Das Cubiculum von Sergia Calvina
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Das Cubiculum von Sergia Calvina
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"Dies ist eurer Raum", sagte Lydia und wir traten in mein neues Zimmer ein.
"Ohhh"...entglitt es mir. Ich war entzückt. Ein hübscher Raum ganz für mich allein.
"Wir haben Sachen hochgetragen und einige Kleider bereits dort verstaut." Sie deutete auf einen Schrank. "Ich hoffe das ok war. Wenn Sie wünschen ich helfe beim auspacken."
Ich lächelte "Gern Lyda. Zu zweit sind wir schneller fertig."
Wir legten meine Kleidungsstücke zusammen und räumten das Zimmer auf. Ein paar kleine Habseligkeiten stellten wir im Raum auf und meine Schmuckstücke legten wir neben mein Bett.
"Nun Lyda vielen Dank. Lass mich nun bitte etwas allein."
Lyda nickte und ging. Ich räumte noch ein paar Gegenstände um, dann setzte ich mich auf mein neues Bett.
Es war ein langer Tag und ich hätte im Stehen schlafen können, aber mein Magen meldete ein leichtes Hungergefühl und so freute ich mich auf das Abendessen mit meiner Cousine.
"Solange werde ich noch ein wenig umräumen und mich auf meinem Bett ausruhen" sagte ich zu mir selbst.
Nach einem guten Abendessen war ich gleich in mein Bett gegangen und schlief sofort ein.
Ich schlief überraschend gut für meine erste Nacht in unbekannter Umgebung. Als ich aufstand war Severa bereits außer Haus.
Ich zog mich an und aß eine Kleinigkeit. Dann ließ ich mir das restliche Haus von einer Bediensteten zeigen.
Später entschloss ich mich noch zum Forum Romanum oder wenigstens auf den Markt zu gehen.
Lyda stellte mir die anderen Sklaven vor und ich entschied einen etwas kräftigeren Mann mitzunehmen, der außerdem der römischen Sprache doch recht mächtig war.
"Libon ist dein Name nicht? Bitte begleite mich in die Stadt. Ich kenne mich nicht sehr gut aus und möchte vielleicht ein paar Anschaffungen machen."
"Ich werde euch begleiten junge Herrin. Ich kenne mich in der Stadt aus und kann euch eine Hilfe sein."
"Nun denn, lass uns gehen."
Libon nickte und wir gingen los.
Meine ersten Nächte in meinem Cubiculum waren recht ruhig, aber ein paar Tage nachdem ich bei den Tempeln die Vestalin gesehen habe kamen die Alpträume wieder.
Ich ging durch eine unbekannte Via in ein Gebäude dass mich an einen Tempel erinnerte. Die Menschen auf den Straßen waren gesichtslos und sie standen alle still.
In dem Gebäude fand ich mich in einem Raum wieder, in dessen Mitte ein Bett stand. Auf dem Bett lag eine Frau die aussah wie eine Tempeldienerin. Auf ihr saß ein unmenschliches Wesen und hatte eine Hand um den Hals der Frau gelegt. Mit feurigen Augen sah es mich an und fauchte.
Ich rannte sofort hinaus...auf die Via, über einen Platz voller Männer und Frauen die weinend und schreiend niederknieten.
Dann kam ich an einen Brunnen, dort blieb ich stehen. Ich nahm etwas Wasser und spritze es mir ins Gesicht als plötzlich ein Mann neben mir auftauchte. Er schien ein Tempelpriester zu sein und er legte mir die Hand auf die Schulter. Er deutete mir wortlos mit zu kommen, erst da erkannte ich dass er keine Augen hatte. Seine Augen waren weiß...nur weiß.
Er führte mich in einen Tempel...ein Feuer loderte darin und eine Frau stand vor dem Feuer. Der Mann ließ mich dort stehen und die Frau drehte sich zu mir um.
Ich erschrak als ich in ihr die Frau erkannte, die eben noch tot in dem Bett lag, auf dem das schreckliche Monster saß.
Sie lächelte und sprache:
"Mädchen...mein Mädchen...beschütze das Feuer. Es muss brennen. Nie darf es erlischen.
Beschütze es...mein Töchterchen."
Schweißgebadet wachte ich auf!
Ich konnte nicht sprechen, nicht schreien, meine Kehle war trocken. Ich nahm einen Schluck Wasser aus der Vase die auf dem Tisch neben meinem Bett stand. Dann wischte ich mir den Schweiß von der Stirn und schloß die Augen.
Dieser Traum war schlimmer als alle anderen davor. Es war ein erschreckend langer Traum...und er wirkte realer als alle anderen.
Aber das schlimmste war:
Die Stimme der Frau....die Stimme der Frau vor dem Feuer im Tempel...es war die Stimme meiner toten Mutter.
Vor dem Abendessen ging ich zu Calvina, um zu sehen wie es ihr geht und klopfte leise an ihre Tür:
; ; ;
"Calvina, bist Du da? Ich bin es, Severa ..."
Ich saß gerade in Gedanken in meinem Cubiculum auf einem Stuhl, als es klopfte und Severa an der Tür klopfte.
"Komm ruhig herein Severa."
Erfreut, dass Calvina zu Hause war, betrat ich das Zimmer und was ich erblickte, war weniger erfreulich. Das junge
Mädchen saß einfach da und wirkte einsam und verlassen. Ich sah Calvina herzlich an,
" ... Geht es dir gut, Calvina, du siehst so blass aus und mager bist du auch ... komm wir gehen jetzt ins Speisezimmer,
das Essen ist schon fertig und wartet auf uns ..."
mit einer einladenden Geste bot ich Calvina mir ins Triclinium zu folgen
Ich lächelte etwas gequält und ging dann mit ins Speisezimmer.
Da Severa mit einem Fremden im Atrium sprach ging ich direkt in mein Cubiculum. Dort legte ich mich hin und ruhte mich von meinem langen Fußmarsch aus.
Ein Sklave brachte mir Wasser und Obst, das ich gleich zu mir nahm.
Ich konnte kaum erwarten endlich Nachricht vom Pontifex Maximus zu bekommen, aber es sollte wohl noch etwas dauern. Schließlich war er erst vor kurzem nach Rom gekommen.
Ich überlegte mir währenddessen die Zeit ein wenig zu vertreiben. Vielleicht würde ich Severa fragen ob ich ihr bei der Vermietung der Räume behilflich sein könnte.
Am heutigen Tage war der Festtag der Vestalia und ich beschloss den Tag mit einem Spaziergang zu feiern, den Markt zu besuchen und natürlich zu den Tempeln zu gehen. Am frühen Nachmittag wollte ich zurück sein.
Nun hielt ich ihn in den Händen. Den Brief auf den ich so lange gewartet hatte.
Der Pontifex persönlich hatte beschlossen mir den Eintritt in den Kult der Vesta zu ermöglichen. Ich war stolz und glücklich. Trotzdem war mir etwas mulmig zu Mute, denn nun hieß es auch Abschied zu nehmen.
Nicht viele Male war die Sonne auf- und untergegangen seid ich hier angekommen war, doch schnell hatte ich mich heimisch gefühlt.
Tief atmete ich ein und aus, dann stand ich auf und mit dem Brief in meinen Händen verließ ich mein Cubiculum um Abschied zu nehmen.
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