• Die genagelten Caligae klapperten auf dem harten Stein der römischen Straßen. Die Soldaten der I. Centurie marschierten im Gleichschritt über die Via Tiburtina, durch die Porta Viminalis. Ihr Ziel lag im Zentrum Roms, dort wo üblicherweise eins der größten Praetorianerkontingente stationiert war.

  • Valerian kannte die Straßen Roms. Schließlich war er hier aufgewachsen und hatte hier stets gelebt, bis es ihn nach Germanien verschlagen hatte. Es war eigenartig, nach zweieinhalb Jahren diese Straßen wieder zu beschreiten. Irgendwie war es, als wäre es erst gestern gewesen. Und doch wieder stellte er Veränderungen fest.


    Auf jeden Fall war es ein gutes Gefühl, inmitten einer Centurie von Praetorianern zu marschieren und die teils bewundernden, teils furchtsamen Blicke der Passanten zu sehen, die natürlich eiligst aus dem Weg gegangen waren.


    Darüber, daß der Kaiser nicht mal anwesend war, machte sich Valerian keine Gedanken. Hatte der Optio ihn nicht am ersten Tag noch mit großer Bestimmtheit darauf aufmerksam gemacht, daß die gesamte Familie des Kaisers geschützt werden mußte? Na, und von denen waren schließlich schon einige da. Valerian war schon sehr gespannt darauf, wer wohl so im Palast ein und aus ging. Und überhaupt den Palast mal von innen zu sehen! Als Normalsterblicher kam man da schließlich nicht rein und so war auch er noch nie drin gewesen. Bestimmt war er das reinste Labyrinth. Hoffentlich verlief er sich nicht mal darin, das wäre wirklich im höchsten Maße peinlich.

  • "Laevum! Laevum! Laevum"


    Der Optio gab den Marschtakt an, und die Centurie polterte über die Straßen, in Richtung Forum Romanum. Decius war sich bewusst, dass es für die Neuen sicherlich ein ganz neues Gefühl war hier in Rüstung und bewaffnet durch ROm zu marschieren - war es für Nicht-Angehörige der Stadteinheiten doch unzulässig, bewaffnet durch Rom zu rennen. So ließ er bewusst die etwas längere Route über das Forum einschlagen, denn es konnte nicht schaden dort einmal die Präsenz der Garde zu zeigen.


    Die auf den Straßen gehenden Passanten machten den Soldaten eiligst Platz, denn deren Marsch behidern wollte niemand. Wer konnte schon garantieren dass man sich dann nicht unversehens im Carcer der Praetorianerfestung wieder sah?

  • Seit der Grundausbildung hatte niemand mehr den Takt angesagt und Valerian mußte sich ein Grinsen verkneifen. Praetorianer grinsten nicht, wenn sie durch die Straßen marschierten. Er dachte an den Übungsmarsch damals, als Crispus das alte Soldatenlied von dem Mädchen in Clusium angestimmt hatte. Wie würde so etwas wohl hier in Rom wirken?


    Es war wirklich nicht leicht, nicht zu grinsen.


    Ah, es ging über das Forum! Wie lange war Valerian hier schon nicht mehr gewesen? Er empfand es als Nabel der Welt. Alles traf sich hier und hier war es, wo alles besprochen wurde, was irgendwie von Bedeutung war. Und eigentlich auch alles, was völlig bedeutungslos war. Wie oft hatte er mit seinen Freunden dort hinten unter dem Torbogen gesessen, lachend, scherzend und über Passanten lästernd. Er war doch noch ein ziemlicher Kindskopf gewesen, damals. Wo die anderen wohl inzwischen waren? Die würden sicher Augen machen, wenn sie Valerian jetzt sehen könnten. Ob sie ihn überhaupt erkennen würden? Er hatte sich schon ziemlich verändert. Fand er zumindest.


    Es war wirklich ein gutes Gefühl, in Rüstung und bewaffnet hier über den Platz zu marschieren. Eine ganze Centurie gar. Sie scheuchten einen Schwarm Tauben auf und sogar die ganz wichtigen Leute mit purpurgesäumten Togen gingen ihnen aus dem Weg.

  • Was wäre ein Tag, ohne dass Lucilla sich in der Stadt vergnügt? Es ist daher kein Zufall, dass sie unterwegs ist als die Prätorianergarde in Rom einrückt. Bei Lucilla sind ihre Freundinnen Fabulla, Peducaeana und Funisulana. Natürlich springen die jungen (und nicht mehr ganz so jungen) Damen eilig bei Seite und bleiben gaffend am Straßenrand stehen als die Prätorianer an ihnen vorbei ziehen.


    Peducaeana rollt vergnüglich mit den Augen. "Ah, was für ein Anblick! Die Elite Roms ist zurück in der Stadt! Für so einen Kerl würde ich meine Unschuld aufgeben!"
    "Da kommen diese Jungs aber ein paar Jahre zu spät, denn von deiner Unschuld ist wohl kaum noch etwas übrig, Pedu."
    "Pff, was weißt du schon, Lucilla. Du hast ja sogar den Hauptgewinn abgelehnt als er vor deiner Nase stand und dich für einen alten Senatorenlangweiler entschieden."
    "Crassus ist auch nicht viel jünger als Avarus."
    "Aber ein aufregender Prätorianer!"
    "Mit dem Kaiser war er trotzdem nicht fort. Da, einen von denen müsste man sich schnappen." wirft Funisulana ein.
    "Wisst ihr, warum das Wappentier der Prätorianer der Skorpion ist?" fragt Fabulla kichernd, woran der Rest der Damen schon erkennt, dass die Frage keine gute Antwort nehmen wird. "Wegen der spitzen Stachel, kchchch"
    Lucilla dreht entnervt die Augen zum Himmel.


    Funisulana beugt sich zu Lucilla herüber und flüstert leise. "Sind die Prätorianer eigentlich schon auf den neuen Kaiser eingeschworen?"
    "Die aus Rom schon, soweit ich weiß." entgegnet diese ebenso leise. "Bei denen, die in Parthien waren, bin ich mir nicht sicher. Aber sie sehen nicht so aus, als wollten sie zum Palast, um ihren eigenen Kaiser auszurufen, oder?"
    "Ein bisschen unheimlich sind sie ja schon. Also ich wollte keinem von denen in die Finger geraten."
    "Kommt ganz darauf an, was er mit seinen Fingern anstellt."
    Wieder verdreht Lucilla entnervt die Augen. Manchmal hat sie wirklich das Bedürfnis, sich ein paar neue Freundinnen zu suchen ...

  • Eine Gruppe schöner Frauen fiel Valerian auf, sie schienen bewundernd auf die Praetorianer zu blicken und tuschelten und lachten miteinander. Valerian straffte unwillkürlich seine Gestalt und erlaubte sich ein kurzes Lächeln in Richtung der Frauen. Leider waren sie allzuschnell an ihnen vorbeimarschiert. Doch Valerian mußte zugeben, solche Blicke entschädigten doch für so manche Strapazen. Und vielleicht... vielleicht würde er ja einmal solch eine schöne Frau kennenlernen.


    Mit derlei aufmunternden Gedanken beschäftigt, marschierte Valerian inmitten der Kameraden hinter dem Centurio her zum Kaiserpalast.

  • Enldich war es also so weit, Marhabal war nun frei. Doch was sollte er mit seiner neugewonnen Freiheit nun anfangen? Weil so frei war er ja nun auch wieder nicht. Zur Legion konnte er nicht, noch nicht. Auf alle Fälle wollte er aus Rom weg, das stand fest. Jetzt mußte er nur noch jemanden finden, der ihn quasi adoptieren würde, dann würde der Weg zu den Legionen mehr oder weniger frei sein. Doch wen konnte er deshalb fragen? Er kannte ja kaum wen in Rom und vorallem, er war ja vor kurzem noch ein Sklave gewesen. In Gedanken versunken lief er durch Roms Straßen und Gassen ohne überhaupt zu wissen wo er denn hin ging. So planlos wie am heutigen Tage war er noch nie gewesen, doch, am Tage des Todes seines Herren. Da erging es ihm ähnlich wie heute...

  • Das Wetter war richtiggehend schön heute. Genau richtig, um - ganz dienstlich selbstverfreilich - durch die Stadt zu schlendern und die noch schwachen, aber deswegen nicht weniger angenehmen Sonnenstrahlen zu genießen. Noch schöner wäre es natürlich mit Philogena. Doch das war ja nun vorbei. Nein, nicht mehr daran denken! Er zwang sich, diesen Gedanken wegzuschieben. Bei einem Bauern, der an einer Straßenecke schrumplige Äpfel vom letzten Herbst verkaufte, erstand Valerian einen dieser Äpfel und biß hinein. Hmm... süß war er ja. Und gar nicht so mehlig, wie er erwartet hatte. Nicht schlecht.


    Langsam schlenderte er weiter. Schon eine ganze Weile beobachtete er einen Burschen, der etwas ziellos zu sein schien. Nicht, daß er ihn irgendwie im Verdacht hatte. Aber verdächtige Leute gab es grad nicht und da war ziellos eigentlich genau das richtige. Der Mann sah wirklich so aus, als wäre er ganz in Gedanken versunken.

  • Marhabal immer noch ganz in Gedanken bemerkte nicht das er immer mehr auf Frontalkurs zu einem Passanten hin steuerte. Wenn er selbst sich so gesehen hätte, er würde es wohl nicht glauben und noch zu sich selbst sagen "Nein, das bin ich nicht." Doch so bekam er es ja nicht mit und das was um ihn herum geschah auch nicht so wirklich. So war das Unvermeidlich quasi vorprogrammiert und er krachte mit dem anderen Passanten zusammen.


    Er sah auf und in das Gesicht seines Crashpartners.


    Oh verzeih mir Herr. Das war nicht meine Absicht. Ich war nur gerade in Gedanken und hab um mich herum wie mir scheint nicht mehr viel wahrgenommen...


    Entschuldigte sich Marhabal höflich.

  • Valerian hatte es so eingerichtet, daß er dem Burschen jetzt mal entgegen kam. Es war wirklich erstaunlich, wie tief ein Mensch in Gedanken versunken sein konnte. Die anderen Leute wichen ihm aus, manchmal erst im letzten Moment, so mancher böser Blick folgte ihm, doch er schien all das nicht mal zu bemerken. Wie man es eben machte, wenn einem jemand entgegen kam, wich Valerian so halb aus, als wenn er erwarten würde, daß der andere auch halb ausweichen würde. Und natürlich passierte, was passieren mußte. Sie prallten recht unsanft zusammen. Was für den anderen natürlich um einiges unangenehmer war, da Valerian sich bereits auf den Zusammenstoß vorbereitet hatte. Zudem mußte er ja auch darauf achten, daß der andere die Waffen nicht bemerkte, die Valerian unter seiner Kleidung versteckt hatte.


    Und was für ein Zufall, Valerians Apfelkitsche wurde bei dem Zusammenstoß sehr unsanft gegen Marhabals Brust gedrückt. Ein hübscher feuchter Fleck machte sich nun dort auf der Tunika breit. "He, paß doch auf!", schimpfte Valerian direkt nach dem Zusammenstoß. Dann nickte er auf die Entschuldigung hin und seine Worte waren gleich viel versöhnlicher. "Naja, mir ist ja nicht viel passiert. Und ist bei Dir alles in Ordnung? Du warst ja geradezu weggetreten. Du hast mich nicht mal gesehen, oder?"

  • Marhabal war immer noch wie weggetreten und jetzt gleich wenn man so wollte in zweierlei Hinsicht.


    Ähm was meinst du Herr? Nein, bei mir ist alles so weit in Ordnung. Danke.


    Dann bemerkte er den Flecken auf seiner Tunika. Na klasse... Und er konnte seinem Gegenüber nicht mal die Schuld geben und so verzog er nur die Nase.


    Schöne Bescherung.


    Meinte er mehr zu sich selbst als zu dem Quintilier.


    Nicht nur das der Punier wie von allen Geistern verlassen durch Rom irrte, eigentlich hätte er ja in die Villa der Tiberier zurück gekonnt, doch irgendwie fühlte er sich nun als Libertus denen nicht mehr wirklich verpflichtet und mit den Meisten hatte er eh nichts am Hut gehabt, nein er war auch noch unachtsam und rempelte Pasanten an welche er mit seiner Unachtsamkeit auch noch ihre Tuniken besudelte.
    Heute war gewiss nicht sein Tag.

  • Centho lief wie berauscht durch die stadt, berauscht von der Stadt.Er zog die luft duch die nase und genoß den geruch der Stadt.
    Lings von ihm waren gerade zwei Männer zusammen gestoßen,schon war er an ihnen vorbei.
    Er schlenderte an einer Gruppe sehr hübschen Frauen vorbei.Dann viel sein blick auf Prätorianer die durch die Straße marschierten,sie sahen schon beindruckent aus.

    Sim-Off:

    besser ?

  • Sim-Off:

    Was bitte ist beraust? 8o


    Marhabal wollte noch etwas erwähnen als ein weiter Passant daher kam und dieses mal ihn fast umgenietet hätte. Doch Marhabal konnte gerade noch einen Schritt auf die Seite machen. So mußte wohl auch er herumgetaucht sein bevor er mit dem Quintilier zusammengestoßen war.
    Wie es schien, hatten heute noch Andere einen solchen Tag wie er.


    Dann sah er seinen Gegenüber an und mußte lachen.


    Appius Tiberianus Marhabal ist mein Name, und mit wem habe ich die Ehre?


    Fragte der Exsklave höflich und auch vorsichtig.

  • Hübscher Fleck, dachte Valerian, als er die Tunika seines Gegenübers betrachtete. Und bemerkte danach erst, daß seine eigene Tunika ebenfalls etwas abbekommen hatte. Sein Blick war ziemlich verdutzt, als er das bemerkte. So war das ja eigentlich nicht beabsichtigt gewesen. Dann mußte er unwillkürlich lachen. "Apfel macht keine Rotweinflecken", scherzte er. Das sollte doch wohl rausgehen beim Waschen. Was nicht mehr sein Problem war, da er seine Wäsche seit er Optio war zum Waschen weggab und es nicht mehr selbst machen mußte.


    Gerade setzte er dazu an, noch etwas zu sagen, als ein weiterer Mann knapp an ihnen vorbeirauschte, offenbar in großer Eile und auch kaum auf seine Umgebung achtend. Valerian stimmte in Marhabals Lachen ein. "Heute liegt wohl irgendwas in der Luft."


    Als Marhabal sich vorstellte, wurde offensichtlich, daß er ein Freigelassener war. Von den Tiberiern, was ja wieder ausgesprochen interessant war. "Lucius Quintilius Valerian. Erfreut, Dich kennenzulernen, Marhabal. Auch wenn das Aufeinandertreffen etwas heftig war." Er lachte wieder. "Also, ich könnte jetzt einen Becher Wein vertragen. Wie sieht das mit Dir aus?"

  • Da hast du wohl recht Herr. Dennoch sind sie unschön wen man noch eine Weile in Rom unterwegs ist. Egal welcher Fleck es ist, er zieht die Blicke förmlich auf sich.


    Grinste der Punier und sah auf die beiden Tuniken.


    Ja scheint so. Wie es ausschaut ist es aber nichts Gutes. Wobei, wer weiß das schon so genau.


    Meinter er nachdenklich. Doch als das Angebot kam einen Becher Wein mit Quintilius Valerian zu trinken, hellte sich seine Miene wieder ein klein wenig auf.


    Freut mich dich kennen zu lernen Quintilius Valerian.


    Erwiederte Marhabal nun doch etwas lockerer.


    Tja, man kann es sich wie mir scheint nicht immer aussuchen wie man wen kennen lernt.
    Da sag ich nicht nein!


    Lächelte er. Vielleicht war ja das schon der Strohhalm nach dem er die ganze Zeit so verkrampft gesucht hatte... =)

  • "Ja, das stimmt zwar. Aber was denkst Du, wenn Du einen Mann mit einem Fleck auf der Tunika siehst? Also ich denke da: Was ist dem armen Burschen wohl schiefgegangen, ist wohl nicht sein Tag. Also... was ist schon dabei?" Er lachte und deutete in eine Richtung. "Ein Stück da weiter ist eine nette, kleine Taberna." Und schon setzte er sich in Bewegung.


    Er lachte. "Nein, nicht immer. Aber manchmal." Immerhin hatte er den Zusammenstoß ja herbeigeführt. Aber das brauchte Marhabal ja nicht zu wissen. "Was bringt einen Freigelassenen der Tiberier, der ja ausgesorgt haben sollte, dazu, so in Gedanken versunken durch die Stadt zu irren?" Er schlug dabei einen lockeren Ton an, als wäre es eine nur beiläufige Frage, doch eigentlich interessierte sie ihn brennend.

  • Ganz ehrlich? Ich glaube das ich das zur Zeit eh nicht bemerken würde, aber ansonsten magst du vielleicht recht haben Quintilius Valerian.


    Lächelte der Freigelassene.


    Du scheinst dich ja hier in der Ecke recht gut aus zu kennen. Bist du öfters hier unterwegs?


    Bemerkte der Punier. Denn so weit er feststellen konnte, war ihm diese Gegend total fremd und neben her fragte er sich zum einen wie er hier überhaupt hergekommen war und was er hier wollte, bzw. zu finden hoffte.


    Sicher. Hin und wieder ist sogar von Vorteil wenn man es sich aussuchen kann. Da weiß man dann wenigsten wo man dran ist. Aber andererseits, unverhofft kommt oft.


    Ausgesorgt? Wie kam er denn ja da drauf? Das bisschen Geld was der Punier in den Taschen hatte war im nu aufgebraucht.


    Das ist ganz einfach und auch schnell erklärt. Mein verstorbener Herr Appius Tiberius Iuvenalis hat mir in seinem Testament die Freiheit geschenkt. Alles schön und gut, doch als Libertinus kommt man damit auch nicht wirklich weit. Und wenn man so wie ich zur Legion möchte gleich gar nicht. Für eine Auxilia würde es glaube ich gerade noch ausreichen, aber das war`s dann auch schon...


    Erklärte Marhabal mit enttäuschter Stimme. So langsam kamen sie zur besagten Taberna. Von weitem konnte er schon das Schild welche sie ankündigte sehen.

  • Sie betraten die Taberna, die um diese Zeit noch nicht so stark besucht war und Valerian setzte sich an einen der freien Tische. "Was möchtest Du trinken? Mir ist nach verdünntem Wein und Dir?" Er wollte nicht über Marhabals Kopf hinweg etwas bestellen.


    "Ich bin in Rom geboren und aufgewachsen. Ich kenne jeden Stein in der Stadt beim Namen. Und jede Taberna sowieso." Er lachte, denn das war tatsächlich nichts als die Wahrheit, auch wenn er gar nicht so oft in eine Taberna hineinging. Weniger oft als die meisten seiner Kameraden auf jeden Fall. "Tiberius Iuvenalis? Oh, das war ein prachtvoller Mann, eine Stütze der kaiserlichen Verwaltung, wie ich gehört habe. Der war Dein Herr? Und hat Dir keine Geldmittel vererbt? Das hätte ich ja nicht erwartet, daß er seinen Sklaven unversorgt läßt." Tatsächlich kannte er Iuvenalis von vielen Tagen, an denen er am Palasttor Wache gestanden hatte und Iuvenalis an ihm vorbei zur Arbeit gegangen war.


    "Warum gerade die Legion? Und nicht die Hilfstruppen? Und ... bitte verzeih mir die übergroße Offenheit. Aber bist Du für einen Eintritt in die Truppen nicht fast schon ein bißchen alt? Der Drill i... soll ja höllisch sein. Und zwanzig oder bei den Hilfstruppen gar fünfundzwanzig Jahre können sehr lang werden, wenn man keine 17 mehr ist."

  • In der Tat war die Taberna noch recht leer. Um so besser, so brauchten sie auf ihre Getränke schon nicht zu lange warten. Marhabal nahm nach Valerian platz.


    Ich denke ich werde mich dir anschließen. Also auch einen verdünntem Wein.


    Als Valerian von sich erzählte hörte der Punier genaustens zu. Er kannte ja nicht wirklich viele Römer außer seinen Herrn und dessen bucklige Verwandschaft. Die Meisten wo er kannte waren Sklaven.


    Wenn du es sagst. Und ja, er war mein Herr. Meist war er steng aber ich muß auch sagen gerecht.


    Er hatte zwar hin und wieder Prügel bezogen aber daran war er meist auch selbst Schuld gewesen.


    Doch doch hat er. Ein paar Sesterzen gab es schon. Aber wie sagt man so schön. Zu wenig zum Leben und zu viel zum Sterben.


    Dabei lächelte der Punier.


    Das ist eine gute Frage. Weil ich dort nicht reiten muß? Es ist eben etwas anderes, größeres.


    Gut, der Jüngste war er wohl nicht mehr aber das hatte ja nichts zu sagen. Es gab Jüngere als er die weniger leisten konnten.


    Das machen nur die Haare. Liegt in der Familie. So alt bin ich in Wirklichkeit noch gar nicht.


    Zwinkerte der Punier Valerian zu.


    Mag schon sein. Doch wenn ich jetzt noch Sklave wäre, es wäre im Prinzip nichts anderes. Und so kann ich wenigsten noch etwas sinvolles tun.


    Oder auch nicht. Er würde abwarten müssen.

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