• "Das will ich gerne tun, doch dünkt mir irgendwie sie käme bald nach Rom. Vielleicht darf ich Dich zu dieser Gelegenheit ja mal in die Villa Tiberia einladen, Großneffe. Wie sieht es in den nächsten Tagen mit Deiner Zeit aus?"

  • Sehr gerne Dolabella. Doch musst du mir versprechen, dass ich Septima nicht sehen muss. Ihr Anblick kann ich noch nicht ertragen.


    Er überlegte kurz, wann er denn Zeit hätte. Wie wäre es in zwei Tagen. Bis dahin könnte ich auch ein Brief verfassen, den du ihr überbringen könntest.. Macer versuchte sein freundlichstes Gesicht aufzuziehen, damit Dolabella einfach nicht Nein sagen konnte.

  • Sehr schön. Dann noch einmal herzlich willkommen in der Familie Varena! Er strahlte über das ganze Gesicht, war sie doch eine wirkliche Bereicherung für die Casa und die Familie Octavia in Rom.


    Dein Zimmer wird schon hergerichtet, ein Sklave wird es dir später zeigen. Er nahm ein Becher Wein und stieß mit ihr an.

  • "Ich danke dir sehr für die herzliche Aufnahme, Octavius Macer. Ich werde mich bemühen ein aufrechtes Mitglied dieser Gens zu sein." Sie war schon gespannt auf ihr cubiculum, dass die Sklaven gerade flott machten.

  • Nachdem sie geprostet und noch ein wenig geplaudert hatten, kam auch schon die Sklavin.


    Herrin Varena, dein Zimmer ist hergerichtet. Wenn du mir folgen willst


    Macer machte ein Zeichen, dass sie gehen dürfte. Geh nur und ruh dich aus. Du weist ja wo du mich findest, wenn du Probleme hast. Er nickte ihr noch einmal zu und überlies sie dann der Sklavin.

  • Als Atia sie nach einiger Zeit aus der Bibliothek holte, kam sie mit Verus ins Atrium. Sie wusste nicht so recht, was Macer von ihrer Entscheidung halten sollte, doch sie musste ihn schließlich davon in Kenntnis setzen. Sie wirkte nervös, als sie Octavius Macer begrüßte. "Salve, Octavius Macer. Danke, dass du so schnell Zeit für mich hattest. Ich hoffe dein Aufenthalt in Misenum verlief zu deiner Zufriedenheit? Dies ist übrigens Titus Decimus Verus...er ist der Grund für das Gespräch". Sie wollte nicht lange um den heißen Brei herumschleichen, auch wenn sie nicht wusste, wie er reagieren würde.

  • Varena kam angespannt herein...doch, sie war nicht alleine. Aber das war doch nicht...
    Ja...sehr schön...Salve...Varena. Er hatte einen Kloss im Hals, den er zunächst noch runterschlucken musste, bevor er weitersprechen konnte.
    Decimus Verus, ja, wir kennen uns. Aber ich dachte du wärst in Germania. Was verschafft mir deine Ehre. Wolltest du mich sprechen?
    Macer konnte ja nicht ahnen, was der Decimer vorhatte.

  • Verus holte tief Luft, räusperte sich und lächelte ernstlich. Auch wenn Verus ein echter römischer Bürokrat war, zerbrach seine kühle, distanzierte Art bei dem Anblick von Varena. Er konnte in ihrer Nähe nicht distanziert sein und so öffnete er sich gleich. "Ich bin nach Rom zurückgekehrt und fand etwas Besonderes," begann er vorsichtig. "Ich habe mich erneut verliebt. Ich habe jemanden gefunden, der mich erfüllt und mich öffnet. Ich möchte um die Hand von Varena anhalten. Das ist der Grund dieses Gespräches." Seine Hände wurden zittrig und seine Augen füllten sich mit einer glasigen Flüssigkeit, was die Augen funkeln ließ.

  • Macer erstarrte. Hatte er da gerade richtig gehört, hat da Verus gerade um die Hand Varena´s angehalten.


    Es dauerte einige Momente, bis er sich wieder gesammelt hatte. Vermutlich würde Verus dies negativ sehen und sich schon auf eine derbe Absage vorbereiten. Entschuldigt mein Schweigen. Das kam doch jetzt sehr überraschend...Verus, du musst wissen, Varena´s Mutter übergab mir die Pflicht auf sie autzupassen und dazu gehört auch, sie nicht einfach so in eine Ehe stürzen zu lassen.


    Macer schwieg erneut und schaute Varena lange an. Verus passte doch eigentlich gar nicht zu ihr, vom Altersunterschied ganz zu schweigen. War das nicht unverantwortlich von ihm? Varena, würdest du uns kurz alleine lassen. Lass mich mit Verus kurz allein. Und du Verus erzählst mir erst einmal, wie du auf die Idee kommst, eine Octavierin heiraten zu wollen...

  • Varena runzelte verwirrt die Stirn. Warum wollte er sie hinausschicken? Sie war doch kein kleines Kind mehr. Es arbeitete im Gesicht der jungen Octavia, doch sie beschloss hier keine Szene zu machen. Schließlich wollte sie es sich nicht mit Macer verderben, indem sie ungebührlich herumtrotzte wie ein Kind, dass noch einen Honigkuchen erschmeicheln wollte. Ihre Antwort klang eine Spur kühler als sonst, doch respektvoll. "Wie du wünschst, Octavius Macer. Wenn es euch zwei nach mir verlangt, ich werde mit Atia in den Garten gehen." Sie warf Verus noch einen bangen Blick zu und rauschte dann an den beiden Männern vorbei Richtung Garten. Die treue Atia hatte Mühe mit ihrer Herrin Schritt zu halten.

  • Dolabella sah Macer durchdringend an


    "Du möchtest mich also als Liebesboten instrumentalisieren oder habe ich das jetzt falsch verstanden? Sei ehrlich, ich wäre der letzte der Deine Ambitionen oder Gefühle werten würde, ich möchte nur wissen was ich tue und zu was ich eingesetzt werde."

  • Liebe. Nein, so würde ich das nicht wirklich bezeichnen. Aber du würdest als Briefüberbringer dienen, wenn du nichts dagegen hast.


    Leider ging Dolabella auf den Terminvorschlag nicht ein, weshalb es Macer noch einmal betonte. Also in zwei Tagen dann?

  • Es war raus, endlich! Macer reagierte recht verhalten, fast schon kühl und schwieg. Verus war recht nervös, Macers Schweigen verstärkte dies nur. Dann sprach er, wieder recht kühl und bedacht. Verus Anwort fiel recht nervös aus:"Das verstehe ich natürlich." Varena musste sich entfernen und Verus blieb alleine mit Macer zurück. Er blickte Varena nach und dann zu Macer. Als sie Draußen war begann er vorsichtig, da er nun keinen Fehler. "Ich habe mich auf Anhieb in sie verliebt. Sie liebt mich ebenso. Ich denke, dass wir uns beide ergänzen. Ich glaube an die Liebe zwischen uns. Zumal ich ihr ein gutes Leben bieten kann. Du weißt, dass ich Ritter bin und ein kleines Vermögen besitze. Ich werde gut für sie sorgen," erklärte er in der Hoffnung, dass dies reichen würde.

  • Verus war sichtlich nervös, ganz anders hatte er ihn eigentlich in Erinnerung. Natürlich war dieser Aufgeregt, Macer konnte sich völlig nachvollziehen.
    Liebe hin oder her. Ich denken du kannst mir zustimmen, wenn ich sage, dass dies mehr als überraschend ist. Wie und vor allem wo hast du sie denn kennen gelernt. Was sind deine Pläne in eurer und deiner Zukunft? Macer machte aus dem Gespräch ein Verhör, es war wirklich teilweise ein Art Einstellungsgespräch...

  • Das Verhör begann.


    "Ich habe sie im Tempel des Jupiters kennengelernt und wir unterhielten uns dort. Danach trafen wir uns noch einmal und dann schoss Armor uns Pfeile in die Brust. Ich werde mir erneut eine gute Arbeit suchen, ihren Unterhalt finanzieren und ihr ein gutes Leben bieten. Ich werde für uns beide ein Landhaus erwerben, ebenso ein eigenes Stadthaus für uns beide, damit wir ungestört sowie friedlich leben können," äußerte er grob seine Vorstellungen.

  • Verus Schilderungen hörten sich für Macer weniger als gut durchdacht an, als vielmehr als ein Art Abenteuer.
    So, ihr habt euch also in einem Tempel kennengelernt und wie du mir das schilderst erst zwei Mal gesehen. Ich habe dich als einen sehr ehrenwerten Mann in Erinnerung, der dann aber doch recht plötzlich in die Tiefen des germanischen Wald verschwunden ist. Kannst du mir versprechen, dass dies nicht noch einmal vorkommt, damit Varena nie unglücklich werden könnte?

  • "Nein, das wird nicht wieder vorkommen. Ich habe dort im germanischen Wald nämlich etwas gelernt, was für uns alle, für unser Zusammenleben wichtig ist, Geduld, Vernunft und Verantwortung für andere. Ich habe dort alleine das gelernt, was ich in der Gemeinschaft brauche," erläuterte Verus. "Ich werde die Verantwortung tragen, für sie sorgen und für sie da sein, da ich glaube, dass wir zusammengehören. Ich werde den Preis zahlen, den das Schicksal mir auferlegt, um an ihrer Seite zu stehen, da ich sie liebe."

  • Macer konnte bei Verus nichts negatives feststellen. Zudem wusste er von dessen guter Bekanntschaft mit seinem eigenen Patron.


    Es blieb sein Zweifel an einem Decimer, bis jetzt war er nicht gut mit ihnen zu recht gekommen und ob diese Verbindung dies verbessern würde, war zu bezweifeln. Lieber wäre ihm da doch ein Germanicer.


    Deine Worte klingen wie die eines Weisen, doch kann ich nicht jeden zweifelnden Gedanken in meinem Kopf damit ruhig stellen. Ich möchte die Verbindung nicht so schnell gut heißen, weshalb ich dir zunächst einmal für deinen Antrag danken und dir in den nächsten Tagen einen Brief zukommen lassen werde. Bis dahin bitte ich dich einfach um deine Geduld.


    Sicher war dies eine harte Antwort, doch Macer wollte einfach nichts Unüberlegtes machen.

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