Der Tag war wieder gekommen, an dem die Bevölkerung Roms den Gründungstag der Stadt Rom feierte. Wie auf allen Grünflächen hatte die Jugend der Stadt auch in den Gärten des Maecenas kleine Zelte errichtet und simulierte das ursprüngliche Leben ihrer Ahnen. An nahezu jedem Baum hatte sich eine Familie zum Essen niedergelassen, die Väter mit Strohhüten auf dem Kopf, die Jugend mit Amphoren unterm Arm. Geschickte Hände hatten Teile des Rasens herausgestochen und daraus für ihre Familien Liegen und Tischchen gezaubert, auf denen nun vornehmlich mitgebrachtes Lammfleisch und mit Most vermischte Milch aufgebaut wurde.
Manch einer wartete den Nachmittag über hier, bis als offizielles Reinigungsritual im nahen Macellum Liviae das Suffimen für Pales verbrannt wurde, doch viele, weniger traditionsbewusste Menschen nutzten den Feiertag einfach, um ihr sauer verdientes Geld in eine ausgiebige Feier zu Ehren des Romulus zu investieren. Und manch ein Hirte, der die Herden zur Versorgung der Stadt hütete, war in die ewige Stadt gekommen, um etwas von seinen städtischen Mitbürgern spendiert zu bekommen.
Alles in allem herrschte eine herrliche Stimmung unter strahlend blauem Himmel.