• "Aus Griechenland komme ich und bitte dich nun mir hier ein neues Zuhause zu geben? Ich weiß sonst wirklich nicht mehr wohin ich soll. Sicher bin ich auch bereit zu arbeiten."
    Fragend sah nun die junge Frau ihren Onkel an und hoffte innerlich auf eine positive Antwort von ihm.

  • Aus Girechenland? Von wo kam sie denn da? Soweit Victor wusste hatten sie in Griechenland wirklich nicht viele Verwandte und bei den Octaviern herrschte irgendiwe nicht die Tradition alle jungen Menschen der gens nach Achaia zu schicken.


    "Aus Griechenland? Was hast du denn dort gemacht? Bei wem hast du dort gelebt...? Wie..?" Dann erinnerte sich Victor daran, dass Mela ja noch eine Bitte gehabt hatte, die natürlich erstmal beantwortet werden musste, würde sie ihr wohl doch am ehesten auf dem Herzen liegen.


    "Natürlich kannst du hier wohnen und natürlich musst du nicht dafür arbeiten!"


    Mit einer ruckartigen Bewegung winkte der Senator einen Sklaven herbei und trug ihm auf etwas zu trinken zu bringen.

  • Nach einiger Zeit erschien Victor dann in Begleitung selbigen Sklavens. Da dieser aber nichts über den Grund für diese Unterredung sagen konnte, trat der Senator mit einem fragenden Ausdruck im Gesicht näher.


    "salve, Augustinus! Du wolltest mich sprechen?"

  • "Salve Victor." meinte der Eques freundlich. "Ich wollt mich mit dir über zwei Dinge reden. Das der erste Punkt ist... Wie wäre die Meinung und das Handeln der Gens Octavia im Falle von Valerianus' Tod? Es ist wichtig das zu wissen."


    Er blickte den Pater Gentis an und wartete ab.

  • Was eine Frage. Eine Frage die Victor keinesfalls sofort aus dem Stehgreif beantworten wollte. Suchend sah er sich um, dann deutete er auf eine Sitzgruppe.


    "Lass uns erstmal hinsetzen."


    Sprachs und setzte sich selber als erstes hin.


    "Nun, was ist denn deine Meinung dazu? Wie denkt man in der Provinz über den Caesar?"

  • Augustinus setzte sich und nickte.

    "Meine Meinung ist, dass wir natürlich dem Wunsch des Kaisers folgen sollten und seinen Sohn als Imperator anerkennen sollten. ABER mir stellt sich die Frage, ob ein kranker Mann ein so großes Imperium verwalten kann. Desshalb suche ich dich auf..."


    Er räusperte sich

    "Nun ja also in Hispania ist alles ruhig. Der Proconsul hat mir gegenüber noch keine Stellung genommen. Die Provinz ist ebenso in Schweigen gehüllt, wie ihr Statthalter. Wir werden es sehen."

  • Ein heikles Thema hatte Augustinus da angefangen, weshalb Victor ein wenig überlegte, um seine nächsten Worte entsprechend zu wählen.


    "Nun, zwei Gründe sprechen dafür, dass der zukünftige Imperator voll von uns unterstützt werden sollte:" Für Victor sogar drei, aber letzterer war ein persönlicher, der nichts mit der jetzigen Entscheidungsfindung zu tun hatte. "Zum einen traute unser verstorbener Kaiser ihm die Führung des Imperiums zu und soweit ich das mitbekommen habe, mag der Caesar zwar kränklich sein, aber weder unter Anfällen von Wahn- noch Stumpfsinn zu leiden. Ich denke deshalb, dass die Frage des "Könnens" eher nebensächlich ist.


    Der zweite Grund, dass der Caesar die Unterstützung der Armee hat und wer sind wir, dass wir dann die unterstüzung versagen wollten. Nun aber du wolltest ja darüber sprechen, was passiert, mögen es die Götter verhüten, wenn Valerianus verfrüht von uns gehen sollte."


    Der Senator machte eine kleine Pause, eine unangenehme Variante der Zukunft, die das Imperium sehr wohl spalten konnte.


    "Wir sollten eines nicht vergessen: Sollte Valerianus dahinscheiden, kommt ja nicht das große Nichts; er hat ja durchaus die Möglichkeit seine Nachfolge selbst zu regeln... oder kann es zumindest versuchen."


    Zum Proconsul von Hispanien fiel Victor nicht viel ein. Die Zusammenarbeit mit Furianus war schwierig gewesen, aber die iberische Halbinsel zählte nun nicht gerade zu den Kaiserschmieden dieses Reiches.


    "Man sollte annehmen, dass sich der Flavier dem Beschluss des Senates anschliesst, schliesslich hat dieser ihn ernannt und kann ihn auch wieder abesetzen. Wie läuft deine Zusammenarbeit mit ihm denn?"

  • Zu den Gründen nickte er nur zustimmend.


    "Der Flavier ist... eben ein typischer Flavier. Arrogant, Größenwahnsinnig, und Rechthaberisch. Ich komme mit ihm aus, denn ich weiß wie er tickt. Alles in allem glaube ich jedoch dass er ein guter Statthalter ist."


    Er dachte an die Artikel in der Acta.


    "Aber vielleicht besteht Grund zur Besorgnis: Wie ich aus der Acta erfahren habe, hat er weitere Flavier in die höhere Verwaltung geholt. Einen Regionarius, da ihm jetzt kein Regionarius im Weg steht. Und ein naher Verwandter von ihm als Magister Scriniorum. Jedoch wird dieser den derzeitigen Comes wohl bald vertreiben und selbst Comes werden. Und schon hat Furianus alle wichtigen Positionen an Familienmitglieder, oder wie ich ihn kenne an Klienten vergeben..."


    Seine Rolle in diesem Spiel war ihm nur noch nicht ganz so klar...

  • Dragonum ereichte das Atrium und fühlte sich großartig so hatte er sich nichtmehr gefühlt seit ... seit wann eigentlich? Dragonum konnte sich nicht mehr errinnern wann er das letzte mal die Casa aufgesucht hatte, da er immer in der Castra schlief und selbst das nicht all zu oft ...


    Als er sich wieder bewusst wurde wo er war straffte er sich und verschafte sich einen Überblick ...

  • Nach kurzer Zeit erschien, von einem Sklaven über Dragonums Ankunft informiert, auch schon Victor im Atrium und begrüßte den Tribun.


    "Salve, Dragonum! Schön, dass du so schnell zeit gefunden hast, um auf meinen Brief zu reagieren."

  • Dragonum hatte sich nur kurz im Raum umgesehen als Victor auch schon von einem Sklaven hereingeleitet wurde, eines musste man den Sklaven lassen sie wussten scheinbar ohne Worte was man von ihnen wollte. Aber Dragonum konnte sich auch nicht errinnern das octavische Sklaven jemals anders gewesen waren ...


    "Salve Victor, es ist mir eine Freude mal wieder die Casa zu besuchen ... und wenn ich ganz ehrlich bin dann hatte ich ohnehin mal wieder einen freien Tag nötig!"

  • Innerlich klopfte sich Victor selber auf die Schulter, da wirkte er also nicht immer nur nervtötend mit seine neinladungen, sondern auch mal das Gegenteil.


    "Nun, ist es derzeit so anstrengend bei den Vigiles?" Einen Moment später, rieb sich der Senator die Stirn. "Aber wo ist mein Kopf, setzt dich doch erstmal, oder willst du dich lieber erstmal umziehen?"

  • Umziehen? Da wurde Dragonum erst wieder bewusst das er ja wie gewöhnlich seine Uniform trug, was man alledings wissen musste war das er sich in dieser wesentlich wohler fühlte als in feinster Seide, wobei sie auch nicht so unbequem war wie die der normalen Miles oder Vigile ...


    "Nein Danke ich fühle mich so ausgesprochen wohl, aber setzen würde ich mich schon gern, danke!"


    Dragonum wartete bis auch Victor sich setzte und setzte sich dann selbst ...


    "Nunja im Moment ist es sehr ruhig ... abgesehen von einigem Ärger den ich jüngst mit dem ein oder anderen Probaten hatte!"

  • Nachdem er Platz genommen hatte, winkte der Senator einen vorübereilenden Sklaven herbei, dem er auftrug etwas zu trinken zu bringen. Dann wandte er sich wieder an Dragonum.


    "Ärger mit den Probaten? Kommt mir irgendwie bekannt vor... Sind sie zu faul?"

  • Dragonum musste schmunzeln, wie oft mochten sich seine Ausbilder beklagt haben ...


    "Nunja es ist leider etwas schlimmer! Sie sind, wie soll ich sagen, andauernd abwesend. Ich denke ich sollte ein zwei Miles zur Casa ihrer Familie schicken um sie zu holen aber dann denke ich wieder vielleicht wäre es besser sie ganz einfach unehrenhaft zu entlassen!"

  • Ach wie lange lag es jetzt schon zurück, dass sich Victor mit der Ausbildung von Probati herumgeschlagen hatte, so wie Dragonum schmunzelte er nun auch selbst beim Rückblick an so manchen Tollpatsch. Aber verstehen konnte Victor nicht, warum die Neulinge immernoch, und dann sogar von den Vigiles, davonliefen. Zu seiner Zeit war die Ausbildung doch viel härter gewesen und heute nur noch Kinderkram.


    "Nun bei Probati ist es doch noch erfreulich einfach sie loszuwerden. Und wenn jemand sich gelich zu Beginn der ausbildung verdrückt sollte man ihm doch keine Träne hinterherweinen... ist zumindest meine Meinung. Aber vielleicht braucht ihr ja derzeit jeden Mann?"

  • Im ersten Moment wollte Dragonum einfach entschlossen den Kopf schütteln und behaupten er hätte alles im Griff, aber das entsprach ganz einfach nicht der Wahrheit ...


    "So ist es! Wir verfügen zwar über zahlreiche Vigile und neue Probatii, aber in den unteren Offiziersrängen sieht es schon wieder recht mager aus! Ganz zu schweigen davon das wir noch immer keinen Ersatz für Cato gefunden haben, welcher wohlgemerkt sehr gute Arbeit geleistet hat! Was es wiederum sehr schade macht das er ausgerechnet nach Aegyptus gegangen ist. Aber ich plappere schonwieder nur vom Dienst, sicher hattest du auch einen Grund mich herzubitten."


    Dragonum fühlte wie ihm eine Last von den Schultern rutschte und im selben Moment merkte er das er dringend etwas unternehmen musste ... irgendetwas ..........

  • Einen Moment lang hatte sich Victor zurückgelehnt und nachgedacht und als er gerade den Mund aufmachen wollte, kam der Sklave wieder und brachte auf einem Tablett zwei Becher und einen Krug gefüllt mit Wein. Kurz wartete der Senator noch bis beide Trinkgefäße gefüllt wurden, währenddessen wandte er sich schonmal wieder an Dragonum.


    "Nun, der Dienst ist schonmal das richtige Thema über das ich gerne mit dir reden wollte. Aber erstmal... wie lange bist du jetzt eigentlich schon Tribun?"

  • Wein schien jetzt genau das Richtige zu sein ging es Dragonum durch den Kopf, als dieser den Sklaven mit dem Weinkrug und den Bechern kommen sah.


    "Hmm mittlerweile schon ein paar Jahre ... die Unterbrechung abgezogen versteht sich! Allerdings muss ich zugeben, dass mich die Stellung bei den Vigilen nicht so sehr ausfüllt, wie sie es bei den Cohortes Urbanae getan hat."

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