[Die Mission Optio Statorum Mogontiaci] Divodurum

  • Nach einem längeren Marsch durch das belgische Gebiet erreichten wir schließlich Divodurum. Unseren Bestand an Verpflegung hatten wir unterwegs in einem Dorf aufgestockt, so dass wir nun wieder ausreichend verpflegt waren und uns voll und ganz auf unsere morgige Verhaftung konzentrieren konnten. Denn es wurde schon langsam dunkel und es wäre unsinnig, jetzt noch unsere Zielperson aufzusuchen und zu verhaften.


    So fand ich kurz vor Divodurum eine geeigneten Platz für unser Nachtlager, wo wir die Nacht verbringen und die morgige Operation vorbereiten könnten


    " Milites, consistite! Castra collocate!! (Männer, halt! Schlagt das Lager auf!)"



    Doch der Trupp der Legio II war nicht allein. Schon seit längerem schon wurde er heimlich verfolgt und beobachtet. Dem Kundschafter blieb nichts verborgen .... Seinem Herrn Gnaeus Domitius blieb nichts verborgen.

  • Dummerweis hatte der Nachwuchsschreihals gar nicht daran gedacht ein Maultier, oder etwas ähnliches mitzunehmen, welches dann sein Marschgepäck tragen würde... Drusus war es schließlich noch gewähnt sein Gespäck selber zu tragen, allerding tat es seiner Kondition sicherlich nicht schlecht, so ein Marsch mit Marschgepäck auf dem Rücken...


    Jedenfalls war der marsch jetzt zu Ende und in der beginnenden Dämmerungen konnte man sogar schon die Silouhetten der Stadtmauern Divodorums erspähen. Sofort befahl der Onkel des Iuliers den Aufbau des Lagers und Drusus machte sich gleich daran sein eigenes Zelt aufzuschlagen um nachher das Treiben der Soldaten überwachen zu können. Doch ein Zelt so ganz alleine aufzubauen, das war leichter gesagt als getan! Zu acht war das viel leichter gewesen, doch mit einigen Mühen schaffte es Drusus schließlich doch noch in einer akzeptablen Zeit.


    Nachdem das geschafft war, machte Drusus sich daran seinen Verwandten aufzusuchen um das nähere Vorgehen den nächsten Tag betreffend zu besprechen. "Salve, Oktavianus!", begrüßte er den Optio Statorum und salutierte. "Wie hast du denn unser Vorgehen für Morgen geplant?"

  • Zitat

    Dummerweis hatte der Nachwuchsschreihals gar nicht daran gedacht ein Maultier, oder etwas ähnliches mitzunehmen, welches dann sein Marschgepäck tragen würde... Drusus war es schließlich noch gewähnt sein Gespäck selber zu tragen, allerding tat es seiner Kondition sicherlich nicht schlecht, so ein Marsch mit Marschgepäck auf dem Rücken...


    Jedenfalls war der marsch jetzt zu Ende und in der beginnenden Dämmerungen konnte man sogar schon die Silouhetten der Stadtmauern Divodorums erspähen. Sofort befahl der Onkel des Iuliers den Aufbau des Lagers und Drusus machte sich gleich daran sein eigenes Zelt aufzuschlagen um nachher das Treiben der Soldaten überwachen zu können. Doch ein Zelt so ganz alleine aufzubauen, das war leichter gesagt als getan! Zu acht war das viel leichter gewesen, doch mit einigen Mühen schaffte es Drusus schließlich doch noch in einer akzeptablen Zeit.


    Nachdem das geschafft war, machte Drusus sich daran seinen Verwandten aufzusuchen um das nähere Vorgehen den nächsten Tag betreffend zu besprechen. "Salve, Oktavianus!", begrüßte er den Optio Statorum und salutierte. "Wie hast du denn unser Vorgehen für Morgen geplant?"


    Mein Zelt war inzwischen aufgebaut und so musterte ich die Männer, die immer noch mit dem Aufbau beschäftigt waren, als mich mein Neffe ansprach


    " Salve, Drusus! Wie ich mir unser morgiges Vorgehen vorstelle, willst du wissen?


    Nun, ich denke das wir uns erstmal "friedlich" auf das Grundstück wagen und uns die Zielperson suchen. Jedoch werden wir jeden Zugang mit 2-4 Männer besetzen, so dass keiner entkommen kann und wir notfalls ein Fluchtweg haben. Sollten man sich der Staatsgewalt aber widersetzen wollen, werden wir uns wohl oder übel mit Gewalt den Weg zu Gnaeus Domitius bahnen und ihn dann schnellstmöglich fortschaffen.


    Wir werden aber wahrscheinlich mit Widerstand rechnen müssen, sodass wir mit größter Vorsicht vorgehen."

  • Zitat

    Original von Gaius Iulius Oktavianus


    " Milites, consistite! Castra collocate!! (Männer, halt! Schlagt das Lager auf!)"


    Wir waren heute wieder ziemlich weit marschiert. Unterwegs hatten wir uns sogar außerplanmäßig in einem Dorf mit Lebensmitteln versorgen müssen. Nun war ich auch zu einem jener unfreiwilligen Plünderer geworden. Etwas, was ich nie vor hatte. Doch unsere Vorräte waren fast völlig aufgebraucht gewesen. Das Versorgungslager, in welchem wir unsere Vorräte hätten auffüllens sollen, war nur noch eine rauchende Ruine gewesen. Scheinbar hatten Banditen die kleine Besatzung überwältigt und das Lager geplündert. Somit hatten wir irgendwann keine andere Wahl gehabt, als uns irgendwie selbst zu verpflegen.


    Es wurde schon dunkel, als der Optio uns befahl, das Lager aufzuschlagen. Ich schaute meine Kameraden verdutzt an. War das wirklich sein Ernst? Ich hatte in Anbetracht der fortgeschrittenen Tageszeit erwartet, dass wir in irgendeinem befestigten Ort übernachten würden. Denn wenn wir jetzt ein Lager mit allem drum und dran aufschlagen würden, wären wir erst fertig, wenn es stockduster wäre.


    Aber es war die Entscheidung des Optio und niemand von uns würde sie hinterfragen. Mit mürrischen Gesichtern machten wir uns an die Arbeit. Einige Legionäre fluchten leise vor sich hin. Ein wenig unwirsch holten wir die Schanzwerkzeuge von den Mulis und begannen, auf dem vom Optio ausgewählten Platz mit dem Graben. Währenddessen nahmen die Maultiertreiber sich die Zelte und fingen mit deren Aufbau an. Langsam, aber sicher nahm das Lager Gestalt an, während es immer dunkler wurde.

  • Zitat

    Original von Gaius Iulius Oktavianus
    ...


    Drusus überlegte, sie hatten sechzehn, mit den beiden Offizieren achtzehn Soldaten zur Verfügung. Wenn an jedem Tor zwei Mann positioniert werden sollten würden wohl nicht mehr viele überbleiben und dieser Verbcher den sie suchten würde wohl auch eine Art Leibwache haben. "Haben wir nicht zu wenige Männer um jedes Tor zu besetzen?", gab der Nachwuchsschreihals daher zu bedenken. "Und was ist mit der hiesigen Stadtwache? Können wir da Untestützng erwarten?"

  • Lupus baute gerade mit einem Kameraden das letzte Zelt auf,...als sich ein Blitz in seinem Körper entlud. Schweratmend blieb er stehen...Vielleicht war es doch noch zu früh für derlei Strapazen. Der Kamerad sah ihn fragend an und Lupus winkte beruhigend ab und begann die Pflöcke für die Spannseile in den Boden zu hauen...Hoffentlich würde er zur ersten Wache eingeteilt werden,...ein paar Stunden Schlaf würden sicher hilfreich sein. Er schlug den letzten Pfock ein und begab sich dann auf die Suche nach ein paar Steinen und Holz für das Feuer, während das Lager langsam eine halbwegs sichere Position zu werden schien.

  • Zitat

    Drusus überlegte, sie hatten sechzehn, mit den beiden Offizieren achtzehn Soldaten zur Verfügung. Wenn an jedem Tor zwei Mann positioniert werden sollten würden wohl nicht mehr viele überbleiben und dieser Verbcher den sie suchten würde wohl auch eine Art Leibwache haben. "Haben wir nicht zu wenige Männer um jedes Tor zu besetzen?", gab der Nachwuchsschreihals daher zu bedenken. "Und was ist mit der hiesigen Stadtwache? Können wir da Untestützng erwarten?"


    Da hatte mein Neffe, der Optio Iulius Drusus, allerdings recht. Wenn wir jeden Zugang bewachen lassen würden, und das war meiner Ansicht notwendig um einen Fluchtversuch des Gnaeus Domitius vereiteln und uns einen Fluchtweg offen halten zu können, dann hätten wir wahrscheinlich zu wenige Männer um uns zu unserer Zielperson durchschlagen zu können.


    "Hmm -.^ .... Da könntest du recht haben, Drusus. Wir wissen zwar nicht wie groß die Leibwache unserer Zielperson ist, jedoch können wir wirklich davon ausgehen das sie nicht klein ist.


    Aber ich bin mir sicher, dass wir von der hiesigen Stadtwache Unterstützung erhalten würden, man müsste halt nur einen Boten entsenden und das möglichst schnell. Wenn wir zu lange warten, erfährt dieser Gnaeus Domitius wahrscheinlich noch von unserer Anwesendheit und unserer Absicht"

  • Das Lager nahm mittlerweile langsam Gestalt an. Auf zwei Seiten hatten die Legionäre kleine V-Gräben ausgehoben und einen kleinen Wall aufgeschüttet. Da bei der geringen Anzahl von Soldaten nicht genügend pila muralia für eine Palisade vorhanden waren, hatten einige Legionäre aus einem Waldstück in der Nähe des Lagers kleine abgestorbene Bäume und große Äste geholt. Diese legten sie auf den Wall zwischen die in Abständen aufgestellten pila muralia und befestigten sie mit Seilen untereinander und an den Pfählen. Somit bauten sie ein kleines behelfsmäßiges Hindernis auf, dass wenigstens etwas Schutz vor Angriffen bot.


    Der dritte Graben in dieser Art war auch schon fast fertig. Die Zelte standen mittlerweile und die Maultiertreiber machten sich auf die Suche nach Brennholz, denn so langsam wurde es wirklich dunkel.

  • "Hm", erwiderte Drusus nachdenklich. Sie mussten also auf die Hilfe der Stadtwache zählen. Vielleicht wäre es doch klüger gewesen mehr Soldaten mitzunehmen? Das Doppelte, oder gar die ganze Centurie? Nun, wie auch immer jetzt war es zu spät dafür und sie mussten so gut es ging mit den Voraussetzungen fertig werden. "Ich könnte das mit der Stadtwache übernehmen", schlug der Nachwuchsschreihals daher zögernd vor.

  • Die Legionäre hatten das Lager in der Zwischenzeit fertig gebaut. Ein kleiner v-förmiger Graben umgab es vor einem kleinen aufgeschütteten Wall. Auf dem Wall lagen die großen Äste und kleinen Stämme fest verzurrt mit den Pfählen als behelfsmäßige Palisade. Den Eingang, der so schmal war, dass ihn zwei Männer verteidigen konnten, schützte ein kleiner Wall in einigen Schritt Entfernung.


    Ich war froh, diese Sauarbeit endlich beenden zu können. Völlig verdreckt und verschwitzt ging ich zusammen mit anderen Soldaten zu einem kleinen Bach, der in der Nähe des Lagers durch die Landschaft mäanderte. Zwar war es mittlerweile dunkel. Aber das Mondlicht war hell genug, um uns den Weg zu leuchten. Am Bach angekommen, wusch ich mir den Dreck vom Leib, so weit es in der Rüstung ging. Angenehm kalt und frisch spürte ich das Wasser auf meiner Haut und trank ein wenig davon. Herrlich erfrischend rann mir das Wasser die Kehle hinunter. Den anderen schien es ähnlich zu gehen. Denn sie waren schon wieder fast ausgelassen. Wie einfach konnte man doch Legionäre zufriedenstellen, dachte ich grinsend.


    Ich ging zum Lager zurück und war stolz auf unsere Arbeit. Innerhalb kürzester Zeit hatten wir es geschafft, es fertig zu stellen. Das Feuer, welches von irgendjemand in der Zwischenzeit in der Mitte des Lagers entfacht worden war, wirkte auf mich beruhigend. Ich ging in das Lager und zum Zelt meines Contuberniums.

  • Lupus war gerade fertig mit seinem Eintopf als Probus herankam.
    Salve Probus,...mach dich nur noch etwas frisch,...Essen ist fast fertig! Er streute noch eine Handvoll Kräuter in den Topf und warf das Trockenfleisch hinein,...kurz umrühren...dann nahm er den Topf vom Feuer und ging damit in das Zelt, welches sich gleich mit den gerüchen des Eintopfs füllte. Lupus trat an Probus heran und fragte,
    Soll ich dir mit den Schnallen helfen?
    Fast war es ihm peinlich, daß er aufgrund der Verletzungen nur leichten Dienst verrichten durfte,...aber es war sicher auch gut so, selbst bei diesen Arbeiten waren zwei seiner Narben wieder aufgebrochen...vielleicht hätte er doch lieber im Castellum bleiben sollen...?

  • Ich war durch den Eingang getreten und erkannte Lupus, wie er scheinbar etwas zu essen kochte. Irgendwie war es immer Lupus, der für unser Contubernium kochte, und kurz hatte ich deswegen ein schlechtes Gewissen. Doch dann fiel mir ein, dass ich die ganze Zeit mit der Schanzarbeit beschäftigt gewesen war. „Slave Lupus.“, grüßte ich ihn. „Das riecht ja wiedermal köstlich, was du da zusammengebraut hast.“ Mein Magen knurrte, wie zur Bestätigung meiner Worte. Frisch machen, überlegte ich, während ich Lupus und seinem Eintopf sehnsüchtig hinterher schaute. Hatte ich das nicht schon? Aber er hatte recht. Ein Klamottenwechsel mit einer gründlicheren Wäsche wäre sicherlich nicht verkehrt.


    „Da sage ich nicht nein.“, erwiderte ich auf sein Hilfsangebot. Ich hätte es auch alleine gekonnt. Aber so ging es einfacher und vor allem schneller. Und das bedeutete, dass ich eher etwas von dem Eintopf abbekommen würde. Während mit Lupus beim Ausziehen der Lorica half, fragte ich ihn interessiert nach seiner Meinung. „Sag mal, was hälst du eigentlich von der ganzen Sache hier? Und vor allen Dingen wie schätzt du den befehlshabenden Optio ein?“ Ich hatte mir schon so meine Gedanken dazu gemacht und wollte nun wissen, wie Lupus darüber dachte.

  • Lupus löste die Schnallen an der Lorica und wandte sich dann wieder dem Essen zu,...er löffelte den Eintopf in die Schalen und stellte auch Probus eine hin. Dann meinte er,
    Was soll ich dir da sagen?....irgendeine Polizeiaktion....wenn ich das richtig verstanden habe steht der Kerl unter Verdacht den Centurio Stat. ermordet zu haben und der Umfang dieser Maßnahme hier läßt darauf schließen, daß der Mann wohl ein paar Leibwächter hat,...das sind meistens Ex- Legionäre oder gar Ex- Gladiatoren...nicht so einfach mit denen,...
    Abgesehen davon, daß er körperlich noch lange nicht fit war ...
    ...der Optio?...hab´gehört daß er wohl mit unserem Optio verwandt sein soll,...aber sonst,...?...Hmm,...ich kann nur hoffen, daß er weiß was er tut und sich nicht von persönlichen Rachegefühlen leiten läßt,...
    Scheinbar war dem Optio diese Aktion eine Herzensangelegenheit...
    Lupus begann den Eintopf zu kostern,...er war inzwischen abgekühlt und genießbar,...er nickte und war zufrieden,...

  • Ich hörte Lupus aufmerksam zu, während ich mich aus der Lorica pellte. „So meinte ich das nicht“, antwortete ich ihm. Warum wir hier waren, wusste ich mittlerweile auch. Nur das mit den Leibwächtern war mir neu. „Ich wollte dich fragen, was du davon hälst, wie der Optio diese Mission führt. Bisher ist alles gut gegangen. Aber nimm zum Beispiel den heutigen Tag. Erst als es begann, dunkel zu werden, hat er befohlen, das Lager aufzuschlagen. Jeder andere hätte es schon früher befohlen.“ Ich setzte mich auf den Boden und nahm mir die Schale voll Eintopf. „Danke, Lupus.“ Ich kostete kurz. Wie immer schmeckte es köstlich. Ich nickte ihm anerkennend zu.„Deswegen auch meine Frage nach dem Optio. Ich bin mir nicht sicher, ob er mit dieser Mission nicht überfordert ist. Er hat doch am Anfang erzählt, dass unser Feind über viel Geld verfügt und somit sich viele Kämpfer leisten kann. Und nun sieh dir unser Trüppchen an! Was können wir paar Legionäre schon gegen eine Schar von Gegner ausrichten. Verstehe mich nicht falsch. Ich will ihm nichts schlechtes nachreden. Ich mache mir nur einige Gedanken.“

  • Lupus hörte seinem Kameraden zu und sah sich nach den anderen im Zelt um,...die jedoch löffelten nur ihren Eintopf.
    Er rückte ein wenig näher an Probus heran und meinte,
    Probus,...du und ich,...wir alle hier im Contubernium sind keine Offiziere,...daher empfehle ich dir diese Worte nicht im Beisein eines solchen zu wiederholen,...es sei denn du willst dir eine Tracht Prügel einhandeln.
    Er sah in seinen Napf und entschloss sich nichts mehr nachzuholen.
    Wir beide können gar nicht beurteilen ob hier jemand überfordert ist,...und wenn,...ist nicht an uns sondern an "unserem" Optiuo das zu ändern,...und was unsere Stärke angeht, so setzt der Optio wohl auf die Autorität der Legion,...sollte uns etwas geschehen, wird eine größere Truppe hier antreten und die Sache regeln...also,...wenn du was ändern willst,...dann werde Offizier und mache alles besser,...hier und jetzt jedoch kannst du nur hoffen und beten, daß wir diese Kampagne überleben.Er sah Probus ernst an und schloß,
    ...und Probus!...paß´auf was du sagst!...du kennst hier niemanden wirklich und weißt nicht, wer sich hier bei den Offizieren lieb Kind machen will!

  • Wie Lupus näher an mich ranrückte, dachte ich, er würde mir jetzt seine Meinung zu meinen Worten erzählen. Doch zu meinem Erstaunen wies er mich zurecht. Schnell sah ich mich um. Doch keiner der beiden Optiones waren in unserer Nähe. Natürlich würde ich solche Dinge nicht im Beisein eines Offizieres erzählen. Für wie dumm hielt er mich? Aber ich hatte nicht darauf geachtet, so dass er mit seinen Worten wiederum recht hatte. Ich atmete erleichtert auf, denn auf einen Tracht Prügel konnte ich wirklich verzichten.


    Seinen nächsten Sätze machten sich skeptisch. Ich zwar nur ein kleines Rädchen in der Legio. Aber trotzdem konnte ich doch meine eigene Meinung haben, ob sie mir nun zustehen würde oder nicht. Es war eben nur so ein Gefühl, für das ich nach einer rationalen Erklärung suchte. Und natürlich war es mein Wunsch, eines Tages Offizier zu sein. Aber das nützte mir hier und jetzt relativ wenig. Ich wiegte meinen Kopf hin und her. Ich hielt den Optio nicht für unfähig. Denn bisher war alles gut gegangen. Ich machte mir nur einige Sorgen über das in naher Zukunft Anstehende. Aber vielleicht hatte der Optio schon vorgesorgt und meine Bedenken waren übertrieben. „Ich verstehe, Lupus. Treu nach dem Motto: Du darfst alles denken, aber nicht alles sagen. Dann denke ich mir eben meinen Teil.“


    Als Lupus andeutete, dass mich einer meiner Kameraden bei den Offizieren verpfeifen könnte, sah ich ihn erstaunt an, um dann nachdenklich die Soldaten in unserer Runde anzuschauen. Wer würde denn so blöd sein? Das so etwas jemand aus unserem Contubernium machen könnte, konnte ich mir nicht vorstellen. Sollte das rauskommen, hätte er nichts mehr zu lachen. Es sei denn, man steckte ihn in eine andere Stubengemeinschaft. Nein, aus unserem Contubernium würde mich niemand verraten. Wir waren auf unsere Kameradschaft angewiesen, um zusammen zu leben und zu überleben. Wenn das passieren sollte, verriet derjenige nicht nur mich, sondern auch alle anderen. Bei den anderen Soldaten war ich mir schon unsicherer. Doch würde es einer wagen, zu den Offizieren zu laufen, würde er die mögliche Tracht Prügel dreifach zurückbekommen. „Aus unserem Contubernium wird schon keiner zum Optio rennen. Bei den anderen weiß ich es nicht. Aber danke für die Warnung.“ Ich zuckte mit den Schultern. „Du hast wahrscheinlich recht. Also werde ich jetzt meine Schale leer essen und meine vorlaute Klappe halten!“, sagte ich mürrisch und schaufelte mir den restlichen Eintopf in den Mund.

  • Lupus sah seinen Kameraden an und schüttelte nur den Kopf.
    Dann raunte er ihm leise zu,...
    Probus,...was ich meine ist, daß die Legion keine Demokratie ist,...deine Meinung zu haben steht dir zu, selbstverständlich,...aber sie kundzutun und dabei die Fähigkeiten eines kommandierenden Offiziers öffentlich in Frage zu stellen nennt man Insubordination,...
    Er sah auf seine Kameraden des Contuberniums die nach wie vor ihren Napf auslöffelten und schloß,
    Ich glaube auch nicht, daß einer von uns hier Meldung machen würde,...aber Glauben heißt nicht Wissen und ausserdem sind das hier Leder- und keine dicken Steinwände...von draußen hört man ganz gut was hier erzählt wird. bestätigend klopfte er auf die Zeltwand.
    Kannst du jederzeit ausschließen, daß nicht jemand von draußen lauscht?...versteh´mich bitte recht,...ich möchte nicht irgendwann den Befehl ausführen müssen dich zu disziplinieren, nur weil du dich in jugendlichem Leichtsinn um Kopf und Kragen redest!
    Lupus hoffte den Kameraden von seiner Sorge überzeugt zu haben,...so war das nun einmal,...mitgefangen mitgehangen,...es wäre nicht das erste Mal, daß man für das Fehlverhalten eines einzelnen ein ganzes Contubernium diszipliniert.Glaubst du wirklich, daß die Kameraden hinter dir stehen, wenn du sie leichtfertig in Gefahr bringst?...die gefahr in Legion droht nicht nur durch den Feind, sondern auch durch die Mittel zur Aufrechterhaltung der Disziplin...

  • Während ich meinen Mund mit dem Eintopf verschloss und kaute, hörte ich den leisen Worten von Lupus zu. Bei dem Wort Insubordination bekam ich große Augen. Wo bitte war ich ungehorsam gewesen? Ich hatte bisher jeden Befehl des Optio pflichtgemäß ausgeführt und würde es auch zukünftig tun. Das stand mir wirklich nicht zu. Außerdem fragte ich mich erstaunt, ob Lupus schon jemals die alten Veteranen über die Offiziere hatte fluchen hören. Was die dabei sagten, wäre mir nicht mal im Traum eingefallen. Also alles was recht war.


    Doch der Hinweis, dass jemand unbemerkt meine Worte von draußen hätte hören können, machte mich nachdenklich. Denn Lupus hatte in dieser Hinsicht völlig recht. Und vielleicht war ich wirklich zu unbedarft mit meinen Worten gewesen. Ich wollte auch nicht, dass irgendjemand wegen diesem Leichtsinn leiden musste. Weder ich, noch ein anderer. Als mein Mund wieder leer war, antwortete ich ihm flüsternd.


    „Ist ja schon gut. Ich werde in Zukunft meinen Rand halten... Keine Sorge, Lupus. Ich war vielleicht etwas unbedarft und werde es nicht wieder tun.“, erwiderte ich kleinlaut, wobei ich wieder an die Sprüche der Veteranen denken musste. „Ich will weder dich noch sonst jemand dadurch in Gefahr bringen.“

  • Lupus legte seinem Kameraden die Hand auf die Schulter und meinte,
    Probus,...wenn zwei das Gleiche tun ist das immer noch nicht das Selbe!...glaubst du denn man läßt einem Probatus das durchgehen, was ein Veteran sich erlaubt?
    Er sah ihn ernst an...
    ...aber glaube mir, es ist eine Sache etwas in der Kaserne zu sagen und eine völlig andere im Feld oder im Einsatz,...wie jetzt hier...
    Damit ließ er es gut sein und stand auf um seinen Napf draußen zu reinigen.

  • Zitat

    "Hm", erwiderte Drusus nachdenklich. Sie mussten also auf die Hilfe der Stadtwache zählen. Vielleicht wäre es doch klüger gewesen mehr Soldaten mitzunehmen? Das Doppelte, oder gar die ganze Centurie? Nun, wie auch immer jetzt war es zu spät dafür und sie mussten so gut es ging mit den Voraussetzungen fertig werden. "Ich könnte das mit der Stadtwache übernehmen", schlug der Nachwuchsschreihals daher zögernd vor.


    In mir wuchs langsam, aber stettig der Verdacht, dass ich mich mit der benötigten Mannschaftsstärke verschätzt habe. Es war zwar meine erste Operation, doch wäre dies keine Entschuldigung, wenn diese Mission aufgrund dieses Fehlers schiefgehen würde. Deshalb wäre es wirklich günstiger bei der hiesigen Stadtwache Verstärkung anzufordern.


    " Nun, einer muss die hiesige Stadtwache ja benachrichtigen. Du darfst diese Aufgabe daher gerne übernehmen, Drusus!


    Versuche möglichst viele Soldaten für die Operation zu bekommen, die werten Herren in Divodurum sollen mit ihren Soldaten nicht geizen ;).
    Die Mannschaft selbst soll zur 1. Stunde des morgigen Tages (also etwa um 7:00 Uhr) anwesend sein."

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