Atrium - Ein ehemaliger Duumvir bittet zum Gespräch

  • Ich hoffe bald. antwortete Hungi. Das Volk wird schön langsam unruhig, befüchte ich. Der Senat erst recht. überlegte der Hausherr weiter, und letzteres war in seinen Augen weitaus schlimmer. Den Pöbel konnte man mit gewissen Kniffen ruhig stellen, die Senatoren verlangten hingegen nach mehr.Er sollte wirklich bald in Rom eintreffen.

  • Nicht nur Varus schien diese Frage brennend zu interessieren und zu beschäftigen. Auch merkte Varus, das seit des Ablebens des Kaisers eine gewisse Unruhe im Volk herrschte. Auch wenn die Bevölkerung durch die Spiele im circus ein wenig für Abwechslung gesorgt wurde. Was den Senat betraf, dies konnte nur Hungaricus beurteilen.


    "Vielleicht trifft er ja schon in den nächsten Tagen ein."


    Meinte Varus etwas verunsichert. Genau genommen wusste er nichts von alledem über den designierten Kaiser.

  • Ganz sicher. bekräftigte der Hausherr die Vermutungen, dann konnte er ein Schmunzeln nicht vermeiden. Allerdings sitzt du ja direkt an der Quelle, was solche Informationen angeht. Dem Cursus Publicus wird ja wohl kaum entgehen, wo der Zug des Valerian sich derzeit befindet. Sicher würde er, Hungi, es auch so erfahren, aber wenn er schon Verbindungen zum Cursus Publicus hat, warum nicht nützen?

  • Sicher hatte Hungaricus mit dieser Aussage nicht Unrecht. Wenn jemand etwas über die Heimkehr des Valerian wusste, dann in erster Linie der Cursus Publicus.
    Und erst recht Varus, der die Mansio des Cursus Publicus in Mantua, genau der Stadt, wo die Legio I Traiana stationiert war und man beobachten konnte, wie einzelne Truppenteile wieder einrückten, unter seiner Leitung stand.
    Mit einem etwas verlegenen Lächeln auf den Lippen meinte Varus.
    "Da hast du Recht Patronus, wenn nicht der Cursus Publicus, wer soll dann über den Zug des Valerian bescheid wissen. Aber du wirst entschuldigen, da ich noch nicht lange in Mantua beim Cursus Publicus bin, habe ich auch noch nichts vom Briefverkehr mitbekommen. Das mag zwar ungewöhnlich klingen, jedoch bestand meine erste Aufgabe darin, die Mansio in Mantua wieder in Schwung zu bringen, jetzt wo die Legio I Traiana wieder in der Stadt ist und zum zweiten ist der Zustand der Mansio in einem, na sagen wir, fast katastrophalen Zustand. Diese Mängel abzustallen galt in erster Linie mein Hauptaugenmerk."
    Dies war sicher nicht die Antwort, die Hungaricus hören wollte, doch auch wenn Varus wollte, er hatte noch nicht einmal die Zeit um sich Vorort zu erkundigen. Zu sehr war er mit miserablen Verhältnissen der Mansio beschäftigt.
    "Aber Patronus, ich kann dir gern eine Nachricht zukommen lassen, wenn mir etwas zu Gehör kommt?!"

  • Mehrere tausend Soldaten mit Tross, die nach langen Jahren wieder zuhause sind und allen möglichen und unmöglichen Anverwandten und Liebsten von ihren Geschehnissen berichten wollen? Es hätte mich eher gewundert, wenn das Leben für den Cursus Publicus genau gleich geblieben wäre. schmunzelte Hungi.


    Ich bitte sogar darum. bestätigte er den letzten Satz seines neugewonnenen Klienten. Ein Informationsvorsprung schadete in dieser Hinsicht gewiss nicht.

  • Es wäre für Varus ein leichtes, zumal täglich immer mehr Soldaten der Legio I Traiana Einzug im Castrum von Mantua hielten. Die ein oder andere Neuigkeit war da sicherlich zu entlocken.
    "Wie ist eigentlich die Planung, wenn ich fragen darf, wenn der Kaiser dann endlich in Rom ist? Ich habe gehört, er ist nicht gerade in bester gesundheitlicher Verfassung." Dies waren ebenfalls alles nur Gerüchte und weil Varus nicht viel auf Gerüchte hielt, stellte er die Frage seinem Patron. Nicht das Varus neugierig war aber über den zukünftigen Kaiser wusste er bis dato relativ wenig.

  • Nanu? Ein Anfall von Vergesslichkeit oder von Nervosität? Das Thema der Gesundheit des designierten Kaisers hatten sie ja bereits abgehandelt... bemerkte Hungi am Rande. Da er aber keine Lust hatte, etwas dazu zu sagen, tat er so, als hätte er diesen Satz nicht gehört.


    Die Planungen? Ich habe keine Ahnung. Vermutlich wird er wohl seine ersten Tage mit dem Einbringen von Informationen verleben. Zumindest würde er, Hungi, es so machen. Ich nehme an, es wird Feste geben anlässlich seiner Thronbesteigung. Auch das würde er, Hungi, so machen. Und natürlich die obligatorische Verfolgung seiner Gegner mit ein paar dazugehörigen Hinrichtungen. Selbstredend, daß er, Hungi, das auch so tun würde. Um seinen neugewonnenen Klienten aber nicht zu verschrecken, lächelte er. Vielleicht begnügt er sich aber auch ein Enteignungen.

  • Varus zupfte mit der linken Hand an seiner Toga herum und dabei bemerkte er, wie die Nervosität immer noch nicht ganz aus ihm gewichen war.


    Was die Planungen für den Ablauf, wenn der zukünftige bald in Rom ist betraf, so konnte Hungaricus ihm nichts genaues sagen. Er gab ihm einen kurzen Einblick, was er für möglich hielt.
    Auch erklangen aus dem Mund des Patron`s, Wörter wie, Verfolgung, Hinrichtung und Enteignung, bei denen Varus doch etwas zusammenzuckte.


    Um seinen Patron nicht länger mit dem Thema Kaiser zu traktieren, schnitt Varus noch ein, ihm wichtiges Thema an.


    "Patronus, ich habe vor, den Cursus Iuris zu absolvieren. Ich habe mich auch schon in der Schola erkundigt und möchte bezüglich der Anmeldung nachfragen."

  • Varus hatte alle seine Anliegen vorgebracht. Somit war von seiner Seite her alles geklärt aber vielleicht konnte Varus ja noch etwas für seinen Patron erledigen.


    "Kann ich noch etwas für dich tun Patronus? Ich würde mich ansonsten wieder meiner Arbeit widmen."

  • Doch auch der Hausherr hatte nichts mehr zu besprechen.


    Außer dem, was wir ohnehin besprochen hatten... damit spielte er auf den Zug des Cäsar an, ... derzeit nichts. Ich lasse es dich wissen, sobald es etwas gibt.

  • Die Angelegenheit bezüglich der Ankunft des Cäsaren hatte Varus nicht vergessen.
    "Ich werde dich informieren Patronus, sobald ich etwas genaueres in Erfahrung gebracht habe."


    "Ich danke dir nochmals für das Gespräch Patronus und das du mich als dein Klient angenommen hast.
    Zur Salutatio werde ich hier sein."

    Und Varus machte sich bereit zu gehen.

  • Ausgezeichnet. quittierte Hungi die Bemerkung seines neugewonnenen Klienten. Und da dieser schon Anstalten machte zu gehen, wollte der Hausherr nicht unfreundlich sein.


    Ich erwarte deine Nachrichten. Solltest du noch Fragen haben, weißt du ja, wie du mich erreichst. Ein Sklave stand schon bereit, den Klienten mit den üblichen Geschenken nach draußen zu begleiten.

  • Der Sklave wartete schon ungeduldig, um Varus hinausbegleiten zu können. Varus erhielt von deinem Patron noch letzte Instruktionen.


    "Vale Patronus, du kannst dich auf mich verlassen."


    Und schon folgte Varus dem Sklaven, hinaus aus der Casa.

  • Der Ianitor führte den Gast ins Atrium, in welcher sich seit dem letzten Mal nichts verändert hatte - sieht man vom warmen Wetter und den anderen Blumen ab.


    Bitte hier zu warten, ich verständige den Herrn sogleich.

  • Der Gast blieb nicht allzu lange alleine. Es geschah nämlich eine kleine Fügung, in welcher der Senator nicht wie ansonsten nur seine Tunika (nebst anderen notwendigen Kleidungsstücken) trug, wenn er im Hause war, so daß kein Leibsklave ihm erst mühevoll eine synthesis anlegen musste, denn die hatte er tatsächlich schon an.


    Annaeus Varus, sei gegrüßt. Du wolltest mich sprechen? begrüßte er kurz und knapp seinen Klienten.

  • Der Hausherr ließ auch nicht lange auf sich warten und begrüßte Varus.


    "Salve Patronus, ich habe mich bezüglich der Heimreise und der baldigen Ankunft des Caesaren kundig gemacht. Ich sollte dir bescheid geben, sobald es Neuigkeiten gibt."
    Soweit dies Neuigkeiten für Hungaricus zu sein schienen. Vielleicht hatte er in der Zwischenzeit auch schon ganz andere Informationen erhalten.

  • Es war tatsächlich möglich, daß der Hausherr andere Informationen erhalten hatte. Es war aber ebensogut möglich, daß er die gleichen Informationen hörte, genauso wie es möglich war, daß er gar nichts wußte. Letzteres war zwar unwahrscheinlich bis hin zu schlicht unmöglich, immerhin hatte Hungi als Praefectus Urbi auch seine Informanten, die ihm Neuigkeiten berichteten. Allerdings waren alle solche Gedanken letzthin irrelevant.


    Ja? Sprich, was hast du erfahren?

  • "Nun Patronus, der letzte mir bekannte Aufenthaltsort des Caesaren ist die Gegend um Aquileia. Dort machte er in einer Herberge Station um sich von den Reisestrapazen zu erholen. Du kannst dir sicher vorstellen, was dort für ein Auflauf war, Besucher, Schaulustigen, Boten und Bittsteller. Jeder wollte einen Blick oder sogar einen Empfang für sich verbuchen. Der Caesar empfing eine Senatorendelegation unter der Führung von Senator Publius Matinius Agrippa. Auch ein gewisser Caius Ferrius Minor schlich um den Innenhof herum, in dem der Caesar neue Kraft für die weitere Reise schöpfte. Ich meine sogar behaupten zu können, das er bis zum designierten Kaiser vorgelassen wurde." Varus holte kurz Luft und sprach dann weiter. "So wie es den Anschein hatte, wollte sich der Caesar noch ein, zwei Tage erholen und danach seinen Weg nach Rom fortsetzen. Es dürfte, so denke ich, nicht mehr so lange dauern, bis er hier eintrifft." Varus hoffte nun, das er seinem Patronus wenigstens zu etwas neuem in Bezug auf die Ankunft des Caesaren in Rom beisteuern konnte.
    "Ich hoffe, das ich dir nicht nur Dinge berichtet habe, die du schon wusstest?!" Und Varus lächelte etwas fragend.

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