• Als er seinen frisch gefüllten Becher in der Hand hielt prostete Victor erstmal Dragonum zu, bevor er weitersprach.


    "Wie? Nicht genug Offiziere und trotzdem füllt dich deine Arbeit nicht aus? Ist der Sommer zu milde, dass kein Haus abbrennt oder läuft kein Sklave mehr seinem dominus davon?"

  • Dragonum erwiederte den Gruß der trinkenden und gedachte kurz Bachus bevor er den ersten Schluck nam ...


    "Ich denke nicht das es daran liegt, ich denke viele Menschen melden nur ihre entlaufenen Sklaven nicht mehr und versuchen sie stattdessen lieber selbst wieder einzufangen, oder sie ketten sie heutzutage besser an!"


    Bei dem Gedanken lief Dragonum ein Schauer den Rücken hinab, da er sich tatsächlich vorstellen konnte das einige Römer ihre Sklaven über Nacht in Ketten legten ...


    "Allerdings erfahre ich als Tribun auch meistens erst in Berichten von manchen Bränden, schließlich sind es nicht immer gleich Großbrände! Mögen die Götter uns davor behüten!"


    Dragonum nahm, noch einen weiteren Schluck aus dem Becher und kam nicht umhin den Wein zu loben der ganz offensichtlich nicht von schlechten Eltern war ...

  • Da Victor durchaus einige der unbotmäßigeren Sklaven in seinem Haushalt anketten ließ, oder vielmehr Turia das immer veranlasst hatte, die ja schliesslich darüber zu wachen hatte, dass das Haushaltsvermögen nicht davonlief, hielt er letzteres für durchaus wahrscheinlicher; wer würde denn auch nicht sein Eigentum wiederhaben wollen, wenn es plötzlich wegläuft? Wenn man den Sklaven loswerden wollte konntem na ihn ja auch freilassen.


    "Ahja Berichte, eines der wenigen Dinge die ich nicht vermisse. Und wie gefällt dir die Verwaltungsarbeit? Schon über?"


    Ein um die andere Nacht hatte sich Victor selber um die Ohren geschlagen und langweilige Berichte zuhauf gewälzt um auf den laufenden zu bleiben. Zwar war der größte Kram davon sowieso überflüssiger Auswurf einer überbordenden Bürokratie gewesen, aber dass er jetzt wichtige Sachen wenn überhaupt gerade mal aus dritter Hand erfuhr nagte doch an dem Senator.

  • Noch bevor Victor den Satz zu Ende gesprochen hatte hatte Dragonum begonnen zu nicken den neben den Berichten gab es noch einiges mehr an Schreibarbeit die nun, da Cato in Ägyptus war, ihm zufiel ...


    "Allerdings, ich wäre lieber selbst zugegen um die einzelnen Untersuchungen zu leiten, aber dafür fehlt mir die Zeit, also muss ich die Informationen aus dem Papyrus saugen!"


    Ein leichtes grinsen umspielte Dragonums Gesicht als er sich seinen letzten Satz wörtlich vorstellte, allerdings war es schon kurz danach verblasst ... schließlich konnte man grinsend keinen Wein trinken ...

  • Der Sklave führte den Centurio in das prachtvolle Atrium.


    Wenig später erschien Augustinus Maior.


    "Salve. Was kann der Procurator ab epistulis für einen Centurio der Urbaner tun."


    fragte der Octavier und vermutete, dass es um seine Arbeit ging, was ja auch gar nicht einmal so unwahrscheinlich war.


    "Bitte nimm Platz, Centurio. Wie ist dein Name?"

  • Man sah es schon am atrium, daß die Octavier keine unbedeutende Familie war, aber stammte nicht auch der göttliche Augustus aus dieser gens? Marcus betrat das atrium, gefolgt von den sechs Männern, die den Toten auf ihren Schultern in Leinen gehüllt trugen. Sie blieben im Schatten der Säule stehen, während Marcus in die Mitte und das Licht des Tages strebte. Die Sonne schien im ins Gesicht und Marcus spähte zu der Dachöffnung. Einige Vögel kreisten am Himmel wie kleine Punkte als er die Stimme des Octaviers vernahm. Er nickte dem Mann höflich und ernst zu.
    Salve, Octavius. Danke.“
    , erwiderte Marcus ruhig. Dennoch blieb er erstmal stehen, denn er hatte das Gefühl, so die schlimme Botschaft leichter dem Octavier sagen zu können.
    „Mein Name ist Flavius Aristides. Ich bin Deines Sohnes wegen hier...“
    Da Marcus selber ein Sohn hatte, wußte er, wie es sein mußte, eine solche Nachricht hören zu müßen. Darum stockte Marcus für einen Herzschlag lang.
    „Dein Sohn wurde zu den Göttern gerufen und hat die Welt der Toten aufgesucht.“
    Marcus wollte nicht gleich anfangen mit: Dein Sohn wurde schändlich ermordet. Er wartete noch einen kurzen Moment.
    „Wir bringen Dir den toten Körper Deines Sohnes.“
    Die Soldaten traten etwas ins Licht und offenbarten das, was sie auf den Schultern trugen.

  • Der Octavier wollte gerade etwas sagen, als der Centurio weitersprach.


    "Mein Sohn... das muss eine Verwechslung..."


    Augustinus wurde blass er setzte sich. "Aber... wie?"


    Im Hintergrund eilte ein Sklave davon, um die anderen Angehörigen zu verständigen.


    Augustinus saß völlig benommen da und eine Träne rannte über sein Gesicht.


    "Das kann nicht sein." Er stand - gefasst - auf. "Bei Iupiter. Wo ist er?"


    Es war ihm nun alles genommen worden: Seine Frau, seine Tochter, sein Sohn. War es ein Fluch der Götter? Er dachte an die Kindheit des Cato. Er hätte damals nie daran gedacht, dass er seine ganze Familie zu Grabe hätte tragen müssen.

  • Respektvoll schweigend wartete Marcus bis die Nachricht den Octavier wirklich erreicht hatte und dann zudem anfing, es zu realisieren. Daß es sich womöglich um eine Verwechslung handelte, auf den Gedanken war Marcus nicht gekommen – die toga, der Siegelring, es schien alles offensichtlich zu sein. Doch dieser Gedanke kam ihm jetzt zum ersten Mal und dann – wegen dem Mitgefühl, den er für den Octavier verspürte – wünschte sich Marcus, es war einfach ein dummer und unglücklicher Zufall, vielleicht war der Sohn überfallen worden und der Dieb spazierte dreist mit den Sachen des Octaviers herum. Marcus drehte sich zu den Soldaten herum und winkte sie näher heran.
    „Laßt ihn etwas herunter!“
    , befahl Marcus als sie neben ihm standen. Vorsichtig zog er das Leinentuch von dem Gesicht des Toten, damit der Octavier sich selber vergewißern konnte, ob es sein Sohn war oder nicht.

  • Der Octavier stütze seinen Kopf auf seinen Händen ab. Als der Kopf der Leiche enthüllt wurde sah er auf.


    "Das ist Caius Octavius Cato, mein erstgeborener Sohn." Sein Blick blieb auf dem Gesicht hängen.

    "Wie starb er?" fragte er mit schwacher Stimme. Seine Augen waren wässrig. Er sah zu dem Centurio und erwartete dessen Antwort.

  • Die Tatsache, daß es doch kein Irrtum war, als der Octavier seinen Sohn wieder erkannte, war erdrückend; Marcus konnte sich eben gut in den Octavier hinein versezten, es war einfach ein Schlag, sein Kind zu verlieren auf so eine Weise. Marcus schwieg für einige Herzschläge lang betreten und ließ dem Mann Zeit, sich zu sammeln und die schlimme Nachricht und Erkenntnis in sich aufzunehmen. Als dieser die Frage an Marcus richtete, war er nicht überrascht. Auch Marcus würde wißen wollen, was mit dem eigenen Kind paßiert war. Marcus erhob sich und suchte nach den paßenden Worten, die er jedoch nicht fand und es so ausdrückte, wie er es einigermaßen konnte.
    „Ich möchte Dir mein Beileid aussprechen, Octavius.“
    , sprach er zuerst, ehe er zu dem Wie kam.
    „Er wurde ermordet, Octavius. Auf dem Heimweg wurde er von einem oder mehreren Männern erstochen. Wer es war, vermag ich Dir zu dem jetzigen Zeitpunkt noch nicht zu sagen, denn die Ermittlungen sind noch im Gange. Aber ich versichere Dir, wir werden dies verfolgen und wenn wir den Mörder finden, es Dich wißen laßen.“

  • Zitat

    Original von Tiberius Octavius Dragonum
    Noch bevor Victor den Satz zu Ende gesprochen hatte hatte Dragonum begonnen zu nicken den neben den Berichten gab es noch einiges mehr an Schreibarbeit die nun, da Cato in Ägyptus war, ihm zufiel ...


    "Allerdings, ich wäre lieber selbst zugegen um die einzelnen Untersuchungen zu leiten, aber dafür fehlt mir die Zeit, also muss ich die Informationen aus dem Papyrus saugen!"


    Ein leichtes grinsen umspielte Dragonums Gesicht als er sich seinen letzten Satz wörtlich vorstellte, allerdings war es schon kurz danach verblasst ... schließlich konnte man grinsend keinen Wein trinken ...


    Sim-Off:

    Tschuldigung! :(


    Eine kurze Zeit lang ließ Victor seinen Wein in seinem Becher kreisen, dann setzte er das Gespräch fort und den Becher doch wieder ab.


    "Nun vielleicht kannst du es dir mittlerweile auch denken, aber ich glaube es wird an der Zeit dahingehend zu dringen, dass du zum Subpraefectus ernannt wirst. Wobei dir das natürlich noch mehr Papyrus und weniger Untersuchungen aufhalsen wird."

  • Der Octavier sammelte sich ein wenig.


    "Danke, Centurio. Ich verlange, dass der Mörder gefasst wird und hingerichtet wird." Seine Stimme wurde scharf. "Mein Sohn, war nicht nur der Sohn eines Ritters, er hatte die Senatorenwürde inne und war ein ehemaliger Praefectus Castrorum der Vigiles von Rom und der 22. Legion von Aegypten." Er war wütend.


    "Ich habe, als er bei den Truppen war, jeden Tag damit gerechnet, dass er sterben könnte, aber doch nicht, wenn er für einen Posten im CH kandidiert." Er stand auf und ging neben seinen Sohn. Sein Gesicht hatte die Strenge wieder verloren und war schmerzerfüllt.


    "Werdet ihr den oder die Mistkerle finden?" Augustinus wollte Blut sehn, für das was passiert war...

  • Des Zornes wegen, den ein Vater über den Verlust seines Sohnes empfand, nahm Marcus die Worte des Octaviers nicht übel, natürlich würden die CUler ihr Bestes geben, damit der Mörder gefaßt wurde, doch die Spurenlage war einfach mehr als dürftig. Ruhig wartete Marcus ab und nickte geduldig bei jedem Satz. Ja, es war schon bitter, einen ehemaligen Soldaten durch die Hand eines gedungenen und gemeinen Mörders sterben zu sehen, nicht auf dem Felde der Ehre – was in Marcus' Augen zwar einen Unterschied machte, aber er dennoch das Schlachtfeld mittlerweile anders sah. Er nickte.


    „So es die Götter wollen, werden wir versuchen, der Gerechtigkeit zum Siege zu verhelfen, Octavius. Aber vielleicht kannst Du uns dabei auch behilflich sein...denn die Umstände des Mordes sind sehr seltsam. Hatte Dein Sohn Feinde, die ihm mit dem Tod gedroht haben?“

  • Zu dumm, es hätte ihre Arbeit natürlich etwas einfacher gemacht und sie nicht weiter im Dunkeln tappen laßen. Doch da der Octavier, der Verstorbene, erst seit einer Woche wieder in Rom war, machte es das Ganze schwieriger. Steckte ein politischer Mord dahinter? Habgier? Oder einfach nur ein dummer Zufall? Aber das würde Marcus hier und jetzt nicht klären können, er nickte marginal und meinte.
    „Sollte Dir noch etwas einfallen, werter Octavius, kannst Du mir sowohl in der castra als auch der villa Flavia entsprechende Nachricht zu kommen laßen.“
    Was die Einleitung eines taktischen Rückzugs war.
    „Dann möchte ich Dich nicht länger mit unserer Anwesenheit belasten, Octavius. Oder hast Du noch Fragen?“

  • Freundlich und mit Mitgefühl nickte Marcus und wies die Soldaten an, den Toten an die Sklavenschaft der Octavier zu übergeben. Damit die Familie sich um den Sohn ihrer Familie kümmern konnte.
    "Noch mal mein Beileid, Octavius. Möge Pluto Deinem Sohn gewogen sein."
    , sprach er zu dem Vater des Toten.
    "Vale."
    Damit nickte Marcus den Soldaten zu, die, nun ohne Last, ihm stumm aus dem Haus hinaus folgten.

  • Kurz darauf kam der Octavier auch schon aus einem Seitengang in das Atrium und schritt auf Macer zu. Ein wenig Verwunderung war in sein Gesicht geschrieben, die sich beim Näherkommen nur geringfügig legte. Irgendwo im Hinterkopf des Senators stand eine Sesterz auf einer Kante und wollte und wollte einfach nicht fallen.


    "Salve! Du wolltest mich sprechen?"

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