Ein Marktbesuch im Morgengrauen

  • Es war früh am Morgen als Gemina die Casa Terentia verlassen hatte um eine morgendliche Erkundungstour auf dem Markt zu starten. Begleitet wurde sie von einer jungen blondhaarigen Sklavin namens Flava. Gemina war in den Glauben das in den frühsten Morgenstunden noch nicht ein so reger Betrieb war und sich deswegen in Ruhe von Stand zu Stand umzusehen konnte was für Kostbarkeiten die Händler zu bieten hatten. Als sie aber die große Anzahl von Menschen erblickte, musste sie es sich eingestehen, dass sie damit vollkommen falsch lag.

    Flava machte den Eindruck als wolle sie wieder umkehren, da es bei so einem großen Menschenanlauf es leicht vorkam, dass man voneinander getrennt wurde. Eine Trennung mit Flava könnte Gemina zum Verhängnis werden, da sie vielleicht dabei an so manchen Ecken landen würde, in denen sich eine junge Römerin wirklich nicht begeben sollte. Gemina ließ aber die junge Sklavin nicht einmal zu Wort kommen, zu sehr hatten ihr es schon die bunten Farben und diese fremdartigen Gerüche, die von einer Vielzahl Gewürzen stammten, angetan.

    Die Blicke der zierlichen Terentierin fielen auf edles Geschmeide, dessen glänzende Steine sich aufgrund der Sonnenstrahlen in den unterschiedlichsten Farben reflektierten, die die Schmuckstücke noch kostbaren aussehen lassen. Ihre Sklavin blieb dicht hinter ihr. Gemina hatte Glück, denn es tat sich direkt vor dem Stand des Schmuckhändlers eine Lücke auf und sie musste ihren Kaufvergnügen nicht unter dem ständigen drängeln von Menschen nachgehen, sondern konnte in aller Ruhe die Armreifen begutachten.


    Sim-Off:

    reserviert ;)

  • Caius Octavius, der dankbar war, dass er heute seinen freien Tag hatte und sich vom alltäglichen Stress erholen konnte hatte vorgehabt etwas länger zu schlafen, als sonst. An normalen Tagen wurde er von seinem Leibsklaven etwa zur IV. Vigilia aus den Träumen gerissen, sodass er das frühe Aufstehen gewohnt war. Heute, da er hätte ausschlafen können, war er ziemlich Pünktlich zur I. hors wach.


    Da er nichts vorhatte, beschloss er in Ruhe etwas zu sich zu nehmen. Die Küchensklavin hatte ihm etwas Brot, Ziegenkäse, Oliven und sonstiges Gebäck serviert. Nach diesem kleinen ersten Frühstück ließ er sich in eine Tunika kleiden, legte sein Gladius an und warf sich einen Übermantel über. Die Tunika war ein Geschenk seines Vaters, mit dem er sich aufgrund seines Berufes andauernd in Streit befand. Sie war ohne Naht gewebt und aus schönem, weißen Stoff, der leicht gelblich gefärbt war. Der Übermantel war aus dickem und robustem, blauen Stoff, dessen Herkunft Cato nicht einzuordnen vermochte. Die Sklaven legten den Übermantel so, dass sowohl der Gladius, als auch sein Geldpäckchen nicht sichtbar war.


    So ausgerüstet begab sich der Verwaltungschef der Vigiles auf den Mercatus Urbi. Das war etwa zur II. hors. Einen wirklichen Grund hatte sein Marktbesuch nicht. Hier und da unterhielt er sich mit einem der Händler, die ihre Waren laut anpriesen. Hier und da kostete er etwas zu Essen und betrachtete Stoff oder andere Waren mit dem Hintergedanken den Lagerbestand der Vigiles damit zu bereichern. 2000 Jahre später würde Cato wohl in die Kategorie 'Workaholic' fallen, doch für ihn war das natürliche Pflichterfüllung...


    Nun kam er zu den Ständen mit Schmuck, wo besonders viel los war. Die unzählige Schar von Leibwächtern, die aus zivilen Vigiles bestand, war unauffällig um ihn herum verteilt. Sie hatten Anweisung nichts zu tun und nicht den Anschein zu erwecken ihn zu schützen, was sie aber natürlich taten. Da Vigiles meist keinen Schmuck trugen ging der Octavier mit seinem Gefolge zügig an den Schmuckständen vorbei... :D

  • Gemina`s Augen wurden groß als sie die angebotene Pracht die sich da vor ihr auftat betrachtete. Sofort griff sie nach einem silbernen Armreif der mit blauen Steinen verziert war, schon war der Händler zur Stelle und fragte sie nicht, ob sie ihn nicht anprobieren wolle. Flava sah sich indes nervös um und blickte den anderen Besuchern ernst in dessen Angesicht, doch diese würdigten sie keines Blickes.


    Dem Schmuckhändler war die junge Römerin fremd. Er hatte sie bis jetzt noch nie hier zugegen gesehen. Vor allem ihr verunsichertes Verhalten verriet sie, dass sie den Markt wohl das erste Mal besuchte. Der Armreif passte trotz ihrer zierlichen Arme wie angegossen. Als sei dieses Schmuckstück für sie gemacht worden sein. Doch auf der anderen Seite gegenüber dem Schmuckhändler wurde feinster Stoff angeboten, so legte sie den kunstvoll geschmückten Armreif wieder ab und wandte sich stilvollen Tuniken zu. Wie blind ohne auf andere Passanten zu achten bahnte sie sich mit Flava einen freien Weg durch die Menge.

  • ... bis etwas passierte, womit sie wohl nicht gerechnet hatte:


    Da der Octavier mit seinen Leibwächtern zügig voraneilte, sah sich einer der Wächter wohl nicht richtig um und rannte eine Frau über den Haufen, deren Namen er nicht kannte. Die Frau fiel auf den Boden.


    An sich hatte der Praefectus nichts dagegen, wenn man den Pöbel über den Haufen rannte, denn es gab so viele Besitzlose, die es darauf abgesehen hatten andere zu beklauen und sich von der Seite her anschlichen. Doch sowas konnte man doch nicht bei einer gut aussehenden Frau machen. Der Vigil wurde mit einem bösen Blick gestraft, jedoch würde auch das noch ein Nachspiel haben.


    Da die junge Frau immer noch auf dem Boden lag, ging er mit zügigen Schritten zu ihr hin und kniete sich neben sie. "Verzeih. Alles in Ordnung?" erkundigte er scih und reichte ihr die Hand, um ihr aufzuhelfen.

  • Es ging alles zu schnell um noch rechtzeitig zu reagieren. Gemina fiel unsanft zu Boden und holte sich dadurch eine kleine Schürfwunde an ihrem Ellenbogen. Flava hielt sich indes vor Schreck ihre Hände vor ihr Gesicht. Erschrocken von dem plötzlichen Zusammenstoß sah sie sich irritiert um bis in das Gesicht eines Mannes blickte, der ihr seine Hand anbot. Flava beäugte den Römer der ihrer Herrin seine Hilfe anbot mit skeptischen Augen, Gemina wiederum warf dem Fremden einen dankenden Blick zu und ergriff ohne lange zu zögern dessen Hand.


    Mit einem Ruck zog der Römer Gemina wieder nach oben. Sie klopft noch etwas verwirrt den Staub von ihrer Tunika und strich sich eine Strähne ihres dunkelbraunen Haares aus ihrem hellen Antlitz. „Nein, mir ist nichts passiert.“ bestätigte sie ihm. Eilig rannte Flava zu ihrer Herrin und frage sie nochmals aus Sorge um ihr Wohlbefinden.

  • Die Römerin hatte einen festen Griff, wie der Octavier feststellte... und sie war hübsch, weshalb er es nicht dabei beließ.


    Mit einem Wink wies er die zivilen Vigiles an, sie so zu stellen, dass die Verwundete, ihre Sklaven und er nicht von Passanten gestört wurden.


    "Salve ich bin Caius." stellte er sich beiläufig vor, blieb dann aber mit seinen Augen an ihr, genauer gesagt an ihren Schürfwunden hängen.


    "Angestellte..." meinte er nur und sah wieder böse zu dem Vigilen, der sie umgerannt hatte. Wie er erst jetzt bemerkte war dieser bleich im Gesicht geworden und schwitzte fürchterlich. Wie sich später herausstellte, war dieser Tag sein erster als Vigil, doch das konnte der Praefect nicht wissen.


    "Kann ich noch etwas für dich tun?"erkundigte er sich bei der jungen Frau. Wie er erst jetzt bemerkte war auch ihre Tunika an zwei Stellen aufgerissen und an weiteren Stelle schmutzig geworden. "Ich werde dir eine neue kaufen, wenn du willst." Das er im Gegenzug auch den Wochenlohn des Vigilen kürzen würde, sagte er nicht.


    Er sah sich um und entdeckte einen Marktstand, wo es tatsächlich Tuniken gab. Und so wie sie aussahen waren sie nicht gerade billig. Doch so genau er sich umsah, es war wohl der einzige Stand, der angemessene Waren verkaufte. Das könnte ein teurer Morgen werden, dachte sich Caius...

  • und das sollte er auch werden. So langsam erholte sie sich von dem Schreck und sie beruhigte auch die sich um sie sorgende Sklavin. Das Angebot, dass der fremde Römer ihr eine neue Tunika kaufen würde, wollte sie anfangs nicht annehmen. „Salve, mein Name ist Terentia Gemina.“ stellte sie sich freundlich Caius vor und lächelte sanft. „Was meine Tunika betrifft, musst du mir keine Neue kaufen, immerhin bin ich wie blind, auf den gegenüberliegenden Stand zugelaufen, ohne auf andere Passanten zu achten.“


    Sie blickte etwas verlegen zu Boden und trat dann einen Schritt zurück. Flava hingegen schüttelte leicht den Kopf, wie konnte ihre Herrin nur ein solch grandioses Angebot ablehnen. Doch ihre Herrin blieb zurückhaltend. Sie war sich sehr unsicher. Zu kurz war ihr Aufenthalt in Rom und außerdem war sie der Meinung, dass sie dieses nicht von ihm verlangen konnte, zudem war es ihre Schuld gewesen, hatte sie sich doch unachtsam verhalten.

  • Er nickte unentschlossen.


    "Kann ich sonst noch etwas tun?" Er sah sah sie mit seinen blauen Augen an. Sie war wunderschön. Er lächelte. "Oder kann ich dich irgendwo hinbringen?"


    Sim-Off:

    Tut mir Leid. Ich hab zur Zeit nicht wirklich viel Zeit für das IR. Dürfte sich aber im Laufe der Woche wieder ändern.

  • Als Octavius Cato ihr diesen eindringlichen Blick zuwarf, wandte sie ihre Augen flüchtig zur Seite. Dann schüttelte sie verlegen den Kopf. „Nein, das musst du nicht.“ Ihre Schürfwunde brannte etwas und sie wollte sich endlich der aufgerissenen Tunika entledigen. Gemina blieb deswegen zurückhaltend, währenddessen Flava ihr die Wunde an ihrem Ellenbogen leicht abtupfte. „Es ist an der Zeit zu gehen. Ich hoffe sehr das wir uns einmal unter anderen Umständen wieder sehen werden, Caius.“


    Sie schenkte ihm zum Abschied ein warmherziges Lächeln und wandte sich dann ihrer Sklavin zu. Flava war enttäuscht als ihre Herrin Anstalten zum gehen machte. Sie blickte immer wieder zurück zu dem Octavier und dessen Gefolge. Gemina suchte eilig einen Weg aus der immer mehr anwachsenden Menschenansammlung hinaus. Ob sie diesen ansprechenden Octavier je wieder sehen würde, das wusste sie nicht, doch im tiefsten Inneren hoffte sie auf ein baldiges erneutes Aufeinandertreffen. So verließ sie mit Flava den belebten Markt und kehrte in die Casa Terentia zurück.

  • Ehe er noch etwas sagen konnte, war sie verschunden, was er bedauerte.


    "Das hoffe ich auch. Vale..." rief er ihr noch kurz hinterher. Er stand noch eine Weile da und sah auf die Stelle, wo sie verschwunden war und seufzte leise.
    Nach einer Minute ging er dann weiter auf dem Markt entlang, konnte aber keinen klaren Gedanken mehr fassen...

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