Am späten Nachmittag

  • Nach den anstrengenden Schulstunden die Phelan mit seiner Kusine Dagny absolvierte brauchte er ein wenig Abwechslung, bevor er sich zu dem Jagdbetrieb Agugada Weidaz aufmachte, um dort nach dem Rechten zu sehen. Somit lud er Dagny ein mit ihm ein wenig auf dem Marktplatz herum zu schlendern. Sie nahm dankend an, Phelan merkte das sie ebenfalls nach etwas Ablenkung und Abwechslung suchte.
    Als sie aus der Casa kamen wehte trotz dem sonnigen Wetter ein faluer Wind. Sie schlenderten weiter und alberten rum wie es so ihre Art war.
    Auf dem Weg kamen sie an der Freya Mercurioque vorbei, welche Phelan erneut an seine Aufgabe erinnete.
    Als sie schließlich auf dem Marktplatz ankamen, erspähte er sofort einen Obststand, auf den er schnurrstraks zuging. Damit er in der Menge seine Kusine nicht verliert nahm er sie bei der Hand und zog sie hinter sich her.
    Er kaufte zwei Bündel Trauben, die beiden zum schmunzeln brachte, sie erinneten sich an den Vorabend. Hier Kusinchen, nimm ein Bündel und lass uns ein bisschen über den Marktplatz schlendern" Dagny schien sich zu freuen.

  • Sie war voller Freude als Phelan sie einlud mit ihm in die Stadt zu gehen. Als letztes war sie mit Harlif hier gewesen. Er hatte ihr alles gezeigt und erklärt und so konnte sie es jetzt mit Phelan tun.
    Der Marktplatz war wieder voll und laut, die Marktschreier priesen ihre Wahre an und überall standen Leute rum um sich etwas anzusehen oder zu verhandeln. Diese Platz machte ihr sehr viel Vergnügen und als Phelna dann auch noch Trauben kaufte, war sie rundum zufrieden.
    Einwenig zog sich ihr Bauch zusammen als sie an den letzen Spaziergang dachte aber dann wurde sie auch schon von etwas anderem abgelenkt.
    An einem Stand waren zwei Frauen aneinander geraten und beschimpften sich lauthals. Sie wollten wohl beide das gleiche Stück Fleisch und stritten sich jetzt darum wer es bekommen sollte. Der Fleischer, ein kräftiger Mann, stand daneben und wusste nicht was er machen sollte. Er schaute sich hilfesuchend um ob es nicht jemanden gab der die beiden Furien auseinander bringen könnte, er traute sich das wohl nicht so ganz zu.
    Dagny blieb stehen und zupfte Phelan am Ärmel.


    „ Schau mal, da. So groß und kräftig und kommt mit zwei Frauen nicht zurecht.“


    Sie lachte leise auf.

  • Das Dagny sich so freute, ließ sein Herz lächeln, er hatte sie schon in so kurzer Zeit lieb gewonnen und bereute keines Wegs nach Mogontiacum in die Casa Duccia gekommen zu sein.
    Als sie so an den Ständen vorbeigingen zupfte ihm Dagny auf einmal am Ärmel und zeigte auf zwei Frauen die sich an einem Fleischstand stritten. Als sie dann auch noch den bulligen Standinhaber auf gut germansch verarschte, lachte Phelan ebenfalls.
    "Pass auf Kusinchen, das kriegen wir hin, ich hab schon zwei Eber gleichzeitig erlegt, da kann ich auch zwei Furien auseinander bringen" er grinste und ging schnurrstracks zu jenem Stand, wo noch immer die beiden Frauen zankten. Er hatte Dagny natürlich im schlepptau, er musste sie allerdings eher ein bisschen ziehen, er glaubte sie war von seiner Idee nicht so ganz begeistert und grinste.


    "Hallo meine Damen, wo liegt denn das Problem"


    Die Frauen hörten gar nicht recht und der bullige Mann sprach "Die Weiber streiten sich um dieses Stück Fleisch schon seit einer halben Ewigkeit und ich weiss nicht was ich machen soll, die verjagen mir die ganze Kundschaft!"


    Daraufhin sprahc Phelan wieder über die Furen hinweg "Lass sie doch Streichhölzer ziehen", er unterbrach seinen Vorschlag und schaute Dagny lachend an "oder biete einer von den Furien doch ein anderes etwas kleineres Stück Fleisch an für weniger Geld als es eigentlich kostet."


    Der bullige antwortete Phelan nicht, da er sofort agierte und seinen schwitzigen Körper zwischen die beiden Frauen drängte. Er schlug es ihnen vor und der Vorschlag wurde akzeptiert. Allerdings konnte man im Gesicht des Verkäufers sehen das ihm das nich so ganz passte und nervte wie wenig die eine Frau dafür bezahlen wollte, aber das ist nun sein Bier dachte sich Phelan, grinste Dagny an und sie gingen weiter.


    "Na wie war das?"

  • Sie lachte und grinste ihn an, nahm eine Traube, brach sei in de Mitte durch und besah sie sich wie einer de Priester bei den Opfer


    „Du solltest als großer Diplomat und Politiker nach Rom gehen. Ich sehe eine große Kariere für dich voraus. Ja wirklich, hier sehe ich das ganz deutlich.“


    Schwupps, war die Traube in ihrem Mund verschwunden.

  • Phelan kugelte sich vor lachen, zuerst wegen Ich!? und Politiker!? und dann noch wegen Dagnys Geste mit der Traube. Die kleine lernt echt schnell dazu dachte er sich und grinste.
    "Hast du eine Idee was wir jetzt machen könnten?" er schaute sich fragend um ob er irgendetwas spannendes auf dem Markt hätte entdecken können.

  • „Ich kann dir noch die wichtiges Gebäude der Stadt zeigen, wenn du magst. Oder magst du dir ein paar bestimmte Händler und Stände zuerst ansehen?“


    Sie sah ihn jetzt spitzbübisch an.


    „Ode möchtet du in eine Taverne?“


    sie erinnerte sich noch recht gut an den Würfelabend mit Loki.

  • Es war schon irgendwie süß wie seine Kusine ihn von unten herauf anschaute "Hm, das mit der Taverne klingt verlockend, aber lass uns das irgendwann anders nachholen ja? Ich muss später noch zur Augada Weidaz, sonst ist Lando sauer. Wenn du magst kannst du mir jetzt noch ein paar Stände zeigen und ein paar Gebäude such dir was aus du bist meine Führerin, Herrin" Phelan machte einen knicks und verbeugte sich. Er konnte es nicht lassen er musste immer rumalbern, Hm, irgendwann muss ich mal aufhören damit, schließlich bin ich ein Duccier und wie ich mitbekommen habe sind wir sehr angesehn und ich möchte nicht die Familia blamieren. Mit einem kurzen faluen Gesichtsausdruck schaute er Dagny an, grinste sie aber sofort wieder an.

  • Sie grinste breit als er sich so vor ihr verbeugte und Herrin sagte. Was er dachte und fühlte konnte sie sich fast schon vorstellen, vor ein paar Wochen ging es nicht anders, als sie ganz neu im Reich war. Alles war ihr fremd, die Menschen und sogar ihre Familie. Sie musste lerne sich ganz anders zu benehmen und das viel ihr immer noch recht schwer.
    Ein wenig zog sich ihr Herz erneut zusammen als sie an Harlif dachte, aber so wie Irminar reagiert hatte war es wohl besser wenn sie ihn nie wieder sah. Oh wie schwierig war doch das Leben hier unter den Römern, zuhause wäre sie wohl eher die falsche Frau gewesen für ihn aber darüber hätte man nach der Zeit hinweg gesehen, hier aber…sie seufzte etwas auf und konzentrierte sich dann auf ihren Vetter.


    „Da geht es zur Curie und dahinten zur Fraya, dort entlang zu den Tempeln und dem Theater und ….“ Sie wand sich um, um sich zu orientieren „..irgendwo da lang zum Castellum, was willst du nun sehen?“

  • Er merkte das Dagny etwas in sich stand. Vor allem als sie sich dauernd umdrehte und ihm die verschiednen Richtungen wies schien sie etwas abwesend zu sein. Er wollte sie aber noch nicht fragen was los ist.
    "Lass uns die Blechdosen am Castellum mal anschauen, mich würde das am meisten interessieren und danach wenn noch Zeit bleibt vielleicht das Theater ? Theater hab ich auch immer gern zu Hause gemacht" er grinste in der Hoffnung Dagny ein lächeln aus dem Gesicht zaubern zu können.
    Nebenbei bemerkte er das auf dem Markt nicht nur alte Waschweiber sondern auch schöne Frauen, sowohl Römerinnen als auch germanisch abstammende Frauen, welche er an ihrem Aussehen sofort erkannte.
    Liebste Kusine, ausser dir gibt es ja noch andere Schönheiten hier. Wie oder wo könnte man jene Schönheiten antreffen? In einer Taverne?

  • Sie wand sich mit ihm in die Richtung die ihr noch in Erinnerung war zum Castellum. Jungs, die brauchen immer was zum spielen und wen es Krieg war.


    „Also in der Taverne wohl eher nicht, zumindest nicht was eine brave, züchtige, eingebildete Römerin betrifft. Da sei eh vorsichtig, die verstehen keinen Spaß und haben überhaupt keinen Humor. Ich bin da erst vor einiger zeit häftigst ins Fettnäpfchen getreten und musste mal wieder Lokis Unwillen zu spüren bekommen.“

  • Ohja .. über Landos Unwillen hatte er schon einiges gehört.
    Hm, ich werde schon irgendwie einen Ort finden wo sich ein paar schöne Frauen rumtreiben dachte er sich und bemerkte schonwieder das Dagny etwas abwesend war.


    "Kleine ich weiß du kennst mich noch nicht lange, aber trotzdem sehe ich doch das dich irgendwie etwas bedrückt, du kannst mir alles erzählen ja? Keine Sorge ich in kein Tratschmaul das irgendetwas weitererzählt. Ich will dir helfen, also wenn du magst erzähls mir, oder später, oder gar nicht wenn du willst, es ist einfach nur ein Angebot, nicht das du denkst mir würde das nicht auffallen. Ich albere zwar viel, doch ich habe auch Ernsthaftigkeit, Feingefühl und Verstand in mir."


    Meine Güte, hoffentlich hält sie mich jetzt nicht für einen Knabenliebhaber.

  • Sie sah ihn jetzt etwas verwirrt an, was meinte er. Sie hatte doch nichts gesagt und sonst? Vielleicht war es aber gar nicht so schlecht darüber zu reden und nicht nur mit Irminar.


    „Es ist nichts, es ist nur wegen Harlif. Er…er…“ i


    Ihr schossen erneut die Tränen in die Augen.

  • Bevor die Tränen ihre Augen verlassen konnten, löste das Wasser in ihren Augen sofort einen Reflex bei Phelan aus, jener, seine kleine Kusine sofort zu umarmen. Sie legte ihren Kopf auf seine Brust, er legte seine linke Wange sanft auf ihren Kopf und strich ihr langsam mit seiner rechten Hand über ihre schönen roten Locken.
    Er musste sich zusammenreissen bei ihrem Schluchzen nicht auch zu weinen .. Es liegt wohl in der Familie nah am Wasser gebaut worden zu sein dachte er sich und versuchte sie durch weitere Streicheleinheiten sie zu beruhigen. Er zog sie auf eine Bank etwas abseits des Weges. Die Bank aus Holz war um einen Baum herumgebaut. Sie setzten sich, er legte seinen Arm um sie und fragte sie "Ach Kleine .. was ist denn mit Harlif?" Er kannte Harlif nicht, hatte dennoch schoneinmal seinen Namen aufgeschnappt als es um die Freya Mercurioque ging.

  • Sie lies sich von ihm auf die Bank ziehen und lehnte sich an ihn, es tat gut und so hatte sie sich auch recht schnell wieder im Griff.


    „Ach Phelan, er ..ich weis nicht. Vielleicht ist es ja auch mein Fehler. Er fehlt mir und trotzdem will ich ihn nie wieder sehen. Er soll doch heiraten wenn er will. Ich fühle mich so allein und verloren. Alles ist so grau und umsonst. Warum hat er das nur gesagt und …ach je ich weis doch auch nicht. Warum seid ihr Männer nur so? Und Irminar sagt auch das er nichts für mich ist aber er fehlt mir so.„


    purzelte es jetzt nur so aus ihr raus, lauter Unzusammenhängendes zeug. Sie wusste auch nicht so richtig mehr was eigentlich vorgefallen war und warum sie so traurig und gleichzeitig wütend auf ihn war.

  • Er versuchte den roten Faden durch Dagnys unzusammenhängende Worte nicht zu verlieren. Nach einer Zeit wusste er ungefähr worum es wohl ging.


    "Weisst du, erstmal kannst du das nicht so allgemein sagen für die Männer, es gibt Männer die sind sehr gefühlvoll und nehmen so viel Rücksicht wie es nur geht. Es gibt die, die nicht an dem Gefühl der Frau interessiert sind, sondern nur an ihrem eigenen Interesse, also das sie eine Frau erobert haben und sie ihr Eigen nenne dürfen und in der heutigen Gesellschaft mit ihr prahlen können. Es gibt aber auch jene, die Gefühl haben, allerdings unbedachte zu schnelle Schritte tun. Und ich denke Harlif sinst so einer. Ich denke nicht das er dir etwas Böses will, er hat wohl sehr starke Gefühle für dich, sonst hätte er sich nicht mit dir getroffen und so geredet. Ich gehe mal davon aus das er dir indirekt einen Antrag gemacht hat, ich denke er wollte dir damit sagen wie wichtig du für ihn bist und wie sehr er es wünschen würde dich zu heiraten, eben weil du die einzige für ihn bist die dafür in Frage kommt. Du bist jung, es war ein unbedachter Schritt von ihm. Versuch das zu verstehen. Gebt euch etwas Zeit, haltet eine kleine Zeit Abstand und dann redet ihr nocheinmal. Was hälst du davon?"
    Wow dachte sich Phelan Hoffentlich versteht sie die Intention von meinem Gebrabbel fuhr er seine Gedanken fort und verzog den Mundwinkel, da seine Kusine das eh nicht sehen konnte.

  • Diesmal hörte sie ihn ruhe zu, sie nickte an ein paar Stellen und bei anderen verzog sie etwas das Gesicht.


    „Ja er sagte ich sei die einzige die er sich vorstellen kann aber sofort sagte er auch, dass er mich nicht heiraten kann. Das geht auch wirklich nicht, ich bin doch noch viel zu jung und Irminar hat auch was dagegen. Warum sagt er so was zu mir und dann doch gleich nein, warum tut er das? Er hatte noch nicht mal mit Irminar gesprochen, das macht man doch nicht. Ich weis doch auch gar nicht ob ich ihn will. Ich weis gar nicht ob ich ÜBERHAUPT einen Mann will.“


    Irgend einen wollte sie ganz bestimmt nicht aber diesen vielleicht schon. Es war alles so verzwickt und kompliziert und alles nur weil sie überreagiert hatte und mal wieder nicht richtig zugehört hatte.

  • "Wie gesagt, er hat es dir gesagt, weil er dir zeigen wollte wie viel du ihm bedeutest, dass er dich sofort heiraten wollen würde wenn es ginge verstehst du? Und das es nicht geht liegt nicht daran das er nicht will sondern das es nicht geht, aber es wird BALD gehen verstehst du? Er wollte dir nur schonmal sagen wie wichtig du ihm bist. Du musst mehr diesen Aspekt sehen und nicht den Aspekt das es nicht geht, es geht ja, nur noch nicht zu diesem Zeitpunkt. Und außerdem will er warten bis es geht, und das macht auch nicht jeder, andere würden sagen 'jetzt oder gar nicht', aber er wartet weil er sich bei dir sicher ist verstehst du?" Er hoffte das Dagny ihren kleinen Sturrkopf ausschalten kann und das versteht. Klar kann sie sauer sein, das muss sie für sich entscheiden, aber man kann ihr helfen die andere Seite zu sehen, ich hoffe sie schaltet ihren Sturrkopf aus und nimmt die Seite mal an die ich ihr geschildert habe. Lächelnd schaute er sie an und strich ihr die roten Locken aus dem Gesicht.

  • Sie hatte sich langsam wieder beruhigt. Es geht, es geht nicht, später, bald und sicher…wovon redet er nur. Er ist sich sicher und ich? Wer fragt mich ob ich mir sicher bin? Oh er fehlt mir so sehr. Und doch konnte sie jetzt nicht einfach zurück und so tun als ob nichts gewesen wäre. Was war eigentlich passiert, so genau konnte sie das gar nicht mehr sagen.


    „Dann soll er wiederkommen wenn es geht.“


    Gab sie jetzt trotzig zurück.

  • "Das wird er Kusinchen, ich kann verstehen das du deinen Stolz hast, du kannst ruhig ihn machen lassen, aber wenn ihr euch begegnet und dir zulächelt oder zu dir kommt und mit dir reden will solltest du es nicht abblocken, ich denke da ist dann dein Stolz an falscher Stelle."
    Er kniff ganz sanft in Dagnys Wange "Du machst das schon, du bist eine starke Duccierin" und grinste.

  • Jetzt lachte sie wieder und nickte.


    „Mal sehen wann ob er mich überhaupt wieder sehen will, ich glaube auch das ich etwas zu häftig reagiert habe.“


    Jetzt wurde sie wieder ernst und sah ihn erschrocken an.


    „Und was ist wenn er mich gar nicht mehr sehen will und nicht kommt. Oh Phelan was habe ich da nur gemacht.“

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