Turma I auf den Weg in den Westen



  • Rufinus ritt mit seinen Männern den Weg ab, den wohl die Karawane genommen haben musste, in der die Römerin mit war. Noch lange waren sie nicht an dem Ort, wo der Überfall stattgefunden hatte, was aber nicht heißen musste, dass sie an der gleichen Stelle überfallen werden würden. Es konnte auch früher passieren oder später, wenn überhaupt.


    Vorneweg lief der Kameltreiber mit seinem Kamel. Die Sonne brannte und Rufinus fragte sich, wie wohl die Stimmung unter seinen Männern war, doch sie musste nunmal ihre volle Kampfuniform tragen, weil man nie wissen konnte, wann der 'Feind' zuschlagen würde. Sicherlich würde die Ganoven wissen, dass der Praefect Soldaten loschicken würde, um sie zu finden.


    Gaius nahm seine Feldflasche und nahm einen Schluck. Am liebsten würde er alles leer trinken, doch soviel Wasser hatten sie nicht dabei, um ihren Durst zu stillen. Blieb nur zu hoffen, dass sie bald an einer Oase kommen würden.

  • Verus Gaumen war inzwischen langsam aber sicher ausgetrocknet.


    Es kam auch in ihm plötzlich Zweifel auf.


    -War es wirklich sinvoll nach einer Oase zu suchen? Vielleicht war die Oase eine Falle. Wie jeder wusste, schreckten Banditen nicht davon ab, Brunnen oder Quellen zu vergiften.-


    Natürlich galt es aufmerksam zu sein. Denn jede unachtsamkeit konnte einem zum Verhängnis werden.


    Verus ritt in Mitte der Gruppe und genemigte sich einen grossen Schluck aus seiner Trinkflasche. Das kühle Wasser war die reinste Wohltat und gab Verus eine motivierende Wirkung.


    Genug laut rief er zu Cursor hinüber, der neben ihm ritt:


    " He, denkst du, dass diese Nomaden-Banditen-Dinger etwas mit den Banditen des Lagerhauses zu tun haben? "

  • Cursor tat das, was er immer machte, wenn etwas nicht so gelaufen war, wie er es sich gedacht hatte: Er kniff die Augen zusammen.


    "Um ganz ehrlich zu sein, ich hoffe, daß wir es mit den gleichen Banditen oder zumindest mit Leuten, die mit denen unter der gleichen Decke stecken, zu tun haben.


    Mit denen habe ich noch eine Rechnung offen. Hätte Hadrianus damals besser gehört, dann hätte ich Dir ein paar von diesen Halunken auf einem Teller präsentiert."


    Cursor nahm einen kleinen Schluck aus seiner Trinkflasche.


    "Worum ich mich am meisten sorge ist das Trinkwasser. Unsere Vorräte sind bei dieser Hitze schnell aufgebraucht und dann? Brunnen, ja, vielleicht sogar Oasen. Wer garantiert uns für die Reinheit des Wassers?


    Und wenn die Zunge dann angeschwollen ist und der Hals ausgedörrt ... die anderen kennen sich aus und haben vielleicht schon ihre Vorkehrungen getroffen. Die brauchen dann nur noch zuzuschlagen. Mir wird schlecht, wenn ich daran denke!"


    Nicht ganz glücklich sah Cursor Verus an.

  • "Ja das Wasser." sagte Verus, wobei ihm beim Gedanken an Wasser gerade wieder dürstete.


    "Ich glaube wiklich auch, dass die Hitzte und der Wassermangel unser grösste Feind ist. "


    Auch Verus Moral war wesentlich gesunken. Er versuchte jedoch sich nichts anmerken zu lassen. Verus hoffte, dass der Decurio die ganze Einheit noch genug motivieren konnte. Denn einige Equites unterhielten sich auch bereits miteinander und einige murrten.


    Die Einheit ritt weiter und Verus starrte in die Weite. Er konnte aber nichts aussergewöhnliches ausfindig machen...


  • Rufinus merkte, dass die Männer langsam unzufrieden waren, doch glaubte er an seinem Duplicarius, dass er die Moral versuchen würde, wieder hoch zu bekommen, schließlich musste er als gutes Beispiel vorran gehen.


    Der Kameltreiber führte sie langsam zu einer Oase, zumindest glaubte Gaius, eine zu sehen. Bisher war nicht gerade sehr viel geschehen, darum konnten sie alle froh sein, denn wenn sie auch noch kämpfen müssten, bei dieser Hitze würden sicherlich einige von ihnen umfallen, noch bevor der 'Feind' überhaupt angreifen würde.


    " Du, Kameltreiber, ist es noch weit, bis zur nächsten Oase ? "


    Der Kameltreiber schaute den Decurio an und lächelte.


    " Nicht mehr weit mein Herr... nicht mehr weit. "


    Der Tiberier schaute sturr nach vorne. Tat so, als hätte er keinen durst und würde nur trinken, damit sein Körper nicht austrocknen würde. Er versuchte alles, um seinen Männern ein Vorbild zu sein, schließlich gehörte auch die zu seinen Aufgaben.


  • Verus nam die Wasserflasche und träufelte Avarus etwas Wasser über den Kopf. Dann spritzte er noch etwas Wasse in Avarus Maul. Zufrieden schnaubte das Pferd.


    Der ritt ging weiter, doch die Moral wurde nicht besser. Deshalb ritt Verus zum Decurio herüber und fragte ihn.


    "Decurio, Ich hoffe, dass wir bald zu dieser Oase kommen. Wie lange geht es dann noch? Und übriges sind diese Kameltreiber verlässige Leute? "


    Um den Decurio nicht zu fest zu verärgern, fragte Verus nicht gleich alle Fragen auf ein Mal. Er wurde nämlich nicht so richtig über die Details informiert , die ihn sehr interessierten.


    "Falls es nicht mehr lange gehen sollte, würde ich den Soldaten mal noch ein wenig Mut machen. Denn auch die Pferde scheinen schlapp zu werden. Sie kommen auf sandigem Boden auch nicht so gut voran, wie die Kamele, die sich gewohnt sind..."


  • Rufinus ritt sturr weiter, als Verus sich zu ihm gesellte.


    " Naja... wenn mich meine Augen nicht trüben, dann ist dort hinten die Oase. "


    Zwar konnte man die Entfernung nicht all zu gut abschätzen, doch mussten die Männer sich in Geduld üben.


    " Was die Kameltreiber betrifft. Tja, ich weiß nicht, wie gut sie uns gesonnen sind, doch muss ich ihnen vertrauen und das, Duplicarius, solltest du gefälligst auch. Wir dürfen sie nicht verärgern, denn sonst würde dies unser Tot bedeuten. "


    Der Tiberier sagte es ganz klar,wie es war, schließlich entschieden sie über den Tot und verderben dieser Einheit oder den Erfolg und das Überleben. Pegasus wäre beinahe auf eine Schlange getreten, doch konnte die Schlange noch rechtzeitig die Flucht ergreifen. Nun würde es sich zeigen, wie gut Gaius bei Chares aufgepasst hatte.


  • Verus konnte auch so etwas wie eine Oase sehen. Oder war es vielleicht nur eine optische Täuschung?


    Zitat

    " Was die Kameltreiber betrifft. Tja, ich weiß nicht, wie gut sie uns gesonnen sind, doch muss ich ihnen vertrauen und das, Duplicarius, solltest du gefälligst auch. Wir dürfen sie nicht verärgern, denn sonst würde dies unser Tot bedeuten. "


    "Ich versuche sie nicht zu verärgern. Irgendwie fühle ich mich nicht so wohl, unter der Führung dieser Männer.


    Noch ne Frage: Was ist eigentlich das genaue Ziel dieser Strapaze? Oder darf ich dich dies hier nicht fragen? "



    Verus war froh, dass nun eine Oase vor ihnen lag. Freudig ritt die Einheit auf die Oase zu.


  • Rufinus wunderte sich ein wenig, hatte er doch gestern beim Abmarsch gesagt, worum es ging.


    " Ich sagte doch, wir sind auf einer Aufklärungsmission ! "


    Dann schaute Gaius rüber zu Verus.


    " Heute abend wirst du in mein Zelt kommen, dann können wir weiter reden. "


    Der Decurio traute ebenfalls den Kameltreibern nicht, doch waren sie die einzigsten, die sich hier in der Wüste sehr gut auskannten.

  • Zitat

    " Heute abend wirst du in mein Zelt kommen, dann können wir weiter reden. "


    " Verstanden Decurio, ich werde mich in deinem Zelt melden."


    Verus ritt wieder zurück zu seinem Platz in der Kolonne und sah zur Oase. Man konnte immer deutlicher die Dattelpalmen sehen. Doch diese Oase hatte für Verus auch etwas unheimliches an sich. Sie würde für Banditen einen hervorragenden Stützpunkt bieten und hinter den Palmen konnten sich gut gegen die hundert Bogenschützen versteckt halten. Als Verus dann noch einen Kameltreiber lächeln sah, wusste Verus nicht, ob sie doch noch in eine Falle ritten.


    Mit einem unguten Gefühl im Bauch blickte er zu seiner Spatha und prüfte die Sehne seines Bogens.


    "Cursor, ist deine Bogensehne auch in Ordnung? Man muss ja immer vorbereitet sein. " sagte Verus betont und gab ihm damit zu erkennen, dass er der Sache nicht ganz traute.


    Die Oase kam immer näher. Doch niemand schien irgend ein Verdacht zu hegen. Vielleicht war dies so, weil alle durst hatten und endlich eine Pause wollte.

  • Zitat

    Original von Publius Redivivus Verus
    "Cursor, ist deine Bogensehne auch in Ordnung? Man muss ja immer vorbereitet sein. " sagte Verus betont und gab ihm damit zu erkennen, dass er der Sache nicht ganz traute.


    Cursor verstand Verus` Frage nicht.


    "Soweit solltest Du mich kennen! Nicht nur meine Bogensehne ist in Ordnung. Und zudem liegt es doch wohl im Interesse der eigenen Sicherheit eines jeden Soldaten, sein "Handwerkszeug" zu jeder Zeit sowohl griff- als auch einsatzbereit zu halten. Außerdem garantieren das die vielle Appelle und Inspektionen.


    Aber jetzt zu etwas anderem: Ich bin zwar nur ein kleiner eques, der von Strategie und Taktik keine Ahnung hat. Wir reiten hier mit voller Stärke auf die Oase zu und bilden folglich für die, die uns vielleicht schon erwarten, ein gutes Angriffsziel. So eine kleine Streuung wäre bestimmt nicht schlecht.


    Und wenn wir die Oase kampflos betreten, wer garantiert uns die Reinheit des Wassers? Bestimmt ist auch ein Kameltreiber ein guter Vorkoster!"


    Cursor zwinkerte Verus zu.

  • Verus hörte genau zu. Und zwinkerte Cursor zurück.


    " Von wegen kleiner Eques. In dir schlummert die Fähigkeit eines grossen Strateges.


    Am besten übermittle ich die Idee unserem Decurio. Er muss Befehle anordnen. Denn er hat die Leitung über uns. "


    Verus ritt wieder zum Decurio.


    " Decurio, Eques Cursor kam auf die gute Idee, dass wir die Oase am besten nicht alle auf einem Haufen anreiten, sondern in kleinen Grüppchen. Denn es besteht eine gewisse Gefahr, dass in dieser Oase ein Hinterhalt lauert. Auch sollten zuerst mal diese Araber das Wasser vorkosten, bevor alle Equites ohne zu überlegen vom Wasser trinken. "


    Gespannt wartete Verus auf die Antwort von Rufinus.


  • Kaum war Verus wieder zurück geritten, war er auch schon wieder neben dem Decurio, was Rufinus doch ein wenig wunderte.


    " So so... die Idee hatte also unser Tesserarius ! "


    Gaius sagt dies mehr als Anermkung, auf die Verus nicht reagieren brauchte.


    " Die Oase ist noch weit entfernt. Doch will ich seinen Vorschlag annehmen. Teile die Truppen in 3x 10 Mann auf. Du reitest mit deiner Einheit in dieser Richtugn eine weile, später korrigierst du deinen Weg wieder Richtung Oase. Cursor soll mit seinenm Männern nach dort reiten, ich bleibe beid en Kameltreibern. "


    Sicherlich war die Idee ganz gut, die Curosr da hatte, doch glaubte er nicht, dass sie gerade bei der ersten Oase, zu der sie nun kamen, so ein Glück hatten und sofort die Banditen finden würden.


    Sim-Off:

    Denkt dran, das Ereignissmonopol liegt im großen und ganzen beim Narrator, der sich sicherlich bald hinzuschalten wird. Ausserdem dürfte ihr dies nicht als kurze Kamapgne sehen, wo wir gleich bei der ersten Oase den "Feind " finden. Wäre ja auch langweilig. :D ;)

  • Zitat

    " Die Oase ist noch weit entfernt. Doch will ich seinen Vorschlag annehmen. Teile die Truppen in 3x 10 Mann auf. Du reitest mit deiner Einheit in dieser Richtugn eine weile, später korrigierst du deinen Weg wieder Richtung Oase. Cursor soll mit seinenm Männern nach dort reiten, ich bleibe beid en Kameltreibern. "


    " Sehr wohl, Decurio." antwortete Verus formalitätsgeträu.


    Dann ritt er mit seinem Pferd etwas vor die Karawane und rief laut:


    " Equites consistite !!!"


    Worauf die Gruppe sofort still stand.


    " 10 Equites reiten mir nach, 10 Cursor und 10 reiten unserem Decurio nach. Equites ausführen!!!!"


    Dies war gerade eine gute Koordinationsübung für die Equites. Denn so ein Befehl musst schnell ausführbar sein. Verus ritt los und zeigte mit seiner Hand an, dass Cursor auf der rechten Seite durchreiten soll. Zehn Equites schlosse sich sofort Verus an und ritten ihm hinterher. Verus war froh, dass die Männer so gut ausgebildet waren, dass ein spontaner Befel so gut klappte und ausgeführt wurde.


    Verus und seine Gruppe kam der Oase von links her immer näher. Man konnte deutlich die Dattelbäume und anderen Pflanzen sehen. Es war noch keine Spur von irgendwelchen Banditen. Nun waren sie bereits die ersten Bäume an ihnen vorbei gezogen. Verus Hob seine Hand, um anzudeuten, dass die Equites halten sollten. Etwas später kam auch Cursors Gruppe an.


    Zufrieden warteten die Equites noch auf die Kameltreiber und auf die letzte Gruppe.



    Sim-Off:

    Wir werden unserem Narrator nicht reinpfuschen. Da kannst du beruhigt sein. Doch es wäre ja eigentlich möglich, dass irgendwelche Leute in dieser Oase sitzen würden. :)

  • Zitat

    Original von Publius Redivivus Verus
    " 10 Equites reiten mir nach, 10 Cursor und 10 reiten unserem Decurio nach. Equites ausführen!!!!"


    Verus hatte die Ausführung seines Befehl kaum ausgesprochen, da hatten sich schon 10 equites um Cursor versammelt: Equitanus, Caecus, Alienus und Constantius, vier Männer, die er von der letzten Mission her kannte, und weitere sechs, die wiederum die anderen kannten.


    Ein kurzer Befehl ...


    "Equitanus und Caecus, zwei Pferdelängen links hinter mir, Alienus und Constantius, zwei Pferdelängen rechts hinter mir, je drei in zwei Pferdelängen Abstand hinter den ersten zwei, mir nach, pergite!"


    In kurzer Zeit hatte sich der Truppe, wie befohlen, von rechts her der Oase genähert. Cursor hob seinen Arm zum Zeichen des Haltens. Alles war ruhig. Es war nichts Verdächtiges zu entdecken.


    Cursor war zwar noch nicht so lange Soldat, um auf eine große Erfahrung zurückgreifen zu können. Aber die Ruhe und vor allem die Menschenleere schienen ihm unheimlich. Und dann kam dieses seltsame Grummeln in seinem Magen, das alles andere als Hunger bedeutete.


    Er sah zu Verus und wartete ab, ob von dieser ein Zeichen zum Sturm auf die Oase geben würde. Wenn nicht, dann wollte er losreiten. Womöglich war die Oase feindfrei. Aber dann kam das Problem mit dem genießbaren Wasser.


  • Rufinus merkte, wie Verus sofort den Befehl ausführte und seine Männer, ohne groß nachzudenken, ihm nachliefen. Das war gut so, denn schließlich musste man seinem Vorgesetzten gehorchen, wenn dieser einen Befehl aussprach.


    Die Zehn Equites, die bei ihm blieben, darunter Hadrianus, ritten ruhig hinter ihrem Decurio her.


    " Männers... wie ihr seht schont der Duplicarius und der Tesserarius nicht ihren Männer udn auch nicht die Pferde. Wenn nun ein Feind dort sein würde, was wir ja nicht wissen, hätte er nun leichtes Spiel... besonders wenn er mit Kamelen unterwegs ist. Darum merkt euch eins, man muss sein Pferd schonen, denn bei einem plötzlich angriff, nützt euch kein erschöfptes Pferd. "


    Langsam näherten sie sich der Oase, wo die anderen Gruppen bereits warteten. Es war schon spät und für heute sollte dies gewesen sein, dachte sich Gaius. Er schaute zu Cursor.


    " Tesserarius... du wirst dich hier in der Gegend umschauen, während die anderen ein das Nachlager hier errichten werden. Reite aber nicht zu weit davon. Natürlich brauchen wir auch eine Wacheinteilung, darum wirst sich Verus kümmern, solange du weg bist. "


    Sicherlich war diese Aufgabenverteilung etwas ungewöhnlich, doch der Tiberier war kein Mann, der einem immer die gleiche Aufgabe übergab, auch war dies ein sehr guter Test für Cursor, ob man ihn irgendwann einmal zum Dplicarius befördern konnte.



  • Zitat

    Original von Gaius Tiberius Rufinus
    " Tesserarius... du wirst dich hier in der Gegend umschauen, während die anderen ein das Nachlager hier errichten werden. Reite aber nicht zu weit davon."


    "Zu Befehl, eques Cursor meldet sich mit 10 equites ab, decurio!"


    Cursor salutierte vor dem decurio, wandte sich seiner Gruppe zu und wies sie in die Lage ein.


    "Wir haben den Auftrag, uns hier in der Gegend umzuschauen, ich wiederhole: umzuschauen, d.h. im Klartext, daß ein jeder von euch, der etwas sieht oder dem etwas auffällt, dies sofort mir meldet. Es handelt sich folglich um eine reine Aufklärung und um nichts anderes. Unser Auftrag lautet weiter, uns nicht zu weit von unserem hiesigen Nachtlager zu entfernen.


    Wir reiten zunächst in diese Richtung,"


    Cursor gab mit dem rechten Arm die Ziellinie vor,


    "unsere Staffelung bleibt wie gehabt. Wir reiten zunächst im Schritt, einerseits um unsere Vierbeiner zu schonen, andererseits um im Notfall ausgeruhte Pferde zu haben. Sollte mir, aus welchem Grund auch immer, etwas zustoßen, übernimmt Equitanus die Gruppe und führt sie umgehend mit Meldung ins Lager zurück. Noch Fragen? --- Aufsitzen! Pergite!"


    Im Schritt ritt Cursor mit seiner Gruppe an. Reiter und Pferde genossen den kühlenden Atem des Re, der die in Bälde anbrechende Nacht ahnen ließ.


    Plötzlich war Equitanus neben Cursor.


    "Was ist los? Warum verläßt du deine Position?"


    Der Gefragte deutete nach oben.


    "Da vorne, die Vögel. Ich beobachte sie schon eine ganze Weile. Sie kreisen immer an der gleichen Stelle."


    "Und wie mir scheint, werden es immer mehr,"


    fügte Cursor hinzu.


    "Es wird langsam dunkel. Wir müssen uns beeilen. Hoffentlich ist es bis dorthin nicht allzu weit. Gib` an alle durch: Wir reiten im Trab. Pergite!"

  • Cursor sah die Riesenvögel - wie es sich herausstellte, waren es Geier, ganz gewöhnliche Aasgeier - die sich, sobald sie die Reiter wahrgenommen hatten, augenblicklich in die Luft erhoben und sich zu ihren kreisenden Artgenossen gesellten.


    "Consistite!"


    Er stieß seinen rechten Arm mit ausgestreckter Hand senkrecht in die Luft. Die Gruppe hielt an.


    "Equitanus! Wir sehen uns das Ganze an, noch nicht absitzen! Alle anderen verbleiben in ihrer Staffelung."


    Die beiden Reiter umrundeten eine gespenstische Szene. Das Bild, das sich ihnen bot, glich einem Schlachtfeld. Beide hatten noch keines gesehen, aber so stellten sie es sich vor: Teile von Leichen und Kadavern, Innerein und Blutspuren, soweit das Auge reichte.


    "Equitanus! Halte Incitatus! Ich sehe mir das genauer an."


    Cursor saß ab. Der süßliche Geruch wurde immer stärker. Und das, was er nun sah, war eine einzige Fledderei. Er band sich sein focale vor die Nase und versuchte herauszufinden, wer oder was hier so zugerichtet wurde.


    Er fand heraus, daß hier vier Männer mit drei Kamelen unterwegs waren. Kampfspuren konnte er keine entdecken, ebensowenig irgendwelche Behältnisse, mit denen sie Wasser hätten mit sich führen können. Er fand auch keine Waffen oder sonstige für eine Abwehr erforderlichen Gegenstände.


    Cursor hatte genug gesehen. Equitanus hielt ihm die Zügel entgegen.


    "Na, Cursor, wem bist Du begegnet, Du bist ja leichenblaß?"


    "Paßt genau zusammen,"


    Cursor nahm sein foclae von der Nase versuchte zu grinsen,


    "Leichen und blaß! Das, was hier geboten ist, reicht mir erst einmal. Ich glaube, ich brauche vorerst nichts mehr zum Essen.


    Es ist schon fast dunkel. Wir sehen uns noch etwas um und reiten dann zurück zum Lager. Der decurio wird uns erwarten, da wir schon wieder länger unterwegs sind.


    Alle herhören! Wir reiten in gleicher Staffelung im Trab Richtung Lager. Mir folgen! Pergite!"

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