Am Morgen nach dem Auslaufen verließ Leonidas die kleine Kajüte, die sich auf dem Flaggschiff seiner kleinen Handelsflotte befand. Der Nil trieb ruhig dahin, aber ebensowenig blies der Wind. Daher hatte der Kapitän seine Ruderer aktiviert.
Einen Augenblick lang lauschte Leonidas dem rhythmischen Pfeifen des Bootsmann, das die Ruder dirigierte. Sie kamen relativ gut voran, wie er fand. Als er sich jedoch zum Kapitän am Bug des Bootes stellte, belehrte ihn dieser eines Besseren.
"Verdammter Seth! Etwas Wind und wir kämen doppelt so schnell vorwärts!"
Leonidas verehrte die Götter nicht besonders eifrig und schon gar keine ägyptischen, aber dennoch mochte er es nicht, wenn Leute in seiner Umgebung fluchten - man wusste ja nie! Da dies jedoch der Kapitän war, verzichtete er auf rügende Worte. Stattdessen blickte er schweigend auf die grünlichen Wellen des Nils.
Ein Fischerboot kam ihnen entgegen. Es bestand aus Papyrus-Stauden und war mit Ägyptern bemannt. Einige von ihnen trugen Speere - vielleicht waren sie auch auf der Jagd nach größeren, fluss-nahen Landtieren?
Nicht zum letzten Male vermisste Leonidas seinen allmorgentlichen Gymnasion-Besuch...