[Habitatio] Centurio Marcus Iulius Licinus

  • Corona lächelte leicht. "Nun, ich dachte, wenn ich schon wie eine Amazone nach Roma reiten muss, weil meine Mutter nach mir verlangt, besuche ich wenigstens einmal einen Verwandten. Centho sprach gut von dir und deswegen dachte ich, wieso nicht einmal den Rest der Verwandtschaft kennen lernen." erklärte die junge Iulia mit einem charmanten Lächeln.

  • "Ah, so ist das." antwortete Licinus.
    "Es freut mich, dass in der Gens gut über mich gesprochen wird, aber sag, zu welchem Teil der Familie gehörst du?"
    Dann stutzte er und musste an den Breif denken, den er so eben gelesen hatte.
    "Du reitest selbst? Na, das lassen wir den guten Iulius Centho aber besser nicht wissen. Nach dem Brief, den ich von einer gewissen Iulia Cara aus Germania bekommen habe hat er ja ein scharfes Auge auf die Bewohner der römischen Casa, besonders auf die Damen."

  • Die junge Iulia blickte den Verwandten direkt an. "Mein Vater war Tiberius Iulius Marius.Ich wuchs in Germania Inferior auf." beantwortete sie seine Frage. Meine Mutter reiste mit mir erst vor einiger Zeit nach Rom, weil Centho mein Tutor ist."


    Dann schmunzelte die junge Frau auch schon. "Centho erlaubte mir, zurück zu reiten, weil er weiß, dass ich dies gerne tue - und meine Mutter zur Eile drängte. Sie brach sich vor kurzem das Bein und muss die ganze Casa terrorisiert haben. - Ich glaube Centho hofft, ich kriege sie dazu, brav das zu tun, was der Medicus tut und außerdem die Gens in Ruhe arbeiten zu lassen." klärte Corona ihn auf. "Und Centho passt tatsächlich gut auf uns auf. Er achtet auch darauf, dass wir eine anständige Garderobe haben und die Gens gut representierne können. Er hat ja doch ein großes, politisches Ziel vor Augen und wir alle möchten natürlich, dass er dies erreicht. Die Gens Iulia hat lange genug ihr Licht unter den Scheffel gestellt. Wir sind eine große Gens und wir brachten einmal große Männer hervor. Da kann man Centho schon ein wenig unterstützen.


    Dann kicherte sie. "Im Gegensatz zu der Matrone, welche meine Mutter ist, ist er wirklich harmlos. Meine Mutter will mich so schnell wie nur möglich mit einer guten Partie verheiratet sehen und liegt Centho damit ziemlich in den Ohren." fuhr sie amüsiert fort.


    "Wie ergeht es dir hier, Licinus? Die Wache am Tor meinte, sie müssten jeden durchsuchen, weil schon so manch merkwürdiges vorgefallen sei. Ich kann mir darunter nicht viel vorstellen."

  • "Ahh, jetzt weiß ich wo du hingehörst" sprach Licinus, dem mit Nennung des Vaters ein Licht aufgegangen war, wo die junge Dame im Stammbaum zu verorten war.


    Und die Aufklärung tat Not, denn nach dem, was er in der kurzen Zeit aus Iulia Caras Brief exzerpiert hatte, wäre er beileibe nicht auf die Idee gekommen, dass Centho es den Damen erlaubte zu reiten, galt dies doch gemeinhin als zumindest nicht ganz schicklich.
    "Natürlich verdient Centho unser alle Unterstützung. Wusstest du übrigens, dass er seinem Ziel gerade erst einen weiteren Schritt nahe gekommen ist? Er ist bei der letzten Wahl zum Quästor ernannt worden." Licinus deutete auf das Schreiben, das ihn just am gleichen Tage erreicht hatte.
    "Ich kann zwar als einfacher Soldat von hier nicht viel tun um ihn oder andere zu unterstützen, außer gelegentlich den ein oder anderen Verwandten zu beherrbergen, aber ich bemühe mich, den Anschluss nicht ganz zu verlieren." Zugegeben, dass mit dem einfachen Soldaten war das, was die Britannier Anderstaitment nannten, aber im Prinzip stimmte es ja. Und dankenswerterweise schrieb gerade Centho ja regelmäßig Briefe aus Rom.
    "Allerdings muss ich sagen, dass wir unser Licht leider eben nicht unter einen Scheffel stellten. Es war schlicht kurz vor dem Erlöschen, zu viele unserer Verwandten sind zu jung gestorben." hier dachte er an seine direkten Verwandten, die er zum größten Teil nie kennengelernt hatte.
    "Hoffen wir, dass den gegenwärtigen Vertretern unserer Gens ein längerer Lebenfaden beschieden ist." schloss er.


    Einen Kommentar zu Coronas Mutter gab er nicht von sich, da er die Matrone nicht kannte. Stattdessen fielen ihm zwei Gastgeberliche Pflichten ein, denen er noch nachzukommen hatte. Bei dem einen tat er dies auch sofort, den anderen schob er noch ein wenig auf.
    "Bevor ich von mir erzähle, was darf ich dir zu trinken anbieten?"

  • Corona lächelte wie gewohnt freundlich und ließ ihren Charme spielen. "Zu ein wenig verdünntem Wein würde ich nicht nein sagen." sprach die junge Iulia und blieb im Raum stehen. "Ich freue mich irgendwie schon darauf, nach Rom zurückzukehren. Ich mag Centhos Frau. Furia Calliphana ist so eine nette, anständige Frau und scheint auch noch eine gute Köchin zu sein. Mein Talent liegt eher im Nähen...


    Der einfache Soldat war wirklich etwas untertrieben. Wusste sie doch, dass Marcus Iulius Licinus ein Centurio war, aber sie reagierte lediglich mit einem milden Lächeln darauf. Besser untertreiben, als sich unnötig wichtig machen.


    "Nun ja, hoffen wir mal, dass es besser wird. Unsere Gens arbreitet immerhin hart daran."

  • Licinus schob seinen Stuhl zurück und erhob sich langsam, während er durch die Tür zu seinem Zimmer ging, um dort den Wein zu holen sprach er:
    "Ja, in der Tat" zwar hatte er sich auf seiner Feier nur kurz mit ihr unterhalten, aber er hatte durchaus einen guten Eindruck gewonnen.
    "Und sie ist selbstbewusst genug, um Cetho eine wirkliche Stütze zu sein."
    Mit diesen Worten kehrte er zurück und stellte zwei Becher zwischen sie auf den Tisch, die er mit Wasser und Wein füllte. Da er einen Gast hatte, wäre es wohl merkwürdig erschienen, wenn er seine eigentlich vorgezogene posca getrunken hätte.


    "Nun, wenn du die Frage erlaubst, was sind deine Pläne die Zukunft." und merkte prompt, dass die Frage, so gestellt, etwas zu persönlich war.
    "Ich meine..." hob er leicht verlegen wieder an "... was du tun möchtest, wenn du wieder in Rom bist. Eventuell ein Amt anstreben, wie Furia Calliphana?"

  • Sim-Off:

    Vorweg:
    Wir haben das mit der Einteilung nochmal umgeschmissen, du kommst doch in eine andere Einheit, wirst aber von Licinus ausgebildet. Daher muss ich uns da jetzt mal zu Lasten des armen Rekrutierungsoffiziers rauslavieren


    Licinus musterte den Mann scharf, dann sagte er mit Spitzer Zunge:
    "Und wer ist ich?!
    Meldung immer mit Name und Rang, hat dir das keiner beigebracht?!"

    Aber wurde seinen doch recht nachdrücklichen Bitten um Ersatzleute endlich entsprochen. Nur wären ihm ein paar längergediente Veteranen lieber gewesen...

  • "Probatus?! Meiner Einheit zugeteilt?!" fragte Licinus nicht wenig bestürzt.
    "Nun komm erst einmal herein." bestimmte er und ging vor in seine Amtstube. Dort wies er den Pompeier mit einer Handbewegung an, Platz zu nehmen, und setzte sich auf seinen Stuhl.
    "Sooo, also, du bist probatus und wurdest hierher versetzt?
    Von wem?"

  • Cavarinus setzte sich.
    "Vom Rekrutierungsoffizier, Centurio!"
    Cavarinus hatte ja gleich gewusst, dass da was nicht stimmte, schließlich würde es bestimmt nie vorkommen, dass ein Probatus in die 1. Centuria versetzt werden würde.

  • "Der Rekrutierungsoffizier - dieser...", Idiot fügte Licinus in Gedanken hinzu, natürlich sprach er es aber nicht aus. "Also, da gab es scheinbar ein Kommunikationsproblem. Ich habe zwar ausnahmsweise eine Ausbildungsgruppe übernommen und für diese centuria um verstärkte Zuteilung von fertigen probati gebeten, nicht aber um die von neuen."
    Licinus legte die Stirn in Falten und dachte nach:
    "Also, wir machen es so. Ich nehme dich in meine Gruppe, aber du wirst formal der IV. centuria, IX. cohors* zugeteilt.
    Die Ausbildung beginnt morgen früh auf dem campus direkt nach dem Frühstück. Sei pünktlich!
    Gibt es irgendwelche weitere Fragen?"


    Sim-Off:

    der erste Link führt zu deinem Quartier

  • "Ja, du kannst wegtreten!" entließ er den Soldaten und schnappte sich eine der einfachen Wachstafeln für den Durchgangsverkehr.
    In diese ritzte er in sachlichen, aber deutlichen Worten eine Klarstellung, die solche Fehler in Zukunft vermeiden sollte. Sowas war doch einfach nur unnötig, dachte er kopfschüttelnd während er schrieb. Dann rief er einen vorbeigehenden Soldaten herein und befahl ihm das Memo ins Rekrutierungsbüro zu bringen, bevor er sich wieder dem Alltagsgeschäft widmen könnte, dass vor dem morgigen Ausbildungsbeginn erledigt werden musste.


  • Corona überlegte. "Eigentlich wollte ich zum Cultus Deorum. - Meine Mutter sähe mich aber gerne so bald wie nur irgendwie möglich verheiratet." beantwortete sie seine Frage und nahm nur zu gerne einen der Becher, um daran zu nippen. "Außerdem möchte ich mir gerne einmal ansehen, wo Calliphana arbeitet. - Und bei ihr Nachhilfe in der Küche nehmen. Sie kocht viel besser als ich."

  • Zitat

    Original von Iulia Corona
    ...


    Er schmunzelte in sich hinein, irgendwie bekam er das, so schien ihm, häufiger erzählt. Dabei hieß es doch immer, die Väter würden die Töchter möglichst "gewinnbringend" verheiraten wollen.
    "Warum 'eigentlich' wenn ich fragen darf?" Licinus hoffte, dass er soeben nicht in ein Fettnäpfchen trat, aber Andeutungen waren nichts, womit man sich gerne zufrieden gab.
    Als Corona an ihrem Becher nippte tat er es ihr fast gleich, allerdings nahm er durchaus einen kleinen Schluck.
    Dies hätte sich fast als verhängnisvoll herausgestellt, denn als sein Gegenüber den nächsten Satz sagte, war er kurz davor loszuprusten. Stattdessen stieg ihm nur eine Träne in die Augen und meinte dann:
    "Was deiner Mutter sicherlich gefallen würde." Womit sich der Kreis wieder schloss.

  • Corona lächelte den Verwandten an. "Ach, ich war bei Aurelius Corvinus deswegen und irgendwie... na ja... ich konnte nicht wirklich von mir überzeugen und fürchte, ich habe mir sämtliche Chancen ruiniert, im Cultus Deorum aufgenommen zu werden." erkälrte die junge Iulia verlegen und nippte an ihrem Becher.


    Da Iulius Licinus anscheinend von ihr amüsiert war, hob sie skeptisch eine Augenbraue und hüstelte. "Meiner Mutter gefällt es grundsätzlich, wenn ich meine Nase nicht in Bücher stecke, sondern mich mit Hausarbeit beschäftige. Mit meinen Nähkünsten ist sie sehr zufrieden, aber meine Kochfähigkeiten hält sie für lebensgefährlich."

  • Anscheinend war es Corona unangenehm das Thema zu vertiefen und daher verzichtete Licinus darauf es weiter zu verfolgen.


    "Entschuldige," entgegnete er stattdessen auf das Hüsteln, "Der letzte Nachsatz kam nur irgendwie... unerwartet. Cultus Deorum, schola Atheniensis, Kochen. Erinnert mich an das Spiel 'Was passt nicht dazu?'"

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