Einfach nur bummeln

  • Varus hatte für heute seine Arbeit verrichtet und so blieb noch etwas Zeit über den Markt zu bummeln. Das durchkommen schien heute etwas beschwerlicher als sonst, da Varus heute auf einen Sklaven verzichtete, der ihm etwas den Weg frei hielt.
    Am Eingang des Marktes, schlug ihm schon das Geschrei der Markthändler entgegen. Dem köstlichen Geruch allerlei dargebotener Waren folgend, stürzte sich varus ins Getümmel.
    Varus mochte solche Tage, an denen er einfach mal ohne Zeitdruck über den Markt schlenderte und beobachten konnte, was die Konkurrenz so trieb oder sich eventuelle Anregungen zu holen.
    Varus schaute zum Himmel. Es war ein herrlicher Frühlingstag, die Sonne war nicht zu drückend, genau richtig für einen Marktbesuch.


    An dem einen oder anderen Marktstand konnte Varus die Händler ausmachen, die mit den Kunden feilschten und wild gestikulierten.



    Sim-Off:

    Wer mag kann sich gerne beteiligen.

  • Er erinnerte sich noch, als er das erste mal in Rom auf dem Markt war. Damals mit Ursus. Der jetzt in Germania weilte. Was mag er nur gerade anstellen, dachte sich Varus. Und dabei wurde er eben angerempelt.


    Er wollte nachsehen, ob jener Händler wieder zugegen ist, dem er damals den Ball abgekauft hatte. Vielleicht sind diesmal irgendwelche Kostbarkeiten zu erstehen. Oder vielleicht wollte Varus einfach ein paar Geschichten der Händler hören. Dies war eine angenehme Abwechslung zum Alltag. Und so schlenderte Varus ziellos über den Markt.

  • Ronk, ronk, ronk, ronk machte es auf dem Pflaster. Gut… es klang bei weitem nicht so beeindruckend, wie wenn eine ganze Centurie unterwegs war. Und erst recht konnte es nicht mit dem Klang einer ganzen Legion verglichen werden, doch trotzdem klang es in Valerians Ohren gut. Endlich durften sie in den Straßen Roms Dienst tun und mußten nicht immer nur auf dem campus trainieren, auch wenn das natürlich wichtig war. Sie sollten heute erst einmal einfach durch die Stadt patrouillieren, dabei immer wieder den Bereich um den Palast herum kontrollieren, aber dann auch wieder über das forum romanum, über die Märkte und die anderen Foren. Präsenz zeigen, hatte es geheißen. Und die Augen offenhalten.


    Es war schon ein tolles Gefühl, wie die Menschen sich beeilten, aus dem Weg zu gehen, obwohl die Patrouille nur aus den acht Mann seines Contuberniums bestand. Sie erreichten den Markt und auch hier, wo es relativ voll war, wichen die Menschen fast hektisch aus. So gehörte sich das ja schließlich auch, wenn die Garde sich näherte! Und so marschierte Valerian mit seinen Kameraden geradewegs durch die Gänge zwischen den Ständen. So störungsfrei hatte er sich wohl noch nie auf einem Markt bewegt. Nur war er leider nicht zum Vergnügen hier und konnte demnach auch nicht die Auslagen der Händler betrachten.


    Während sie marschierten, musterte Valerian aufmerksam die Passanten und auch das Verhalten der Händler, wenn sich die Patrouille näherte. Ein wenig weiter vorne schlenderte beispielsweise ein Mann gemütlich vor sich hin und ein kleiner Junge hielt sich seitlich knapp hinter ihm. Valerian konnte sehen, wie die kleine Hand sich an den Gürtel des Mannes heranmachte, doch plötzlich drehte sich der Kleine um. Ihre Blicke trafen sich für einen Augenblick und schon flitzte das Bengelchen davon. "Vier Mann hinter dem Bengel her", rief Valerian und deutete auf das Kerlchen, daß sich geschickt zwischen Menschen und Ständen hindurchdrängte. Vier Mann setzten sich in Bewegung und versuchten, den Kleinen einzuholen.


    Valerian hingegen ging zu dem Mann (Varus) und sprach ihn an. "Salve. Würdest Du bitte kontrollieren, ob Dein Geld noch da ist? Und auch sonst alle Wertgegenstände? Ein kleiner Taschendieb hat gerade versucht, Dich zu bestehlen."

  • Varus hatte das klappern der Rüstungen und das stampfen der Stiefel auf dem Pflaster zwar vernommen, jedoch schien er an dem heutigen Tage irgendwie geistig abwesend zu sein oder er hatte nur einfach andere Gedanken im Sinn.


    Als er auf einmal eine handvoll Praetorianer an ihm vorbeirennen sah und daraufhin von einem der Garde angesprochen wurde, war Varus urplötzlich hellwach. "Salve..."
    Varus faste dorthin, wo eigentlich sein Geldbeutel zu finden war, doch griff er da ins leere. Urplötzlich wurde Varus heiss und kalt.
    "Mein Geld......"
    Brachte varus nur noch heraus, auch hatte er vorher einen kleinen Jungen an sich vorbeirennen sehen, dem aber keine Aufmerksamkeit geschenkt.

  • Valerian runzelte die Stirn. Dieser kleine Kerl mußte wahnsinnig schnell und geschickt sein. Denn er hätte gewettet, daß er noch nicht an den Beutel herangekommen war. "Ich hoffe, es war nicht zu viel Geld darin. Denn die Wahrscheinlichkeit, daß meine Kameraden ihn erwischen, ist doch eher gering. So ein kleiner Bursche drängt sich durch Ecken, wo kein Erwachsener durchkommt. Außerdem hat er bestimmt Komplizen. Na, warten wir mal ab, ob sie Erfolg hatten."


    Die Märkte waren voll von Taschendieben und Betrügern. Und Menschen, die in Gedanken versunken waren, allzu leichte Opfer.

  • Dies schien eigentlich ein schöner Tag zu werden für Varus, doch nach der Aktion war er erst einmal bedient. Und Varus schaute in die Richtung wo die Praetorianer dem kleinen Jungen gefolgt waren. "Nun, ich hatte zwar nicht übermäßig viel Geld dabei aber aber es wäre trotzdem bedauerlich, wenn es weg wäre."
    Varus hoffte nun insgeheim, das die Kameraden der Garde den Lausebengel doch irgendwie zu greifen bekommen. Mit Varus` guter Laune war es aber erst einmal dahin.
    "Wie ist dein Name Miles?" Erkundigte sich Varus bei dem einzigs noch bei ihm verbliebenen Kameraden der Garde.

  • "Mein Name ist Lucius Quintilius Valerian", stellte sich Valerian vor. Es gab keinen Grund, seinen Namen zu verschweigen. "Und wie ist Dein Name, wenn ich fragen darf?" Irgendwie war es eine eigenartige Situation. Und für Valerian ganz und gar ungewohnt. Er war daher auch nicht unglücklich, daß seine Kameraden bereits wieder ins Sichtfeld kamen und den kleinen Bengel tatsächlich am Kragen mit heranschleppten. "Ist das Dein Beutel?", fragte einer der Praetorianer und hielt Varus einen Geldbeutel hin.


    Valerian musterte den kleinen Jungen, der trotzig dreinblickte, aber nichts sagte. Ein anderer Kamerad trat zu Valerian und raunte ihm etwas zu. "Denk dran, daß sowas nicht unsere Aufgabe ist. Normal kümmern wir uns überhaupt nicht darum. Wir haben schon viel zu viel gemacht."


    Daran hatte er überhaupt nicht gedacht und dementsprechend röteten sich seine Ohren ein wenig. Er war eben noch neu bei den Praetorianern. Bei der Legio II war es selbstverständlich gewesen, gegen jede Art von Unrecht anzugehen. Und einem Diebstahl zuzusehen, ohne etwas dagegen zu unternehmen, fand er auch als Praetorianer irgendwie falsch. Wie sollte denn so ein kleiner Taschendieb Respekt vor der Garde haben, wenn die einem Diebstahl einfach tatenlos zuschauten? Außerdem war es jetzt schon zu spät.

  • "Oh..., entschuldige bitte. Mein Name ist Annaeus Varus." Varus war immer noch etwas durch den Wind, angesichts des Diebstahls.
    Doch sogleich konnte varus die anderen Männer von der Garde wieder sehen, die den kleinen Dieb am Schlawittel hatten. Ein wenig erleichtert lächelte er Valerian zu. "Puhhh..., da hab ich wohl nochmal Glück gehabt, oder?" Varus nahm den Beutel an sich und schaute sofort nach, ob noch alles vorhanden war.
    "Ja das ist er."
    Ein andere Mann der Garde trat nun an Valerian heran und erklärte ihm, das dies keineswegs die Aufgaben der Praetorianer sei. Von dieser Seite hatte dies Varus noch garnicht betrachtet. Er war allenfalls froh, seinen Geldbeutel wieder sein Eigen nennen zu können.
    "Wie kann ich mich dafür erkenntlich zeigen?" Auch wenn es nicht viel Geld war, was Varus bei sich trug, für ihn war es ein kleines vermögen.
    Als der zweite der Praetorianer wieder etwas abseits stand, hakte Varus nach. "Nenn mich Varus ich darf doch Valerian sagen, welche Aufgaben habt ihr denn
    wenn ich fragen darf?"

  • "Nun, da Du Dein Geld wieder hast, was möchtest Du mit dem Bengel tun? Wenn Du möchtest, daß er bestraft wird, solltest Du ihn den Stadtkohorten übergeben." Es war noch ein recht kleiner Junge. Und doch offenbar schon durch und durch verdorben. Valerian musterte den Kleinen. Halb verhungert und abgerissen sah der Kleine aus. Doch ob Mitleid hier das richtige war? Aber es war nicht seine Sache, darüber zu entscheiden. Varus war der Geschädigte, sollte er sagen, was mit dem Jungen geschehen sollte.


    "Es ist sehr freundlich von Dir, Dich erkenntlich zeigen zu wollen. Doch trinken ist im Dienst nicht erlaubt und ich wüßte wirklich nicht, wie Du Dich sonst erkenntlich zeigen könntest. Uns genügt Dein Dank." Behauptete er einfach mal und vermied es, seine Kameraden dabei anzusehen. Bestimmt würde er heute Abend einiges zu diesem Thema zu hören bekommen.


    "Sehr erfreut, Dich kennenzulernen, Varus. Und ja, Du darfst gerne Valerian sagen. Nun, unsere Hauptaufgabe besteht darin, den Kaiser und seine Familie zu beschützen. Dazu gehört natürlich auch, die öffentliche Ordnung aufrecht zu erhalten... Naja, Diebstahl gehört wirklich nicht in unser Ressort, da hat mein Kamerad schon recht, das ist Sache der Cohortes Urbanae. Aber... es fällt mir eben schwer, bei so etwas einfach zuzuschauen. Ich bin noch neu bei den Praetorianern, verstehst Du? Bei der Legio II war es selbstverständlich, in so einem Fall einzugreifen. Na, ich werde es wohl noch lernen." Sogar als Zivilist hätte er es als selbstverständlich angesehen, etwas zu tun.


    Sie waren ein wenig beiseite getreten, denn Valerian war es lieber, wenn seine Kameraden ihm nicht unbedingt zuhören konnten. Er redete zuviel. Was ging es diesen Mann schließlich an, daß er neu war? Aber es machte einfach Spaß, sich mal wieder mit einem normalen Menschen zu unterhalten. So etwas kam eben dabei heraus, wenn man so gar nicht rausgelassen wurde.

  • Varus wurde von Valerian aufgefordert, zu entscheiden was mit dem Bengel nun passieren möge. Eigentlich hätten sich Varus keine Gedanken machen müssen und ihn postwendend an die Stadtkohorten übergeben müssen.
    Da widerrum war die gutmütige Seite in Varus zur Stelle. Irgendwie tat der Kleine ihm auch leid, obwohl er Varus bestohlen hatte.
    "Nein Valerian, ich glaube das macht es für nur noch komplizierter. Lasst ihn laufen. Ich habe ja dank der Hilfe von dir und deinen Kameraden mein Geld wieder und das nächste mal werde ich besser Obachtgeben." Varus war ja auch ein wenig selber daran Schuld, hätte er besser auf seinen Geldbeutel aufgepasst, wäre es garnicht soweit gekommen.


    Als Varus sich erkenntlich zeigen wollte, lehnte Valerian danken ab. "Habt ihr denn immer Dienst?" Erkundigte sich Varus bei Valerian. Schließlich könnte man dies ja auch außerdienstlich regeln. "Nun Valerian, dann danke ich dir und deinen Kameraden erst einmal, für die Hilfe, ohne euch wäre ich jetzt mein Geld los." Vielleicht war ja in der Angelegenheit noch nicht das letzte Wort gesprochen. Vielleicht ließ sich da doch etwas arrangieren. Wenn Valerian einmal frei hat zum Beispiel, wenn er mal frei hat, so dachte Varus. In den Dienstvorschriften der Garde kannte er sich dafür zu wenig aus.


    "Die Freude ist ganz meinerseits, Valerian." Und als Valerian ihm einen kurzen Einblick in die Tätigkeiten der Garde gab, war Varus nun doch froh, das eben Valerian vor ihm stand und kein anderer Praetorianer, der bei dem Diebstahl vielleicht weggesehen hätte. Auch gab er Varus zu verstehen, das er erst neu bei der Garde sei und er sich in der Situation auf sein inneres Gefühl verlassen hatte. "Das ist aber keine schlechte Angewohnheit, ab und zu mal auf sein inneres zu hören. Ich hätte an deiner Stelle sicher auch so gehandelt." Versuchte Varus ein wenig die schuld von Valerian zu nehmen und nun konnte Varus auch ein wenig schmunzeln. "Auch wenn ihr euere Vorschriften habt. Ich hoffe du bekommst keinen Ärger wegen mir und der Angelegenheit?"


    Das war das erste mal, das Varus so nah vor einem echten Praetorianer stand. Von der Ferne hatte er sie schon oft beobachtet aber so nah war er der Garde noch nie gekommen.

  • "Ganz wie Du möchtest." Valerian war im Grunde auch froh, daß so ein kleiner Kerl nicht an die Kollegen von den Stadtkohorten ausgeliefert wurde. Doch er beugte sich nochmal zu dem Jungen herunter. "Wir kennen Dich nun. Und glaube mir, wir werden Deine Beschreibung weitergeben. Wirst Du noch einmal beim Klauen erwischst, bist Du dran. Sieh zu, daß Du auf ehrliche Weise etwas zu beißen bekommst. - Du hast wirklich Glück, daß Du heute so einen netten Menschen beklaut hast." Der Junge blickte von Valerian zu Varus und wieder zurück zu Valerian. Er nickte zwar, doch Valerian war sich nicht sicher, ob der Kleine wirklich beeindruckt war. Kaum daß er losgelassen wurde, flitzte er auch schon davon. Es war mehr als zweifelhaft, daß sie ihn je wiedersehen würden.


    Kopfschütteln blickte er einen Moment lang dem Kind hinterher, dann wandte er sich wieder an Varus. "Ja, wir sind immer im Dienst. Aber irgendwann werde ich sicher auch mal Ausgang erhalten. Nur jetzt am Anfang halt noch nicht." Er grinste. "Wenn Du Dich häufiger mal auf dem Forum oder hier auf dem Markt herumtreibst, werden wir uns gewiß wiederbegegnen. Und mach Dir keine Sorgen. Selbst wenn es etwas Ärger gibt, was ich aber eigentlich nicht glaube, rausschmeißen werden sie mich deswegen bestimmt nicht." Schließlich hatte er nur jemandem geholfen. Und daß einer seiner Kameraden ihn verpfiff, glaubte er auch eigentlich nicht.

  • So ganz einerlei war Varus bei der Angelegenheit nicht, doch er würde es sicher später bereuen nicht so gehandelt zu haben. Falls es sich später als falsch herausstellen würde, wäre er mal wieder seiner Gutmütigkeit zum Opfer gefallen.


    Auch varus sah dem kleinen Bengel noch nach, bis er um die nächste Ecke gebogen war. Ein leichtes Kopfschütteln konnte Varus dennoch nicht verbergen.


    Gespannt hörte Varus den Ausführungen bezüglich der Garde Valerian zu und staunte nicht schlecht. "Kein Ausgang?! Puhhh...., ich weis nicht, ob das was für mich wäre. Dafür bewundere ich dich."
    Für Varus stellte es schon ein Problem dar, wenn er wegen des schlechten Wetter`s mal einen Tag nicht aus der Casa kommen würde.


    "Eigentlich wohne ich ja in Mantua aber gerade in der letzten Zeit halte ich mich immer öfters in Rom auf. Da gibt es hier und dort Sachen für mich zu erledigen. Also eigentlich regelmäßig. Und wenn ich dann schon in Rom bin, kann ich auch ohne einen Besuch des Forum`s Rom nicht wieder verlassen." Gab Varus einen kurzen Einblick über seine Gepflogenheiten, wenn er sich in Rom aufhielt. "Ich würde mich sicher freuen, dich wieder zu sehen. Auch steht mein Angebot noch. Wenn du doch mal Ausgang bekommen solltest, würde ich mich gern revanchieren." Varus hatte zwar nicht alles im Kopf. So etwas würde er jedoch nie vergessen.


    "Falls du Ärger bekommen solltest, schieb alles auf mich." Varus bezweifelte zwar insgeheim, das Valerians Vorgesetzter auf solch plumpe Ausreden etwas geben würde aber man kann es ja versuchen.

  • Valerian grinste. "Das gilt ja nur für den Anfang. Ich werde bestimmt bald Ausgang erhalten und dann können wir das gerne nachholen. Außerdem haben wir eigentlich niemals Langeweile, es gibt immer etwas zu tun: Training, Ausrüstung in Ordnung bringen... Ich wüßte nicht, wann ich das letzte mal nichts mit meiner Zeit anzufangen gewußt hätte." Es war ja nicht so, daß sie nicht aus dem Haus kamen. Ganz im Gegenteil. Eigentlich verbrachten sie den größten Teil des Tages auf dem Campus.


    "Es würde mich wirklich freuen, wenn wir uns außerhalb meines Dienstes einmal treffen könnten. Wenn Du so häufig in Rom bist, läßt sich das doch gewiß einrichten. Und es ist auch freundlich von Dir, diese Sache auf Dich nehmen zu wollen. Doch für meine Fehler muß ich schon selbst gerade stehen. Und ich kann auch immer noch nicht glauben, daß es ein derartig schlimmer Fehler sein soll, einen Dieb zu fassen. - Mach Dir mal keine Sorgen um mich, ich stehe das schon durch." Er grinste. Schließlich hatte er schon echt unangenehme Strafen hinter sich gebracht. Wenn er nur an damals dachte, als man Drusus und ihn angetrunken in einer kleinen Rauferei mit einem der älteren Legionäre erwischt hatte...


    "Darf ich fragen, was für einer Tätigkeit Du für gewöhnlich nachgehst?" Immerhin wußte Varus nun schon eine ganze Menge von ihm. Da erschien ihm die Frage nicht zu dreist.

  • Valerian schien die ganze Angelegenheit etwas gelassener zu nehmen. Varus war auch nur deswegen besorgt, weil der Kamerad von Valerian immer noch etwas mürrisch dreinschaute.
    Auch gab Valerian, Varus grobe Einblicke in seine Tätigkeit bei der Garde. Dieses Thema war bis jetzt für ihn völlig fremd und Neuland.


    Auch Varus war von einem späteren Treffen, bei einem Becher Wein nicht abgeneigt. "Das würde mich auch sehr freuen und dann kann ich endlich meine Schuld begleichen." Für Varus war dies eine Ehrensache und nicht einfach unter den Tisch zu kehren.


    Aber auch Valerian wollte etwas von Varus erfahren. "Also..., zur Zeit bin ich beim Cursus Publicus hier in Italia als Stationarius angestellt. Ich leite die Mansio in Mantua, wenn dir Mantua etwas sagt. Es liegt weiter im Norden." Auch wenn Mantua in keinster weise mit Rom vergleichbar war, so unbekannt war es dennoch nicht.
    "Und bevor ich meine Stelle als Stationarius beim Cursus Publicus in Italia antrat, war ich Duumvir von Mantua. Also die komplette Ämterlaufbahn der Curia von Mantua habe ich durchgemacht.
    Doch in Wirklichkeit zieht es mich nach Rom, nach der ewigen Stadt."
    Von Rom hatte Varus schon als kleiner Junge geträumt und im Moment lebte er seinen Traum.

  • Valerian staunte nicht schlecht. Seine Zufallsbekanntschaft war demnach durchaus nicht ohne Einfluß! "Du warst bereits Duumvir?", fragte er beeindruckt. "Ja, Mantua sagt mir etwas. Ich war zwar noch nie da, habe aber schon einmal auf einer Karte gesehen, wo es ungefähr liegt." Allerdings gehörte Mantua nicht zu den Orten, die er unbedingt meinte, mal besuchen zu müssen. Doch das mußte er ja nicht sagen, schließlich wollte er Varus nicht beleidigen oder ärgern.


    "Ja, Rom ist schon etwas sehr besonderes. Ich bin auch froh, wieder hier zu sein. Erst jetzt, wo ich zurück bin, merke ich erst richtig, wie sehr ich Rom vermißt habe. In Germanien habe ich es gar nicht so unbedingt gemerkt. Es war dort nicht übel, aber hier ist es doch schöner." Er lächelte Varus an. "Du wirst Dir hier sicher auch noch einen Platz erarbeiten. Und ich bin mir sicher, daß wir uns wieder einmal treffen werden. Leider muß ich nun wirklich weiter. Es war nett, Dich kennenzulernen." Die Kameraden guckten schon recht finster drein. Und sie hatten recht: Sie sollten Patrouille gehen und nicht herumstehen und plaudern.

  • Dies hatte Valerian ihm nicht zugetraut. Zwar sieht man, ob ein Mensch aus der Unterschicht oder aus der gehobeneren Schicht, jedoch konnte man niemandem ansehen, welches am man bestritt. "Ja ich war Duumvir. Ach Valerian, das war auch eine schöne Zeit. Doch irgendwann sagte ich zu mir. Ich sagte, Varus, ist das alles was du erreichen möchtest, hier in Mantua. Zugegeben Mantua ist eine sehr schöne kleine Stadt. Doch wenn man die Wahl hat, Rom, Mantua. Da brauchte ich nicht lang überlegen und ab und zu bin ich ja doch noch in Mantua."


    Varus fand es nun etwas schade, das Valerian weiter musste. Dabei hatte Varus ganz vergessen, das Valerian noch im Dienst war. "Das ist aber schade. Ich hoffe dir wieder einmal zu begegnen und dann erzählst du mir etwas über Germanien. Ich fand es auch nett." Varus war gerade richtig in Schwung aber es nützte ja nichts. Dienst ist Dienst und privat ist privat. Insgeheim hoffte Varus jedoch, der Garde, früher oder später wieder zu begegnen.

  • "Wenn man die Wahl hat und Rom ist eine der Möglichkeiten, dann fällt die Wahl wahrhaftig nicht schwer", grinste Valerian. Er war ja damals auch nicht so ganz freiwillig aus Rom fortgegangen. Aber es war eine gute Entscheidung gewesen. Denn sie hatte ihn letztendlich wieder hierher zurückgeführt.


    "Was immer Du über Germanien wissen möchtest, werde ich Dir gerne berichten. Habe noch einen schönen Tag und paß auf Deine Börse auf! Vale!" Valerian hob noch einmal grüßend die Hand. Dann reihte er sich wieder in die Patrouille ein und schon ging es weiter in Richtung Kaiserpalast.

  • "Da hast du recht Valerian, ich kann mir keinen schöneren Fleck auf der Erde vorstellen als Rom." Auch wenn dies nun etwas übertrieben war, so kannte Varus außer Rom und Mantua nichts anderes.


    "Auf dein Angebot werde ich sicher irgendwann zurückkommen. Ich danke dir und deinen Kameraden nochmals für eure schnelle Hilfe. Vale!" Und Varus schaute zu, wie sich Valerian einreihte und die Patrouille weiterzog. Als Valerian und seine Kameraden aus dem Sichtfeld von Varus verschwunden waren machte auch er sich auf den Weg. Er schüttelte kurz den Kopf. "Es ist schon verrückt." Ließ er noch kurz verlauten. Zum bummeln hatte er heute keine Lust mehr. Vielmehr war Varus nun bestrebt, seinen Geldbeutel in Sicherheit zu bringen.

  • Es war ein schöner sonniger Vormittag. Wieder hatte ich mir einmal Zeit genommen, um über den Markt zu bummeln.


    Also betrat ich den Markt und aus allen Richtungen drangen andere Düfte zu mir. Jeden Tag gab es hier neue oder andere Dinge zu entdecken.


    Jedoch war mir immer noch die Sache von damals im Hinterkopf, wo mir um eine Haar mein Geldbeutel abhanden gekommen war. Nur das schnelle reagieren und eingreifen der Praetorianer, bewahrte mich vor einem Verlust.


    Deswegen gab ich heute auch genauestens Obacht auf mein Geld, damit so eine Sache wie damals nicht wieder vorkommen würde. Sicherlich konnte ich auch nicht immer auf Hilfe hoffen.


    Als ich an den Ständen vorbeilief, bekam ich allmählich Hunger. Hier gab es nichts, was es nicht gab. Und so sodierte ich die Auslagen der einzelnen Stände.


    Als ich an einem Weinstand vorüberging, stoppte ich. Für gute Weine hatte ich schon immer ein offenes Auge. Und so trat ich heran und begutachtete das Angebot.



    Sim-Off:

    Wer hat lust, jeder ist herzlich willkommen zu posten.

  • An diesem sonnigen Vormittag beschloss ich den Markt zu besuchen. Meine Sklavin Lyda begleitete mich und trug
    einen großen Korb in einer Hand und den Sommerschirm in der anderen. Denn ich mochte diese grelle Sonne
    nicht und musste auf meinen hellen Teint denken. Aber eine Cousine von mir hatte bald Geburtstag und ich wollte ihr
    ein Geschenk kaufen, vielleicht eine schöne Vase, oder so... . So gingen wir langsam durch die Reihen und dann
    blieben an einem Obst-Stand stehen und ich kaufte noch etwas Obst und Gemüse. Auch brauchte ich einen guten
    Wein und wir fanden auch bald einen Weinstand. Lyda stellte ihren Korb am Boden, aber den Sommerschirm hielt
    sie fest in der Hand. Sie war eine gute Weinkennerin und trank gerne abends ein Becherchen. Sie war, sozusagen,
    für den guten Wein zuständig. So trat sie näher an den Stand und nahm eine Amphore in ihre freie Hand, aber weil sie
    schon eine alte Sklavin war und ihre Hände manchmal zitterten, konnte sie die Amphore nicht richtig halten, die fiel ihr
    plötzlich aus der Hand und landete mit voller Wucht am Boden. Der Wein spritzte in alle Richtungen und meine helle
    Tunika wurde nun rot, und da sah ich mich um und erblickte einen Mann, der auch am Stand stand und seine Tunika
    hat auch etwas abbekommen, nicht viel, aber immerhin...


    "Oh, ich bitte diese Belästigung zu entschuldigen. ... meine Sklavin war so ungeschickt, sie wird natürlich dafür bestraft,
    ich werde selbstverständlich die Kosten für diese Deine Tunika erstatten ... ach, es tut mir alles so leid ..."


    Ich war den Tränen nahe und völlig verstört - "Oder wir kaufen Dir gleich eine neue ..."


    dabei sah ich den Mann ängstlich an, hoffentlich wird er keine Anzeige erstatten...

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