Sie ließen einen Ochsenkarren passieren und überquerten dann die Straße. Es war der dritte Tag, den sie nun bereits nach etwas Geeignetem suchten. Eigentlich waren alle guten Dinge ja drei, aber Katander kannte Caius, und seitdem war er sich nicht mehr so sicher.
»Nummer 77, steht hier«, sagte Caius in diesem Moment und sah sich ratlos um. Auch Katander ließ den Blick schweifen, bis er an einer leicht schrägen 77 hängen blieb. Er stupste Caius an und deutete auf das Haus, das einen recht ordentlichen Eindruck machte.
»Sieht von außen gar nicht mal so schlecht aus.«
»Die anderen vier sahen auch nicht schlecht aus von außen«, erwiderte Caius, und Katander seufzte. Gemeinsam machten sie sich auf den Weg zu dem Haus und besahen sich zuerst die Ladengeschäfte im Erdgeschoss der alexandrinischen insula. Zumindest gab es hier kein Fischgeschäft, wie das bei dem letzten Exposé der Fall gewesen war.
»Na gut, gehen wir mal rein, was?« meinte Caius, passierte den Weinhändler und betrat das Haus. Katander folgte.
Die kleine Wohnung lag im zweiten Stock, wies ein paar ganz wenige Möbel auf und lag komplett im Schatten. Der erste Eindruck war recht gut, doch dann fand Caius die Latrine, und an deren Stein einen tiefen Riss, aus dem kontinuierlich fürchterlicher Gestank emporstieg. Obwohl Katander versicherte, dass er mit ein wenig opus caementitium den Riss würde beheben können, weigerte sich der Aelier, diese Wohnung zu beziehen. So verließen sie kurz darauf also das fünfte Haus, hakten es ab und wandten sich einem weiteren zu - Caius resigniert, Katander entnervt.