Der Weg zurück... oder: ein letztes Geleit

  • Auf Befehl von Oben hatten sich die Turmae der Legionsreiterei daran gemacht, alles was die vier Legionen wleche nun wieder abzogen zurückgelassen hatten in Brand zu stecken. Eine nicht gerade schöne und angenehme Aufgabe, jedoch musste auch sie getan werden. Als Duplicarius überwachte Andronicus größtenteils das Treiben seiner Leute, hier und da zündelte allerdings auch der Tiberier höchstpersönlich. Am Ende, als bereits alles brannte war es erdrückend heiß und die Reiter wandten sich ab um heimzukehren, nach Italia! Andronicus blickte bevor er sich endgültig von dem lodernden Lager abwandte noch einmal ein wenig Wehmütig zurück und ritt dann mit gemischten Gefühlen hinter den Equites seiner Turma hinterher um darauf aufzupassen, dass ihnen niemand abhanden kam.


    Einerseits freute sich der Tiberier endlich wieder zurück zu können, nach Italia wo im Vergleich zu dieser Öde ein mildes und angenehmes Klima vorherrschte. Und andereseits hatte er das Gefühl etwas angefangen zu haben und nicht beendet. Hätten sie vielleicht doch die Belagerung von Dura wenigstens beenden sollen? Es war ja durchaus warscheinlich, dass die Parther den Abzug der Legionen als Schwäche werteten und jenen in Eilmärshcne hinterhetzten um sie endgültig zu vernichten. Den Tod des Imperator, welchen diese verdammten Parther schließlich zu verantworten hatte man auch nicht gerächt. Stattdessen räumte man einfach das Feld. Widerum andererseits war es nun wichtig den letzten Willen des alten Kaisers zu befolgen und Valerianus als Kaiser zu unterstützen...


    Eintönig der Marsch, oder besser gesagt Ritt für Andronicus, unglaublich eintönig. Die Ehre den Leichnam des Imperators zu tragen würde den Reitern wohl auch nicht zu teil werden, stattdessen drangen entfernt einzelne Wortfetzen der Klagerufe seiner Kameraden von der Infanterie an sein Ohr.

  • Licinus stapfte, als der ersten centuria die Ehre zukam den Leichnam des Augustus zu tragen wahlweise neben und unter dem Sarg immer Schicht für Schicht wechselnd.
    An den Klageliedern beteiligte er sich nur indem er die der umstehenden Kameraden aufgriff und mitsang, seine eigene Art zu trauern war mehr verschlossen grüblerisch, wehalb er sich beim Lamentieren etwas seltsam vorkam.
    So löste Licinus auf dem Marsch gen Küste immer wieder mit seinen Kameraden ab, bei denen die Trauergeänge deutlich überzeugender waren als bei ihm.

  • Wo sonst Marschlieder gesungen wurden, erklangen nun Totenklagen der feierlichsten und traurigsten Art. Wenn man einen einzelnen getöteten oder ganz normal verstorbenen Kameraden auf dem letzten Weg begleitete, dann war immer auch mal das eine oder andere eher fröhliche oder aggressive Lied dabei. Aber hier ging es nicht um einen einfachen Soldaten, sondern den Imperator persönlich. Priscus sang leise, wenn er überhaupt sang, denn bei Trauerliedern war er nicht allzu textsicher. Er begnügte sich damit, auf die Marschordnung zu achten, jeden Tag über die ordentliche Ausrüstung der Männer zu wachen, an gelegentliche Opfer und Gebete zu erinnern und im übrigen dafür zu sorgen, dass die Einheit bei aller rechtschaffenden Trauer nicht in völlige Starre verfiel.


    Drei übereinander gestapelte flache Steine oder etwas vergleichbares, was beim abendlichen Schanzen anfiel, musste für seine Centurie abends als privater Mini-Feldaltar herhalten und die Nachtwache nahm es gerne und selbstverständlich als ihre Pflicht an, nicht nur im Lager zu patrouillieren, sondern auch dafür zu sorgen, dass auf diesem Altar neben einem grünen Zweig auch immer ein kleines glimmendes Stück Kohle und etwas Weihrauch lag.

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