, den er von sich gegeben hatte.

  • Als Axilla den Raum betrat, sah Silanus zuerst lächelnd in ihre Richtung, ehe er sich seinen Gästen zuwandte.


    "Darf ich euch mein Mündel Axilla vorstellen."


    Dann stellte er Axilla nach der Reihe die Gäste vor. Den Statthalter, seine Frau Aelia, seinen Präfekten und dessen Frau Amatia. Als es sich alle auf den Liegen bequem gemacht hatten, nahm auch Silanus Platz. Nun fehlte nur noch Urgulania. Er hoffte, dass auch sie demnächst erscheinen würde.


    "Ich denke mit dem Essen werden wir noch warten, bis Urgulania hier ist, wenn es euch nicht stört."


    Dann wandte er sich an den Praefectus Legionis und Amatia, da es bei ihnen wohl am leichtesten fiel, ein Gesprächthema zu finden, bei dem die anderen mit einsetzen konnten.


    "Habt ihr euch bereits eingewöhnt in Aegyptus und das Praetorium fertig eingerichtet?"

  • Frauen an sich waren ja meist sowieso dafür praedestiniert stets etwas spät dran zu sein, doch wenn eine Frau nicht nur eine Frau, sondern darüber hinaus auch noch eine berufstätige Frau war, dann stieg die Wahrscheinlichkeit einer Verspätung exponentiell an. Und da ich eine ebensolche Frau war, war es mir auch gar nicht peinlich, dass ich etwas spät zu jenem Essen eintraf, zu dem Lucius mich dazugebeten hatte.
    Ich war erst eine halbe Stunde zuvor von der Agora zurückgekehrt und hatte die letzten zwanzig Minuten damit zugebracht den Geruch der Polis von mir abzuwaschen und zu überdecken und mich frisch einzukleiden.
    Und so betrat ich, gehüllt in eine blassblaue Seidentunika und eine farblich passende Stola, das Peristyl und war ein klein wenig von dem beeindruckt, was Lucius hier hatte aufbauen lassen. Ich ging direkt auf die Versammelten zu und lächelte, während ich sie alle kurz musterte. Bis auf eine der anwesenden Frauen, von der ich vermutete, dass es sich um die Gattin des Legionspraefecten handelte, hatte ich alle Gäste bereits kennengelernt und so erübrigte sich meiner Meinung nach für sie eine grossartige Vorstellung.

    Salvete, bitte verzeiht mir meine kleine Verspätung, aber einige dringende Angelegenheiten der Polis hielten mich an meinem Arbeitsplatz fest.


  • Nun da ich viel zu tun habe, hatte sich das mit dem Einleben schnell erledigt. Ich möchte aber nicht verhelen, daß diese Provinz doch sehr exotisch für meine Begriffe ist.
    Was das einrichten angeht. Nunja teilweise, unser Domizil hier auf dem Königsviertel zumindestens habe ich noch nichtmal wirklich in Augtenschein genommen. Ich plane ja im übrigen mir eine ausgestopfte Tiere zu besorgen. So ein Krokodil an der Wand hat schon was denke ich."

  • Das mit dem Krokodil kommentierte sie wieder mal nicht. Wer weiß, vielleicht hätte noch jemand der Anwesenden Appius in seinem Vorhaben bestärkt, und sie konnte sich so ein scheußliches Tier nicht in den Wohnräumen vorstellen.
    Stattdessen erzählte sie von ihren Eindrücken zu Alexandria.


    "Ich finde ja faszinierend, dass sich hier im Königsviertel doch ein paar Familien sammeln, die nichts mit der Regierung zu tun haben. Mit dem Praefectus Aegypti rechnet man. Natürlich. Und auch die Wachen am Eingang des Viertels erinnern einen sehr an den Kaiserpalast in Rom. Dort aber war wirklich nur die kaiserliche Familie und die Aelier, die sich da ja irgendwie auch dazuzählen.
    Aber hier dürfen sich auch anderen Familien ansiedeln. So wie die Iunier. Oder seid ihr mit den herrschenden hier verwandt?"


    Sie wandte den Kopf fragend zu den Iuniern zur Seite. Ungeschickterweise rutschte ihr linkter Träger dabei von der Schulter. Grml, sie konnte sich wieder erinnern weshalb sie dieses Kleid schon länger nicht mehr getragen hatte. Unauffällig strich sie es sich wieder nach oben und redete weiter.


    "Jedenfalls macht es auf mich irgendwie den Eindruck, als sei hier nicht nur der Kaiser sondern auch "normalere" Familien schützenswert. Naja, was mich nicht unbedingt beruhigt."

  • Ein Krokodil an die Wand? Waren die dafür nicht ein wenig groß? Axilla beherrschte sich, nicht einfach drauf los zu fragen, was ihr in den Sinn kam, immerhin wollte sie, dass Silanus gut dastand und sie nicht alles mit ihrer Flatterhaftigkeit ruinierte.
    Als Urgulania kam, trat Axilla schnell ein wenig näher zu ihr. In der Nähe ihrer Cousine hoffte sie, nicht so aufzufallen, und außerdem bewunderte sie Urgulania und war gerne in ihrer Nähe. Auch wenn sie meistens nichts sagte und sie sich aufgrund ihrer Streifzüge eher weniger sahen und noch weniger unterhielten. Aber Axilla wünschte sich manchmal, sie wäre auch so vornehm, edel und bestimmt wie sie, und nicht so gedankenlos, flatterhaft und chaotisch.
    Die Frau des Kommandanten meinte, dass sie Angst hier in dieser Stadt hatte, und dann war Axillas Mund doch wieder etwas schneller als der Verstand, der lieber hatte schweigen wollen.
    “Aber du kannst ganz beruhigt sein. Aelius Archias beispielsweise wohnt nichtmal in der Basilea, sondern im Brucheion. Das würde er wohl nicht, wenn es da so gefährlich wäre. Und wenn man ein wenig griechisch spricht, kann man sich auch sehr nett und freundlich mit allen unterhalten.“
    Als sie geendet hatte und die Blicke bemerkte, die sie unweigerlich trafen, fiel Axilla auch wieder ein, warum sie eigentlich den Abend über nichts hatte sagen wollen. Sie fühlte sich gleich wieder beobachtet und rieb sich etwas nervös mit der rechten Hand den linken Unterarm. Hoffentlich war das Essen gleich soweit, damit von ihr abgelenkt würde.

  • "Nun wenn du so von den Greichen sprichst, nehme ich an du hat öfter mit ihnen zu tun? Bist du wie deine Verwandte auch Mitglied der Stadtverwaltung?
    Davon abgesehen würde es mich auch wundern, wenn es in diesem Bezirk allzu schlim wäre. Immerhin residiert dort die griechische Oberschicht. Sie würden es nie zulassen, daß sie dort allzuviel Unanehmlichkeiten hätten."


    Interessiert blickte er zu der Frau. Anscheinend waren hier die Frauen der Iunier sehr interessiert an den Griechen hier in der Polis.

  • Wo waren plötzliche Unruhen oder Naturkatastrophen, wenn man sie brauchte? Natürlich hatte der Terentier sie gehört und ging auch gleich auf sie ein. Sie und ihr vorlautes Mundwerk aber auch. Unsicher blickte sie kurz zu Silanus, sie wollte ihn ja schließlich nicht völlig blamieren, aber sie war so eine miserable Lügnerin, und sie konnte den Prafectus Legionis ja auch nicht auf seine Antwort warten lassen, sonst dachte er noch, sie sei dumm.
    “Ich bin nicht in der Stadtverwaltung. Ich bin ja auch erst sechzehn. Ich glaube nicht, dass die Griechen ein so junges Mädchen wählen würden. Aber ich habe ein paar griechische Freunde hier in der Stadt.“
    Naja, es waren nicht wirklich dicke Freunde von ihr, die meisten kannte sie ja kaum. Aber sie konnte wohl schlecht sagen, dass sie eine Affäre mit einem Griechen gehabt hatte und dessen Bruder nun wegen ihr mit einem blauen Auge rumlief und sie noch einen weiteren Griechen kannte, der in Rhakotis wohnte und eine neue Philosophie lehrte. Das wäre alles wohl wenig gesellschaftstauglich gewesen, und noch weniger gesprächstauglich.

  • Griechische Freunde soso -.^ Nun eine junge Römerin aus solch einer angesehenen Familie sollte sich vielleicht nicht allzu sehr mit diesen Griechen trumtreiben. Es gibt so einige die sehr merkwürdig sind. Dieser Markus Achiellos oder so ähnlich ist anscheinend sogar Anhänger irgendeines obskuren Kultes und angeblich kommt er ja aus einem fernen Land. Ich halte dies ja für Unsinn wenn man mich fragt. Eine Möglichkeit sich wichtig zu tun und aller Aufmerksamkeit zu erregen. Besonders die junger Frauen nicht wahr."

  • Im ersten Moment sah Silanus gespannt zu seinem Mündel, als sie sich in das Gespräch einbringen wollte. Im nächsten Moment hielt er jedoch leicht entsetzt den Atem an. Nach außen gab er sich Mühe es sich nicht anmerken zu lassen, doch war die Aussage Axillas mehr als beunruhigend. Auch die Reaktion seines Vorgesetzten zeigte das. Sie hatte griechische Freunde? Anscheinend war dies während seiner Reise nach Rom passiert. Er ärgerte sich darüber, dass Urgulania eine solche Bekanntschaft nicht sofort unterbunden hatte. Ihr Engagement für die alexandrinische Stadtverwaltung brachte bei den meisten Römern nicht wirklich Bewunderung und Verständnis hervor. Vor allem ihr Einsatz für die griechische Bevölkerung Alexandrias.


    Silanus schätzte seinen neuen Vorgesetzten als militärischen und politischen Hardliner ein. Für ihn waren die Römer in dieser Provinz Besatzer. Es gab keinen Grund dafür sich mit den Einheimischen anzufreunden, geschweige denn davon, sie als gleichberechtigte Partner anzusehen. Mit dieser Aussage, hatte Axilla nicht nur vielleicht in ein Wespennest gesprochen, sondern Cyprianus auch auf die ganze Familie aufmerksam gemacht. Er würde das auf jeden Fall ab sofort im Auge behalten. Um das Thema zu wechseln sah er wieder zu Amatia.


    "Ich kann dir versichern, dass du dir keine Sorgen um deine Sicherheit machen musst. In Alexandria kann sich jeder römische Bürger bedenkenlos auf die Straße trauen."

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