Varena wirkte ein wenig verunsichert von seinen Worten. "Nun, ich dachte ihr könntet mir da weiterhelfen. Meine Mutter erwähnte nur, dass sie meine Ankunft hier angekündigt hatte in einem Brief. Doch sie wollte mir mit keinem Wort verraten an wen sie diesen Brief geschrieben hat oder was darin gestanden hat." Das junge Mädchen blickte ein wenig hilflos zu dem älteren Octavius Macer auf.
[Atrium]
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Sie schien nicht nur schüchtern, sondern auch in Rätsel zu sprechen. Leider war Macer genau so hilflos wie sie, gerade weil er doch auch nicht der etablierte Octavier war. Vorallem war sie nicht einmal von seiner Familie.
Ich kann dir leider nichts von einem Brief berichten. Im Moment bin ich alleine in dieser Casa, dein Mutter ist also nicht hier. Ihr Name ist mir auch fremd, doch werde ich kurz meinen Sklaven in den Stammbäumen nach ihr suchen, vielleicht wissen wir dann auch wo sie ist... Er winkte sich einen Sklaven herbei, unterrichtete ihn kurz und lies ihn dann verschwinden.
Darf ich dir so lange etwas zu trinken reichen?
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Varena wirkte nun noch verwirrter, als sie es ohnehin schon war. Warum hatte ihre Mutter ihr denn nicht ihre Absichten mitgeteilt? Sie nickte ein wenig abwesend und meinte dann "Ein Glas kühles Wasser würde mir gut tun..."
Sie beschloss noch ein wenig ab zu warten, bis der Sklave nun ihr verwandtschaftliches Verhältnis in der Gens geklärt hatte. Vielleicht konnte ja noch herausgefunden werden, wem ihre Mutter geschrieben hatte.
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Dolabella begrüßte Macer ...
"Spurius Tiberius Dolabella, ich freue mich meinen Großneffen, Dich, den Quaestor Principis kennenzulernen."
...und reichte ihm die Hand
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Macer nahm zuerst die Hand, bevor er versuchte den Besucher zu verstehen.
Sehr erfreut...aber, ich verstehe nicht ganz. Wie soll ich denn mit dir, einem Patrizier verwandt sein? Er war durchweg verwirrt und konnte dem Fremden nicht ganz folgen.
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"Meine Mutter, Alypia Octavia, war zweimal verheiratet. Zuerst mit Oppius Octavius Ecidius, aus dieser Ehe hatte sie unter anderem die Söhne Cicero Octavius Anton, den berühmten Censor, und Appius Octavius Magnus, Deinen Großvater. Ich und mein Bruder Faustus sind dagegen aus ihrer zweiten Ehe mit Publius Tiberius Labeo. DU kannst mich also Großonkel nennen wenn Du magst, ich ziehe allerdings Dolabella vor. Verwandschaft ist manchmal ein sonderliches Gespinst, nicht wahr?"
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Da muss ich dir doch Recht geben, Dollabella. Komischerweise wunderte sich Macer wenig darum, dass dieser Patrizier mit ihm verwandt war. Er war nämlich entgegen aller Erwartung gar nicht wie sich ein Tiberier verhielt.
Viel zu locker und spaßig :D. Und wieso kommst du gerade jetzt in unsere bescheidene Casa? Bist du erst nach Rom gekommen?
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Ob des ihm natürlich bekannten Wegweisers und der stadt- wenn nicht sogar imperiumsweit bekannten Oppulenz der Casa musste Dolabella lächeln
"Erst in diesen Tagen, ja. Ich lebte lange im Osten, vor allem in Achaja und hoffte einfach meine Verwandten in die Arme schließen zu können."
Was er ohne eine Widerrede zuzulassen mit Macer sogleich tat.
"Groß bist Du geworden... obwohl das in Deinen Ohren sicher dumm klingt, aber Da sassest einst auf meinem Knie."
Er seufzte und dachte an die alten Zeiten
"Doch lass uns nicht in der Vergangenheit schwelgen. Ich hörte Du seiest in der Albata aktiv? Pigor Secundus erscheint mir als gutes junges Talent."
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Macer war völlig weggetreten und konnte mit Dolabella einfach nicht richtig umgehen.
Er war zwar ein Fremder doch irgendwie doch vertraut. Als dieser ihn dann auch noch spontan umarmte waren die Gedanken von Macer völlig durcheinander.Ja...die Albata. Seit Felix plötzlich in den Ruhestand ging, liegen nun alle Hoffnungen auf Pigor. Scheinst dich ein wenig auszukennen, für wen schlägt denn dein Herz?
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"Mein Herz weint über den jetzigen Zustand der Purpurea..." hob er zu klagen an
"... doch ihr kennt das Gefühl sicher, war nicht auch die Albata einst am Boden und richtete sich wieder auf? Werden wir Pigor bei den kommenden Spielen im Stadium Domitiani am Start sehen?"
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Das werd ich dir bei aller familiärer Verbundenheit nicht verraten mein Lieber. Macer lachte etwas verschwörerisch. Die Taktik seiner Factio zu verraten wäre mehr als fahrlässig...
Inwieweit bist du eigentlich mit Tiberia Septima verwandt. Kennst du sie?
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Kurze Zeit später kam nicht nur das bestellte Wasser, sondern auch der Sklave, der den angeforderten Brief aufsuchen sollte.
Er flüsterte Macer etwas ins Ohr, worauf dieser zufrieden nickte. Gut, ein Brief ist tatsächlich eingegangen. Deine Mutter bat meinen Onkel dich hier aufzunehmen und sich um dich zu kümmern. Sie möchte ausrücklich erwähnen, dass sie nur das Beste für dich will...
Den eigentlichen Grund, der im Brief geschildert wurde, lies Macer aus gegebenen Anlass nicht verlauten. Vielleicht würde er ihr es einmal später erzählen. Mein Onkel ist aber inzwischen nicht mehr hier...heißt wohl ich darf mich um dich kümmern?
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Dolabella zog freundlich eine Augenbraue hoch
"Die Albata wird eine Einladung bekommen Pigor als junges Talent starten zu lassen. Das Rennen ist der Förderung der Jugend gewidmet." lachte aber dann
"Sie ist meine Großnichte..." und begann mit den Fingern etwas abzuzählen
"...dritten Grades, ja genau dritten Grades, warum fragst Du?"
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Sehr schön, dann wird er vermutlich auch starten. Allerdings müsste Macer dies erst noch mit Varus besprechen, immerhin hat dieser immer das letzte Wort.
Nunja...Septima und ich, wir...eine spezielle Geschichte. Du hast sie nicht zufällig in der letzten Zeit gesehen?
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"Eine spezielle Geschichte ..." Dolabella hatte alleine schon durch seine Religion und orientalische Erfahrung Verständnis für das meiste menschliche und lächelte
"...nein, leider nicht. Zuletzt war sie ungefähr so..." er deutete irgendwas zwischen Hüfte und Knie an
"... und wollte nicht auf dem Schoß meiner verstorbenen Frau sitze. Sie wohnt derzeit in Mantua, wir stehen in brieflichem Kontakt. Ihr kennt euch gut?"
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Dolabella schien durchaus mit der Familie der Tiberier vertraut zu sein. Er könnte eine nützliche Verbindung zu den Patriziern sein und so beschloss Macer, ihn weiter kennen zu lernen und durchaus ein paar Geheimnisse preiszugeben.
Wir kennen...kannten...uns gut. Ja, sie war mir sehr vertraut und wir haben uns einander lieb gewonnen. Leider ist der Kontakt im Moment ein wenig erkaltet, was ich sehr schade finde.
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"Reden wir hier von Kindererinnerungen, wahren Freundschaften oder leidenschaftlichen Gefühlen mein lieber Macer? Nichts von alledem wäre mir fremd, nichts zu verurteilen, nichts zu bewerten. Doch scheinst Du mir das Erkalten zu bedauern und eine Erhitzung bräuchte mehr als Sand wenn es denn keine Kinderei ist. "
Von ihrer Ehe wusste er. Ob sie glücklich war nicht. Er würde es bei seiner Reise nach Mantua feststellen.
"Ich werde sie aufsuchen um sie als Mitglied der Societas Rei Equariae Italiana zu gewinnen. Auch Du scheinst mir ein prädestiniertes Mitglied zu sein. Denk an die Worte des Appius Claudius Caecus: 'Faber est suae quisque fortunae' mein lieber Macer"
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Letzteres Dolabella...letzteres. Veträumt starrte Macer die Wand hinter seinem Gast an, wie schön doch die Zeiten waren.
Ein weises Wort. Du würdest sie also aufsuchen, kannst du denn für mich einen kleinen Gefallen erledigen...Societas Rei Equariae Italiana? Klingt interessant, wie wird man denn Mitglied?
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"Man meldet mir einfach sein Interesse an, ich bin der Praeses des Vereines und ich erweise den Mitgliedern natürlich jedweden Gefallen den ich mit meiner Religion und der Ehre meiner Familie vereinbaren kann." antwortete er lächelnd
Mit dem Glauben an Ishtar und Venus ließ sich manches vereinbaren
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Dann möchte ich das hiermit doch gleich mal machen. Gern würde ich bei dieser Societas mitwirken und mein Wissen über Pferde einbringen...
Leider war Dolabella nicht weiter auf Septima eingegangen, doch Macer war entschlossen in dieser Sache wieder etwas anzuzetteln. Um noch einmal auf Septima zu kommen...wenn du sie in nächster Zeit einmal besuchen wirst. Kannst du ihr einen Gruß aussprechen und ihr mein baldigen Besuch verkünden?
Sim-Off: Bin für 3 Wochen im Urlaub...
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