Verus kaute an einem Schenkel und warf dann den Knochen in einen Holzeimer.
"Ja, es könnte noch mehr Salz vertragen", sagte Verus scherzhaft.
Glaubt ihr, wir werden noch einmal eine Schlacht erleben?"
Verus kaute an einem Schenkel und warf dann den Knochen in einen Holzeimer.
"Ja, es könnte noch mehr Salz vertragen", sagte Verus scherzhaft.
Glaubt ihr, wir werden noch einmal eine Schlacht erleben?"
Einige aus der Gruppe johlten, andere murrten, Labeo ergriff das Wort und sprach bewusst dunkel:
"Unruhige Zeiten versprechen heraufzuziehen und in solchen könnte es schon sein, dass Schlachten schneller kommen als man denkt."
"Hmmmm..."
Verus überlegte.
"Wenn man es recht bedenkt, ich kann gerne noch auf eine Schlacht warten. Denn Kriege machen keinen Mann groß, nur seine Taten darin."
"Hört, hört!,
sprach Labeo und erzeugte einen Lacher. So ging dieser Abend auch weiter - heiter aber in vernünftigem Rahmen schließlich wollten sie ja ihre Probatio bestehen.
Verus saß an seinem Platz in der Barracke und büffelte über einem Brief an seinen Verwandten Meridius. Er hatte viel zu berichten und noch mehr zu beklagen.
An Senator M. Decmius Meridius
Von Probatus T. Decimus Verus
Salve,
ich weiß garnicht, wie ich diesen Brief beginnen soll, wehrter Verwandter. So fange ich am Besten einfach mit dem an, was mich am meisten bedrückt. Ich möchte dir mein herzliches Beileid aussprechen, der Tod von jedem Verwandten ist schmerzlich, auch für mich, der seinen Dienst in der Flotte tut. Ein so junges Leben verloren, warum tun die Götter so etwas? Dennoch denke ich, dass dort ein Plan dahintersteht. Es war sein Schicksal, ein trauriges Schicksal. Mein Herz wird mir ganz schwer und ich hoffe es wird nicht am Boden zerschellen, wenn es mir aus der Brust fällt.
Nichts desto trotz geht das Leben für uns alle weiter und wir müssen nach vorne schauen. Unseren Blick nicht nach hinten wenden, sondern tapfer voran schreiten mit einem römischen Herzen.
Eine weitere Sache, die mich besorgt, ist der Tod unseres Kaisers. Er ist ehrenhaft auf dem Schlachtfeld gefallen, dennoch hinterlässt er einen leeren Thron. Unser Imperium braucht einen Führer, einen weisen Kaiser, der uns weiter vorantreibt. Es gehen Gerüchte durch das Lager, dass der Caesar eingesetzt wird, stimmt dies? Wenn ja, ist die Sache geregelt, dennoch bezweifle ich dies. Es gibt immer einen gierigen Legaten oder einen gierigen Politiker, der nach der Macht trachtet. Ich fürchte mich vor einem Bruderkrieg. Als Soldat bin ich gezwungen meinem Kommandanten zu folgen, doch wenn dieser die falsche Entscheidung trifft, muss ich gegen meine römischen Brüder in den Krieg ziehen. Ich bin ein Mann von Ehre und werde meine Befehle ausführen, auch wenn dies meinen Tod bedeutet. Ich stehe treu zu Rom und Rom verdient einen würdigen Kaiser.
Ich hoffe dir geht es soweit gut, wie geht es deiner schwangeren Frau? Hat sie schon gebährt? Ich wünsche dir einen starken Jungen. Ich hoffe er ist gesund und wird unseren Namen in die Geschichte tragen.
Nun zu mir. Ich komme bislang gut durch die Ausbildung. Ich weiß sie dauert schon recht lang' aber ich gebe mein Bestes durchzuhalten. Natürlich sehne ich mich endlich die Ausbildung abzuschließen und meinen normalen Dienst aufzunehmen. Dennoch empfinde ich es als Schande als römischer Beamter so vorgeführt zu werden. Ich war Magister Scriniorum und besitze ein Grundstück. Ich diene Rom und werde so lange bei Stange gehalten? Ich hoffe irgendwann meine Ritterschaft verdient zu haben. Ich habe viel für Rom aufgeben. Andere erlangen diesen Ordo ohne einen Finger zu krümmen und ich opfer mich dafür auf. Wo bleibt da die Gerechtigkeit bei Iustitia?
Mein werter Verwandter, ich will dich aber nicht damit langweilen. Du hast bestimmt ernstere Themen zu klären als dich um mich zu kümmern, ein leerer Trohn wartet darauf besetzt zu werden und ich weiß, dass du den richtigen Mann unterstützen wirst.
Vale,
dein Verus
Nachdem er den letzten Satz vollendet hat, gab er diesen Brief einem Soldaten mit, der Landurlaub bekommen hatte. Er würde ihn bei Meridius abgeben und für seine Ankunft sorgen. Auf die Kameraden war Verlass.
Labeo trottete von der Poststube direkt in die Quartiere, sie hatten sie noch nicht ewechselt, obwohl die Probatio hinter ihnen lag. Vieles war seitdem in Bewegung geraten - und jetzt das. Sein Vater war tot.
Tod, Tod, Tod. Oh Ihr Götter,
hatte er eigentlich denken wollen, murmelte es aber vor sich hin.
Verus schreckte auf und schaute zu Labeo.
"Labeo, was ist passiert?"
"Überall nur Tod. Mein Vater, ich weiß nicht wie oder warum. Mir schrieb der Vigintivir. Ich.. Er... Wir..., wir haben uns so lange nicht mehr gesehen gehabt. Es ist...",
Labeo ließ sich auf seine Pritsche fallen und die Dumpfheit breitete sich aus wie ein Nebelschwaden an einem Herbstmorgen.
"Ist dein Vater gestorben? Mein Beileid..."
Verus erhob sich und schenkte seinem Kameraden einen Schluck verdünnten Wein ein. Er reichte ihm den Tonbecher.
"Hier, trink etwas."
"Danke, mein Freund."
Er trank und fühlte wie sich, erfrischt durch den Wein, das dumpfe Gefühl wenigstens nicht mehr weiter ausbreitete.
"Ja. Er ist gestorben. Und wie gesagt mehr weiß ich nicht - nur, dass er nicht im aktiven Dienst war und also nicht wie er es sich gewünscht hatte in der Verteidigung Roms, wahrscheinlich war es ein Unfall oder so etwas. Und das jetzt, wo ich gerade anfange in seinen FUßstapfen zu wandeln, wo er so stolz auf mich werden könnte."
sprudelte es aus Labeo heraus.
"Ja, es ist schwierig die Götter zu verstehen."
Verus setzte sich zu ihm auf die Bettkante.
"Einer meiner Verwandten verstarb auch kürzlich erst. Er war auch recht jung. Ich kannte ihn zwar nicht aber ist dieser Verlust jedoch ist bedauerlich. Junge Leben einfach verschwunden. Bedenke aber immer, dass das Leben weitergeht mit einem oder ohne einen."
"Du hast recht, vielleicht ist es auch eine Fügung der Götter, dass ich es gerade jetzt kurz vor den Parentalia und in so schwierigen Zeiten erfahre, so kann ich ihn gleichordentlich ehren - rituell und vielleicht auch durch Taten."
Labeo dachte an seinen Vater, dessen Cognomen - er hatte es bisher nicht verstanden warum- Seneca gewesen war.
"Mein Vater hieß Seneca und das lässt mich an diesen Annaer denken mit dem gleichen Namen, der einmal eine Trostschrift geschrieben hat, die ich las - am Anfang hieß es - Außerdem fand ich, obgleich ich alle zur Bezähmung und Mäßigung der Trauer abgefaßten Werke der berühmtesten und talentvollsten Männer nachschlug, kein Beispiel eines Mannes, der die Seinen getröstet hätte, wenn er selbst von ihnen beweint wurde. jetzt erkenne ich wie richtig und doch zugleich falsch es ist - weil ich wenn ich hie rmit Dir sitze von dem Gedanken Trost gewinne, dass ich für die gleiche Sache mein Leben in die Waagschale werfe wie er: Rom. Ihm, und unseren vergöttlichten Ahnen, zu ehren mich in den Kampf zu werfen - geben es die Götter, dass wir nicht Römer töten müssen um Rom zu beschützen."
Labeo wandte die Verarbeitungsstrategie der Verdrängung an, er wusste dies aber er ließ es zu - wiederum nach der gleichen Trostschrift, in der er gelesen hatte, dass man dem Schmerz 'so lange er in Frische tobte, nicht entgegentreten dürfe, damit ihn nicht die Tröstungen selbst noch mehr erregten und anfachten; denn auch bei Krankheiten ist Nichts verderblicher, als unzeitige Arzneimittel.'
"Siehst du. Dein Vater wird dich stolz in der Unterwelt erwarten. Ich weiß auch, dass du ihm Ehre machen wirst. Rom ist ewig und was ist besser als für eine Sache zu kämpfen, die ewig währt? Ebenso kämpfen wir als Römer, was gibt es Ehrenvolleres als dies? Du wirst deinen Vater wiedersehen aber jetzt noch nicht...du hast noch eine Aufgabe zu erfüllen: Rom zu dienen!"
Verus kam voller Stolz von den Aushänger zurück. Er hatte es geschafft. Er hatte sich selbst reingewaschen und die Schande, die an ihm haftete war verwischt. Er war nun ein Soldat Roms, dennoch hatte er nun einige Pflichten.
Verus erreichte seinen Platz und packte seine Sachen. Über sein Gesicht huschte ein leichtes Lächeln und er war endlich zufrieden mit sich. Zum Abschluss stopfte er sein spezialles Kettenhemd in den Sack. Er würde nun umziehen in den Trakt der Marineinfanterie, dort würde er ein eigenes kleines Quartier erhalten, da er nun Optio war. Das Zimmer würde zwar nicht die Größe eines Quartiers eines Zenturios haben, dennoch nannte er bald ein Quartier sein eigen. Er musste es sich nicht mit den anderen Teilen, ein wunderbares Gefühl.
Er verabschiedete sich von seinen Kameraden und machte sich dann in sein Quartier auf, ebenso um dort seinen Optio-Stab zu erhalten.
Nachdem ich die anmeldung und die suche nach meiner Ausrüstung, die mir nicht wirklich zu passen schien machte ich mich auf dem weg in das Quartier der anderen Probati. Aufgeregt betrat ich den Raum und rief: Salve, Kameraden und Brüder Roms. Doch niemand hatte sich dem neuling vorgestellt. Ich machte mich nun auf den weg zu meiner pritsche um meine habseligkeiten abzulegen.
Bitte benutze wenn immer sinnvoll und möglich die Themen, welche bereits schon da sind. Die Probati leben zusammen und daher ist ein eigenes Thema für jeden Probatus nicht sinnvoll.
Labeo hatte gerade seine sieben bis zehn Sachen gepackt und war am in die Mannschaftsquartiere umziehen.
Ausrüstung, zwei Bücher, Kleidung, alles geschultert oder ähnlich tragend, bewegte er sich aus der Unterkunft der Probati - fast wie beim Einzug dachte er sich - mit einem Unterschied - er war jetzt Soldat.
Aus den Augenwinkeln sah er einen anscheinend neu angekommenen Probatus. Er erinnerte sich gut daran, wie gut es gewesen war von Anfang an mit Verus jemanden zu kennen. Dieser Probatus schien aber noch niemanden zu kennen, schließlich begann die neue Probatio ja auch erst und es gab noch nicht viele neue. Also beschloss er, sich ihm vorzustellen. Dazu legte er seine Sachen auf der nächstbesten Pritsche ab.
"Salve Probatus. Ich bin Nauta Gnaeus Iulius Labeo! Habe vor kurzem die Probatio bestanden und ziehe jetzt um. Wenn Du Fragen hast, oder so - such mich einfach."
Nach einem anstrengenden Tag fällt Quintus auf seine Pritsche um zu schlafen, sogar die Gespräche der anderen Probati können ihn nicht vom schlafen abhalten. Er wird morgen wieder all seine Energie benötigen um die ausbildung zu überstehen
Nachdem Quintus gestern keine Kraft mehr hatte sich dem Nauta Gnaeus Iulius Labeo vorzustellen, wollte er dies heute nachholen.
Durch Zufall traf er den Nauta in den Mannschaftsquartieren.
Salve Nauta Gnaeus Iulius Labeo
Ich bin Probatus Quintus Cicero und freue mich deine Bekanntschaft zu machen. Es ist immer schön jemanden hier zu kennen, oder??
Ich möchte mich für dein Angebot bedanken und werde mich auf jeden Fall bei dir melden, wenn ich Fragen habe..., Vielleicht könnten wir ja mal zusammen das Castell verlassen um uns in der Stadt umzusehen..., natürlich erst dann, wenn die Ausgangssperre nicht mehr besteht!!!!
Vale,
Nun ging Quintus wieder seines Weges und freute sich über die nette Bekanntschaft
Labeo vermisste ein Buch, welches ihm wohl gestern beim Umzug noch in der Probandenbarracke verloren gegangen war. Er fand es und traf auf den Probatus, der gestern anscheinend so müde gewesen, dass er seine freundlichen Worte überhört hatte:
"Oh ja gerne! Viel Glück bei der Probatio, Propbatus Cicero"
Dann ging er in sein neues Quartier und las in dem wiedergefundenen Buch.
Classicus bezog sein Quartier, danach machte er sich schnellstens auf den Weg zum Exerzierplatz..
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