Atrium | Flavius Gracchus et Cassander

  • Natürlich hatte Cassander auch Anweisungen an den anderen flavischen Senator einen Brief zu übergeben. Persönlich natürlich.
    Und so ließ er eben diesen rufen und vertrat sich im Atrium die Beine.

  • Natürlich ließ der Senator sich nicht ins Atrium rufen, ehedem er überhaupt von der Anwesenheit eines Boten seines Vetters erfuhr, hatte Sciurus die Kunde ob dessen bereits an sich genommen und trat in den lichtdurchfluteten Raum, ohne einen Blick für das Interieur.
    "Salve, Cassander. Du hast eine Nachricht für meinen Herrn?"

  • Cassander konnte nicht umhin als schelmisch zu grinsen. Jaja, dieser Sciurus war ein ganz Sonderbarer. Vordergründig war dieser wortkarg, geradezu menschenscheu, aber nach langjährigem Aushorchen und auch eigenen Erfahrungen, wusste Cassander, dass Sciurus auch eine andere Seite hatte.


    "Genau, eine Nachricht, die ich deinem Herrn persönlich übergeben muss. Streng vertraulich, du weißt ja wie die Patrizier so sind...Vorsicht über alles. Naja, wie dem auch sei. Ich warte hier."

  • Ungerührt betrachtete Sciurus die Veränderungen der Gesichtsmuskulatur, welche sich in der Reaktion des Grinsens um Cassanders Mund und Augen zeigten, zeigte selbst indes keinerlei Regung ob dessen.
    "Für Sklaven und Dienstboten bin ich mein Herr persönlich. Immer ein wenig hochmütig, ein wenig paranoid, du weißt ja, wie Patrizier so sind, Vorsicht über alles."

  • Cassanders Lächeln erstarb und er schüttelte den Kopf.


    "Was soll´s. Du bist sowieso so stur wie ein Ochse."


    Und übergab diesem schließlich das versiegelte Pergament.


    Ad
    M. Flavius Gracchus


    L. Flavius Furianus Manio Flavio Graccho s.d.


    Vetter, es erreichte mich Unglaubliches per Korrespondenz. Nicht nur mein Klientel berichtete mir Ähnliches, sondern hier, schwarz auf weiß, habe ich die Taten des Flavius Lucanus.
    Dieser Jüngling bringt macht mich durch seine unbedarften Schritte auf der öffentlichen Bühne Roms zum Gespött. Eben dieser wagt es doch tatsächlich als Botenjunge des Frevlers Germanicus unsere Familie in Verruf zu bringen.
    Vetter, du weißt wie ich zu dem Germanicus stehe und du weißt wie sehr es mir missfallen, mich anwidern muss, zu erfahren, dass ein Flavier den Helfer eben dieses Unwürdigen spielt.
    So bitte ich dich im Namen meiner Person und zum Schutze des Namens meiner Familie, welche auch die deinige ist, diesen Jüngling zurecht zu weisen und seine politischen Ambitionen in richtige Bahnen zu lenken. Leider ist mir dies aufgrund meines Proconsulates nicht möglich, auch wenn ich diesem Bengel zu gerne die Ohren langziehen würde.
    Stelle ihn Tiberius Durus vor. Er ist ein guter Freund der Familie, ein in Rom höchst angesehener Mann und der junge Flavier könnte von ihm mehr lernen als von diesem geldgierigen Barbaren.
    Falls Lucanus mit dem Gedanken spielt ein sakrales Amt anzustreben, kannst du ihn mir nach seiner Sacerdostaufe nach Hispania schicken. Wenn dein Bruder Lucullus Interesse hat, so richte diesem aus, dass Hispania Flamen und Pontifices gebrauchen könnte.


    Auch dein besorgniserregender Brief erreichte mich, Vetter.
    Deine Vorsicht kann ich nur teilen. Der Caesar ist trotz seines neuen Namens immer noch ein Aelier. Sein engster Kreis wird zweifelsohne aus Aeliern bestehen und einer von diesen wird sich unserer erinnern.
    Daher sei unbesorgt, ich habe die notwendigen Vorkehrungen in Hispania getroffen, um unserer Familie eine gute Zuflucht zu bieten.
    Aus der Acta Diurna hast du sicherlich erfahren, dass mein als verstorben geführter Bruder Catus wieder unter den Lebenden weilt. Ein äußerst ungünstiger Zeitpunkt angesichts der Tatsache, dass sein Sohn einst den Kaiser versucht hat zu erdolchen, doch ich verstoße meinen Bruder nicht. Auch wenn wir nichts blutsverwandt sind. Er wird zur Sicherung Hispanias maßgeblich beitragen. Seine militärische Vergangenheit dürfte uns von Nutzen sein, falls es dazu kommen sollte Italia zu verlassen.


    Ungeachtet dessen geht es mir gut und Hispania ist wie immer ruhig.


    Du wirst von mir bezüglich der Sicherung Hispanias noch hören, Vetter.
    Mögen die Götter dich und alle im Hause meines Vaters Lebenden schützen.




    gez.
    [Blockierte Grafik: http://img263.imageshack.us/img263/1722/furiaaaatransparentaz9.png]


    "Aber das ist in secretus. Also nicht verschlampen oder sowas, sonst sind wir beide einen Kopf kürzer und mir liegt etwas an meinem hübschen Köpfchen."

  • Beleidigungen tangierten Sciurus nicht im Geringsten, da sie stets nur von ausgehenden Argumenten zeugten, weshalb er sich durch die Worte seines Gegenübers nicht vom eigentlichen Anliegen ablenken ließ.
    "Um deinen Kopf brauchst du dir keine Sorgen zu machen, er ist nicht halb so hübsch wie du glaubst. Erwartet dein Herr eine Antwort, welche du mit zurück nehmen wirst?"

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