• [Blockierte Grafik: http://img13.imageshack.us/img13/4912/hortimaecenatis.jpg]
    >Ein großes, grünes Gelände im Osten Rom`s. In der Gegend der Porta Esquilina. Mit einer prächtigen Villa und weitläufigen Gartenanlagen.<







    Stella war heute nach spazieren, diesen Wunsch konnte und wollte ihr Varus nicht ausschlagen. Und es sollte im Grünen sein. Da Varus sich noch nicht so recht in Rom auskannte, überließ er Stella die Führung.

  • Nachdem Stella und Varus Circus Maximus verlassen haben, gingen sie durch die Strassen Roms langsam spazieren
    und unterhielten sich über dies und das. Ohne weitere Vorkommnisse erreichten die beiden nach einer Weile Esquilin
    und dann auch den berühmten Park Horti Maecenatis . Ein Frühlingstag neigte sich dem Abend zu. Von der alten
    Stadtwall konnte man die weite Aussicht über die Stadt genießen. Die Pracht des Sonnenuntergangs färbte den Himmel
    und der Duft den Blüten lag in der frischen Luft.


    "Ach, Varus, es ist so schön hier, nicht wahr? Ich gehe im Sommer oft hier spazieren, um mich von der Hitze
    zu erholen und die frische Luft zu tanken ..."

  • Stella führte Varus in einen Park am Rand Rom`s. Da Varus sich noch nicht allzu gut in Rom auskannte, war dieser Park ihm bis jetzt zwar nicht unbekannt, jedoch ergab sich bisher noch nicht die Gelegenheit ihn aufzusuchen.
    "Du hast recht Stella, hier hat man Ruhe und ringsum das ganze Grün. Hier kann man richtig abschalten. Einfach wunderbar." Auch die Luft war hier wesentlich angenehmer als in der Stadt.
    Das war ein Ort um einfach mal dem Alltag zu entfliehen und seinen Gedanken freien Lauf zu lassen.
    "Also wenn ich dich mal nicht in der Schola antreffe, weis ich ja wo ich dich zu finden habe." Und Varus schmunzelte etwas.

  • Stella schwieg eine Weile. Völlig in Gedanken versunken betrachtete sie weiterhin den Sonnenuntergang.
    Dann vernahm sie Varus Stimme ...


    "Oh ja, es gibt nur zwei Plätze in Rom, wo man mich finden kann: in meiner Schola und hier, in horti maecenatis....
    Hier auf dem Esquilin ist Quintus Horatius Flaccus bestattet, mein Lieblingsautor, in seinen "Satiren" beschrieb er
    diesen herrlichen Ort ... und ich fühle mich auch wohl hier ..."


    Der Abendstern erschien bereits und stand wie ein Juwel am Himmel. Stella seufzte glücklich und sah Varus an


    "So lange noch hell ist, können wir vielleicht ein Stück weiter gehen, wenn Du magst, und vielleicht finden wir eine
    schöne Bank..."


    Nach diesem langen, angestrengten Tag fühlte sich Stella auf einmal sehr müde.

  • Varus genoss die Ruhe und natürlich die Gegebenheit mit einer Frau an seiner Seite zu spazieren. Auch war natürlich der Name Horatius für Varus mehr als nur ein Begriff.


    "Mir gefällt es hier auch Stella." Endlich mal von allem weg. Von dem Lärm, von dem Streß, einfach mal die Seele baumeln lassen.
    "Gut, ich halte die Augen offen nach einer Bank, du siehst etwas müde aus!?" Varus fuhr während des spazierens ab und zu mit der flachen Hand durch das Gras. Ein wunderbar befreiendes Gefühl.
    "Wenn du mal mehr Zeit hast, kannst du mich auch einmal in Mantua besuchen." Hoffentlich hatte sich Varus jetzt nicht zu weit aus dem Fenster gelehnt.

  • Stella und Varus gingen langsam weiter und entdeckten bald eine schöne Marmorbank an einem kleinen Brunnen,
    genau die richtige, um sich zu erholen und die Umgebung zu genießen.


    "...Es freut mich, dass es Dir hier gefällt, Varus, aber sieh mal, hier können wir uns hinsetzen und das
    Wasser rauschen hören ... "


    Sie freute sich auch, dass Varus sie begleitete, denn sonst war sie immer hier alleine spazieren gegangen, mit ihren
    beiden Sklaven natürlich. Sie sah sich um und erblickte ihren Sklaven Nestor hinter einem Baum stehen, also hat er doch
    die beiden gefunden. Stella lächelte zufrieden und sprach wieder zu Varus.


    "Dich in Mantua besuchen?" - sie fühlte, wie ihr wieder die Röte ins Gesicht stieg - "Würde ich gern tun, Varus,
    wenn ich einen kleinen Urlaub bekomme ..., im Sommer vielleicht ..."

  • Auch war der heutige späte Nachmittag nicht von Hektik geprägt, vielmehr ging es gemächlich und Ruhig zu.
    "Das ist eine gute Idee Stella. Einfach mal dasitzen und die Natur beobachten." Zuhause in Mantua hatte Varus nie Zeit zum spazieren oder zumindest nahm er sich die Zeit nie. Heute war es anders. Und er merkte wie ihm das sonst fehlte.


    Bei der Einladung von Varus an Stella, merkte ich, wie sie etwas schüchtern regierte. Doch Varus versuchte ihr die Unsicherheit zu nehmen. "Dann können wir ganz viel unternehmen. Zum Beispiel zeige ich dir dann den Merkurtempel, der unter meiner Leitung erbaut wurde."

  • Ein vor sich hinplätschernder Springbrunnen mit schöner Fontäne sorgte hier für eine besondere Atmosphäre. Stella
    konnte ihre Augen vom Wasserspiel im Brunnen nicht abwenden. Die letzten Strahlen der Sonne erhellten den Garten im
    zarten Licht der angebrochenen Dämmerung und das Leben schien still zu stehen ... Eine Weile saßen beide da und ließen
    sich von diesem Naturschauspiel bezaubern. Dann vernahm Stella Varus weiche Stimme und lächelte sanft


    "...Oh, dann muss ich unbedingt nach Mantua, um mir diesen Tempel anzusehen ... Ich bin nicht viel verreist,
    kenne nur Sparta und Rom ..."


    gab Stella zu und senkte nachdenklich ihren Blick. Sie kannte die Welt nur aus Bücher.

  • Dieser Springbrunnen hatte irgendetwas beruhigendes an sich. Je länger man seinen Blick darauf richtete desto mehr kehrte die innere Ruhe in einem ein.


    "Der Merkurtempel ist wirklich sehenswert. Aber das ist längst nicht alles, was Mantua zu bieten hat. Ringsum Mantua und sogar in Mantua gibt es viele Grünflächen, was die widerrum gefallen wird."


    Von Sparta hatte Varus auch schon sehr viel gehört und gelesen. "Wie ist Sparta, erzähl mir etwas davon."

  • Stella dachte an ihre Heimat und schloss ihre Augen. Eine Sehnsucht überkam sie, wenn sie an Sparta zurückdachte
    und ein eigenartiges Gefühl der Melancholie erfüllte sie immer mehr. Eine Weile schwieg sie in sich gekehrt, dann machte
    sie ihre Augen wieder auf und lächelte schwermutig , aber nicht leidend. .... Ihr Blick war in die Ferne gerichtet.


    " ... Sparta ist schön ... Die Landschaft besteht aus weit auseinander liegenden Hügeln und Tälern ... Und die
    Hügel sind von Wäldern bedeckt . Die Stadt liegt im fruchtbaren Tal des Flusses Eurotas und im Westen thront
    das Taygetosgebirge mit sanft ansteigenden, herrlichen Olivenhainen. ... ach, man muss es einfach sehen ..."


    Stella seufzte verträumt und sah Varus an,


    "Vielleicht kann ich Dir auch eines Tages Sparta zeigen und den Tempel der Artemis Orthia ... , aber nun erzähl
    mir über Deine Heimat, Varus ..."

  • Da hatte wahrscheinlich Varus unbemerkt ein etwas heikleres Thema aufgegriffen. Stella schien gedanklich etwas abgeschweift zu sein und plötzlich begann sie zu schwärmen.
    Sie schien ihre Heimat doch mehr zu vermissen, als sie es sich je anmerken lassen hat.
    "Meine Heimat!?" Varus musste etwas schmunzeln. "Nun Stella, meine Heimat ist Mantua, eine kleine beschauliche, gemütliche Stadt im Norden Italias." Auch Varus` Blick glitt nun in die Ferne und er dachte an früher als noch alle seine Freunde in Mantua waren und was sie tagtäglich so anstellten. "Meine Familia stammt aus Mantua aber, das habe ich eigentlich immer unterschlagen, ich war auch schon einmal in Alexandria, zum Studium." Sonst erzählze Varus immer, er wäre noch nie aus Italia herausgekommen. Das er schon in Alexandria war, verschwieg er immer.
    "Aber Mantua muss man auch einmal gesehen haben. Da kennt fast jeder, jeden." Und Varus lächelte Stella an und zwinkerte ihr mit einem Auge zu.

  • Stella hat natürlich viel über Mantus gelesen. Eine schöne Stadt, die von dem Volk der Rasna gegründet und nach ihrem Gott
    der Unterwelt benannt wurde.


    "Ich freue mich sehr Deine Heimatstadt zu sehen, kenne die nur aus Büchern ... Es war immer schon mein
    Wunsch Mantua zu besuchen ..."
    Stella überlegte kurz "...und auch die besten Äpfel kommen ja aus der Gegend "


    Stella lächelte Varus auch an und blickte dann verlegen zu Boden, als Varus ihr zuzwinkerte.


    "Du hast viel gereist, Varus, und bestimmt sehr viel gesehen, das möchte ich auch mal tun und nach
    Alexandria wollte ich schon immer ..."


    Die Sonne war mittlerweile hinter dem Horizont versunken, während die beiden sich so gemütlich unterhielten und
    langsam wurde es kühl ...

  • Varus lauschte dem Wind, der durch die Bäume fuhr.


    "Ja, aber sehr viel habe ich von Land und Leute in Alexandria nicht mitbekommen. Mein Hauptaugenmerk und das meines Vaters lag auf dem Rhetorikunterricht. Aber was ich so beurteilen kann ist es auch eine schöne Stadt, fast wie Rom." Und Varus schmunzelte bei dem Vergleich.


    "Wenn es dir kalt wird und du gehen möchtest, sag mir bitte bescheid Stella." Zwar war es nicht kalt, doch um diese Jahreszeit, hatte die Sonne noch nicht die Kraft, die sie im Sommer hat.

  • Stellas Gedanken bewegten sich immer noch in dem weiten Land ihrer Geburt, wo sie ihre Kindheit und Jugend
    verbracht hatte. Nach einer Weile vernahm sie wieder Varus klare Stimme,


    "Du hast Rhetorik studiert ? ... Sehr interessant... Ich habe die schönen Künste, Dichtung und Literatur
    gelernt, aber auch die häusliche Arbeit und feine Sitten ..."


    Bei der Erinnerung an ihre strenge Lehrerin, lächelte Stella leise in sich hinein und seufzte leicht. Inzwischen war
    es aber schon dunkel geworden.


    "Varus, ich glaube, wir müssen diesen schönen Ort verlassen, in dieser Zeit ist es hier nicht ungefährlich ...,
    natürlich haben wir immer noch meinen Sklaven da, aber ich denke, wir gehen lieber, ... und mir ist kalt ..."


    Der Sklave Nestor stand immer noch wie eine Statue hinter dem Baum und wartete nur auf Stellas Zeichen....

  • "Mein Vater wollte es so, das ich mich so gut es nur geht weiterbild, wenn ich so recht überlege, war dies nicht von Nachteil für mich. Auch habe ich doch einmal etwas anderes zu sehen bekommen." Dies war eine nicht zu unterschätzende Erfahrung, über die Varus im nachhinein auch froh war.
    Das Stella eine durchaus gutsituierte Frau war, hatte er schon längst mitbekommen, ansonsten hätte er sich in ihrere Gegenwart nie so wohl gefühlt.


    Die Tatsache, das dieser Ort um diese Zeit nicht ungefährlich war, hatte Varus fast nicht in betracht gezogen. Zu sehr war er abgelenkt, doch als er die Worte von Stella vernahm, besann er sich eines besseren.
    "Von mir aus können wir gehen, wo kann ich dich hinbringen?" Schließlich wollte er Stella zu so später Stund nicht allein durch Rom gehen lassen, auch wenn sie ihren Sklaven dabei hatte.

  • "Es war sehr weise von Deinem Vater, Dich in Alexandria studieren zu lassen ..., es muss sehr aufregend
    sein, die Welt zu bereisen und das Leben der Menschen in fremden Ländern kennen zu lernen ... Ich habe
    meine Eltern nicht gekannt ... leider ..."


    sagte Stella nachdenklich und hielt einen Moment inne, dann aber erhob sie sich von der Bank und strahlte Varus an


    "... Komm, ich möchte Dir etwas zeigen ..." - sie ging ein paar Schritte und lehnte sich über die Marmorbalustrade.
    Die Aussicht auf die terassenförmig angelegte Gärten und auf die Stadt boten einen atemberaubenden Anblick.
    In der Palästen, Häusern und Läden wurden bereits die Lichter angezündet und die Strassen von Rom wurden von
    unzähligen Fackeln beleuchtet.


    "Varus, ist das nicht wunderschön? ... ich wohne da, auf dem Palatin" - und sie sah in die Ferne ....

  • "Am Anfang habe ich mich etwas gesträubt aber wenn ich im Endeffekt darüber nachdenke, hat mein Vater alles richtig gemacht." Schmunzelte Varus ein wenig, doch gleich musste er an seine Eltern denken und sein Gesichtsausdruck wurde wieder von Ernsthaftigkeit durchzogen. "Meine Eltern leben auch nicht mehr. Ich habe ihnen viel zu verdanken." Auch Varus erhob sich nun von der Banke und richtete seine Toga, die durch das doch etwas längere sitzen ein paar Knitter aufwies.


    Die beiden schauten auf die Stadt und Stella zeigte Varus, wo sie ihr Zuhause hat. "Von hier habe ich Rom noch nie gesehen. Du hast recht, es ist ein einmaliger Anblick. Mein Zuhause kann ich dir leider von hier aus nicht zeigen." Und Varus versuchte in der doch schon recht stark zugenommenen Dunkelheit, ein paar Dinge der Stadt zuzuordnen.


    "Wie lang lebst du eigentlich schon in Rom, also wann kamst du hierher?"

  • So standen die beiden eine Weile an der Balustrade und bewunderten diese herrliche Stadt. Stella
    wickelte ihren Mantel fester, um sich vor dem leichten, aber kühlen Wind zu schützen. Eine Weile
    betrachtete sie Roma Aeterna ,dann sprach sie erneut


    "Nun, mein Zuhause kann ich von hier aus auch nicht erkennen, aber eigentlich habe ich kein Haus,
    nur eine kleine Wohnung ..., hast Du ein großes Haus, Varus ...?"


    Stella seufzte tief, ihre Wohnung war zu klein und sie brauchte mehr Platz, sie musste sich wohl eine
    andere, größere suchen.


    "In Rom lebe ich schon seit ein paar Jahren, ich kam meinen Bruder zu besuchen und blieb dann
    hier... und ich habe es nie bereut ..."


    dabei lächelte sie geheimnisvoll ...

  • So einen schönen Anblick hatte Varus schon seit langem nicht mehr geniesen können. Aber vielleicht nahm er sich auch nicht die Zeit.
    "Wir, also die Gens Annaea hat sogar ein richtig großes Anwesen aber es befindet sich in Mantua. Dort hatten sich unsere einstigen Vorfahren niedergelassen." Antwortete Varus auf die Frage von Stella.


    "Das glaube ich dir Stella, Rom ist wirklich mit nichts in der Welt zu vergleichen." Das musste ja gerade Varus sagen, der außer nach Alexandria und Rom noch nie aus seinem Mantua herausgekommen war.
    "Wo ist dein Bruder jetzt?"
    Irgendetwas schien Stella im Schilde zu führen. Nur so konnte Varus ihr Lächeln deuten.

  • Sie hörte ihm zu und schloss die Augen. In ihren Gedanken sah sie das schöne Anwesen, mitten im Grünen
    und von einem großen Park umgeben.


    "Ach, Varus, ich habe noch nie in einem Haus gewohnt, ich habe nicht einmal ein eigenes Zimmer gehabt ...
    denn ich bin in einem Tempel groß geworden, ... aber wir hatten auch einen schönen Garten ..."


    Stella erinnerte sich an früher und seufzte tief auf. Mit einer gewissen Wehmut dachte sie an die Jahre zurück,
    die sie im Tempel verbracht hatte..... Aber, es war vor einer langen Zeit. Jetzt war sie in diesem schönen Garten
    mit Varus und fühlte sich wohl in seiner Gesellschaft.

    "Mein Bruder? Er ist jetzt in Hispania und sehr beschäftigt, eigentlich weiß ich wenig über seine Tätigkeiten "


    antwortete Stella beiläufig und sah Varus an. Aber es war schon viel zu dunkel, sie lächelte erneut,


    "Ich kann Dich kaum noch sehen, ich glaube, es ist Zeit, dass wir gehen ..."

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