• Etwas überrumpelt hatte sich Catiena wenige Augenblicke nachdem sie das Atrium betreten hatte, in den Armen ihres Verwandten wiedergefunden. Für einen Moment war sie sprachlos, etwas, das man bei der jungen Frau selten antraf. Fast versagten ihre Arme ihr den Dienst. Eine Welle der Erleichterung durchflutete Catiena. Nicht nur, das Macer sie sofort in dieser Art begrüßte und damit in seiner Nähe annahm, sondern auch die plötzliche Befreiung von vielen Lasten, die sie seit ihrer Ankunft in Rom verspürt hatte, ließen sie genüßlich aufatmen. Natürlich hatte sie Freunde gefunden hier, wie Calvena, die sie im Stillen als ihre beste Freundin bezeichnete, doch waren viele Abende in der Casa - von den Sklaven einmal abgesehen - sehr still gewesen, belastet von der Erinnerung an den toten Octavier, welcher sich in sein Schwert gestürzt hatte. Nun war dies alles wie mit einem Schlag vorbei und die Casa schien Catiena mit einem Male noch viel heller und schöner - lebendiger. Sie hob ihre Arme an und legte sie um Macer, um seine Umarmung zu erwidern.
    Selbst wenn sie diesen Mann kaum kannte, so war er ihr doch sofort symphatisch. Eine kleine Geste konnte so viel ausmachen. Für die Dauer der Umarmung schloss die Octavia die Augen und lächelte weich, bis sie sich wieder voneinander lösten und Macer mit einer einladenden Geste auf eine Sitzbank wies.
    Ohne zu zögern kam Catiena der Aufforderung nach und ließ sich auf der Bank nieder, die Hände im Schoß zusammengefaltet. Aus den Augenwinkeln heraus beobachtete sie, wie auf Geheiß Macers einer der Sklaven davoneilte, um seiner Order nach Wasser und Wein nachzukommen.
    Die junge Frau sah zu ihrem Verwandten auf und lächelte fröhlich. "Ja, Calvena hat viel von Dir berichtet, von Deinem Amt in Mantua und von eurer Freundschaft. Sie spricht nur in höchsten Tönen über Dich." Zur Bekräftigung ihrer Worte nickte Catiena und fuhr dann fort: "Ob ich aber so viel mehr weiß, das wage ich nicht abzuschätzen. Möchtest Du beginnen? Da kommt mir auch sogleich eine Frage in den Sinn: Hattest Du eine gute Reise?"

  • Der Sklave kam mit zwei Bechern, einer reichte er Catiena, den anderen Macer. Die Reise war doch sehr angenehm. Ist ja auch nicht so weit!...Ich soll also von mir erzählen, nunja, wo fang ich an? Er lehnte sich etwas zurück und schaute in die Ferne, um sich zu erinnern.


    Großgeworden bin ich in Arretium, nach dem Tod meiner Eltern bin ich nach Griechenland, um eine rhetorische Ausbildung zu erhalten. Zurück in Italia ging ich nach Rom und suchte hier meinen Onkel auf, einen einflussreichen Senatoren. In der Zwischenzeit ist er aber aus gesundheitlichen Gründen aufs Land gezogen. Ich selber habe mich zunächst in der Stadtverwaltung von Ostia betätigt, um dann im Cursus Honorum einzusteigen. Ich bin gerade von meinem Tribunat aus Mantua zurück und bereite mich auf die nächste Kandidatur vor... Unglaublich wie er sein gesamtes Leben in diese wenigen Worte fassen konnte, sicher hätte er das eine oder andere etwas ausweiten können, doch wollte Catiena das überhaupt hören?


    Fragend blickte er zu ihr...

  • Aufmerksam lauschte Catiena den Erzählungen ihres Verwandten und nickte gelegentlich, um zu unterstreichen, dass sie zuhörte. Sie war erstaunt, wie weit Macer schon herum gekommen war - Griechenland - und welche Ausbildungen er genossen hatte. Ein Anflug von Neid erfasste sie, doch sie schob das Gefühl zur Seite. Es lag nun einmal in der Natur der Dinge, dass man nicht alles tun konnte im Leben.
    Das Lächeln auf ihren Lippen blieb, während sich ihr Mund vor Staunen etwas öffnete, begleitet von einem offenen Glitzern in ihren Augen. "Du bist schon weit umher gekommen", meinte sie schließlich, als Macer verstummte. Catiena sah ihn neugierig an. "Calvena berichtete mir von dem Tribunat in Mantua. War es ein sehr antrengendes Amt? Ich hörte, ein Tribun darf seine Tür nicht schließen, um für das Volk zu jeder Zeit verfügbar zu sein."
    Ein Schauer durchlief die junge Frau bei der Vorstellung, das ein jeder Bürger in ihrem Haus ein- und wieder ausgehen konnte, doch sie vermied es, dies allzu deutlich zu machen. Stattdessen öffnete sie ihre gefalteten Hände und nahm den Becher mit gewässertem Wein von dem Sklaven entgegen. Sie nahm sofort einen kleinen Schluck. Er war stärker verwässert, als sie es gewohnt war, doch war dies in diesem Augenblick von besonderem Vorteil, sprach ihr Verwandter doch etwas an, dass sie seit ihrer Ankunft in Rom täglich beschäftigte: "Deine nächste Kandidatur. Welches Amt strebst Du an und...", Catiena sah ihn hoffnungsvoll fragend an, "vermag ich Dir zu helfen?"

  • Als Catiena über das Tribunat sprach stutze Macer kurz über die Auskunft von seiner Freundin Calvena. Da kann ich Calvena nicht ganz zustimmen. Die Arbeit war hart, ich habe aber sehr viele neue Erfahrungen machen können. Das Volk war dabei aber relativ unwichtig, ich bin ja schließlich im Castra und kann nicht einfach so aufgesucht werden. Ein kleines Lächeln huschte über sein Gesicht, Catiena schien ein wenig dem Stadtleben hinterher zu hinken, das erinnerte ihn ganz an seine eigenen Anfänge in Rom.


    Ich strebe die Quaestur an, genauer den Quaestor pro Praetore. Dabei würde ich nach Germania reisen und den dortigen Legaten unterstützen. Das würde im umkehrschluss heißen, dass ich erneut von Rom weggehen müsste. Seine Stimme klang weniger glücklich, doch innerlich wusste er, dass es die richtige Entscheidung war.


    Doch nun zu dir, erzähl mir über dich und deine Pläne.

  • Catiena hob sofort abwehrend die Hände, als Macer von Calvena sprach und schüttelte leicht den Kopf. Sie hatte sich scheints ein wenig missverständlich ausgedrückt, was, als sie ihre Worte rekapitulierte, tatsächlich der Fall gewesen war. "Nein, nein", erwiderte sie daher hastig und lachte leise, insbesondere über sich selbst und ihr Unvermögen sich einwandfrei auszudrücken. Die Schule der Rhetorik war ihr nie zuteil geworden.
    "Calvena sagte dies nicht, es war mein Vater, als er gelegentlich über die Politik berichtete, an welcher er einst teilgenommen hatte, bevor es ihn auf das Landgut zog. Und Du musst mir verzeihen, ich verstehe nicht sehr viel vom Cursus Honorem und seinen einzelnen Ämtern. Ich arbeite mich gerade erst in die Gesellschaft und das Leben in dieser Stadt ein."
    Ihr Lachen wurde zu einem leisen Lächeln, welches jedoch bei Macers weiteren Worten wisch und einem enttäuschten und traurigen Ausdruck in den Augen Platz machte.
    "Oh", sagte sie schließlich und trank einen weiteren Schluck aus ihrem Becher, um sich zu fassen und die richtigen Worte zu finden. Germanien. Kalt sollte es dort sein. Kalt, nass und dunkel. Eine Welt voller Berge und so dicht bewaldet, das man seine Hand nur austrecken brauchte und sie verschwand hinter einem Gebüsch. So lauteten zumindest die Gerüchte. "Das ist weit entfernt von hier." Die junge Octavia rang sich ein Lächeln ab. Die Tatsache, das sie nicht die Gelegenheit erhalten würde, ihrem Verwandten zu helfen, betrübte sie dabei ebenso wie die Aussicht, das Macer erneut lange Zeit fort sein würde. Aber sie verstand es natürlich sehr gut. Pflichten standen stets an erster Stelle. "Du wirst mir doch sicher schreiben, oder?"
    Catiena schob ihre Enttäuschung beiseite und auch jeden Gedanken daran, die Casa wieder verlassen vorzufinden. Stattdessen begann sie über sich zu berichten: "Ich weiß gar nicht recht, wo ich anfangen soll", kicherte sie. "Ich komme von einem Landgut etwa zwei Tage den Tiberis hinauf. Mein Vater ist Aulus Octavius Avitus und meine Mutter Furia Fausta. Sie beide haben sich entschieden, sich der Verwaltung des Hofes zu widmen. Warst Du je dort? Die Landschaft ist wundervoll und all die vielen Olivenbäume." Catiena geriet ins Schwärmen bei der Erinnerung an ihre Kindheit und drehte den Becher langsam zwischen ihren schlanken Fingern, darauf achtend, nichts zu verschütten. "Aber Rom zog mich an, dieses Zentrum der Welt. Ich möchte hier Erfahrungen sammeln. Wie genau, das weiß ich noch nicht. Zunächst einmal werde ich mich natürlich um die Casa kümmern, doch ich hatte auch gehofft, der Familie irgendwie helfen zu können, eine Aufgabe zu bekommen vielleicht."

  • Ist nicht so schlimm, wenn du von der Politik wenig Ahnung hast. Das lernt man mit der Zeit.
    Macer konnte in Catienas Gesicht die Enttäuschung ansehen, als sie von seinem Weggang hörte, auch wenn dieser nicht für immer war. Es ist wirklich weit, doch werde ich auch wieder zurückkommen. Und natürlich werden wir schreiben.


    Ihr vater war also Octavius Avitus, sehr interessant. In diesem Moment konnte er nicht anders als mit seiner Frage herauszuplatzen. Denkst du denn schon an eine Hochzeit? Du bist jung, hübsch und zudem auch im Ordo Senatorius. Das macht dich interessant, auch für Senatoren... Sicher war dies ein wenig oberflächlig gedacht, doch musste er auch mal an die Zukunft der Familie denken und bei ihm selbst sah es auch noch nicht besonders gut aus.


    Mein Weggang bedeutet nicht, dass du keine Aufgaben erledigen kannst. Die Casa wird dir sicher einiges an Zeit abverlangen. Außer du möchtest raus aus Rom...vielleicht ein wenig weg... Eine etwas komische Idee, die er da fast aussprach. Catiena konnte sich wohl denken, was er da meinte.

  • Der Sklave brachte den Octavier ins Atrium und bat ihn noch einen Moment zu warten.


    Dann kam auch schon Macer, von der freudigen Nachricht erneut einen Octavier begrüßen zu dürfen beflügelt. Salve, Octavius Macer. Du bist auch ein Octavier...?

  • Philo, folgte dem Sklaven ins Atrium, wo er die kurze Wartezeit nutzte um sich etwas näher umzusehen.


    Nur wenige Augenblicke blieben ihm um die vielen ungewohnten Eindrücke zu verarbeiten, als sich auch schon der Herr des Hauses zu ihm gesandte.


    Salve Octavius Macer.


    Quintus Octavius Philo mein Name, es ist mir wirklich eine Freude und eine Ehre dich kennenzulernen.
    Mein Weg führte mich in jungen Jahren hinaus aus Rom in die Provinzen, bis ins tiefste Germanien.
    Nun bin ich froh unter zivilisierten Römern zu verweilen und ich gedenke dies auch länger zu tun. Natürlich führte mich mein erster Weg zu meiner Familie....


    Philo lächelte gewinnbringend und versuchte sich seine Nervosität nicht anmerken zu lassen

  • Vielen Dank, ganz meiner Seits. Du möchtest dich also hier in Rom verweilen. Die Casa steht dir zur Verfügung.


    Er war höchst erfreut, dass er nach Catiena gleich noch einen zweiten Octavier in Rom kannte. So waren sie dann nicht mehr ganz allein, wenn er auch selber bald schon vielleicht wieder weg war.


    Du warst schon in Germania? Was hast du denn bisher im Leben so angestellt?

  • Catienas Wangen färbten sich augenblicklich in einem hellen Rotstich, als Macer sie auf eine mögliche Hochzeit ansprach. Sie sah einen Augenblick zu Boden und hob ihren Becher mit dem gewässerten Wein an die Lippen, ohne jedoch wirklich einen Schluck daraus zu nehmen. Sie wollte nur das Schweigen irgendwie durchbrechen mit dem Anschein, etwas zu tun und nicht ob Betroffenheit oder gar Peinlichkeit die Worte zu verlieren. Schließlich hob sie ihren Blick wieder und richtete ihre Augen auf Macer. Ein Lächeln legte sich auf ihre weichen Gesichtszüge, insbesondere getragen von seinen Komplimenten. Tief in ihrem Inneren Rangen indes Wahrheit gegen Verlegenheit, bis schließlich Ersteres seinen Triumph erzielte und die junge Frau förmlich mit ihrer Antwort herausplatzen ließ. Noch während Catiena zu sprechen begann, schüttelte sie langsam den Kopf: "Ich danke Dir vielmals für Deine Worte, aber um es zu gestehen, bisher habe ich nicht an eine Hochzeit gedacht, nein. Mein Vater teilte mir unmissverständlich mit, dass ich dann verheiratet werde, wenn die Familie eine Entscheidung diesbezüglich treffen würde." Sie unterstrich ihre Worte mit einer Handbewegung, um die Ernsthaftigkeit ihrer Bedeutung zu bekräftigen. "Ich war und bin ein Pfand für politisches Kalkül, sodass ich mir nie besondere Gedanken über einen Mann gemacht hatte oder über eine Hochzeit." Plötzlich lachte Catiena leise. "Wenn man von den Schwärmereien und Träumen eines jungen Mädchens absieht. Ich hoffe, ich enttäusche Dich mit meinen Worten nicht. Natürlich mag sich dies alles in naher Zukunft ändern, das vermögen nur die Götter abzuwägen, ich selbst jedoch kann wenig dazu sagen."
    Die junge Römerin sah ihren Cousin entschuldigend an. Eine Hochzeit war ihr selbst ein noch viel zu abstrakter Begriff, etwas, mit dem sie sich nie hatte auseinandersetzen müssen. Noch während diese Gedanken durch ihren Kopf glitten, wurde ihr bewusst, wie oft sie sich in der letzten Zeit mit dieser Thematik beschäftigt hatte. Ein Grund dafür war sicher die bevorstehende Hochzeit ihrer Freundin Calvena. Wie rasch Dinge sich doch zu verändern in der Lage waren.
    Catiena umschluss ihren Becher mit beiden Händen, unerwartet wieder von der Vorstellung beseelt, das eine Hochzeit auch bedeuten würde, dass sie nicht allein in der Casa verweilen würde, doch dies war nun ein Gedankengang der deutlich zu weit ging, weswegen sie ihn rasch wieder von sich schob. Stattdessen sah sie Macer schier ungläubig an. Hatte sie soeben richtig gehört? Erneut rief sie sich seine Worte in ihr Ohr, doch sie war sicher, ihn nicht missverstanden zu haben. "Ich kann nicht sagen, Rom sofort zwingend verlassen zu wollen. Es gefällt mir hier und ich bin ja auch erst kürzlich eingetroffen. Doch..., Du deutest doch nicht etwa an, dass ich Dich...", Catiena ließ den Satz unvollendet, um sich noch einmal zu vergewissern, dass sie Macer wirklich richtig verstanden hatte. Ihr Zeigefinger wanderte dabei deutend zwischen beiden hin und her.

  • Da ich nicht dein Vater bin, werde ich dich auch nicht verheiraten. Doch du kannst jeder Zeit zu mir kommen, wenn du jemand im Auge hast. Ich kann dich dann vermitteln. Er zwinkerte ihr geheimnisvoll zu, schließlich wusste sie nicht, dass er selber damit etwas bezwecken könnte. Wie würde man das auf einem Viehmarkt ausdrücken...Tauschgeschäft :D.


    Catiena verstand offenbar Macers Anspielung, traute sich allerdings nicht es auszusprechen. So konnte er auch nicht wissen, ob sie sonderlich gut darauf zu sprechen war. Es ist nur ein Angebot. Wenn ich nach Germania reise bist du wieder alleine und ich auch... Du kannst es dir überlegen, denn vielleicht bleib ich auch in Rom. Macer versuchte Catiena den Druck zu nehmen, schließlich käme er auch ohne sie zurecht, wenn es auch mit ihr schöner wär.

  • Catiena war nicht zur Gänze in der Lage, Macers Augenzwinkern zu deuten. So sah sie ihn einen Augenblick lang verwirrt an, einen fragenden Schimmer in den Augen, der jedoch ebenso einen Hauch der Dankbarkeit ausstrahlte. Denn die Aussage, "vermittelt zu werden", enthielt für die junge Römerin im besonderen eine Aussage, die ihr ein Gefühl der Geborgenheit verlieh: Sie war nicht allein, vielmehr hatte sie in Macer einen Verwandten gefunden, auf den sie sich verlassen konnte - selbst in solch intimen Angelegenheiten wie der Liebe.
    Die Fähigkeit, die Gedanken ihres Gesprächspartner zu erahnen, war der Octavia indes nicht gegeben. Die Erkenntnis, mit einem Vieh verglichen zu werden, dessen Wert man auswog und in gleicher oder vorteilhafter Weise tauschte, hätte sie wahrscheinlich nicht wirklich schockiert, aber zumindest doch ein wenig angestoßen. So jedoch war ihr jeder Gedanke in dieser Richtung ferner denn je - und womöglich hätte sie nach einiger Überlegung sogar mit ihrem Cousin darüber gelacht.
    Doch all dies wurde verdrängt von etwas weitaus Bedeutungsvollerem. Zumindest war es das in Catienas Augen. Er bot ihr tatsächlich an, ihn nach Germanien zu begleiten. "Germanien", ließ die Octavia sich das Wort leise auf der Zunge zergehen. Ein Ort, so weit entfernt, dass er jede Verlockung nach Abenteuer förmlich auf sich zog. Eine Welt entdecken, die fremdartiger und unterschiedlicher zu ihrer Heimat kaum sein konnte. Selbst Griechenland oder Hispanien fiel im Vergleich zu Germanien in seiner Bedeutung ab.
    Catiena sah Macer an und schluckte, um wieder ihre Stimme zu finden, die ihr für einen Augenblick ob der Aussicht verloren gegangen war. "Nein, lasse Dich von mir keinesfalls von Deiner Pflicht abhalten. Der Dienst am Staat geht immer vor, besonders in jungen Jahren. Der Hingabe zur Familie kann man auch später noch frönen." So ungewöhnlich diese Worte auch sein mochten für eine junge Frau, Catiena meinte sie völlig ernst. "Ich..., würde mich mehr als geehrt fühlen, könnte ich mit Dir reisen. In das ferne Germanien. Aber sag, ist es dort nicht rauh und sehr gefährlich?"

  • Macer wusste nicht, ob sich Catiena über sein Angebot ihn zu begleiten freute oder nur Angst hatte ihm abzusagen. Es ist sicherlich nicht so warm wie hier in Rom, doch wäre es ja nur ein Jahr. Man könnte ganz neue Landschaften und vorallem Menschen kennen lernen!
    Er wollte nicht weiter Werbung für die Sache machen, sie war ja noch viel zu ungewiss. Denke darüber nach, zunächst einmal stehen die Wahlen an und selbst wenn ich gewählt werde ist es noch nicht sicher, welchen genauen Posten ich zugeteilt bekomme.


    Er stand auf und ging einige Schritte hin und her. Hast du denn bereits ein Zimmer bezogen?

  • Catiena nickte auf die Worte des Mannes hin und ergriff wieder ihren Becher mit dem gewässerten Wein, nahm einen kleinen Schluck davon. Eigentümlicherweise wirkte das Getränk in diesem Augenblick stärker als gewohnt, sodass die Octavia dem Eindruck unterlag, ein leichter Schwipps würde sich bereits jetzt ihrer bemächtigen. Doch in Wahrheit wirkte weiter die Aussicht auf Germanien in ihr nach, die eine leichte Benommenheit mit sich brachte. So war sie auch kaum in der Lage, Macer ihre Freude wirklich mitzuteilen - welches sie sicher getan hätte in einer stürmischen Umarmung. Was sie jedoch mitbekam, waren seine Beschwichtigungen. Ein wenig kamen ihr seine Worte relativierend vor. War es ein Angebot aus Höflichkeit? Wollte er sie gar wirklich dabei haben? Unerwartet war sich Catiena sehr unsicher. Bemüht, dies nicht zu zeigen, verbarg sie ihre Gedanken hinter einem strahlenden Lächeln und nickte eifrig. "Das werde ich, sei Dir dessen gewiss. Halte mich nur auf dem Laufenden. Und sollten die Götter keine Einwände haben und auch Fortuna nichts anderes vorsehen, so wird mich wenig davon abhalten können, Dich in diese fernen Gefilde zu begleiten."
    Auch Catiena stand nun auf, blieb jedoch stehen, nicht wie ihr Cousin auf und ab gehend. War er nervös?
    Schließlich streckte sie einen Arm aus und deutete auf einen Gang jenseits des Atriums. "Ja, mir wurden mehrere Zimmer zur Wahl gegeben. Ich habe mich für eines entschieden, jedoch noch wenig eingerichtet. Mir war nicht bewusst, wieviele Freiheiten in der Gestaltung ich besitze."

  • Er nahm nickend ihr Wille, ihn zu begleiten entgegen und doch ging er nicht weiter darauf ein. Vielmehr musste er noch einige Dinge erledigen und wollte Catiena noch ein paar Aufgaben erteilen.


    Da die Casa doch kaum bewohnt ist, kannst du das Zimmer ruhig nach deinem ganz eigenen Geschmack einrichten. Ein Sklave wird den Raum dann auch noch mit einem schönen Türschild versehen, damit alle wissen, wer wo schläft...


    Dies machte er auch zugleich und schickte einen Sklaven los, der auch wenig später das Zimmer der Catiena beschilderte.


    Hast du im Moment noch Fragen oder kann ich dich für ein paar Stunden alleine lassen?

  • "Ich danke dir für deine Gastfreundschaft, gerne nehme ich dein Angebot an"


    entgegnete Philo und nickte Macer freundlich zu


    "Nach dem Tode meines Vaters zog ich zu Verwandten in die Provinz. Ich hatte insgesamt betrachtet ein recht behutsames Leben...und ein recht langweiliges"


    Philo räusperte sich, seine Kehle fühlte sich etwas trocken an, spontan viel ihm nicht ein wann er zuletzt etwas getrunken hatte


    "Dies zu ändern bin ich nach Rom gekommen".


    beendete er den Satz.


    "Ich möchte nicht unhöflich erscheinen, aber der Tag war lang und meine Reise recht beschwerlich. Liebend gerne würde ich mich meinem schmutzigen Gewand entledigen und mich für eine Weile ausruhen"

  • Das ist kein Problem, mein SKlave wird dir ein Zimmer zuweisen, wenn du ihm einfach folgen magst. Wir sehen uns dann später wieder. Vale!
    Daraufhin gab er einem Sklaven ein Zeichen und dieser lies schnell ein freies Zimmer für Philo herrichten und brachte diesen dorthin.

  • Caius geleitete den Octavier in das Atrium.


    "Gedulde dich kurz Domine, mein Herr wird gleich kommen."


    Und schon war er Verschwunden, auf der Suche nach seinem Herrn. Wo dieser schon wohl wieder war?!

  • Leise waren vom Atrium aus die ersten Schritte zu hören, die nach und nach immer lauter wurden, bis schließlich Marcus Octavius im Artrium stand. Er lächelte leicht, als der den anderen Octavier sah und ging auf diesen zu um ihn in die Arme zu schließen.


    "Ich grüße dich Lucius und es freut mich zu sehen, dass es dir gut ergangen ist." Er umarmte ihn, wie es ein Vater machen würde und setzte sich dann auf eines der Sofas.


    "Erzähle mir, wo warst du? Was hast du erlebt?" er lehnte sich zurück und schlug die Beine übereinander.


    "Caius, ein paar Oliven und Vinum." rief er den Sklaven.

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