Als uns die Tür geöffnet wurde gab es ein wiedersehen, das einem die Gänsehaut förmlich spüren ließ.
Während sich Caelyn und Louan begrüßten standen Matrinius und ich so herum
und warteten eigentlich eher auf den Tribunus, schließlich war der Rest der Belohnung fällig.
Alles andere konnte uns beiden eigentlich egal sein. Die Aufgabe war erledigt. So meinte ich zumindest.
Als der Tribunus auch an der Tür erschien, um nach dem rechten zu sehen, schien er etwas überrascht uns so schnell wieder zu sehen und bat uns sogleich einzutreten.
Ich nickte Matrinius zu und wir betraten die Casa.
"Sehr wohl Tribunus."
[Casa] Tribunus Laticlavius Titus Aurelius Ursus
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Ich konnt mein Glück nich fassen! Mein Bruder stand leibhaftig vor mir. Wie immer kam´n mir bei solch´n Gelehgeheiten die Tränen. Aber das machte ja nix. Wenn man geglaubt hat, man würd den eig´nen Bruder nie wieder seh´n, dann durfte man auch ´n paar Tränen verdrück´n. Die beiden anderen Männer beachtete ich gar nich mehr. Nur Louan war noch wichtig. "Was glaubst du, wie froh ich erst bin, dass du jetzt da bist!" schluchzte ich und drückte ihn noch fester an mich. Als er mich nach ´nem Typen fragte, der da war, drehte ich mich automatisch um und sah Ursus. Ach ja, der war ja auch noch da! Den hatt ich gar nich bemerkt. Ich löste meine Umarmung, gab Louan noch ´n Küsschen auf die Backe und verschwand im Haus. Ursus Anweisungen war´n klar, auch wenn Louan sie nich verstanden hatte. Hatten die beiden Männer ihm nich erzählt, weswegen ich hier war?
Bevor ich in der culina verschwand, blickte ich nochmal zur Tür zurück. Dabei sah ich, wie mein Bruder und die zwei Männer eintraten und ins Triclinium gingen.
Ich fragte mich, was Louan sagen würde, wenn er erfuhr, dass seine Schwester jetzt ´ne Sklavin war. Das verursachte mir ganz schön viel Bauchschmerzen. Aber das bewahrte mich nich davor, für die Gäste ´n kleinen Imbiss zu richten. Mit Louan konnt ich auch später noch sprechen, wenn wir unter uns war´n. Ich hoffte doch, er dürfe hier bleiben. Wenigstens die ersten Tage. -
Sie betraten das triclinium und Ursus machte eine einladende Geste, während er selbst sich auf der cline vor Kopf niederließ. "Bitte setzt euch. Caelyn wird sicher gleich etwas zu essen und zu trinken bringen. Louan, es freut mich, daß Du Dich entschlossen hast, mitzukommen. Caelyn hat sich große Sorgen um Dich gemacht. - Sicher war es nicht schön für Dich zu hören, daß sie eine Sklavin ist, doch sei gewiß, daß es ihr bei mir nicht schlecht geht." Er konnte ja nicht ahnen, daß noch niemand den Jungen über diese Tatsache aufgeklärt hatte und wandte sich auch schon wieder an die beiden Männer, die ihren Auftrag so hervorragend ausgeführt hatten. "Laßt uns erst etwas essen. Anschließend werde ich euch euren Verdienst ausbezahlen." Denn er konnte sich schon denken, daß sie sich eigentlich nur noch dafür interessierten. "Oder habt ihr es irgendwie besonders eilig?"
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Zitat
Original von Caelyn
"Ach ja?" fragte ich ginsend, als ich das Brot auf schnitt. Ich glaubte ihm ja kein Wort. Wer half ihm denn sonst immer, wenn er seine Lorica auszog? Oder schlief er etwa in dem Ding? Seinen Helm hatte er ja alleine abzieh´n können und was darunter zum Vorschein kam, war gar nich so übel!
Aber ich war ja gar nich so! Also ging ich zu ihm hin und half ihm mit seiner Rüstung. "Puh, das is ja ganz schön schwer! Wie kann man nur den ganzen Tag mit so was rum laufen?"... und dann auch noch die halbe Welt erobern?
Zwangsläufig war ich Probus dabei näher gekommen. War´s das, was er beabsichtigt hatte? Ich musste ja gesteh´n, mir war´s nich so unangenehm. Im Gegenteil. Ich fand´s seltsam schön.
"Ich komm aus Augustodunum. Das is ´ne Kleinstadt in Gallia Lugdunensis. Naja, da hab ich bis vor ungefähr´nem Jahr gewohnt. Und dann is was blödes passiert," begann ich zu erzählen auch wenn ich darüber eigentlich jetzt nich wirklich sprechen wollte. Schließlich wollt ich ihm nich gleich erzählen, dass ich ma ´ne Diebin war. "Mein Bruder und ich, wir hab´n auf der Straße gelebt, nachdem uns´re Mutter gestorben war. Wir hatten kein Zuhaus mehr und wir musst´n uns so durchschlag´n. Naja und irgendwann is mir dieser blöde Sklavenhändler zum Verhängnis geworden. Der hat mich nach Rom gebracht. So bin ich zu Ursus gekomm´n. Und jetzt bin ich hier." Mir war das ja schon ´n bisschen peinlich.
Endlich hatte ich die ganzen Lederriemchen auseinander gefriemelt und konnte ihn jetzt von diesem Ding befreien.Ihr Grinsen zeigte mir, dass sie mir die Sache mit der Lorica nicht so ganz ab nahm. Nachdem sie das Brot aufgeschnitten hatte, kam sie zu mir und begann, an meiner Rüstung rumzufummeln. Da sie so etwas scheinbar noch nicht allzu oft gemacht hatte, dauerte das natürlich länger, was mir persönlich ganz recht war. Ich grinste sie über beide Ohren an und ließ sie mal machen.
„Schwer?“, fragte ich sie erstaunt. „Findest du wirklich?“ Ich zuckte mit den Schultern. „Also mir fällt das garnicht mehr auf. Solange ich sie an habe.“, erwiderte ich. Ich wurde etwas verlegen, denn der letzte Satz klang irgendwie anzüglich.
Aufmerksam hörte ich ihr zu. Ich wusste nicht, wo dieser Ort genau lag. Das war mir auch egal. Interessanter wurde der nächste Teil ihrer Geschichte. Sie schien einiges mitgemacht zu haben und war dann schließlich bei einem Sklavenhändler gelandet. Dann hatte sie leider schon alle Lederriemen geöffnet, so dass ich meine Lorica ablegen konnte. Ich zog sie etwas auseinander, so dass sie mit einem gewissen Abstand an meinem Körper hing.
„Deine Geschichte hört sich ziemlich traurig an....So Caelyn. Jetzt kommt der spannende Teil.“, sagte ich zu ihr. „Ich beuge mich jetzt mit dem Oberkörper etwas zu dir nach vorne. Dann greifst du an jeder Seite an meinem Hals unter das Schulterstück und ziehst mir die Lorica über den Kopf aus. Verstanden?“, fragte ich sie grinsend. Dann half sie mir die Rüstung abzulegen.
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Ich musste mich ja echt zusammen nehmen, damit ich nich rum gickelte, wie ´n kleines Mädchen mit blonden Ringellöckchen. "Ja, ich find das Ding total schwer!" ...und auch so unnütz! Na gut, man war nich gleich tot, wenn einer mit ´nem Schwert oder ´ner Axt auf auf einen losging. Aber das dauerte ja ewig, bis man das an oder aus gezogen hatte! Aber Probus war das anscheinend auch ganz recht, dass es so lange dauerte. Er grinste, wie´n Honigkuchenpferd
Aha, jetzt musste ich die ganze Chose auch noch über seinen Kopf zieh´n. Er beugte sich dazu mit sein´m Oberkörper zu mir nach vorn und ich zog, so wie er´s mir gesagt hatte. Wieso hatt ich nur das dumpfe Gefühl, dass Probus dabei was im Schilde führte? Ich zog und wollte dabei natürlich auch vorsichtig sein, damit ich ihm nich weh tat. Zum Glück sah uns dabei keiner zu, denn der hätte garantiert was zu lachen gehabt. Nach ´nem kräftigen Ruck hatte ich das Ding über seinen Kopf gezog´n. "Na, sind die Ohren noch dran?" fragte ich grinsend. Jetzt hatte ich seine Lorica, oder wie das hieß, in der Hand. Wohin damit, fragte ich erst mich und dann ihm. "Wohin damit? Kann ich´s einfach auf den Boden legen?" -
Ich folgte mit Maecenas und Matrinius diesem Tribunus in das Haus. Er führte uns ins triclinium. Ich war vorher noch nie in so einem vornehmen Raum. Selbst Iustus hatte so etwas nicht. Mir war bei der Sache nicht ganz wohl. Deshalb setzte ich mich nur widerwillig auf die angebotene Kline.
Die Wände dieses Raumes waren mit schönen Bildern bemalt. Sie zeigten Tiere und Pflanzen. Das hatte mich ein wenig abgelenkt, von dem, was der Tribun zu sagen begann. Als er mich dann mit Namen ansprach, schaute ich wieder in seine Richtung. Jetzt schaute ich schon etwas freundlicher drein, als er davon sprach, wie sehr er sich freute und dass Caelyn sich solche Sorgen wegen mir gemacht hatte. Aber der nächste Satz wollte mich doch glatt umhauen! Daß sie eine Sklavin ist, doch sei gewiß, daß es ihr bei mir nicht schlecht geht. Immer und immer wieder wiederholte sich dieser Satz in meinem Kopf, bis ich endlich kapierte, was dieser Mann da soeben gesagt hatte. "Was?" rief ich und spritzte dabei von der Kline auf. "Was hast du da gesagt? Meine Schwester, ´ne Sklavin? Deine Sklavin?" Das hatte mich total fertig gemacht! "Du willst mich doch jetzt nur veralbern, oder? Nee, das glaub ich nich! Das glaub ich nich!" Ich schaute zu meinen beiden Begleitern, die nichts Gegenteiliges sagten, dann sah ich zur Tür. "Caelyn? Caelyn!" rief ich. Meine Schwester stand bereits mit einem Tablett in Händen haltend, im Türrahmen und hatte alles mitbekommen, was soeben passiert war. -
Louan schien es doch heftiger getroffen zu haben als ich es erwartet hatte, er sprang von der Kline auf und schrie wild durcheinander.
Während dieses ganzen Schauspiels, hielt ich mich wie immer diskret im Hintergrund und sagte erstmal nichts.
Doch was nun mit dem Jungen geschehen würde, dass interessierte mich nun doch.
Interessiert und mit dem Blick eines geschulten Beobachters, beschaute ich mir weiterhin diese Szene. Ich hatte eine Leidenschaft dafür, das Verhalten von Personen zu beobachten und zu analysieren, der ich auch oft nachging. Schließlich erschien Louans Schwester plötzlich in der Tür.
Sie schien den Wutausbruch ihres Bruders mitbekommen zu haben. -
Ich hatte mich beeilt, damit ich so schnell es ging, ins triclinium kam. Auf einigen Tellern hatte ich dünne Schinkenscheiben, Oliven, Käse und getrocknete Feigen angerichtet. Ich hatte alles auf ein Tablett gepackt und noch ´nen Krug mit Wein und Becher dazugestellt. Dann lief ich los.
Von weitem hörte ich schon, dass man sich unterhielt. Ich kam der Tür zum triclinium immer näher. Dann hörte ich Louans Stimme. Ich blieb im Türrahmen stehen und lauschte. Louan war laut geworden. So wie´s aussah, hatte ihm einer gesteckt, dass ich jetzt ´ne Sklavin war. So´n Mist! Louan klang ganz verzweifelt. Dann rief er meinen Namen und sah schließlich in meine Richtung.
Ich selbst schaute ihn fassungslos an. Keinen Schritt konnt´ ich mehr tun. Nichts konnt´ ich mehr sagen. Dass mir die Worte fehlten, kam auch nich alle Tage vor.
Louans Blick lastete eine Zeit lang auf mir. "Ja, es is wahr!" sagte ich bestimmt. Man sah mir nich an, was in mir vor ging. Ich wär am liebsten weggerannt. Aber das war nich gut und Ursus gegenüber wär es nicht fair gewesen. Also trat ich mit dem Tablett näher und stellte es auf ein Tischchen ab, um das die Klinen standen. Dann schenkte ich vier Becher Wein ein und verteilte sie.
Das konnt ich mir jetzt echt nich geben! Nachdem ich alles vom Tablett auf das Tischchen gestellt hatte, machte ich kehrt und wollte wieder in der Küche verschwinden. -
Ursus war im ersten Moment viel zu verblüfft, um auf den Jungen reagieren zu können. "Ihr Götter... Ihr habt es ihm nicht gesagt? Warum denn nicht?" Er erhob sich, um Louan daran zu hindern, einfach davonzulaufen. Doch nachdem Caelyn das Tablett abgestellt hatte, war es eher nötig, sie aufzuhalten. Er schritt auf sie zu und faßte sie leicht am Arm. "Nein, Caelyn. Nicht weglaufen", sagte er ruhig zu ihr. Dann drehte er sich zu Louan um. "Louan, das alles ist eine sehr lange Geschichte. Und Du solltest sie vollständig hören. In aller Ruhe. Und danach - oder am besten vielleicht morgen - unterhalten wir beide uns darüber, was für Möglichkeiten für Dich bestehen, damit Du Dich entscheiden kannst, was Du möchtest." Ursus hatte nicht vor, den Jungen zu etwas zu zwingen, auch nicht Caelyn zuliebe.
"Essen wir erst einmal etwas und beruhigen uns alle, ja?" Danach konnte er die beiden Männer ausbezahlen und sich zurückziehen, damit die Geschwister sich in Ruhe aussprechen konnten. So dachte er sich das wenigstens jetzt im Moment. "Caelyn, setz Du Dich auch dazu. In dieser besonderen Situation halte ich das für das beste. Dein Bruder ist sicher sehr verwirrt und braucht Dich jetzt. - Natürlich schläft er erstmal hier, sind ja genug Zimmer da."
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Jetzt ging es alles etwas drunter und drüber. Ich sah, wie Matrinius dieses Schauspiel beobachtete. Bei den Göttern war ich froh, es Louan noch nicht eher gesagt zu haben. Man stelle sich dieses Schauspiel, welches gerade hier abläuft, wäre auf dem Heimweg im Wald vonstatten gegangen und ich Louan über Stock und Stein hinterher. Nein, nicht auszumalen. Dann würden Matrinius und ich jetzt noch im Wald nach Louan suchen.
Der Tribunus versuchte die ganze Situation etwas zu beruhigen, was ihm hoffentlich auch gelingt. -
Wenn ich das früher gewußt hätte, wäre ich wahrscheinlich nicht mitgekommen.
Als ich in die Augen meiner Schwester blickte und dieses Entsetzen darin wieder fand, dann ihre Bestätigung hörte, dass alles wahr war, sträubte sich alles in mir. Dieses Unvermögen, in diersem Moment nichts für sie tun zu können, machte mich wahnsinnig. Die Wut kochte in mir. Da halfen auch die besänftigenden Worte des Römers nicht viel.Meine Augen folgten Caelyn, wie sie mit ihrem Tablett an das Tischchen in der Mitte heran trat. Sie war ganz auf sich konzentriert und würdigte mich keines Blickes mehr. Es muss ihr so peinlich gewesen sein. Als sie dann vor uns flüchtete, streckte ich noch meine Hand nach ihr aus. Aber sie war schon weg. Der Römer war ihr nachgelaufen und wollte sie zurückhalten.
Ich stand immer noch da, blickte wie hypnotisiert auf das Tischchen mit dem Imbiss und fühlte mich, wie der größe Vollidiot, den die Welt je gesehen hatte. -
Tja, was hätte man da noch sagen können um die Sache etwas zu beruhigen?
Eigentlich nicht viel!
Maecenas und ich hätten es ihm vielleicht doch sagen sollen, doch die Gefahr, dass er dann nicht mitgekommen wäre, war einfach zu groß gewesen und zwingen durften wir ihn ja nicht.
Wenn sich die Sache etwas beruhigt hatte, könnte man ja dem Jungen vorschlagen hier zu arbeiten? Der Junge schien ja allem Anschein nach fähig zu sein. Ich hatte da sogar schon eine Idee, aber damit wollte ich den Jungen jetzt nicht überfallen.
Das hatte ja noch Zeit. -
Kurz bevor ich das triclinium verlassen konnte, wurde ich am Handgelenk festgehalten. Ursus war es, der mich zurückhielt. Erschrocken blickte ich mich um und mein Blick musste wirklich Bände sprechen. So hatte ich mir das Wiederseh´n mit meinem Bruder nich vorsgestellt. Ich wusste, dass er sehr impulsiv sein konnte und manchmal war er´n richtiger Dickkopf. Früher hatt ich mich immer um ihn gekümmert und war nach Mutters Tod so was wie´n Ersatz für ihn geword´n. Jetzt, als er es erfahren hatte, was ich war, musste das für ihn wie ein weiterer Verlust gewesen sein. Kaum hatte er mich gefunden, hatte er mich auch schon wieder verloren.
Ich kehrte wortlos mit Ursus zu den Klinen zurück. Dann ging ich zu meinem Bruder und nahm ihn tröstend in den Arm. In gallischer Sprache, damit niemand sonst uns verstehen konnte, sprach ich leise zu ihm, was ihn wieder auf den Teppich bringen sollte.
Dann strich ich ihm übers Haar und gab ihm einen Kuß auf die Wange. Beide nahmen wir auf der Kline Platz. -
Niemand sagte ein Wort. Zumindest kein lateinisches. Und das machte es für Ursus nicht gerade leichter. Er setzte sich wieder und nahm sich etwas zu essen und etwas Wein. "Greift bitte zu", wiederholte er seine Einladung und deutete auf das Essen, während seine Gedanken sich überschlugen.
"Nichts wird so heiß gegessen, wie es gekocht wird. Und man kann über alles reden. Aber es braucht auch alles seine Zeit. Louan, es wird Dich niemand zu irgendetwas zwingen. Du bist nur hier, weil Caelyn sich um Dich sorgte. Und wenn Du willst, dann helfe ich Dir, eine anständige Arbeit und auch Ausbildung zu erhalten, damit Du eine richtige Lebensgrundlage bekommst. Aber das sind Dinge, über die wir reden sollten, wenn Du Dich mit Deiner Schwester ausgesprochen hast." Mehr konnte Ursus weder sagen noch tun. Es lag bei den Geschwistern, ihr Verhältnis untereinander zu klären.
Ursus wandte sich daher nun wieder an seine anderen beiden Gäste. "Ihr habt gute Arbeit geleistet, auch wenn ich mir gewünscht hätte, daß ihr dem Jungen sagt, was seine Schwester hier ist. Aber gut, ich hatte das auch nicht ausdrücklich gesagt. Wie war eure Reise? Gab es Schwierigkeiten? Angesichts dessen, daß ihr sehr schnell wieder da seid, hat es wohl keine gegeben?"
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Die Frage von Ursus war ganz in meinem Sinne. Ich hoffte nun, das sich die Wogen etwas geglättet haben und wir zum Gemütlichen Teil übergehen konnten.
Schließlich hatte ich einen Bärenhunger nach der langen Reise.
Da Matrinius und ich in der Angelegenheit eher Aussenstehende waren, war es im Moment auch eher unangebracht sich einzumischen.
Bei passender Gelegenheit würde ich sicher meine Meinung kundtun. -
Schließlich wandte sich der Tribunus wieder uns zu und stellte uns einige Fragen zu unserer Reise.
Da ich momentan keinen Hunger hatte, begann ich direkt zu berichten.
Es war soweit alles im Bereich des erwarteten.
Sagte ich kurz angebunden. Beschloss aber doch noch etwas ins Detail zu gehen, als der Tribunus mich weiterhin fragend ansah.
Nun, wir erreichten die besagte Stadt und machten uns direkt auf die Suche nach Louan. Ein Bekannter von ihm half uns derweilen auch, bis wir ihn schließlich fanden. Dann gab es noch eine kurze Auseinandersetzung mit einigen der örtlichen Banditen aber ansonsten nichts Erwähnenswertes.
Sagte ich im erklärenden Tonfall und schaute dabei kurz zu Louan. -
Ein kleiner Seitenhieb vom Tribunus kam dennoch zu uns herüber. Auch wenn er es vielleicht nicht so gemeint hatte.
Jedoch hatte sich die ganze Situation wieder etwas entspannt und Caelyn hatte ein paar Köstlichkeiten auf dem Tisch serviert, welchen wir uns nach der Aussage des Tribunus nach widmen durften.
"Nun Tribunus, ich war mir nicht klar, ob das gut gewesen wäre gleich alles zu erzählen. Schließlich haben wir ja keine Unwahrheiten von uns gegeben nur etwas verschwiegen. Ich denke das gibt sich schon. Louan ist ein guter Junge. Ich habe ihn kennengelernt." Auch Maecenas griff nun nach dem Wein und schenkte sich einen Becher ein."Schwierigkeiten...? Och..., kaum der Rede wert." Meinte ich und schaute etwas schmunzelnd zu Matrinius, der komischerweise nicht hungrig war wie ich.
"Da waren nur zwei Ganoven..., wie soll ich sagen..., denen haben Matrinius und ich gezeigt, wie liebenswürdig wir werden können, wenn sie nicht das machen, was wir wollen.
Aber ansonsten war alles ganz einfach." Dabei verschwieg ich natürlich, das Matrinius durch eine Dachöffnung gesprungen war, ich eine Tür eingetreten hatte und die zwei Ganoven windelweich geprügelt hatten. War ja ein Kinderspiel und kaum der Rede wert dachte ich mir und schmunzelte innerlich.Nun musste ich aber mal zulangen. Bein Magen gab mir schon zu verstehen,
das er in diesem Zustand nicht mehr lange mitmachen würde. Und so nahm ich mir ein, zwei Dinge von dem Tisch, die Caelyn zubereitet hatte. -
So, Louan war also ein guter Junge. Ursus warf nochmals einen prüfenden Blick auf den Bruder seiner Sklavin. Nun, man würde sehen, ob er nicht schon zu lange auf der Straße gelebt hatte, um sich in ein geordnetes Leben einfügen zu können. Das würde sich eben mit der Zeit zeigen. Und auch sehr von seinem Willen abhängen.
Die Erwähnung der Banditen allerdings ließ Ursus aufhorchen. Da beide von diesem Zusammenstoß berichteten, schien es doch eine größere Sache gewesen zu sein, als sie jetzt glauben machen wollten. "Banditen? Das würde ich gerne genauer hören. Warum seid ihr mit örtlichen Banditen aneinander geraten?" War Louan am Ende doch nicht nur ein Straßenbengel, sondern gar schon ein Angehöriger örtlicher Verbrecherbanden gewesen? In dem Fall würde Ursus sich gewiß nicht großartig für den Jungen einsetzen, wie er es eigentlich vorhatte, und seinen guten Ruf gefährden. Immerhin wäre es auch der Ruf der Familie, der gefährdet würde.
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Ich kaute gerade auf einem Stück Brot herum als der Tribunus die Sache mit den Banditen ansprach. Ich spülte mit einem Schluck Wein das Stück Brot hinunter, welches sich gerade in meiner Kehle befand und antwortete gelassen.
"So wie es aussah, hatten die Banditen Louan entführt. Und wir mussten ihn aus dieser brenzligen Situation herausholen." Ich schaute abermals zu Matrinius und führte meine Ausführungen fort.
"Iustus..., Iustus ein bekannter von Louan, er erzählte uns, das er erst vor kurzen Louan für sein Geschäft gewinnen konnte, er aber tagelang verschwunden war. Bis wir ihn zu dritt gesucht haben. Und wie du siehst Tribunus...., erfolgreich."
Und wieder begann ich an einem Stück Brot herum zu kauen. -
Da Maecenas bei den Ausführungen noch genauer ins Detail ging, war es wohl unnötig, noch etwas hinzuzufügen und sagte deswegen erstmal nichts mehr.
Allerdings schien der Tribunus, als er von den Banditen und deren Verbindung mit Louan hörte, nicht mehr ganz so wohl und schaute kurz zu Louan rüber.
Aber Maecenas erläuterte es noch kurz etwas genauer, wodurch sich die Sache damit wohl erledigt haben sollte.
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