[Habitatio] Centurio Tiberius Artorius Imperiosus

  • Evander folgte dem Scriba, den der Legat der Legion geschickt hatte, ihm den Weg zu weisen. Nachdem sie die Baracke der Centurie, die der Mann befehligte, erreicht hatten, verabschiedete sich der Scriba - wortkarg wie sein Legat - und eilte zurück.
    "So denn"
    murmellte Evander. Er näherte sich einem - so wie er vermutete, denn der Mann saß wie die Scribae in der Principia hinter einem kleinen Berg von Papierkram, wenngleich er wohl bei weitem nicht so viel zu tun hatte, wie die Schreiberlinge dort - Adjutanten des Centurio.
    "Salve, Soldat. Sag, ist dein centurio vielleicht zu sprechen? Ich bin Redivivus, ein ehemaliger Kollege und ein guter Bekannter seines Sohnes im fernen, wunderschönen Tarraco. Das liegt übrigens in Hispania, falls du dich das fragst"

  • Paullus Vettienus Thyrsus
    [Blockierte Grafik: http://img182.imageshack.us/img182/3800/xnpclegionrfc3.png]


    Thyrsus war in seiner Arbeit vertieft und schaute erst auf, als er die Stimme des fremden vernahm. Er wunderte sich schon serh, wieso er erwähnte, dass Tarraco in Hispania seion würde...


    Salve,.... Civilist. Du bist jetzt im Castell der Legio I in Mantua,... dass liegt übrigens in Italiae.
    erwiderte er als antwort, doch bevor Evander darauf reagieren konnte, stand er bereits auf.
    " Ich werde mal nachsehen, ob der Centurio für dich Zeit hat. "


    Dann verschwand er durch die Türe. Von drinnen konnte man nur leise etwas hören. Plötzlich hörte man laut aus dem Officium, wie Imperiosus laut sagte: " Ein Freund von Nero.... soll sofort reinkommen ! "


    Der Vettienier kam wieder hinaus, doch bevor er Evander hinein bat, setzte er sich erst einmal gemütlich hin und schaute dann zu ihm auf.


    " Der Centurio läßt bitten... "
    Dann deutete er auf die Türe.




  • Die abwertend gemeinte Anrede - Zivilist - entging dem jungen Rediviver nicht und so langsam wurde Evander's Laune immer schlechter. Warum ihm solch eine Welle von Mißachtung von einem einfachen, unbedeutenden Schreiberling entgegenschlug, wusste er nicht zu sagen, führte dies aber auf die generelle Abneigung der Legionäre gegenüber Zivilisten zurück. Überhaupt herrschte hier in der Castra eine deprimierende Stimmung. Entweder waren die Soldaten so wie dieser Möchtegern, der statt mit Schwert und Schild mit Pergamentrollen hantierte und arrogant auftrat oder sie waren wortkarg und mürrisch. Das musste aber die Schuld der Offiziere und vor allem des Legaten sein. Dieser wirkte - abgesehen von dem Angebot, Quartier im Praetorium zu beziehen, von dem Evander mittlerweile froh war, es abgelehnt zu haben - kühl und reserviert und das färbte bestimmt auf seine Soldaten ab. Die Legion war in Mantua bestimmt nicht gerade beliebt, wenn niemand die Soldaten ermahnte, ihren Mitbürgern respektvoll zu begegnen. Da waren ja die Praetorianer freundlicher.
    "Aha"
    sagte Evander, als der eingebildete Scriba ihm erklärte, wo Mantua lag.
    "Gut für dich, dass du das weißt, so läufst du nicht Gefahr, dich mal zu verlaufen"
    Das konnte er sich nicht verkneifen. Denn sich Frechheiten gefallen zu lassen musste er nun wirklich nicht.


    Er wartete ab, bis der Scriba bei seinem Centurio erfragte, ob dieser bereit war, Evander zu empfangen und schritt dann wortlos an dem Mann vorbei ins Büro. Evander war gespannt, um wen genau es sich bei dem Centurio handelte. Imperiosus. Der Name deutete an, dass er nicht minder arrogant sein würde als die anderen Soldaten im Lager. Entsprechend reserviert und vorsichtig war Evander eingestellt.
    "Sei gegrüßt, Artorius"
    Sagte er und ehe er weitersprach, wartete er auf die Erwiederung.

  • Imperiosus wartete, bis der Besucher hinein kommen würde, was doch etwas dauerte... Doch wusste Tiberius nicht, dass Thyrsus nicht sofort bescheid sagte, dass er eingehen sollte.


    Als nun der Rediviver vor ihm stand, schaute er ihn freundlich an.


    " Salve Redivivus... Ich bin Centurio Artorius Imperiosus.... man sagte mir, du kennst meinen Sohn ? Setz dich doch bitte... Wein ? "


    Tiberius sprach viel, da er doch hoffte, über den Rediviver einiges von seinem Sohn zu erfahren. Ausserdem wollte er auch nicht den Eindruck erwecken, dass er die Freunde seines Sohnes erstmal begutachten würde,... was er natürlich tat, doch glaubte er fest daran, dass Nero nicht jeden als seinen Freund bezeichnen würde.


    Marcella stand bereits schon bereit, den Besucher sofort etwas Wein einzuschütten, wenn dieser denn einen Becher haben wollte.

  • Na das war ja mal eine Überraschung. Zumindest auf den ersten Blick machte der Centurio einen vernünftigen Eindruck. Er folgte dem Angebot und setzte sich.
    "Danke, centurio. Ja, ich nehme gerne etwas Wein"
    Er setzte sich hin.
    "Ich kenne deinen Sohn, Artorius Didianus Nero, das stimmt. Ich selbst stamme aus Tarraco, habe dort gelebt und bin in die Fußstapfen meines Vaters getreten, der Magstrat in Tarraco war"
    Diesmal vermied er es, einem Legionär zu sagn, wo Tarraco lag.
    "Ich war duumvir, als ich Nero kennen lernte, der eine freie Stelle als Stadtschreiber annahm und bei den Bauarbeiten am Hafen der Stadt Bericht führte. Ich selbst verließ die Stadt und bin derzeit architectus Italiae, aber ich stehe mit Nero in Briefkontakt"

  • Marcella schüttete etwas Wein in den Becher und stellte es direkt von Evander auf den Tisch. Imperiosus hörte dabei die Ausführungen von ihm an.


    " Ich hoffe doch, dass mein Sohn sehr viel von euch gelernt hat ? "


    Tiberius überlegte kurz und hörte mit wohlwollen, dass Evander und Nero in Briefkontakt stand.


    " Ich war einige Zeit lang in Carthago Nova, als mein Sohn geboren wurde, nachdem dann seine Mutter gestorben war und sich das politische Leben zum größten Teil nach Tarraco verlegt hatte, zog die Familie Didia dorthin um, während mich mein Weg nach Rom führte und etwas später dann zur Legio I. "


    Warum er ihm dies erzählte, wusste er nicht wirklich, wahrscheinlich lag es daran, dass auch Evander ihm kurz erzählte, was er bisher so getan hat.
    Dann schaute er den jungen Mann vor sich an.


    " Doch sag, warum genau du hier bist ? Ich denke doch mal, dass du nicht hier bist, um mich kennen zu lernen ! "


    Imperiosus nahm eine Schluck Wein und schaute dabei dann den Redivier an.

  • "Er etwas von mir, ich etwas von ihm..."
    winkte Evander ab.


    Mit einem gewissen Interesse verfolgte Evander die Lebensgeschichte des Centurionen, auch, wenn er nicht ganz verstand, warum er ihm diese erzählte. Während Evander danach gefragt wurde - oder sich zumindest gefragt fühlte - erzählte der Centurio von sich aus. Nun ja, es schadete zumindest nicht.
    "In einem der Briefe hatte Nero erwähnt, dass sein Vater hier dient. Und wenn ich schon mal vor Ort bin, dachte ich, ich sage mal guten Tag. Du musst dir vorstellen, wie schlecht ich dastehen würde, wenn Nero irgendwann mal erfährt, dass ich hier war, aber zu faul war, einen kleinen Umweg in Kauf zu nehmen, um seinen alten Herrn zu begrüßen"
    sagte er.
    "Du musst nämlich wissen, dass ich gewissermaßen in seiner Schuld stehe. Nicht, dass er mir das Leben gerettet hat oder so was, nein. Aber er hat mir den einen oder anderen Gefallen getan"
    Auch ein Grund, warum er hier war.
    "Und mich so vielleicht vor Ärger bewahrt. Ich soll dir Grüße von deinem Sohn ausrichten. Wie du ja schon gehört hast, macht er sich offenbar ganz gut und hat es in Tarraco zu was gebracht. Ich weiß nicht, ob du die Stadt mal besucht hast, als du in Hispania warst, centurio, aber wenn nicht, hast du dir was entgehen lassen. Eine wunderschöne Stadt, die sich vor den italischen Städten nicht zu verstecken braucht. Thermen, Theater, Rennbahn. Sogar eine Arena hat sie. Alles, was man braucht, um das römische Leben zu führen und zu genießen"
    Evander vermisste Tarraco, das konnte man deutlich hören.

  • Tiberus war noch nie in Tarraco gewesen, darum musste er Evander glauben.


    " Ich kann mir vorstellen, wie schön es dort sein mus, doch hatte ich bisweilen noch nicht die gelegenheit dazu gehabt, diese Stadt zu sehen. Auch mein Vetter Avitus war glaube ich noch nie dort gewesen ! "


    Zumindestens hatte er dies noch nie erzhält. Sein Sohn hatte ihm also eine gefallen getan, was Imperiosus sehr Ehrbar fand. Anscheinend hatte er doch etwas von den Artoriern geerbt, auch wen es nur sehr wenig war. Das Nero aber grüße ausrichten ließ, wunderte ihn doch sehr. All die Jahre war zwischen ihnen nur der Haß, doch in den letzten Monaten und Jahren änderte sich dies anscheinend... falls es nicht nur ein reines ausnutzen seines Sohnes war.


    " Ich danke dir, dass du mir diesen Gruß überreichst hast. Da ich nicht weiß, wie groß diese Probleme waren, die du da anscheinend hattest, kann ich dir nur eines mit auf den Weg geben. Mein Vetter, von dem Nero dir vielleicht auch mal erzählt hat, ist Tribun bei den Praetorianern, soviel ich weiß, hatte er damals mal den Cursu Iuris gemacht, solltest du also mal hilfe brauchen, wird er dir sicherlich helfen können. "

  • Zunächst verstand Evander nicht, warum Imperiosus seinen Vetter erwähnte. Dann aber, als er ihm andeutete, dass er ihm womöglich aus der Patsche helfen konnte, wenn es brenzlig werden sollte, horchte er auf. Nicht, weil dieser besagte Vetter den Cursus Iuris gemacht hatte. Evander war selbst Jurist, wenn auch theoretisch, denn außer, dass er den Cursus hatte hat er noch nicht einen Auftritt als Anwalt gemacht - aber es war ja noch nicht aller Tage Abend, hoffentlich. Und wenn es drauf ankommen sollte, würde er sich schon irgendwie vor Gericht verteidigen können.


    Nein, etwas anderes erregte seine Aufmerksamkeit.
    "Dein Vetter ist also Tribun bei den Praetorianern..!"
    sagte er nachdenklich. Konnte es einen besseren Schutz geben vor einem Patrizier, als einen Praetorianer? Wohl kaum.
    "Und Jurist? Interessant"
    fügte er noch schnell hinzu, damit Imperiosus nicht merkte, worum es ihm wirklich ging. Wenn er es nicht schon getan hatte.
    "Wie war sein Name, sagtest du?"
    Er hätte eben besser zuhören sollen. Avarus. Avianus... irgend so was in der Art.

  • Imperiosus bemerkte, dass Evadner zuerst erwähnte, dass Avitus ein Praetorianer sein, bevor er schnell den Cursus ansprach. Irgendtwie weckte dies ein gewisser Maß an Misstrauen, doch sein schon schien diesen Mann zu vertrauen, darum nickte er einfach nur.


    " Ja, er ist Tribun bei den Praetorianern. Sein Name ist Artorius Avitus, du wirst ihn sicherlich in der Domus Artoria Rom antreffen könne, sofern du wieder in Rom bist. "


    Anschienend steckte der Mann wirklich in schwierigkeiten, denn sonst würde er wahrscheinlich nicht nochmals genau nachfragen.

  • Zwar hatte Evander nicht die blasseste Ahnung, wo die besagte Domus Artoria stand, aber die Hütte eines Praetorianertribuns war gewiss nicht schwer zu finden. Doch nun kam er zurück auf das Thema, wegen dem er eigentlich hergekomen war.
    "Nun, centurio Artorius. Ich habe dir die Grüße deines Sohnes überbracht"
    und meine Pflicht damit erfüllt, fügte er gedanklich hinzu.
    "Ich denke, es wird Zeit, dass ich wieder aufbreche. Ich muss noch in Mantua Quartier beziehen. Du musst nämlich wissen, dass ich mit deinem Legaten verinbart habe, dass einige von euch Legionären in den nächsten Tagen dafür eingesetzt werden, die Strassen im Umland wieder auf Vordermann zu bringen. Ich selbst werde natürlich auch... hin und wieder vorbeischauen. Aber alles läuft über einen eurer Tribune. Wie auch immer, ich verabschiede mich dann für heute"

  • Imperiosus nickte dem Mann zu.


    " Natürlich.... "


    Zwar hatte er vom Strassenbau noch nichts gehört, aber wenn der Rediviver es gerade erst mit dem Legaten besprochen hatte, konnte er ja auch noch nichts davon wissen.


    " Dann werden wir uns dort vielleicht wieder sehen. "
    sofern wir die Strasse erneuern müssen, fügte er in Gedanken hinzu.
    " Vale Architectus "

  • Die anderen hatten ihn schräg angesehen, als er mit einer Tabula in der Hand zu den Räumlichkeiten des Centurio ging.


    Ein Huster, anklopfen. " Tock, Tock."


    Was der dazu sagen wird. Ganz von alleine habe ich es mir nicht ausgesucht. Antias überlegte wie er es Marius beibrachte, wenn er wechselte. Der kräftige Kerl war manchmal ganz schön zart besaitet.

  • Keiner da. Gerade heute wo er eine Bitte hatte. Wehe man dachte nicht an ihn, prompt tauchte er in den Unterkünften auf und verbreitete Unruhe.
    Die Tabula in der Hand, was nun? Primus Pilus? Der war nicht zuständig für ihn. Probieren, mehr als wegschicken konnte er ihn nicht.

  • Sim-Off:

    Halt, halt, ich hatte dich nur übersehen hier


    Gerade als der Obsidius kam, trat ihm ein anderer Soldat entgegen und meinte:
    "Hast du grad geklopft? Dann kannste jetzt rein."
    Und kaum hatte der Obsidier das Quartier, das vor ewigen Zeiten mal dem besten Freund des primus pilus gehört hatte, hörte man auch den jetzigen Okkupanten:
    "Ja, Soldat?! Was willst du?!"
    offensichtlich war, dass dieser nciht zur freundlichsten Gattung der Offiziere gehörte.

  • Sim-Off:

    sorry, die fehlende PN .... -.^


    Ei, hatte der eine bescheidene Laune. Wie immer. Anders hatte ihn Antias selten erlebt. Er stand stramm und grüßte.


    "Salve Centurio, Legionarius Servius Obsidius Antias, V. Contubernium." Antias legte dem Centurio die Tabula hin.


    " Ich bitte um Versetzung zur Reiterei, Centurio." Na, sagte er nein?


    Das würde ihm weitere Fragen ersparen. Weil er nicht, sondern der Centurio nein gesagt hatte. Sagte der Centurio ja, dann musste Antias seinen Plan mit dem Imunes aufgeben und Chio einiges beibringen. Hatte der Eques nicht gelogen, dann klappte das mit dem Ausgang bei der Reiterei eher. Dann musste er Chio nicht gar so viel beibringen.

  • "Noch so ein wahnsinniger" war die erste spontane Reaktion des centurios, der jeden einzelnen Infantristen für hoffnungslos verrückt hielt, der eine Versetzung zur Reiterei auch nur in Erwägung zog.
    Dennoch war er egoistisch genug, auch aus der Verrücktheit einen Vorteil ziehen zu wollen.
    "Dir ist natürlich klar, dass gerade in der gegenwärtigen Situation jeder Mann weniger eine starke Schwächung meiner centuria bedeutet, daher muss ich genau abwägen.
    Was hätte ich also davon, was den Verlust an Kampfkraft aufwiegt?"

    Dabei betonte er insbesondere die Worte "ich" und "hätte", sowie "Verlust", sodass sich der ganze Satz anhörte wie "Was ist es dir wert?"

  • Nichts anmerken lassen. Wahnsinnig, ja wahnsinnig um nicht aufzufallen und Fragen aufzuwerfen, die ihm alles zu Nichte machten, was er sich bis jetzt erkämpft hatte.
    Seine gesunde Gesichtsfarbe begann zu Leiden. Einen Wochensold und einen Korb mit frischem Gebäck? " Einen Korb mit frischem Gebäck, damit deine Kampfkraft nicht zu sehr leidet?" Das Bare ließ er absichtlich weg. Vielleicht sagte der Centurio bei seinem mickrigen Angebot nein.

  • Der centurio hob eine Augenbraue. Ein Korb Gebäck war nun wirklich nicht gerade viel. Sogar eher wenig. Wollte der Mann womöglich gar nicht versetzt werden? Oder wollte er handeln? Nun, das konnte er haben:
    „Ein Korb Gebäck für meine Mühen, das ist ein Anfang. Aber es reicht noch nicht, schließlich haben ja auch deine Kameraden iim Contubernium eine Menge zu tun, wenn sie einen Fremden integrieren müssen.“
    Beide wussten vermutlich, dass er schamlos vom Himmel herunter log. Zum einen wäre die Integration kaum eine Arbeit, die legio arbeitete schließlich nach einheitlichen Standards bei der Ausbildung. Zum anderen würden die Soldaten von den Bestechungsgeldern ohnehin nicht sehen.

  • Wie sich das Antias gedacht hatte. Der centurio wollte nicht nur was für den hohlen Zahn, er wollte auch was gegen eine trockene Kehle. " Ich würde einen halben Monatssold drauf legen." Seine Kameraden außer Marius merkten nicht Mal, dass er fehlte, ging er zu den Eques. " Mehr wirds beim besten Willen nicht." Lucilla war sicher nicht erfreut über den wenigen Sold der übrig war. Weg war weg. Das tat im Geldbeutel ganz schön weh.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!