Ein Streifzug durch Rom

  • Kaum hatten die beiden jungen Männer das Villenviertel hinter sich gelassen, empfing sie schon der Trubel und die Geschäftigkeit, die stets in den Straßen Roms herrschten. Für Ursus war das ganz normal und er genoß es auch. Bis zum forum romanum war es noch ein ziemlich weiter Weg, doch bis dahin gab es für Varus ja auch schon einiges zu sehen.


    Es war ein milder Tag, daher spielte sich das Leben bereits wieder auf der Straße ab. Hin und wieder gab Marktstände, die sich irgendwo in die Nischen gedrängt hatten, unter den Säulengängen standen Gruppen von Menschen, die sich angeregt unterhielten und Lehrer, umringt von großen Gruppen von Schülern, die ihren Unterricht wortgewaltig abhielten. Auf der Straße priesen Händler, die ihre kleinen Karren vor sich herschoben, eifrig ihre Waren an und kichernde junge Mädchen steckten ihre Köpfe zusammen, um zu tuscheln.


    "Also, ich würde Dir nun als erstes das forum romanum zeigen. Es wird umringt vielen prachtvollen Tempeln, der Curia, den Marcati Traiani, ach und unzähligen Sehenswürdigkeiten mehr. Schon allein hier kann man einen ganzen Tag zubringen, ohne sich zu langweilen." Es war natürlich nur ein Vorschlag, wenn Varus etwas anderes mehr am Herzen lag, dann konnten sie natürlich auch woanders hingehen.

  • Ursus und Varus waren kaum aus der Villa aus dem Haus getreten und schon pulsierte das Leben. Wo man hinsah Menschen, nichts als Menschen. Egal welcher Schicht, hier war alles vertreten. Zwar kannte Varus Menschenansammlungen von Mantua aber nicht in so einem derartigen Ausmass.
    Ursus meinte, er wolle Varus als erstes das Forum Romanum zeigen, diese Idee fand Varus klasse, endlich konnte er Rom kennen lernen, wie es wirklich ist und nicht nur vom hörensagen.


    "Gut Ursus, fangen wir am Forum Romanum an und arbeiten uns dann in der Reihenfolge, wie du aufgezählt hast durch."
    antwortete Varus etwas scherzhaft, denn er wollte alles kennen lernen von der ewigen Stadt. Auch hatte Ursus mit der Aussage recht, dass man überhaupt nicht weit gehen muss und das Leben pulsiert. Während die zwei so dahin schlenderten rannten ein paar Kinder um sie herum in einer anderen Ecke diskutierten Menschen. Schon jetzt könnte Varus gefallen daran finden in Rom zu leben.


    "Was machst du eigentlich Ursus, wenn du mal frei hast, was sicher nicht oft vorkommt aber ab und zu braucht man auch einmal Zeit für sich, wohin verschlägt es dich dann in Rom?"


    Schließlich lebte Ursus in Rom und wusste wo, wie, wann etwas los ist. Die beiden spazierten an imposanten Gebäuden und Varus konnte sich kaum sattsehen an der Schönheit Rom´s.

  • Sim-Off:

    Sorry, irgendwie übersehen :(


    Ursus merkte sehr wohl, daß der Trubel auf den Straßen Varus durchaus gefiel. Da hatte Rom wohl wieder einen neuen Liebhaber gefunden. Na, was er wohl erst sagen würde, wenn sie das forum romanum erreichten? Die Pracht dort war wirklich ungeschlagen und hatte noch jedem Begeisterung abgerungen.


    "Nun, natürlich verbringe ich jeden Tag ein paar Stunden auf dem forum romanum. Dort erfährt man alle Neuigkeiten in der Stadt, die wichtigen und die unwichtigen." Er lachte. Mancher Tratsch war wirklich fast ein wenig albern. Doch an manchen Tagen geschah eben nicht viel und da griff man auch auf solche Dinge zurück. "Viele Leute, die glauben, etwas zu sagen zu haben, halten ihre Reden. Und ganz nebenbei kann man sich ein gutes Bild von denjenigen machen, die in Rom noch etwas werden wollen. - Ja, der Markt ist ja in direkter Nähe, da schlender ich auch gerne ein wenig drüber. Und dann - nicht zuletzt, gehe ich auch ganz regelmäßig in die Thermen. Abgesehen von der körperlichen Ertüchtigung erfährt man hier, was man auf dem Forum vielleicht verpaßt hat. Tja, ansonsten... Ich trainiere täglich, um in Form zu bleiben und um meine Kampfesfertigkeiten zu verbesser. Sollte ich doch noch Tribun werden, möchte ich mich nicht völlig blamieren. Bei der Armee hält man so oder so schon nicht viel von den senatorischen Tribunen. Außerdem lese ich gerne, verfolge die Familiengeschäfte mit und verbringe auch Zeit mit meinen Verwandten. - Du siehst, ein Tag hat schlicht zu wenig Stunden." Er lachte. Natürlich tat er nicht immer alles an einem Tag. Das wäre wirklich nicht zu schaffen. Und oft genug saß er bis spät Abends noch über der Buchführung oder seiner Arbeit als vigintivir. Gut, letzteres war ja jetzt so gut wie beendet.

  • Ursus wusste natürlich auch wo er Varus langzuführen hatte, wo das Leben tobte, wo wirklich etwas los war. In Mantua kannte er das auch vom Marktplatz oder auch Mantua hatte Thermen, da zog sich Varus auch ab und zu einmal zurück, wenn er seine Ruhe brauchte oder auf dem Markt. Die Händler kamen aus aller Herren Länder, da hatte jeder etwas anderes neues zu berichten. Aber nicht in so einem Umfang wie hier in Rom. Das währe ja auch zu vermessen dies zu behaupten.
    Nachdem Ursus jetzt die ganze Zeit vom Forum sprach, war Varus natürlich noch mehr interessiert. Er kannte bis jetzt den Markt von Mantua. Bei dem Vergleich musste Varus innerlich lachen.
    "Ich stelle mir das Forum wie in Mantua den Marktplatz vor, jedoch wesentlich größer." ließ Varus nebenbei seinen Überlegungen freien Lauf.


    Auch war Varus über die Tagesplanung von Ursus begeistert, bei Ursus gab es keinen Stillstand, so hörte er aus den Worten von Ursus heraus.
    "Da hast du ja richtig Streß, das interessiert mich jetzt, was trainierst du, Ringkampf? Ich habe das als Kind auch Täglich gemacht, fand ich, war ein guter Ausgleich zum Alltag." natürlich Verstand Varus die Pläne von Ursus, was das Tribunat angeht, er fand das ein richtiger Mann sich regelmäßig körperlich ertüchtigen sollte.


    "Wenn ich etwas zu sagen hätte, würde ich dies zum Gesetz machen." meinte Varus und lachte laut

  • Sie waren schon nicht mehr weit vom forum romanum entfernt und als Varus seinen Vergleich zum Markt von Mantua zum besten gab, mußte Ursus doch schmunzeln. "Du wirst es gleich sehen, ob dieser Vergleich nicht doch ein wenig hinkt. Schau, dort kannst Du schon die Dächer einiger wichtiger Gebäude sehen..." Und schon öffnete sich die Straße und sie betraten das forum romanum. Jetzt hatte Ursus alle Hände voll zu tun, die einzelnen Gebäude zu bezeichnen, zu erklären und nebenbei allerlei Menschen zu grüßen, die ihnen begneten.


    "Und? Findest Du den Vergleich mit dem Markt in Mantua immer noch haltbar?", grinste er frech, während sie in Richtung Curia schlenderten.


    "Ringkampf auch, ja. Aber in letzter Zeit ging es mir mehr um die allgemeine Kondition und um den Umgang mit dem Gladius. Du übst Dich nicht mehr im Ringen? Macht es Dir keinen Spaß? Was für Sport treibst Du denn?" Immerhin war Varus nicht unförmig und wirkte auch nicht unsportlich. Daher ging Ursus davon aus, daß er in irgendeiner Form Sport trieb. "Und darf ich im Gegenzug fragen, wie Du im allgemeinen Deine Freizeit verbringst?" Immerhin war nicht einzusehen, warum er der einzige sein sollte, der gnadenlos ausgefragt wurde.

  • Varus sah schon die ersten Gebäude des Forums, es war scho von weitem ein imposanter Anblick. Auch machte sich Ursus ein klein wenig lustig über Varus´ Vergleich des Forum Romanum gegenüber des Marktplatzes von Mantua. Das war von Varus eigentlich nur so dahingesagt, in Wirklichkeit hatte er nicht die leiseste Ahnung was da auf ihn zukam. "Vielleicht hast du Recht Ursus aber ich habe eben nur einen Anhaltspunkt gesucht, wie ich mir das Forum vorzustellen habe. Nun gut, ich kann mich ja gleich überraschen lassen." Und wirklich, nur schon die Dächer, einiger Gebäude die zum Forum zählten ließen großartiges erahnen.
    Varus hatte sich in der Tat mit dem Vergleich mit Mantua etwas vergriffen. Aber wie soll sich einer, der noch nie auf dem Forum war es vorstellen. Diese Wissenslücke galt es nun auszubügeln. Ursus hatte ihm wahrlich nicht zuviel versprochen.


    Was die Freizeitbeschäftigungen von Varus waren diese recht abwechslungsreich und schweißtreibend. "Früher als Kind habe ich viel mit dem Holzgladius hantiert, jetzt nicht mehr so, da habe ich zu wenig Gelegenheit aber laufen gehe ich viel, du weisst schon Ausdauerlauf, da bekommt man wunderbar den Kopf frei und fit bleibt man dadurch auch. Auch kann ich mir nie vorstellen einmal später in meinem Leben etwas korpulenter zu sein. Sieht man ja heutzutage viel, die schon bei der kleinsten Anstrengung schwitzen. Das ist nichts für mich. Auch spiele ich mit einem kleinen Ball, ich weiss nicht ob du das kennst. Der Ball ist in etwas Faustgroß. Ihn wirft man hoch und versucht ihn entweder mit dem linke oder dem rechten Fuss zu jonglieren. Das macht ungemein Spass und ist ausserdem gut für das Gleichgewicht. Und Gleichgweicht ist wiederrum gut für den Ringkampf." Varus schaute Ursus an und zwinkerte mit dem linken Auge.
    "Das mit dem Ringen war nicht mehr so einfach, die Schola wo wir das damals wöchentlich machten wurde ein Opfer der Flammen, wenn ich jetzt mal Lust danach verspüre bleibt uns nur noch übrig in der freien Natur zu ringen." das waren erst einmal die sportlichen Aktivitäten von Varus, welche er schon fast von Kindheit an ausübte.


    "Auch lese ich wie du gern, denn ein gutes Allgemeinwissen finde ich Gold wert. Und Würfel, hast du schon mal gewürfelt? Das mache ich auch ab und zu." Varus traf sich oft mit seinen Freunden in Mantua, da wurden Geschichten ausgetauscht, meist über Frauen, was in dem Alter ja normal war und eben auch gewürfelt.


    "Um noch einmal zu Punkt eins zu kommen, Frauen finden es übrigens auch besser, wenn ein Mann einen durchtrainierten Körper hat. Wie sieht das bei dir mit Frauen aus? Hast du eine Frau?" Und Varus rempelte Ursus freunschaftlich von der Seite an. Nun stellte Varus aber eine sehr direkte und persönliche frage aber auch wenn Ursus ihm darauf vielleicht nicht antworten wollte. Interessierte es ihn trotzdem.

  • Anscheinend hatte er Varus doch vor den Kopf gestoßen, indem er den Vergleich zum Marktplatz von Mantua ein wenig zu sehr strapaziert hatte. "Entschuldige, ich wollte Dich nicht verletzen. Natürlich konntest Du es nicht wissen. Schau, das ist die Curia Iulia, wo der Senat tagt. Eines Tages werden wir beide darin sitzen, Du wirst schon sehen." Auch wenn dieser Tag fern war, es war ein Ziel, auf das es sich lohnte hinzuarbeiten.


    Als Varus dann seine vielfältigen Aktivitäten aufzählte, nickte Ursus verstehend. "Ja, das geht mir auch so. Beim Laufen kann man die Gedanken einfach mal ganz frei laufen lassen. Das ist manchmal, als würde sich ein Knoten lösen. Das mit dem Ball habe ich noch nie gehört. Das mußt Du mir unbedingt mal zeigen. Denn eine Übung, mit der ich mein Gleichgewicht trainiere, habe ich noch nicht gefunden. Klingt, als könnte es wirklich Spaß machen und als ob man es zur Not auf relativ kleinem Raum üben könnte. Und zum Ringen hattest Du keine Gelegenheit mehr? Habt ihr keine Thermen mit einem Bereich zum Ringen? Die Thermen hier in Rom haben solche Bereiche und ein Gegner findet sich eigentlich immer. Allerdings ziehe ich es vor, gleich mit jemandem hinzugehen, der sich mit mir im Ringen übt."


    Als Varus das Würfeln erwähnte, grinste Ursus breit. "Na hör mal, was meinst Du, was Studenten in Griechenland so in ihrer Freizeit treiben? Natürlich wurde nicht um Geld gewürfelt, das ist ja verboten. Bei uns mußte der Verlierer eben irgendetwas tun." Er lachte bei der Erinnerung daran, denn dadurch waren einige sehr komische Situationen entstanden.


    "Eigentlich trainiere ich nicht für die Frauen. Sondern weil ich keine Lust habe ein unförmiger, unbeweglicher Fettkloß zu werden. Aber daß die Frauen einen durchtrainierten Mann bevorzugen, ist natürlich ein angenehmer Nebeneffekt." Er mußte dabei unwillkürlich an Lucilla denken, die ihm unbekümmert gestanden hatte, daß sie die Wagenrennen wegen der gutausssehenden Fahrer so mochte.


    "Nein, ich bin noch nicht verheiratet. Und es ist auch gar nicht so leicht, eine passende Frau zu finden. Gerade für einen Patrizier. Noch dazu, wenn keine Eltern da sind, um in den Verhandlungen mit dem jeweiligen Familienoberhaupt zu treten. Sicher, Corvinus wird mir gewiß dabei helfen, doch er ist selbst noch unverheiratet und sucht eben auch nach einer Frau für sich selbst. - Und wie sieht das bei Dir aus? Schon verlobt?"

  • Ursus entschuldigte sich auf einmal bei Varus, als es um den Vergleich des Marktplatzes und des Forums von Mantua und Rom ging. "Ach Ursus, du brauchst dich doch nicht zu entschuldigen, irgendwie hast du ja recht." meinte Varus und grinnste Ursus an. Rom ist eben nicht mit irgendeiner anderen Stadt vergleichbar. Und dies wollte Ursus eben Varus nur deutlich machen.


    Auch als Ursus auf die Curia Iulia zeigte und für die beiden in ferner Zukunft einen Platz darin beanspruchte schaute Varus zu Ursus und nickte zustimmend.
    "Das ist natürlich ein Ziel, das man in den Augen behalten sollte. Kannst du dir vorstellen, wir zwei irgendwann in der Curia Iulia, vielleicht sitzen wir noch nebeneinander." schmückte Varus die gerade von Ursus entworfene Idee noch ein bißchen mehr aus.


    Auf die Frage von Ursus hin bezüglich des Ringens, schüttelte Varus nur den Kopf. "Die Thermen von Rom sind sicher nicht vergleichbar mit denen von Mantua, auch haben die meisten meiner Freunde in meinem Alter aus Mantua in der letzten Zeit die Stadt verlassen. Die meisten hat es zum Militär gezogen, ein anderer ist jetzt glaube ich in Aegyptus und noch zwei andere sind so weit wie ich informiert bin in Hispania. Deswegen würde mir es auch nicht schwerfallen, Mantua zu verlassen." Das Spiel mit dem Ball kannte Ursus nicht, endlich mal etwas, wo Varus auch Ursus vorraus hatte. "Also wie diese Art von Bällen hergestellt wird kann ich dir beim besten Willen nicht erklären." zuckte Varus mit den Schultern "Aber ich habe diese Teil auf dem Markt von Mantua erstanden, es war ein Händler aus Germania, die scheinen so etwas dort öfters zu Spielen auch teilweise mit noch größeren Arten von Bällen. Das ist insofern gut für das Gleichgewicht, da du ja nur auf einem Bein stehst und du versuchst, das der Ball nicht den Boden berührt. Auch kann man das überall machen. Diesen Ball steckst du einfach ein und wenn dir danach ist kannst du üben, wo immer und wann du willst. Ich bin schon recht gut darin, ist aber alles Übungssache." Varus hatte diesen Ball damals von einem Germanischen Händler in Mantua erstanden und es sich von ihm erklären lassen, seitdem trägt er ihn fast immer bei sich.


    Als Ursus zum Thema Würfeln kam, wusste Varus sofort bescheid. "Anscheinend sind das beim Würfeln immer die selben Spielregeln." fügte Varus an und lachte, wahrscheinlich ist das im gesamten Imperium überall dasselbe und erfreut sich großer Beliebtheit.


    "Na klar trainiere ich für mich aber es doch ein schönes Gefühl, wenn die Frauen einen beachten und nicht gleich an einem vorbeischauen." den andersherum war es ähnlich, eine gutaussehende Frau war in Varus Augen auch nicht zu verachten.


    "Ja da hast du Recht, du als Patrizier unterliegst ja noch strengeren Vorgaben bezüglich einer Hochzeit als ich. Aber schauen wird ja wohl erlaubt sein." Auch varus war weder verheiratet noch verlobt aber varus lebte nach dem Motto, schauen und informieren war erlaubt. "Nein, über eine Hochzeit oder zukunftige Frau habe ich mir noch keine Gedanken gemacht, klar gefällt mir die eine oder andere aber so richtig entscheiden kann ich mich auch nicht."


    Was soll da nur Ursus sagen, hier in Rom war eine wesentlich größere Auswahl an Frauen als in Mantua. Auch wenn er bestimmte Vorgaben zu beachten hatte. Für Varus war das hier wie das reinste Paradies im vergleich zu Mantua.

  • Ursus lächelte und nickte. "An dem Tag, an dem wir nebeneinander in der Curie sitzen, werde ich Dir einen Wein ausgeben zur Feier des Tages", versprach er übermütig. Er zweifelte nicht daran, daß sie diesen Tag erleben würden. Hoffentlich erinnerten sie sich dann an dieses Versprechen.


    "Armes Mantua, wenn die ganzen vielversprechenden jungen Männer es verlassen", meinte Ursus kopfschüttelnd. "Aber Hispania ist sicher nicht die schlechteste Provinz, um sich hochzuarbeiten. Du wirst Deinen Weg bestimmt schon machen." Er hielt Varus für zielstrebig und willensstark. Das waren gute Voraussetzungen, um weiterzukommen.


    "Komm, laß uns mal auf dem Markt schauen, ob wir so einen Ball erwerben können. Dann kannst Du mir später zeigen, was Du damit so anstellst und kannst Dich darüber amüsieren, wenn ich es nicht schaffe nachzumachen." Er lachte und deutete in die entsprechende Richtung. Natürlich vergaß er nicht, dem Besucher allerlei über die Gebäude zu erzählen, an denen sie auf dem Weg zum Markt vorbeikamen.


    Und dann war da noch das Thema Frauen. Ein unerschöpfliches Thema für junge Männer, ganz ohne Frage. "Glaube nicht, ich würde bewundernde Blicke von Frauen nicht genießen", gestand er lachend. Wer konnte schon von sich behaupten, so etwas nicht zu genießen. "Und auch ich genieße den Anblick schöner Frauen. Und denke dabei darüber nach, wie sie wohl sein wird. Die Frau, die ich eines Tages heiraten werde." Ob er wirklich noch in der Lage war, sich zu verlieben? Nachdem er sein Herz doch eigentlich schon Cadhla geschenkt hatte? "Ja, Du hast es da deutlich leichter. Und ich sage Dir: Hier in Rom wimmelt es geradezu von netten, schönen Frauen im heiratsfähigen Alter." Nur eben kaum Patrizierinnen.

  • Auch Varus war in Gedanken gerade in der Curie, eines Tages..... Er malte dies sich eben buldlich in Gedanken aus. "Kannst du dir das vorstellen Ursus, wir beide zusammen, nebeneinander in der Curie?!" aber schon bald besann er sich und kehrte ins reale Leben zurück. "Bis dahin gilt es aber noch viele gestellte Beine zu überspringen und jede Menge Arbeit zu verrichten." Was Varus jedoch nicht davon abhielt diese Herausvorderung anzunehmen und genauso schätzte er Ursus ein.


    In Mantua war es in der Tat so. Viele Freunde von Varus hatten die Stadt verlassen um in der Ferne ihr Glück zu suchen. Dies bewog nun auch ihn dazu, es ihnen nachzumachen. "Ein paar meiner Freund gibt es schon noch aber der überwiegende Teil ist nicht mehr da."


    Ursus schlug Varus vor als nächstes auf den Markt zu schauen. Schon während der gesamten Stadtbesichtigung hatte Ursus alles bis ins kleinste Detail beschrieben oder erklärt, so das Varus kaum nachfragen musste. Ursus wusste eben, wie er seine Heimatstadt einem Neuling vorzustellen hatte. "Das ist eine gute Idee mit dem Markt. Aber ich kann dir nicht versprechen, dass wir so einen Ball hier bekommen. Auch wenn wir hier in Rom sind. Das war damals purer Zufall, das ich diesen Ball erstehen konnte. Ich habe auch nicht ein zweites mal diesen Händler oder ähnliche die so etwas verkaufen gesehen. Aber wie gesagt, ich bin ja jetzt in Rom und da denke ich ist nichts unmöglich." gerne würde Varus seine Kunststücke Ursus zeigen, darum hoffte er hier vielleicht einen solchen Händler antreffen zu können, denn hatte er seinen Ball zu hause in Mantua gelassen.


    Auch das Thema Frauen kam natürlich bei der Unterhaltung nicht zu kurz. Auch Varus war aufgefallen, das hier in Bezug auf Frauen wesentlich mehr los war als woanders. Aber seine Beobachtungen behielt er anfangs noch für sich.

  • "Also, ich habe keine Schwierigkeiten damit, mit das vorzustellen", lachte Ursus und schlug Varus kameradschaftlich auf die Schulter. "Es wird so kommen, glaub es mir. Hoffen wir, daß es zum Wohle Roms sein wird." Was es ihn anging, hatte er zumindest den festen Willen dazu.


    Sie näherten sich langsam dem Markt und schon war es um einiges lauter als bisher. Händler priesen lauthals ihre Waren an. Zweifelhafte Künstler drängten den Passanten ihr nur selten bemerkenswertes Können auf und erwarteten dafür dann auch noch eine Belohnung, Hühner, die zum Verkauf standen, gackerten, Kinder kreischten und lachten. Dazu duftete es nach Gewürzen, gebratenem Fleisch, würzigen Eintöpfen und gegrillten Würstchen. Bunt, voller Leben, - und voller Taschendiebe.


    "Paß auf Deinen Geldbeutel auf. Die Diebe sind hier sehr geschickt", warnte Ursus den Freund noch schnell, dann stürzten sie sich in das Getümmel. Waren aus allen Ländern des Imperiums - und aus vielen Ländern außerhalb des Imperiums wurden hier angeboten. Es gab schier nichts, was es nicht zu kaufen gab - so man es denn bezahlen konnte.

  • Auch für Varus klangen die Worte von Ursus wie Musik in seinen Ohren. Nun galt es auf dieses Ziel hinzuarbeiten. "Ja genau... zum Wohle Roms." Wiederholte Varus nochmals den Satz von Ursus.


    Die zwei bewegten sich nun unaufhörlich auf den Markt zu und schon bald standen sie mitten im Gewimmel. Hier brauchte man nur seine Nase in die Luft strecken und erhielt eine Summe von abertausenden von Gerüchen, die auf dem Markt angeboten wurden. Wenn Varus diese Düfte nur vernahm, bekam er schon wieder etwas Hunger. An jeder Ecke des Marktes priesen Händler lauthals andere Waren an. Hier durfte man eine Kostprobe nehmen, dort rannten Kinder um einen herum, das man hätte denken können, man sei in einem Tollhaus.
    "Das ist schon faszinierend, hier bekommt man ja alles was man sich nur erdenken kann." sagte Varus feststellen zu Ursus. Varus hielt Ausschau nach einem bestimmten Stand, da wo er vielleicht so einen Ball erwerben kann. "Warte bitte mal kurz." bat er Ursus, sich nicht weiter zu bewegen, denn wenn man sich hier einmal aus den Augen verloren hat, findet man sich nicht so schnell wieder. Varus lief einige Schritte und stand vor einem großen Stand, der sich auf Federvieh spezialisiert hatte. Varus traute seinen Augen kaum, genau der Händler war es, der ihm damals diesen Ball verkauft hatte. Varus erwarb einen Ball und steckte ihn ein. Dann ging er an den nächsten Stand.
    Hier konnte man Obst in Hülle und Fülle kaufen. Varus kaufte eine Handvoll Trauben und machte sich daran wieder zu Ursus aufzuschließen. Als er sich durch die Menschenmassen wieder zu Ursus durchgekämpft hatte, hielt er ihm eine Handvoll Trauben hin. "Entschuldige das ich dich habe warten lassen. Hier lang zu, ich habe ein paar frische Trauben gekauft." Das er so einen Ball, worüber sich die beiden Unterhalten hatten, erworben hatte, verschwieg er erst einmal.

  • Die sichtliche Freude, die Varus offen zeigte, machte Ursus richtig Spaß. Schon lange hatte er keinen so angenehmen Marktbesuch mehr gemacht. Meistens hatte er dafür nur wenig Zeit. Doch heute drängte nichts, daher konnte er es so richtig genießen. Als Varus ihn anwies, einen Moment zu warten, betrachtete Ursus einfach solange die Auslage des Töpferstandes, an dem sie gerade vorbeigeschlendert waren. Nicht, daß er davon etwas kaufen wollte, dafür waren die Waren doch ein wenig zu rustikal, doch irgendwie mußte er ja die Wartezeit totschlagen.


    Schließlich kam Varus zurück, mit einer guten Handvoll Trauben. "Oh, danke." Ursus nahm sich ein paar von den Trauben und ließ sie sich schmecken, während sie gemütlich weitergingen. "Schau, da vorne, das ist ein ägyptischer Händler, der immer allerlie kurioses Zeug anbietet. Zu jedem Ding kann er Dir eine unglaubliche Geschichte erzählen. - Nur glauben solltest Du sie nicht. Doch es macht Spaß, ihm zuzuhören und die Sachen anzuschauen. Manchmal würde ich gerne wissen, was das wirklich für Dinge sind." Er lachte und zeigte in die Richtung, in der ein bunt geschmückter Stand zu sehen war.

  • Ursus schien es Spaß zu machen, Varus "sein" Rom zu zeigen. Varus war jedoch auch wissbegierig, dadurch war es für Ursus ein leichtes ihm die ewige Stadt näher zu bringen.
    "Greif ruhig zu, ist herrlich erfrischend." Und Varus steckte sich zwei Trauben in den Mund.



    Den Ball hatte er gut verstaut, sein Auftitt sollte noch kommen. Langsam zogen sie weiter an den Marktständen vorbei. Ursus wie Varus auf einen Stand eines ägyptischen Händlers hin, der mit allerlei hokuspokus seine Waren an den Mann brachte. "Das stimmt, die meisten haben eigentlich nichts brauchbares zu verkaufen, jedoch wie sie es versuchen zu veräußern. "Das sind eben waschechte Händler, ich glaube zu so etwas muss man geboren sein." Und auch Varus musste nun lachen. Die beiden bewegten sich auf den Stand des besagten Händlers zu. Varus war schon ganz gespannt, was der Händler, wie versuchte zu verramschen. Das ist schon eine Welt für sich, dachte sich Varus. "Kaufst du hier oft?" Wollte Varus wissen.

  • "Hin und wieder kaufe ich ihm eine Kleinigkeit ab. Nicht wegen der Dinge, aber wegen der wirklich unterhaltsamen Geschichten. Ich finde, das ist die eine oder andere Münze wert. Die Sachen verschenke ich dann anschließend an die Kinder, die immer mit großen Augen an seinen Lippen hängen und jedes Wort glauben." Eine Investition, die sich in jeder Beziehung lohnte. Der Händler hatte seine Augen und Ohren überall, so daß man von ihm auch so manches interessante Gerücht hören konnte. Und die Kinder? Irgendwann wurden sie erwachsen und dann war es nicht das schlechteste, wenn sie sich an ihn in positivem Sinne erinnerten.


    Von dem Ball ahnte er natürlich nichts. Woher auch? Daher ging er ganz entspannt und nicht viel weniger neugierig als Varus weiter. Bei dem Ägypter blieben sie dann stehen. Mit weit ausholenden Gesten erzählte er gerade eine Geschichte von einem Seefahrer, der gegen ein furchtbares Seeungeheuer kämpfte. Von eben jenem Ungeheuer sollte der mit goldenen Zeichen verzierte Zahn stammen, den er in der einen Hand hielt. Es war schon ein gewaltiger Zahn. Von einem Elefanten vielleicht? Oder einem Nilpferd? Am ehesten wohl von einem Krokodil. Die Zuhörer jedenfalls, vor allem die Kinder, staunten schwer beeindruckt, als der Händler nun erzählte, wie der Held es schaffte, das arme Ungeheuer um seinen kostbaren Zahn zu bringen.

  • Schon von weitem sah Varus, das der Ägypter allerlei verschiedenes anpries. Wenn man sich die Zeit nehmen würde und ein Stück suche, würde man sicher ein paar nützliche Sachen finden, dachte sich Varus. Mit dem Ball war es damals ähnlich. Ihn hatte varus auch erst nach längerem stöbern gefunden und wusste erst auch nicht so recht, was er damit anfangen solle. "Das glaube ich dir gerne Ursus, es gibt nichts schöneres als lächelnde und zufriedene Kindergesichter."


    Vor dem Ägypter blieben die beiden stehen. Dieser hielt einen Zahn in seinen Händen und erzählte den Kindern etwas von einem Seeungeheuer und einem Seefahrer. Varus schmunzelte nur, als er den Ägypter so reden hörte. "Waren wir nicht alle einmal so Ursus? Als Kinder hast du doch auch sicher mehrere Ungeheuer auf deinem Gewissen." Stiess Varus freundschaftlich mit dem Ellenbogen gegen Ursus Arm und lachte.


    Varus hätte es fast vergessen. "Ach übrigens." und Varus holte den Ball hervor und hielt ihn zwischen Zeigefinger und Daumen
    in die Luft. Genau vor Ursus Gesicht. "Rate mal was ich hier habe?" Fragte er Ursus und lachte schelmisch.

  • Ursus lachte. "Worauf Du wetten kannst. Ich habe jedes Ungeheuer, von dem je erzählt wurde, mindestens einmal heldenhaft erschlagen. Und dazu noch ein paar, von denen noch nie erzählt wurde." Der Garten der Villa Aurelia war groß und barg für ein spielendes Kind so manches Monster. Später, als er dann durch die Straßen Roms stromerte, hatten sich die Monstren verändert... Ach, das war schon eine schöne Zeit gewesen, ganz ohne Frage.


    Als Varus ihm den Ball unter die Nase hielt, stand ihm die Verblüffung deutlich ins Gesicht geschrieben. "Was... Ist das der Ball, von dem Du gesprochen hast? Wo hast Du ihn auf einmal her?" Er kam aus dem Staunen nicht mehr heraus. Hatte Varus nicht vorhin gesagt, daß er seinen Ball gar nicht dabei hatte?


    Er nahm das merkwürdige Ding aus der Hand des Freundes und warf es mal probeweise in die Luft, um es wieder aufzufangen. Das war natürlich kein Problem, doch elegant sah es nicht aus. "Was genau macht man damit? - Öhm, natürlich sollten wir das nicht hier im Gedränge ausprobieren. Wir könnten zurück gehen und Du zeigst es mir. Es ist ohnehin schon ziemlich spät." Die Stände des Marktes würden bald schon schließen.

  • Varus erging es in seiner Kindheit ähnlich, nicht das er jetzt sentimental wurde aber als die zwei so über die Streiche und Geschichten aus der Kindheit philosophierten, wurde ihm richtig warm ums Herz. Und er musste herzhaft lachen, als er sich vorstellte, wie Ursus als Kind durch den Garten jagte und Monster und andere Ungeheuer niederstreckte.


    Als varus ihn den Ball unter die Nase hielt, war Ursus baff. Er verstand nicht, wo Varus ihn jetzt auf einmal herbrachte. "Du errinnerst die doch noch, als ich mit den Trauben ankam und du auf mich warten solltest. Da war ein Geflügelhändler, das hatte ich schon von weitem gesehen. Und ich meine mich zu errinnern, wo ich meinen ersten Ball gekauft hatte. Das war damals auch ein Händler der Geflügel vertrieb. So und jetzt zur Erklärung. Den Ball gibt es deswegen bei einem Geflügelhändler, weil das Innere des Ball´s mit Federn gefüllt ist. Deswegen lässt er sich auch leicht zusammendrücken."
    Ursus nahm dehn Ball und warf ihn in die Luft, um ihn aber gleich wieder zu fangen.


    Derweil machten die beiden kehrt und machten sich so langsam aber sicher auf den Heimweg. Ursus meinte, dass es eh schon spät sei, auch konnte Varus auf dem Heimweg noch demonstrieren was das mit dem Ball aufsich hat. "Lass uns erst einmal durch die Massen durch, dann zeige ich dir es."

  • Ursus lachte. "Da hast Du mich ja schön an der Nase herumgeführt. Bei einem Geflügelhändler hätte ich wohl als letztes nach so etwas gesucht." Irgendwie war es nett von Varus, daß er ihn so zu überraschen versucht hatte. Was ihm auch gelungen war.


    Neugierig betrachtete Ursus das Ding in seinen Händen und befühlte es auch eingehend. Nettes Teil irgendwie. Er war schon sehr gespannt, was Varus damit für gewöhnlich anfing. Da dieser seine Bereitschaft, die Vialla Aurelia wieder aufzusuchen, signalisiert hatte, führte Ursus sie auf kürzestem Weg vom Markt fort und wieder in Richtung der Villengegend, wo er zuhause war.


    Je weiter sie sich vom forum romanum und dem Markt entfernten, umso ruhiger wurde es in den Straßen. Es war jetzt viel weniger auf den Straßen los, als auf dem Hinweg. In einigen Stunden würde sich das wieder ändern. Wenn das Nachtleben begann.


    "Also, dann zeig mal, was Du damit machst. Oder wollen wir damit warten, bis wir wieder in der Villa sind? Im atrium oder im hortus wäre genug Platz." Denn auch wenn Varus für seine Übungen nicht viel Platz benötigte, würde das bei Ursus doch anders aussehen. "Vielleicht doch besser im hortus. Da kann ich weniger kaputt machen." Es wäre schon fatal, wenn der Ball zufällig im Familienaltar landen würde.

  • Die Überraschung war Varus gelungen. Ursus staunte nicht schlecht, als Varus den Ball hervorzauberte. Nun wollte aber auch Urus einige Kunststücke von Varus sehen.
    Die beiden enfernten sich immer weiter vom Forum, so das genügen Platz für die Darbietung war.
    "Hier, schau, du wirfst ihn leicht hoch und dann versuchst du ihn abwechselnd mit dem linken und dann wieder mit dem rechten Fuss in der Luft zu halten. Ich muss zugeben am Anfang hatte ich da echt meine Probleme aber mittlerweile kann ich das schon ganz gut." Varus warf den Ball hoch und jonglierte ihn vier, fünf mal um ihn dann auch wieder aufzufangen.


    "Du kannst das auch zuhause probieren, da erregen wir nicht soviel aufsehen." meinte Varus angesichts der noch vorhandenen Unkenntniss von Ursus.

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